Gilles Sozialkapital, Translokalität und Wissen

Händlernetzwerke zwischen Afrika und China
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-515-11171-3
Verlag: Franz Steiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band 158, 256 Seiten, E-Book-Text

Reihe: Erdkundliches Wissen

Im Zuge wirtschaftlicher Transformationsprozesse avancierten die ostchinesischen Küstenprovinzen zu Knotenpunkten nationaler wie globaler Waren- und Kapitalströme. Vor allem die Stadt Guangzhou im Perlflussdelta entwickelte sich zu einem Zentrum exportorientierter Industrien und zu einer der am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt. Als eine Folge aber auch als Triebkraft dieses Prozesses nehmen nicht nur intranationale Land-Stadt-Wanderungen zu – auch internationale Wanderungsbewegungen führen zu neuartigen Migrationsregimen.

Hier eröffnet die Analyse der Entstehung, Aufrechterhaltung und Transformation translokaler Händlernetzwerke zwischen Afrika und China sowie inhärenter Migrationsformen und Organisationsmechanismen ein junges und noch unzureichend bearbeitetes Forschungsfeld. Die Studie zeigt durch einen Verschnitt individualistisch-handlungstheoretischer und kollektivistisch-praktikentheoretischer Erklärungsmodelle eine relationale, sozialräumliche Perspektive auf diese Netzwerke und liefert mit der Auseinandersetzung um Ressourcen, Organisation und unternehmerische Handlungsfähigkeit einen vielschichtigen Erklärungsbeitrag für die grenzüberschreitenden Lebens- und Wirtschaftsweisen von Migranten.

Autoren/Hrsg.

Gilles, Angelo

Fachgebiete

• Sozialwissenschaften Ethnologie | Volkskunde Volkskunde Minderheiten, Interkulturelle & Multikulturelle Fragen
• Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Internationale Wirtschaft Internationaler Handel
• Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Internationale Wirtschaft Volkswirtschaften einzelner Länder und Regionen

Inhaltsverzeichnis

1;INHALTSVERZEICHNIS;6
2;ZUSAMMENFASSUNG;10
3;VORWORT;14
4;1. EINLEITUNG;16
5;2. SOZIALE NETZWERKE – EINE RELATIONALE PERSPEKTIVE AUF UNTERNEHMERISCHES HANDELN IN DER MIGRATION;22
5.1;2.1 EINE KURZE HISTORISCHE EINORDNUNG DER NETZWERKPERSPEKTIVE;22
5.2;2.2 EINE PROZESSUALE PERSPEKTIVE AUF SOZIALE FORMATIONEN;24
5.3;2.3 DIE „LOGIK DER SITUATION“ IM PROZESS DER NETZWERKHERSTELLUNG;27
5.4;2.4 EINE RESSOURCENORIENTIERTE PERSPEKTIVE AUF UNTERNEHMERISCHES HANDELN IN DER MIGRATION;30
5.4.1;2.4.1 Ermöglichende und einschränkende Eigenschaften sozialer Netzwerke;32
5.4.2;2.4.2 Grenzen kollektiver Sanktionsmacht;36
5.4.3;2.4.3 Potenziale (und Grenzen) einer ressourcenorientierten Perspektive;38
5.5;2.5 EINE TRANSLOKALE PERSPEKTIVE AUF UNTERNEHMERISCHES HANDELN IN DER MIGRATION;41
5.5.1;2.5.1 Der „transnational turn“ in der Migrationsforschung;42
5.5.2;2.5.2 Das Konzept der Translokalität;45
5.5.3;2.5.3 Translokale Opportunitätsstrukturen von Migrantenökonomien;49
5.5.4;2.5.4 Zwischen ethnischem Unternehmertum und gemischten Ökonomien;52
5.6;2.6 EINE PRAKTIKENTHEORETISCHE PERSPEKTIVE AUF UNTERNEHMERISCHES HANDELN IN DER MIGRATION;57
5.6.1;2.6.1 Wissen als Ressource – eine Einordnung;58
5.6.2;2.6.2 Wissen im Sinne einer „Epistemologie des Besitzes“;60
5.6.3;2.6.3 Wissen im Sinne einer „Epistemologie der Praktik“;62
5.6.4;2.6.4 Ein kosmopolitischer Blick auf praktisches Wissen;70
5.7;3. FORSCHUNGSDESIGN, FORSCHUNGSMETHODIK UND FRAGESTELLUNGEN;80
5.7.1;3.1 EINE METHODISCH-ANALYTISCHE PERSPEKTIVE AUF SOZIALE FORMATIONEN;80
5.7.2;3.2 EIN MULTIPLES, HERMENEUTISCH-INTERPRETATIVES FORSCHUNGSDESIGN;85
5.7.3;3.3 DAS METHODISCH-ANALYTISCHE VORGEHEN IM FELD;89
5.7.4;3.4 AUSWAHL UND AUSWERTUNG DES EMPIRISCHEN MATERIALS;101
5.7.5;3.5 KONKRETISIERUNG DER FRAGESTELLUNGEN;104
5.8;4. EINE (MAKRO-STRUKTURELLE) MOMENTAUFNAHME DES UNTERSUCHUNGSPHÄNOMENS;110
5.8.1;4.1 WIRTSCHAFTLICHE UND SOZIALE TRANSFORMATIONSPROZESSE IN CHINA UND GUANGZHOU;110
5.8.2;4.2 NEUE MIGRATIONSPHÄNOMENE IN CHINA UND GUANGZHOU;113
5.8.3;4.3 DIE AFRIKANISCHE PRÄSENZ IN DER VR CHINA;116
5.8.4;4.4 JÜNGSTE SINO-AFRIKANISCHE HANDELS- UND WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN;118
5.8.5;4.5 DIE BEDEUTUNG NICHT-STAATLICHER, INFORMELLER HÄNDLERNETZWERKE IM SINO-AFRIKANISCHEN (KLEIN-)HANDEL;123
5.9;5. AFRIKANISCHE HÄNDLER AUF DEM WEG NACH CHINA;127
5.9.1;5.1 EINE HÄNDLERBIOGRAPHIE AUS MALI;127
5.9.2;5.2 ETABLIERTE AFRIKANISCHE HÄNDLER IN GUANGZHOU;134
5.9.2.1;5.2.1 Die Tätigkeit als Zwischenhändler in China;136
5.9.2.2;5.2.2 Die Bedeutung von Hong Kong als Finanzzentrum;139
5.9.2.3;5.2.3 Zwischen Kleinhandel und anderen Geschäftsmodellen;140
5.9.3;5.3 NEUE AFRIKANISCHE AKTEURE IM SINO-AFRIKANISCHEN HANDEL;143
5.9.3.1;5.3.1 Eine Händlerbiographie aus Burundi;144
5.9.3.2;5.3.2 Handel und Migration im Kontext gesellschaftlicher Ordnungen;159
5.9.4;5.4 STRUKTURMOMENTE EINER EINBETTUNG IN SOZIALE NETZWERKE IM KONTEXT DES UNTERNEHMERISCHEN HANDELNS IN DER MIGRATION;173
5.10;6. (TRANS-)LOKALE STRUKTURMOMENTE IM KONTEXT DES UNTERNEHMERISCHEN HANDELNS IN DERMIGRATION;190
5.10.1;6.1 DYNAMIKEN VON GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN;191
5.10.2;6.2 TRANSFORMATION VON MOBILITÄTSPRAKTIKEN;201
5.11;7. LOKALE STRUKTURMOMENTE IM KONTEXT DES UNTERNEHMERISCHEN HANDELNS IN DER MIGRATION;213
5.11.1;7.1 AFRIKANISCHE ZWISCHENHÄNDLER IN GUANGZHOU/CHINA –EIN KURZER BLICK ZURÜCK;214
5.11.2;7.2 „SOZIALE RÄUME DER VERSTÄNDIGUNG“ IN MULTIKULTURELLEN HANDLUNGSZUSAMMENHÄNGEN;217
5.11.3;7.3 DIE BEDEUTUNG INHÄRENTER WISSENSFORMEN IN MULTIKULTURELLEN HANDLUNGSZUSAMMENHÄNGEN;221
5.12;8. SCHLUSSBETRACHTUNG(EN);229
5.13;9. LITERATUR;238

Über Autor(innen)

Gilles, Angelo
Angelo Gilles, Diplom 2008 im Rahmen eines DAAD-Stipendiums zur wissenschaftlichen Fort- und Ausbildung im Ausland zum Thema "Internationale Migration nach Europa – eine Analyse von Migrationsbiographien senegalesischer Einwanderer in Turin/Italien", Promotion 2014 im Rahmen des DFG-Projektes "Konstituierung transnationaler Händlernetzwerke - Sozioökonomische Organisation afrikanischer Migranten in Guangzhou/China". Seit 2015 freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der CAU Kiel. Forschungsschwerpunkte: Geographische Migrations- und Mobilitätsforschung, relationale Raumkonzepte, Transnationalismus und Translokalität sowie Qualitative Sozialforschung.