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E-Book, Deutsch, 240 Seiten
Froböse / Großmann Der Männer-Gesundheitscode – Lebenslang fit und voller Energie
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-641-32233-5
Verlag: Südwest
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Alles zu: Bauchfett, Muskelabbau, Midlife Crisis, Libido & Co
E-Book, Deutsch, 240 Seiten
ISBN: 978-3-641-32233-5
Verlag: Südwest
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ob wachsender Bauch, Haarausfall, Muskelabbau, Schlafstörungen, verringerte Libido oder Gelenkbeschwerden. Die meisten Veränderungen kommen nicht plötzlich wie ein unabwendbares Schicksal, sondern sind hausgemacht. Darin steckt aber auch eine gute Botschaft: wenn „Mann“ Einfluss hat, dann kann er auch Dinge verändern und zwar in jedem Alter.
In ihrem Buch decken Bestsellerautor und Gesundheitsexperte Ingo Froböse und Fernsehmoderator Peter Großmann Mythen und Irrtümer rund ums Thema Männergesundheit auf, erzählen humorvoll von eigenen Erfahrungen und geben viele praktische Tipps, die jeden Mann zum Architekten seines eigenen Wohlbefindens machen. Mit ihrem Männergesundheitscode zeigen die beiden Autoren, was „jederMann“ tun kann, um fitter, leistungsfähiger und ausgeglichenen zu sein und dies auch zu bleiben.
Autoren/Hrsg.
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Einleitung
»Die Frau, das unbekannte Wesen« nannte Oswald Kolle ein Buch, das den Mann über die Frau aufklären sollte. Das geschah im Jahr 1967. Und es war ein großer Erfolg. Auch der gleichnamige Film, der den Titel »Aufklärungsfilm« trug.
Was war da los? Ein Mann macht einen Film und ein Buch und erklärt seinen Geschlechtsgenossen die Frau! Die 1960er waren ein Jahrzehnt, das von Männern dominiert wurde.
Heute fragen wir uns rückblickend, warum das keine Frau getan hat: aufklären über sich selbst.
Heute ist es anders. Da kann der Mann über sich selbst aufklären. Und das wollen wir tun!
Was sollten eigentlich Männer wissen? Das war die grundsätzliche Frage, die Ingo Froböse und ich uns stellten, als wir mal wieder zusammensaßen und über Themen unseres gemeinsamen Podcasts nachdachten.
Wir fanden Gefallen daran, uns vorzustellen, dass zwei Männer im besten Alter von um die 60 sich auf die Suche nach den Schwachstellen und Stärken des eigenen Geschlechts begeben. Einerseits haben wir selbst schon einiges an männerspezifischer Sozialisation erlebt und andererseits liegt da noch einiges vor uns.
In der zweiten Lebenshälfte prallen Anspruch und Wirklichkeit oft aufeinander. Nehmen wir nur einmal den eigenen Körper. Auch wenn er lieber für immer so bleiben sollte wie mit 25, müssen wir leider erkennen, dass er sich verändert. In den meisten Fällen nicht zur Zufriedenheit des eigenen Betrachters.
Und das Schlimme ist: Die meisten Veränderungen kommen nicht wie ein unabwendbares Schicksal über uns, sondern sind hausgemacht. Darin steckt aber auch eine gute Botschaft: Wenn wir auf uns Einfluss haben, dann können wir auch Dinge verändern. Und das ist in jedem Alter möglich.
Wie ticken eigentlich Männer? Diese Frage wollen wir beantworten, uns auf die Suche nach dem Warum machen, dabei Mythen und Irrtümer aufdecken, aber auch unumstößliche Fakten nicht ignorieren. Und vor allem erkennen, zu welchen Konsequenzen das führt und was wir selbst tun können, um uns weiter gut im Blick zu haben.
Dabei streifen wir die Themengebiete Gesundheit und Bewegung genauso wie die Psyche und Ernährung. Und liefern am Ende – hoffentlich – ein paar gute Gründe, warum Männer weiterhin besondere Beachtung verdienen.
»Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss«, sagte einst John Wayne im Western . Der spielte in der Zeit der Cowboys und der harten Kerle. Diese Zeit ist lange vorbei und Gott sei Dank hat sich das Männerbild seither stark verändert.
Und dennoch sind wir zwei Männer, die es tun mussten. Ein Buch über Männer schreiben. Und hier ist das Ergebnis.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Gleich zu Beginn möchten wir Ihnen die Masterfrage stellen. Und auch wenn Herbert Grönemeyer in seinem Song »Männer« ein paar Antworten auf die Frage gegeben hat, was den Mann so alles ausmacht – also er bekommt Herzinfarkte, raucht heimlich, ist ständig am Baggern, telefoniert andauernd, ist aber auch verletzlich und will auch mit dem Kopf durch die Wand –, ist die Antwort ein wenig komplexer. Denn jeder Mann ist wie jeder Mensch ein Produkt seiner Gene, seiner Hormone und seiner Umwelt. In welcher Gewichtung, darüber streiten sich die Gelehrten schon etliche Jahre. Ein paar Dinge aber gelten scheinbar als gesichert.
Mindestens 6500 Gene sind bei Männern und Frauen unterschiedlich aktiv, in Muskeln und Körperfett sowie Herz und Hirn. Männerspezifische Gene sind offenbar anfälliger für Mutationen. Und Gene werden oft für die wesentlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen verantwortlich gemacht. Der Mann ist mit dem Erbgut ausgestattet, unter Einsatz seines Lebens zu jagen und die Beute zu erlegen, damit er seine Familie mit Fleisch versorgt. Seit mindestens 100 000 Jahren hat sich am menschlichen Erbgut nichts verändert. Die Steinzeitmenschen hatten also dieselben genetischen Anlagen wie wir heute, also dasselbe Potenzial für die Entwicklung des Gehirns. Hirnforscher erkannten, dass sich das Gehirn immer so ausbildet, wie man es benutzt und wie es gebraucht wird. Verändert sich die Welt, verändert sich auch das Hirn. Das ist die Chance der Umwelt zur Einflussnahme.
Es gibt anscheinend kein Gen, das dafür verantwortlich ist, dass Männer ganz anders fühlen und denken als Frauen. Dennoch haben wir eine eindeutige Prägung. Zu den Chromosomen und dem Einfluss der Hormone kommen wir später noch. Aber schon einmal vorab als kleiner Teaser: Ein einziges Chromosom bestimmt, ob ein Junge oder ein Mädchen auf die Welt kommt. Am Anfang entscheidet also der Zufall. Millionen Spermien liefern sich ein schnelles Rennen. Und wer am Ende Erster ist, darf sein Chromosom mit dem X–Chromosom der Eizelle verschmelzen. Gewinnt das Y, nimmt nach kurzer Zeit das SRY-Gen seine Arbeit auf, das Kürzel steht für »sex-determining region of Y«. Das ist das Startsignal für die Bildung der Hoden. Von da an gibt es kein Zurück. Hormone fangen an zu wirken. Die Männer können sich dem Einfluss des Testosterons nicht entziehen. Es wirkt schon im Mutterleib ab der zehnten Woche auf den männlichen Fötus, beeinflusst die Geschlechtsidentität und beginnt schon einmal, das Gehirn zu organisieren. Diese vorgeburtlichen Auswirkungen auf das Gehirn lassen sich offensichtlich nicht mehr umkehren. Das Hirn bleibt allerdings eine lebenslange Baustelle, reagiert auf Signale von innen und außen. Die Hormone bilden ein Fundament, die Umwelt beeinflusst den weiteren Ausbau. Das ist für uns Männer doch eine gute Nachricht. Und ebenso für alle, die die männlichen Verhaltensweisen kritisieren: Nicht für alles können wir was, aber wir haben die Chance, alles zu verändern. Das Männerbild ist nicht zementiert und entwickelt sich weiter.
In den Medien hingegen ist oft noch Steinzeit: Der Mann als starker Held ist oft noch vorherrschend. Experten raten Eltern deshalb, den Stress in der Erziehung von Jungs rauszunehmen und zu akzeptieren, wenn Jungs Energie haben und vielleicht etwas schroff wirken. »Dafür gibt es einen körperlichen und psychodynamischen Hintergrund«, weiß der Jungenforscher Reinhard Winter. Zwischen Schläger, Versager und sexuell auffällig gebe es eine Menge guter und gelungener Jungenleben und er plädiert dafür, dass Jungen die große Vielfalt des Männlichen zu sehen bekommen. Damit von früh auf klar wird, dass es viele Arten gibt, männlich zu sein. Das ist die Aufgabe von Erziehung, Angebote zu machen, die als Vorbild dienen können. Die Wahl trifft der Junge selbst. Wenn er keine hat, kann auch nichts geschehen. Wer dieser Tage in Deutschland als Junge zur Welt kommt, hat statistisch gesehen eine fünf Jahre kürzere Lebenserwartung als Mädchen. Dafür verantwortlich sind laut Stiftung Männergesundheit auch alte, durchaus krank machende Rollenerwartungen.
Über die physiologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau lässt sich nicht streiten. Männer sind im Schnitt zehn Zentimeter größer, entsprechend schwerer, haben mehr Muskeln und ein größeres Gehirn. Sie ahnen es schon: Das sagt gar nichts aus. Man muss das Gehirn auch nutzen. Es kommt eben nicht auf die Größe an. Aber das wussten Sie ja schon.
Bis hierhin haben wir schon viel über die Entwicklung geschrieben. An dessen Ende Männer um die 60 stehen. Wie Ingo Froböse und ich. Und das ist manchmal gar nicht so einfach. Das werden Sie gleich sehen.
Alle sind so alt, wie sie sich fühlen
Es gibt Tage, da möchte man am liebsten im Bett bleiben. Weil man sich einfach nicht wohlfühlt, körperlich schwächelt oder … einfach nur so. Noch vor Jahren war die Erklärungslage für derlei Unpässlichkeit eindeutig: Die Fete abends zuvor war lang, der Wein schlecht, die Musik zu laut. Oder so ähnlich. Aber heute, im Methusalemalter von Anfang 60 ist das anders. Da kommen alle möglichen Modelle zum Tragen, die die ständig als Titel veröffentlicht. Burn-out, Depression, Hormonumstellung, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz usw. Die Krankheitsmöglichkeiten sind auch in meinem Alter so vielfältig wie Anbieter für Vorsorgevollmachten.
Man ist eben nicht mehr 20. Schlecht geschlafen, wach werden des Nachts sind eben keine Zufälle mehr, sondern eher Hinweise auf einen schleichenden maroden Zustand sich im schlimmsten Falle degenerativ verändernder Zellen. Das Urteil: altes Eisen, Rost an allen Stellen, brüchig im Anfangsstadium. Die Zukunft: alles andere als rosig, eher grau!
Da freue ich mich auf einen Einkaufsbummel, wenn ich mich aus dem Bett gewälzt und von meiner Frau verabschiedet habe. Der führt mich im Tale tiefster Depression an die Theke der örtlichen Fleischerei, an der nicht nur eine lange Schlange von Rentnerinnen und Rentnern, sondern auch der meistens immer gleiche Spruch der vermutlich gleichaltrigen Fleischerei-Fachverkäuferin auf mich wartet. Sie, die fleischige Fachkraft, gibt mir Erlösung.
Nein, wird mir dann klar, ich bin noch nicht reif für Vorsorgeprogramme und Hilfslieferungen der pharmazeutischen Industrie. Ich bin noch da, stehe gerade, hebe mich ab, bin stark.
Denn sie fragt, mit einem Lächeln, als wäre es tatsächlich ernst gemeint: »Was darf’s denn sein, junger Mann?«
Das ist der ultimative Tipp für alle mit dünner werdenden Haaren. Und Zweifeln an sich selbst. Sich einfach mal dahin begeben, wo der wirkliche Zustand noch klar zutage tritt. Wo der Vergleich in der Schlange noch einiges relativiert. Sie sollten sich allerdings dann, wie ich auch, noch ein bisschen im Schatten der Fleischtheke aufhalten, um mitzubekommen, ob nicht auch die rüstige Rentnerin im Blumenkleid mit Karl im...