Buch, Deutsch, Band 5, 210 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Technikdiskurse
Protest und Innovationsmanagement am Beispiel der frühen Kernenergiepläne der Bundesrepublik Deutschland
Buch, Deutsch, Band 5, 210 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: Technikdiskurse
ISBN: 978-3-86225-101-8
Verlag: GNT-Verlag GmbH
Was eignet sich besser dazu, als die Anfänge der Protestbewegung gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie am Beispiel des freilich erfolglosen Widerstandes gegen den Bau des Forschungsreaktors in Karlsruhe zu untersuchen.
Zwar hatten die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki große Angst vor einem Atomkrieg erzeugt. Umso größer aber waren die damaligen Hoffnungen auf eine friedliche Nutzung der Kernenergie. Diese Hoffnung wurde geschickt geschürt durch die 'atoms for peace'-Kampagne der USA, so dass ein regelrechter Wettlauf sowohl um die amerikanischen Forschungsreaktoren als auch um den Aufbau einer eigenen nationalen Atom-Industrie einsetzte, um den Anschluss an diese Zukunftstechnologie nicht zu verpassen.
Da wirkten die Gegner dieser Entwicklung nur als störende Fortschrittsfeinde. Wer hätte sich damals vorstellen können, dass kaum 60 Jahre später zumindest in Deutschland, das Ende der friedlichen Nutzung der Kernenergie nur noch eine Frage weniger Jahre ist. Das Ende einer Technik, die von vielen heute selbst als anachronistisch angesehen wird.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Technikdiskurse – Karlsruher Studien zur TechnikgeschichteEinleitung und VorbemerkungWissenschaft, Fortschritt, Bürgerprotest und der demokratische Staat. Einführende ÜberlegungenZur AusgangssituationDer Karlsruher Stadtrat und die Ansiedlung der ReaktorstationIm Vorfeld der StadtratsabstimmungDie »Stadtratskontroverse« vom 20. September 1955Die innerparlamentarische »Stadtratsopposition« ergreift das WortDas ErgebnisDas Zwischenspiel: Eine zweite Phase des Protestes gegen die Reaktorstation in Karlsruhe. Oder: Die Aktionsgemeinschaft Strahlenschutz meldet sich zu WortZum RahmengeschehenDie »unerhörte Aktion«Standortfrage und lokaler Widerstand in den HardtgemeindenDer »Stein des Anstoßes«
Die Reaktion
Bringt eine Reise nach Paris die Lösung?Die Friedrichstaler BürgerversammlungBeruhigung durch »Aufklärung«: Die GegenstrategieDer Widerstand legitimiert sich: BürgerversammlungenMitbestimmung und DemokratieverständnisInformation und PartizipationDie PetitionAuswege werden gesuchtWidersetzlichkeit im Dienst?Die »Abwehrfront« zerbricht: Die Gemeinde Leopoldshafen zieht ihre Landtagspetition zurückDie Entscheidung ist gefallen, aber die Unruhe ebbt nicht generell abDie Phase der KonkretionDer Rechtsweg
Hinter der Kulissen
Das Bier und der ReaktorDer Tabak und der ReaktorDer Steuerzahler und der ReaktorDer Bürgerprotest und der ReaktorResümeeExkurs: Wissenschaftsinterne Kritik – Der »Fall« BechertAtomenergie und öffentliche Meinung – ein gespaltenes Verhältnis?Die Allensbach Umfrage vom Dezember 1950Die Allensbach Umfrage vom März 1956Die Allensbach Umfrage vom April 1956Die Allensbach Umfragen zur Atombewaffnung der BundeswehrDie Allensbach Umfrage vom September 1955Die Emnid-Umfrage zur freien Assoziation des Begriffs »Atomenergie« 1955 und 1957Embassy-Umfrage zur Einschätzung des persönlichen Nutzens aus der Nutzung der Atomenergie 1955Die Allensbach Umfrage vom September 1956Die Allensbach Umfragen vom November 1957 und Januar 1959Atomenergie und öffentliche Meinung: Ein FazitZusammenfassende SchlussbetrachtungAuswahlbibliographieDokumentenanhangRobert Jungk.: »Die unheimliche Krankheit«. Aus: Neue Züricher Zeitung, 2.September 1955Niederschrift über die 27.Sitzung des Stadtrates am Dienstag, dem 20.September 1955, 15.30 Uhr, im kleinen Stadthallensaal unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters G.Klotz. (Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe, Stadtratsprotokolle)Wortlaut der Festansprache, die der Bundesminister für Atomfragen, Franz-Josef Strauß, anlässlich der Gründung der Reaktor Bau- und Betriebs-GmbH am 19.Juli 1956 in Karlsruhe gehalten hat (Quelle: GLA 69/ KfK BN 320 Gründung KBB)Dr.Heinrich Ehlers: »Zuerst Sicherheit dann Atomreaktorbau. Abwehrschrift der Gemeinden Linkenheim und Friedrichstal, zugleich im Interesse der gesamten Bevölkerung der Untern Hardt, Landkreis Karlsruhe, gegen die geplante Errichtung des »Ersten Deutschen Atomforschungszentrums« in nächster Nähe menschlicher Siedlung und wertvollen Ackerbodens.« (Quelle: GLA 69/ KfK BN 143 Ehlers: »Zuerst Sicherheit dann Atomreaktorbau«)Landespolizei-Kreiskommissariat Karlsruhe: Bürgerversammlungen in Graben und Hochstetten am 5.12..1956 mit dem Thema »Atommeiler«.Anfrage des Landrates Groß zu Investitionsprojekten der Gemeinden der Unteren Hardt, die diese in finanzielle Schwierigkeiten bringen könnten. (Quelle: Landratsamt. Interner Aktenverkehr. Landrat Groß an Abteilung III, a/LRA vom 7.1.1957)Handwerkskammer Karlsruhe an sämtliche Handwerker der Gemeinden Blankenloch, Friedrichstal, Linkenheim, Eggenstein, Leopoldshafen, Spöck btr. Atommeilerbau im Hardtwald. (Quelle: LRA Handwerkskammer an alle Handwerker der Gemeinden v. 31.1.1957)Muster eines Antwortschreibens an die Handelskammer. (Quelle: LRA Antwortschreiben an Handwerkskammer vom 4.2.1957)