Buch, Deutsch, 130 Seiten, gebunden, Format (B × H): 154 mm x 226 mm, Gewicht: 302 g
Buch, Deutsch, 130 Seiten, gebunden, Format (B × H): 154 mm x 226 mm, Gewicht: 302 g
Reihe: Sämtliche Werke in achtzehn Bänden
ISBN: 978-3-608-95109-7
Verlag: Klett-Cotta
In dem 22 Gedichte umfassenden Gedichtzyklus 'Algabal' schließlich (zunächst lediglich in 10 Exemplaren gedruckt) nimmt George Bezug auf die historische Person des ›Heliogabalus‹/Elagabal, der (als Varius Avitus Bassianus geboren) sich als Kaiser Marcus Aurelius Antoninus nannte und in der zeitgenössischen französischen und englischen Literatur (Baudelaire, Verlaine, Gautier, Wilde, Poe) breit rezipiert wurde. Auch die Episode, als einige der Kaiser bei einem Bankett einige Gäste unter von der Decke fallenden Rosenblüten ersticken lässt, wird in dem Gedicht 'Becher am Boden' thematisiert.
Wie in vielleicht keiner anderen Sammlung Georges bricht sich in diesem Band die Erkenntnis Bahn, dass das menschliche Handeln sinnlos sei und diesem nur mit gesteigerter, reiner Ästhetik begegnet werden könne.
Von den Gedichten dieses Bandes ging eine Erneuerung der deutschen Dichtersprache aus; sie stellen dem Gedicht ein Formenrepertoire zur Verfügung, das gültig blieb bis zur Abdankung des Verses in der Lyrik. Zum Verständnis des George'schen Werkes und seiner Wirkung ist der Band von zentraler Bedeutung.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorrede
HYMNEN
Aufschrift
Widmung
Weihe
Im Park
Einladung
Nachmittag
Von einer Begegnung
NEULÄNDISCHE LIEBESMAHLE
I. Die kohle glüht mit dem erkornen
II. Den blauen atlas in dem Lagerzelt
Verwandlungen
Ein Hingang
Nachthymne
Strand
Hochsommer
Rückblick
Auf der Terrasse
Gespräch
BILDER
Der Infant
Ein Angelico
Die Gärten schliessen
PILGERFAHRTEN
Aufschrift
Widmung
Siedlergang
Mühle lass die arme still
Lauschest du des feuers gesange
Lass deine tränen
Die jugend
In alte lande laden bogenhallen
GESICHTE
I. Wenn aus der gondel sie zur treppe stieg
II. Ich darf so lange nicht am tore lehnen
mahnung
Die markte sind öder
Mächtiger träum dem ich zugetraut
Schweige die klage
Lass der trauer kleid und miene
Ihr alten bilder schlummert mit den toten
NEUER AUSFAHRTSEGEN
Dass er auf fernem felsenpfade
Die frühe sonne küsst noch ohne feuer
VERJÄHRTE FAHRTEN
I. Zwischen wälder über täler
II. Kein tritt kein laut belebt den inselgarten
III. Wir jagen über weisse steppen
Beträufelt an bäum und zäun
Die Spange
ALGABAL
Aufschrift
Widmung
Im Unterricht
Ihr hallen prahlend in reichem gewande
Der saal des gelben gleisses und der sonne
Daneben war der räum der blassen helle
Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme
TAGE
Wenn um der zinnen kupferglühe hauben
Gegen osten ragt der bau
O mutter meiner mutter und Erlauchte
Becher am boden
Da auf dem seidenen lager
So sprach ich nur
Graue rosse muss ich schirren
Agathon knieend vor meinem pfühle
Lärmen hör ich im schläfrigen frieden
Schall von oben
DIE ANDENKEN
Grosse tage
Fern ist mir das blumenalter
Jahre und vermeinte schulden
Am markte sah ich erst die würdevolle
Ich will mir jener stunden lauf
Fühl ich noch dies erste ungemach
Ob denn der wolken-deuter mich belüge
vogelschau
ANHANG
IM PARK
Rubinen perlen schmücken die fontänen ·
Zu boden streut sie fürstlich jeder strahl ·
In eines teppichs seidengrünen strähnen
Verbirgt sich ihre unbegrenzte zahl.
Der dichter dem die vögel angstlos nahen
Träumt einsam in dem weiten schattensaal.
Die jenen wonnetag erwachen sahen
Empfinden heiss von weichem klang berauscht ·
Es schmachtet leib und leib sich zu umfahen.
Der dichter auch der töne lockung lauscht.
Doch heut darf ihre weise nicht ihn rühren
Weil er mit seinen geistern rede tauscht:
Er hat den griffel der sich sträubt zu führen.
'Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme.'
Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme ·
Der garten den ich mir selber erbaut
Und seiner vögel leblose schwärme
Haben noch nie einen frühling geschaut.
Von kohle die stämme · von kohle die äste
Und düstere felder am düsteren rain ·
Der früchte nimmer gebrochene läste
Glänzen wie lava im pinien-hain.
Ein grauer schein aus verborgener höhle
Verrät nicht wann morgen wann abend naht
Und staubige dünste der mandel-öle
Schweben auf beeten und anger und saat.
Wie zeug ich dich aber im heiligtume
– So fragt ich wenn ich es sinnend durchmass
In kühnen gespinsten der sorge vergass –
Dunkle grosse schwarze blume?