Ganahl | Wirkmächte des gesellschaftlichen Seins. 1. Mein-Selbst und Herrschaft | Sonstiges | 978-3-00-039536-9 | sack.de

Sonstiges, Deutsch, 310 Seiten, DVDBOX

Ganahl

Wirkmächte des gesellschaftlichen Seins. 1. Mein-Selbst und Herrschaft

Zum Selbst im gesellschaftlichen Sein und im Politischen

Sonstiges, Deutsch, 310 Seiten, DVDBOX

ISBN: 978-3-00-039536-9
Verlag: Ganahl, Kay


Was wird, wird ja eigentlich nicht: dies könnte die Befürchtung vieler Pessimisten sein, denen nicht klar ist, dass eine Gesellschaft in sich selbst prozessual eingerichtet ist; das Werden gilt für das menschliche Individuum wie für die Vielen. Geschichte entsteht aus dem Wirken vieler Einzelner sowie der wenigen bedeutenden Einzelnen, jedenfalls ist sie eine buchstäblich alles umfassende Geburt des Menschengeschlechts, welches ohne die Geschichtlichkeit auch kein inneres geistiges Leben entwickeln könnte. Und alles Denken, auch das über die Gesellschaft und die Politik, das als geistige Arbeit anzusehen ist, ist tief in dieser Geschichte verwurzelt.

Zumal der Glaube ist den Heutigen etwas Freies – besonders auf der Erd-Nordhalbkugel des 21. Jahrhunderts wird nach Belieben geglaubt, - gehofft und gewünscht. Mancher religiöse Glaube bedeutet für den Einzelnen konkrete Hoffnung, ist aber letztlich nur so ein Allerwelt-Bekenntnis für irgend etwas; ähnlich ergeht es den Anhängern von politischen Weltanschauungen. Sogar die Philosophie, im Grunde das einzig wahre Fundament des menschlichen Geistes, verfällt inzwischen teilweise der trüben Geschäftigkeit, wenngleich sich die Universität um die Erhaltung und den Ausbau der Philosophie gewissenhaft bemüht.

Das Leben von vielen Heutigen ist wohl zu einem Opfergang geworden, der als solcher meist weder subjektiv noch objektiv erkennbar ist. In der politischen Öffentlichkeit wird vor allem hörbar, was an den eigenen Überzeugungen und Interessen im Gegensatz zu denen der gegnerischen Anderen um so viel wichtiger sei. Eine Einseitigkeit des politischen Denkens zeichnet die Politiker des Tages aus. Behauptet wird jedoch standhaft immer wieder allerlei Positives, so eben geistige Weitläufigkeit sowie zahlreiche Kompetenzen, um bei der Wählerschaft einen guten Eindruck zu bewirken.
Viele Bürger wissen als Menschen in einer unübersichtlichen Konsumwelt der Konkurrenzen natürlich, wie wichtig die Verfolgung von individuellen, überwiegend materiellen Zielen und Zwecken ist, - von ernsten Lebensinhalten wird vieles verdeckt und bleibt einflusslos auf der Strecke. Man sollte sich daher keinen Illusionen über die Einflussmöglichkeiten des Einzelnen hingeben, besonders desjenigen, der mehr als nur eine bescheidene Mitwirkung am Ganzen des „Projekt Zukunft“ fordert.
Vielerorts wird nämlich lustvoll und laut politisiert, polemisiert, agitiert; gerissen transferiert und manipuliert – manchmal übersachlich-unverständlich argumentiert. In den neuen sozialen Internet-Netzwerken wird immer wieder ganz emsig versucht, auf die aktuelle Tagespolitik Einfluss zu nehmen. All das nennen politische Akteure und Medienvertreter in den Massenkommunikationsmitteln nur allzu gerne Freiheit der Rede.
Um metaphorisch zu sprechen: Der sich eher sinnlos drehende geistige Welt-Kreisel hat das kollektive Bewusstsein der Menschen – in vielen Ländern, besonders den hoch industrialisierten - erfasst. Information, in schnellstem Tempo verbreitet, ersetzt tragisch den tieferen individuellen Lebenssinn; hinterfragt wird noch am ehesten das, was gerade nicht den erwarteten Gewinn eingebracht hat. Zeitkritik ist erwünscht, erzielt jedoch kaum Wirkung. Übrigens ist ja fast alles erwünscht, was nicht gegen gültige Gesetze verstößt.
Es findet nicht etwa gerade ein kultureller Ab- oder gar Untergang statt, nein: der Boden der negativen Tatsachen ist längst erreicht worden.

Die Wirkmächte des gesellschaftlichen Seins existieren, werden aber kaum bemerkt. Deshalb müssen sie an das Licht des Tages gehoben werden, damit sie jedermann sehen kann. Jedwede gesellschaftliche Wirkung entfaltet sich nicht aus dem Nichts, sondern es sind Menschen, die sie zum Entstehen und zur Entfaltung, zur Entwicklung – umfassend zur Wirksamkeit bringen, die rational erfassbar und objektiv analysierbar ist. Menschen sind fähig des individuellen Handelns, nicht zuletzt politisch. Durchaus werden sie als Individuen mit dem gesellschaftlichen Phänomen Macht, auch mit Herrschaft konfrontiert, oft genug als Untergeordnete, so dass sie lediglich auf die gegen sie ausgeübte Macht reagieren müssen. Dass sich Herrschaft bildet, darf nicht als unvermeidbar gelten. Und eben auch das Phänomen Macht ist nichts, dem der Mensch wie etwas Naturgegebenem gegenüberstehen müsste.
Jedenfalls eine Wirkmacht kann in ihrem Ursprung nur das sein, was sich im gesellschaftlichen Sein personell-operativ oder institutionell als erkennbar wirksam zeigt. Und: „Mächte“ sind nicht nur – wie jedoch oft angenommen wird – solche der personell-operativen Herrschaftsausübung, wie zum Beispiel Positionsinhaber in Behörden und in Konzernen.

Wahrhaftig nichts Neues: in wirtschaftlichen Kategorien und gemäß wirtschaftlichen Kriterien wird von vielen Zeitgenossen gedacht und gehandelt. Daraus resultiert auch die skrupellose Vorteilsnahme gegen den Mitmenschen, der längst eher ein Gegenmensch ist; das liegt zweifellos an einem gegen den Geist der Humanität und der Gerechtigkeit, gegen die Toleranz und das Mitgefühl gerichteten Wirtschaftsdenken. Eigentlich zählt nur noch das Überleben im wirtschaftlichen Wettbewerb, wenn auch manches Sozialsystem schlimmste Auswirkungen abfedern kann.
In oben Geschildertem ist der große gesellschaftliche Konflikt zu erkennen, der in verschiedenen Formen durch die Zeiten und Gesellschaften wandelt. Das ist ein Konflikt, welcher schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Gesellschaften des Westens, heute auch anderer Weltgegenden, voll erfasst hat!

Es sei hier die bekannte Journalistin Marion Gräfin Dönhoff zitiert: „Und unsere so erfolgreiche westliche Gesellschaft? Betrachtet man sie einmal von außen, wie ein Unbeteiligter, dann könnte man meinen, unsere Sozial- und Wirtschaftsordnung sei bereits auf dem Abstieg, denn ihre positiven wirtschaftlichen Folgen zeitigen natürlich auch negative Begleiterscheinungen. Das Engagement für das Ganze, also für Staat und Gesellschaft, hat einem erschreckenden Egoismus Platz gemacht. Karriere und Geld nehmen jetzt die erste Stelle ein.“ – Marion Gräfin Dönhoff: „Macht und Moral. Was wird aus der Gesellschaft?“, S. 35 (2000 Köln)

Wenn man bedenkt, wie klar in diesen Worten Dönhoffs die obige gesellschaftliche Diagnose bestätigt wird … Dönhoff war eine von vielen kritischen Geistesgrößen, die ein Recht auf noch mehr Gehör gehabt hätten.
Schnell kommt der Gedanke an die Aussichtslosigkeit eines jeden Kontra-Engagements auf, sobald es darum geht, die eigenen psychischen Kräfte, die in der Philosophie der Wirkmacht Mein-Selbst eine Gestalt erhalten, gegen die gesellschaftliche Beharrung einzusetzen, die nur zu clever die neuen Techniken der Zeit zu ihrem Vorteil verwendet.

Kay Ganahl

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Zielgruppe


Die Zielgruppen sind die an Philosophie und an den Sozialwissenschaften Interessierten.

Weitere Infos & Material


Inhaltliche Gliederung des EBuchs von Kay Ganahl (erschienen im Kay Ganahl Selbstverlag, 2012): „Wirkmächte des gesellschaftlichen Seins. 1. Mein-Selbst und Herrschaft. Zum Selbst im gesellschaftlichen Sein und im Politischen“

Inhalt

Seite
Vorwort des Autors 9
Eine Einleitung. Im Blick das gesellschaftliche Sein 11

Teil 1
Selbst und Mein – Selbst 16

Zum Selbst – Versuch eines kurzen
Geschichts–Ganges 17
Das Selbst im heutigen Verständnis 40
Freiheit, Authentizität und Autonomie:
Mein - Selbst im Anzug 53
Utopischer Sinn des Weges: Die Wirkmacht
Mein - Selbst im gesellschaftlichen Sein 60
Politische Aspekte des Mein - Selbst. Gedanken zur Freiheit 84

Exkurs 1: Vom Glück und der Arbeit 108

Teil 2
Gesellschaftliches Sein angesichts der Wirkmacht Mein – Selbst 121

Zur Stabilität des gesellschaftlichen Seins und der politischen Institutionen 122
Ein Erkennen der Tatsachenwelt 132
Über die Vereitelung der Freiheit; es gilt nun: verändern können, Erfüllung wollen 152

Teil 3
Macht und Herrschaft im gesellschaftlichen Sein 192

Einleitend 193

Macht und Herrschaft als Begrenzungen des menschlichen Individuums 196
A 1: Bezüglich Bertrand Russel 196
A 2: Ein Seitenblick auf Machiavellis Machtbegriff 201
B 1: Politische Herrschaft des Heute: Unscheinbarkeit 205
B 2: Politische Herrschaft des Heute: Verschleierung 212
C: Die hierarchischen Verhältnisse des gesellschaftlichen Seins. Das wirtschaftliche Effizienz-Diktat 215

Exkurs 2: Zur Andersheit: der positive Andere auf dem Wege zur wahrhaft unabhängigen Persönlichkeit; das positive Andere 218

Macht und Herrschaft: Politik und soziale Normen 226
A: Stellungnahme zur Herrschaft als eines inhumanen Phänomens des gesellschaftlichen Seins 226
B 1: Mit einem Blick auf das Gewesene 228
B 2: Herrschaft und parlamentarisch-demokratischer Stillstand 230
C: Der Herrschaftsausübende und der Ansatz der Philosophie des geistig-politischen Widerstands 233
D 1: Bezüglich des Zweifels an der Normalität 238
D 2: Bezüglich des Zweifels an der Macht in der Normalität – Vereitelung der Herrschaftsbildung 242

Exkurs 3: In Auseinandersetzung mit dem ethischen Sozialismus 251

Die Negativität der Macht führt zum Macht-Minimalismus 258
A: An- und Abwesenheit von Macht 258
B: Die Ausgelieferten und ihre Chancen 261
C: Macht-Minimalismus im gesellschaftlichen Sein 265

Die Abenddämmerung der Macht 276
A: Macht-Minimalismus in der großen Entwicklungslinie; Egoismus 276
B: Ein Blick auf den Menschen und seine Dinge 279
C: Macht – für jeden ein Problem? 284
Kritische Bemerkungen 292

Anhang: Anmerkungen 294

By Kay Ganahl
Copyright By Kay Ganahl 2012.
All Rights Reserved.


Vorwort des EBuches von Kay Ganahl: „Wirkmächte des gesellschaftlichen Seins. 1. Mein-Selbst und Herrschaft. Zum Selbst im gesellschaftlichen Sein und im Politischen“, erschienen im Kay Ganahl Selbstverlag, 2012

Vorwort des Autors

Bevor Sie sich, werter Leser, mit dem Inhalt dieses wissenschaftlichen EBuches vertraut machen, möchte ich an Sie zur Einstimmung noch einige Sätze richten.
Sicherlich ist dieses EBuch nicht nur für die philosophisch (d. h.: Ethik, Moralphilosophie, zumal politische Theorie, dann auch die politische und die psychologische Philosophie sowie Sozialphilosophie), anthropologisch und sozialwissenschaftlich vorgebildeten Leser interessant, sondern auch für alle diejenigen, die sich für unsere Zeitläufte näher interessieren und ihnen mit einiger Wissbegierde begegnen.
Sowohl Selbst als auch Herrschaft, die in diesem Werk von zentraler Bedeutung sind, sind einerseits recht bekannte Begriffe, andererseits schließen sie sich manchen Lesern inhaltlich nicht sofort auf.
Dieses EBuch hat den Anspruch, verständlich geschrieben zu sein, damit der an der Gesellschaft und ihren Problemen interessierte Leser zügig in den Stoff findet. Dies ermöglicht eine historisch-philosophische Darstellung manchen Zusammenhanges und mancher Entwicklung; der gesamte Inhalt ist geistig weit überwiegend dem politisch-progressiven Denken verpflichtet. Und der Fachwissenschaftler liest in diesem Werk einiges über Inhalte, die in dem gesetzten Rahmen bislang noch nicht analysiert wurden.

Jede nationale Politik, in der es um die höheren Belange des Staates und um die Grundsatzfragen der Gesellschaft geht, scheint für uns als kritische und interessierte Bürger zugänglich zu sein, weil sie gewissermaßen „aus den Medien kommt“.
Aber das ist es ja gerade! Berichterstattung filtert die Geschehnisse inhaltlich und erzeugt aus ihnen Nachrichten. Und in der Epoche des World Wide Web werden im Internet viele Menschen zwar erreicht, doch weiterhin – trotz (oder gerade wegen?) eines beträchtlichen privaten und beruflichen, mittlerweile auch politischen Interaktionspotenzials – in die Konsumption eingespannt.
In der folgenden Einleitung nehme ich vor allem auch Bezug auf etwas, das alle Menschen in den hoch entwickelten Industrieländern gleichermaßen betrifft: es ist dies ein kultureller Pessimismus, der sich aus einem kollektiven Bewusstsein speist, welches nicht erst heute entstanden ist.

Der Autor

Copyright By Kay Ganahl 2012.


Kay Ganahl, geboren in Hilden/Nordrhein-Westfalen, ist der Verfasser von zahlreichen literarischen Werken, die zum Teil ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben. Gern verbindet er sein schriftstellerisches Wirken mit Kunst, weshalb er die Cover-Erstellung und andere gestalterische Arbeiten vorzugsweise selber ausführt. Er befasst sich häufig mit Problemen, die aus der Alltagswelt des Bürgers stammen, so zum Beispiel mit der Macht über Menschen sowie dem Drama des Humanismus im Europa der Gegenwart. Die Politik und verschiedene soziale Fragen im Hinblick auf die Zukunft des Menschen in Gesellschaft werfen in seinen Augen die Kernfragen des Mensch-Seins auf. Nicht zuletzt hält er philosophische Gedanken für so wichtig, dass sie ins Werk einfließen müssen. Phantasie und Geheimnis faszinieren ihn – es gilt, das Mysterium des gesellschaftlichen und geistigen Lebens zu ergründen.
Als Sozialwissenschaftler mit universitärem Diplom-Abschluss ist ihm das wissenschaftliche Denken und Handeln besonders wichtig. Selbstverständlich will er mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten, in denen er besonders Fragen der politiktheoretischen, anthropologischen und philosophischen Entwicklung aufwirft, immer wieder einen Beitrag zur Aufhellung des zeitabhängigen gesellschaftlichen Entwicklungshorizonts leisten.
Er ist Mitglied im Freien Deutschen Autorenverband/NRW und Vorstandsmitglied, dort als Kommunikationsbeauftragter tätig.


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