Ganahl | Fabian Redys Lesung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 228 Seiten

Ganahl Fabian Redys Lesung

Fantasy- und Sciencefictionwerke

E-Book, Deutsch, 228 Seiten

ISBN: 978-3-7412-5474-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das ist ein Buch mit Werken aus Kay Ganahls Feder und Fantasie, die jahrelang für diese Veröffentlichung gesammelt wurden. Es sind Gedichte, Kurzprosatexte und Short Shorts, eine neue, sehr kurze Form der Kurzgeschichte, aber auch die eine oder andere Erzählung sowie Geschichten und Gespräche. Alle sind der Fantasy und Sciencefiction zuzuordnen. Sie lassen für den Leser neue kleine Welten entstehen! 'Fabian Redy', ein Troll, beginnt mit seiner Begrüßungsansprache eine fiktive literarische Lesung in einem Ambiente, welches den Genres Fantasy und Sciencefiction gemäß ist: ein bisschen bizarr und skurril. So ist eben auch die Figur des 'Fabian Redy'. Er ist 'trolliger' Organisator und Moderator dieser Lesung, an der AutorInnen teilnehmen, deren Namen nicht genannt werden - sie sind es, die 'ihre' Beiträge geneigten Gästen vorlesen, aber nur in Anonymität verharren. Ganahls literarische Werke werden so höchst lebendig präsentiert.

Ganahl über sein Wirken als Literat: "Mit meiner schriftstellerischen Tätigkeit, die zur Veröffentlichung von Büchern und Ebooks geführt hat, leiste ich Beiträge zur Aufhellung des zeitabhängigen gesellschaftlichen Entwicklungshorizonts. Dabei verbinde ich Wissenschaft und Forschung mit der schöngeistigen Literatur. In Gesellschaft und Geist, auch im Alltäglichen finde ich literarische Stoffe. Gerade in Lyrik und Kurzprosa, aber auch in Kurzgeschichte, Erzählung und Roman bin ich zu Hause - schreibe Stücke sowie wissenschaftliche Bücher. Ich thematisiere wissenschaftlich sowie literarisch-schöngeistig viele Probleme des Bürgers, so zum Beispiel die Macht über Menschen."
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Die Herren des Blutes in Babydom
Erzählung
Vor dem Schalter Etwas benommen ging sie zu dem Schalter. Eine im Gesicht auffallend blasse, dunkelhaarige Person vor ihr empfing sie, Daggi, mit einem schadenfrohen Lächeln. Daggi stutzte einen Augenblick lang, blickte zu Boden. Was sollte dieses Lächeln? Es war ungewöhnlich. Daggi fühlte sich schon seit Stunden unwohl. In dem grell beleuchteten Raum, den sie betreten hatte, steigerte sich ihr Unwohlsein sogar noch. Draußen hatte man zum allgemeinen Schutz die große Anti-Sonnenhülle über diesen Teil der Innenstadt gezogen. „Wie schnell wird es gehen?“ so dachte Daggi jetzt, aber sie musste annehmen, dass die blasse Dame nicht allzu schnell sein würde. Die Geschwindigkeit jeglichen Vorgehens hatte es Daggi sehr angetan. Immer stand sie unter Zeitdruck. Auch heute morgen. Hinter ihr hatte sich schon eine Schlange mit weiteren Kunden gebildet. Das endlich erfolgte „Guten Morgen!“ Daggis war ziemlich leise ausgefallen. Die Schalterdame von der Bank guckte Daggi mit einem erstarrten Lächeln leicht fordernd an. Aber die Kundin Daggi reagierte cool, - mit einem ebenso leicht fordernden Blick… Jedoch jetzt, da Daggi ungeduldig vor der seltsamen Dame stand, vermochte sie das, was die Dame sagte, nicht gut zu verstehen, und deshalb drehte sie sich manchmal für einige Sekunden zur Seite. Schwieg vorerst. Alsdann blickte sie sich nach der Warteschlange um, die ständig wuchs; da war so ein alter Herr, der ein ähnliches Verständigungsproblem hatte, und welcher, fast verloren aussehend, vor sich hin starrte. Vielleicht wusste er gar nicht mehr, wo er war? Plötzlich warf er einen Blick auf Daggi. Und es schien Daggi durchaus so, als wäre in diesem Augenblick sein Innerstes sehr aufgewühlt zu sein! Doch sie wollte sich nicht an ihm ergötzen, sondern war darauf aus, diese Person am Schalter, eine Dame um die Fünfzig, mit gestochen ausgesprochenen Sätzen zu malträtieren. „Ich brauche eine Kontoübersicht! An den Automaten will ich nicht gehen!“ „Sie müssen aber an den Bankautomaten, für alle Kunden ist das heute normal. Wir dürfen das von unseren Kunden erwarten!“ Daggi, pikiert: „Was ist das für ein Service hier…!?“ „Wir tun unser Bestes… ich kann ja mit Ihnen an den Automaten gehen… bitte!?“ „Meinetwegen, versuchen wir es!“ äußerte Daggi verunsichert, ungeduldig sowieso. Daggi ließ sich von der Schalterdame etwas irritieren, so dass sie meinte, ihre Handlungen seien gefährdet. Diese Dame betrat endlich den Kundenraum, wo Daggi mit einer gewissen Wut im Bauch wartete. Immer noch unsicher sowie sicher noch ungeduldiger! Kurz davor, eine kleine Schmähung von sich zu geben. Und Daggi fühlte jetzt, dass sie mit Bestimmtheit handeln müsste?! Ja. Und nein. Eben! Daggi beobachtete bloß das Geschehen… Die Eckzähne der Schalterdame verformten sich unnatürlich verdächtig binnen Sekunden, was trotz der Schnelligkeit gut zu erkennen war! Unglaublich! Daggi starrte wie gebannt auf das Gebiss der Schalterdame, während diese mit ihren Handlungen fortfuhr. Es war – so war ganz einfach anzunehmen! - eine neue Art des Zahnwachstums, allerdings eine längst nicht jedermann im Lande bekannte. Außerdem wurde von Daggi bestens wahrgenommen, dass die Schalterdame an ihr vorbei zu dem Automaten geradezu rauschte, dann jedoch stolperte, sich sofort fing, wonach sie blitzartig am Automaten stand und die Abhebe-Aktion genauso blitzartig durchführte. Mehr als erstaunlich! Natürlich, Daggi konnte ihren Augen nicht mehr trauen - die anderen Anwesenden erst! Alsdann geschah das, was Daggi wollte. Das Wesentliche: Geld wurde Daggi ausgehändigt. Darauf kam es jetzt ja an. „Danke auch!“ sagte Daggi zu der Dame. Just in diesem Moment fiel der Dame von der Bank ein Zahn aus dem Gebiss, sogar ein ziemlich großer. Er kullerte auf dem Boden herum. Allgemeines Erstaunen rief dies hervor, denn wohl fast alle Anwesenden hatten das mitbekommen. Einige Äußerungen brachten dieses Erstaunen etwas vulgär zum Ausdruck, und das in einer Filiale einer Bank. Die Schalterdame selber schien es nicht bemerkt zu haben, stolperte noch einmal auf dem Rückweg zu ihrem Schalterplatz, so dass ein, zwei Wartende in der Schlange versucht waren, sie von der Seite her zu stützen. Die Dame wehrte diese Versuche aber brüsk ab. Es gab jetzt laute Äußerungen, zumal solche des Missfallens, die Daggi so gerne nicht hören wollte. Der Fremde tauschte sich mit dem Fremden aus. Der Kullerzahn blieb mitten in dem Kundenraum, wo sich die Warteschlange im Moment der Wahrnehmung des Zahnes weitgehend aufgelöst hatte, einfach liegen. Mehrere Kunden blickten noch auf ihn. Niemand handelte hier und jetzt. Daggi hatte keine Nerven für derartige Geschehnisse, sie fand sie abstoßend unwirklich. „Nicht mit mir!“ hätte sie gern von sich gegeben, aber sie hatte ihr Geld und wollte nur noch auf den Bürgersteig zurück. Sie stand mitten im Kundenraum und versank plötzlich – wie auf einer Rutsche im tiefen Dunkel rutschend - in Gedanken. Es war so, dass sie psychische, soziale und körperliche Auffälligkeiten ekelhaft fand. Diese komische Figur von Schalterdame! „Ein urkomisches Monster, die Tussi!“ sagte Daggi dann, als sie aus ihren Gedanken aufgefahren war, so dass ein Herr mit Krückstock laut aufatmend sagte: „Da haben Sie etwas gesagt… es trifft voll zu!“ „Ich bin immer für die Wahrheit, Herr…!“ „Müller-Maier!“ erwiderte der Herr. Er war ganz blass und trug einen Zylinder, was Daggi mindestens so komisch fand wie das Verhalten der Schalterdame, die mittlerweile wieder an ihrem Schalter stand und sich um die Kunden kümmerte. Ein weiterer Herr – klein, untersetzt, im weißen Rolli mit glänzend weißen, übergroßen Zähnen - mischte sich in ihr Gespräch ein, indem er „Diese Banken stellen Leute ein, die nichts taugen!“ sagte. Daggi blickte ihn kurz an, dann war sie drauf und dran, aus der Filiale zu verschwinden. „Ich muss…!“ „Bleiben Sie doch noch, liebe Frau!“ vernahm Daggi von der selben Schalterdame, die sie an den Wartenden vorbei anblickte. Daggi fühlte sich peinlich berührt. Was sollte denn das jetzt, verflucht!? Hier gab es Peinlichkeiten, um nicht zu sagen Merkwürdigkeiten, die nicht sein mussten. Musste das Bankgeschäft unter der Anwesenheit von Leuten leiden, die abweichendes Verhalten zeigten? Daggi verharrte jetzt auf der Stelle, um nachzudenken, obwohl das hier keineswegs der passende Ort dafür war. Vampire. Auch hier. Das hatte sie kaum erwarten müssen, wahrlich! Es handelte sich um eine Bank von Menschen für Menschen, jedenfalls der offiziellen Zweckbestimmung nach. Aus dem Nachdenken wurde ein Grübeln, aber dann schoss sie zur Straße hinaus. Ein paar Minuten strebte sie sehr nachdenklich durch die Innenstadt. Sie nahm von der Umgebung kaum etwas wahr. „Sie haben gehört und gesehen, dass ziemlich Ungewöhnliches vor sich geht. Haben Sie das überhaupt verstanden?“ fragte sie ein älterer Herr mit weißem Zylinder und in einem grauen langen Trikot, der sie einfach auf der Straße ansprach. Es war auf einmal warm draußen. Die an Wolken vorbei grinsende Sonne zeigte sich am Himmel - Daggi stoppte und blickte den Herrn flüchtig an. Er lächelte in die Breite seines Gesichts und vermittelte Daggi den Eindruck von größter Coolness und sogar Draufgängertums. „Was haben Sie gesagt?“ fragte sie nach. Sein Lächeln schien im Gesicht zu erstarren. „Bitte, was??“ Daggi eilig noch einmal. Doch dieser Herr ließ eine Reaktion vermissen, blitzte bloß mit seinem Körper von dannen, so dass Daggi Mühe hatte, noch die Konturen seines Körpers wahrzunehmen. „He Sie, warten Sie mal!“ Dieser Ruf Daggis nützte rein gar nichts, vielmehr verschwand der Zylinderherr um eine der nächsten Ecken. Daggi und ihr Ehemann, der Vampir In Babydom, dieser Stadt der Städte, in der Daggi lebte, war die Erholung von etwas, waren Ferien und Urlaub wichtige Dinge des Lebens. Tage später glaubte sich Daggi von diesem sie eher ein wenig beunruhigenden Erlebnis erholt zu haben, aber sie erinnerte sich an die Schalterdame noch allzu lebendig. Das musste vergessen oder wenigstens erfolgreich verdrängt werden, damit Daggis Individualbewusstsein über die Normalität ihres Lebens wieder voll zurückkam. Aber, es sei klar gemacht, Daggis Normalität hatte es in sich, und zwar in ganz spezieller Hinsicht! Ihr Ehemann Karl-Otto, der die Geschichte mit der Schalterdame mehrmals hatte anhören müssen, drängte darauf, endlich „die Scheiße ad acta zu legen!“, das sei „bloß Normalitätsunsinn ohne Bedeutung!“ - Und Daggi nickte dazu, als sie das, hinterm Küchenherd stehend, von ihrem lieben Mann vernahm. „Wenn Dir die langen und scharfen Eckzähne wachsen sollten, dann werde ich Dich umbringen!“ so polterte Karl-Otto...


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