Von der Idee zum Markterfolg
E-Book, Deutsch, 354 Seiten
ISBN: 978-3-446-42626-9
Verlag: Hanser, Carl
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhalt;8
3;1 Innovation: Zufall oder Management?;12
3.1;1.1?Das iPod-Syndrom als europäische Herausforderung;13
3.2;1.2?Das Innovationsparadox;15
3.3;1.3?Innovationsmanagement: Normativ, strategisch und operativ;18
3.4;1.4?Grenzen der Planung: Prognosen scheitern;20
3.5;1.5?Open Innovation: Von der Utopie zum Tool;23
3.6;1.6?Orthodoxien überwinden;26
3.7;1.7?Motivation und die richtige Kultur;28
3.8;1.8?Wie innovativ ist mein Unternehmen? 50 Fragen zum Selbstcheck;30
3.9;1.9?Übersicht zu den weiteren Kapiteln;36
4;2 Technologiestrategie: Von der Vision zur Aktion;38
4.1;2.1?Wozu eine Innovationsstrategie?;38
4.2;2.2?Veränderte Rahmenbedingungen;39
4.3;2.3?Die elf Schritte der Strategieentwicklung;41
5;3 Innovationsprozesse;52
5.1;3.1?Warum scheitern Innovationsprojekte?;52
5.2;3.2?Zweiteilung des Prozesses;54
5.3;3.3?Kreativität in der Wolkenphase;56
5.4;3.4?Disziplin in der Bausteinphase;58
5.5;3.5?Software: Agil oder plangesteuert?;60
5.6;3.6?Markteinführung und Post-Projekt-Reviews;62
5.7;3.7?Situativ anpassen: Beispiele für die Umsetzung;63
5.8;3.8?Erfolgsfaktoren;66
6;4 Risikomanagement in der Innovation;68
6.1;4.1?Wie entstehen Risiken?;68
6.2;4.2?Typische Risiken im Innovationsmanagement;73
6.3;4.3?Risiken managen;83
6.4;4.4?Fazit;86
7;5 Plattformmanagement: Hohe Hürde – großes Potenzial;88
7.1;5.1?Plattformstrategien ein Allheilmittel?;88
7.2;5.2?Ziele des Plattformmanagements;91
7.3;5.3?Der Paradigmenwechsel;92
7.4;5.4?Erfolgsfaktoren;93
7.5;5.5?Architekturzentrierte Organisationsformen;99
7.6;5.6?Phasen zur Umsetzung des Plattformmanagements;102
7.7;5.7?Erfolgsfaktoren;103
8;6 Technologie-Roadmapping;106
8.1;6.1?Motivation für das Technologie-Roadmapping;106
8.2;6.2?Nutzen des Technologie-Roadmappings;107
8.3;6.3?Was ist eine Technologie-Roadmap?;109
8.4;6.4?Planungsebenen beim Technologie-Roadmapping;111
8.5;6.5?Erfolgsfaktoren;114
9;7 Szenariotechnik;120
9.1;7.1?Zukunftsinformationen für die Innovationsausrichtung;120
9.2;7.2?Zum Verständnis von Szenarien;121
9.3;7.3?Philosophie der Szenariotechnik;122
9.4;7.4?Schritte der Szenariotechnik;124
9.5;7.5?Praktische Hinweise für das Erstellen von Szenarien;128
9.6;7.6?Beispiele von Szenarien;134
10;8 Der Kunde als Innovationsmotor;138
10.1;8.1?Erfolgstreiber Kundenintegration;138
10.2;8.2?Chancen und Risiken der Kundenintegration;139
10.3;8.3?Methoden der Kundenintegration;142
10.4;8.4?Kundenintegration umsetzen: Erfolgsfaktoren;149
11;9 Empathic Design in der BMW Group;156
11.1;9.1 Die Herausforderung: Nachhaltig differenzieren;156
11.2;9.2?Ansätze zur Kundenintegration in der frühen Innovationsphase;158
11.3;9.3?Die Bedürfnisse des Kunden perfekt befriedigen;166
11.4;9.4?Erfolgsfaktoren;171
12;10 Schutz von Innovationen mit der richtigen Patentstrategie;172
12.1;10.1?Kerndimensionen der Patentstrategie;173
12.2;10.2?St. Galler Patentmanagementmodell;177
12.3;10.3?Wo patentieren und zu welchen Kosten?;184
12.4;10.4?Kooperationen;187
12.5;10.5?Erfolgsfaktoren;188
13;11 Dienstleistungsinnovation durch Service Engineering;190
13.1;11.1?Probleme bei Dienstleistungsinnovationen;190
13.2;11.2?Defizite;192
13.3;11.3?Handlungsempfehlungen;197
13.4;11.4?Fazit;206
14;12 Change a Running System – Konstruktionsmethodik für Geschäftsmodellinnovation;208
14.1;12.1?Im Zeitalter des Produktdenkens;208
14.2;12.2?Elemente des Geschäftsmodells;209
14.3;12.3?Geschäftsmodelle treten in Mustern auf;211
14.4;12.4?Ein Geschäftsmodell entsteht immer in einem Ecosystem;214
14.5;12.5?Die dominante Branchenlogik verstehen;217
14.6;12.6?Geschäftsmodellinnovation durch Musteradaption;219
14.7;12.7?Den Wandel realisieren;224
15;13 Cross-Industry-Innovation: Der Blick über den Gartenzaun;226
15.1;13.1?Die Grundsätze;226
15.2;13.2?Innovationsphasen und Methoden;230
15.3;13.3?Erfolgsfaktoren;236
15.4;13.4?Rolle von Knowledge Brokern;241
15.5;13.5?Umsetzung von Cross-Industry-Innovationen;244
16;14 Führen: Der Unterschied zwischen Mittelmaß und Hochleistung;248
16.1;14.1?Mut zum Entscheiden;248
16.2;14.2 Die Kunst der transformationalen Führung;251
16.3;14.3?Die Realtime-Illusion bei Käufern;255
16.4;14.4?Kreativität und Wandel fördern;259
17;15 Innovationskultur: „It don’t mean a thing if it ain’t got that swing“;264
17.1;15.1?Stille Annahmen prägen die Organisation;264
17.2;15.2?Der gute Umgang mit chronischen Entscheidungsdilemmas;265
17.3;15.3?Das Wesen einer Innovationskultur;270
17.4;15.4?Innovationskultur von Gore – Vision und Werte;272
17.5;15.4?No Ranks, no Titles;274
17.6;15.5?Das Amöbenkonzept als Metapher;276
17.7;15.6?Dem Wandel erfolgreich begegnen;279
18;16 Globalisierung von Technologie und Innovation: Wie managen?;282
18.1;16.1?Treiber der F&E-Internationalisierung;282
18.2;16.2?Strategien der internationalen F&E;285
18.3;16.3?Globale Innovationsprozesse erfolgreich managen;290
18.4;16.4?Trends in der F&E-Globalisierung;298
19;Kreativitäts- und InnovationsMethoden;304
19.1;A.1?Synektik;305
19.2;A.2?TILMAG-Methode;307
19.3;A.3?Spider Meeting;309
19.4;A.4?6-Hut-Denken;310
19.5;A.5?Bisoziations-Methode;312
19.6;A.6?Mindmapping;313
19.7;A.7?40 Innovationsprinzipien nach TRIZ;314
19.8;A.8?Imaginäres Brainstorming;317
19.9;A.9?Semantische Intuition;318
19.10;A.10?Morphologischer Kasten;319
19.11;A.11?Methode 6-3-5;320
19.12;A.12?Galeriemethode;321
19.13;A.13?Collective-Notebook-Methode;323
19.14;A.14?CATWOE;324
19.15;A.15?Provokationstechnik;325
19.16;A.16?Quick and Dirty Prototyping;326
19.17;A.17?Five Whys?;327
19.18;A.18?Extreme-User-Interviews;328
19.19;A.19?Langzeitprognose;328
19.20;A.20?World-Café;329
20;Zühlke – empowering ideas;330
21;Literatur;334
22;Herausgeber;338
23;Autoren;340
24;Firmenverzeichnis;346
25;Index;349
9 Empathic Design in der BMW Group (S. 145-146)
Martin Stahl, Ulrich Meyer-Höllings
9.1 Die herausforderung: nachhaltig differenzieren
Wieder einmal steht die Automobilindustrie vor einer neuen Herausforderung. Nachdem die Differenzierung in den letzten Jahren vom Geiste einer Leistungs- bzw. Preisführerschaft getrieben war, rückt nun die Dimension Umweltverträglichkeit stark in den Vordergrund. Dies stellt die Automobil industrie vor die Frage, wie die globale Debatte über Klimaerwärmung und den Einfluss des Menschen darauf die Nachfrage für Automobile beeinflusst.
In dieser Situation liegt es nahe, dass neue Bedürfniskombinationen die entscheidenden Differenziatoren der Zukunft sein werden. Diese zu identifizieren und in Produkte umzusetzen ist die Herausforderung, mit der viele Unter nehmen in der führen Phase des Produktentwicklungsprozesses konfrontiert sind. Hierbei kommt einer adäquaten Informationsgrundlage die entscheidende Rolle für den Prozess der strategischen (Produkt-)Planung zu.
Besonders in Bezug auf die genauere Erforschung der soziokulturellen Treiber eines Wertewandels werden geeignete Analyseinstrumente menschlichen Verhaltens benötigt. Dabei ist es insbesondere notwendig, die Diskrepanz zwischen Einstellungen und Verhalten von Kunden, die sogenannte „saying-doing-gap“ zu überwinden. Dafür können empathische Untersuchungsmethoden einen wesentlichen Beitrag leisten. So können zusätzliche Erkenntnisse über den Kunden erschlossen werden, die einen strategischen Erfolgsfaktor im Produktentwicklungsprozess darstellen können.
Produkteigenschaften sind seit den Anfängen der Automobilindustrie die wichtigsten Differenzierungsfaktoren im Wettbewerb gewesen. Unter Produkteigenschaften werden messbare Attribute wie beispielsweise Leistung (Fahrleistung, Verbrauch), Qualität und Zuverlässigkeit verstanden. Betrachtet man die Konzepte, die in der Automobilindustrie hinter der Mehrheit von Fahrzeugen und technologischen Lösungen liegen, so hat sich offenbar ein dominantes Design etabliert. So wird die große Mehrheit der Automobile heute von einem Hubkolbenmotor angetrieben und verfügt über eine standardisierte Nutzerschnittstelle (Lenkrad, Pedale etc.).
Wesentliche Unterschiede innerhalb des Produktspektrums der Automobilindustrie sind nur noch zwischen den verschiedenen Marktsegmenten zu erkennen. Innerhalb dieser Segmente haben sich jedoch, geprägt durch die Globalisierung der Automobilindustrie, sehr ähnliche Konzepte und Leistungsniveaus etabliert. So verfügt die Mehrzahl aller Fahrzeuge in der Kompaktklasse („Golfklasse“) aus raumökonomischen Gründen über Frontantrieb, Vierzylindermotoren und fünf Sitzplätze. Gelegentlich wird von einer „qualitativen und technologischen Konvergenz“ innerhalb der Automobilindustrie gesprochen (Ealey, Troyano-Bermúdez 1996)."