Freienwald / Kampen / Rhoden | E-Book: 13-18 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 360 Seiten

Reihe: Fürstenkrone

Freienwald / Kampen / Rhoden E-Book: 13-18

Fürstenkrone Jubiläumsbox 3 - Adelsroman

E-Book, Deutsch, Band 3, 360 Seiten

Reihe: Fürstenkrone

ISBN: 978-3-7409-2996-1
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkrone' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt 'diese' Wirklichkeit. 'Fürstenkrone' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Keine Leseprobe vorhanden. E-Book 1: Die große Liebe für Komtess Regina E-Book 2: Friederikes arabischer Traum E-Book 3: Maskenball der Liebe E-Book 4: Kannst du mit mir glücklich werden? E-Book 5: Happy-End auf Gut Renken E-Book 6: Ein Märchenprinz mit kleinen Fehlern
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Das Universitätsgelände lag still in der Mittagssonne. Auf dem Rasenstück vor dem großen hellen Gebäude plätscherte der große Springbrunnen, dessen Wasserfontäne hoch in den blauen Himmel stieg, um dann wie schwere gläserne Tropfen in die stufenförmigen weißen Steinbecken zu fallen. Das Geräusch versprach Kühlung. Doch kaum jemand ging derzeit durch die hohe Tür des Gebäudes, denn die Vorlesungen waren noch nicht zu Ende. Regina spazierte nervös um das große Brunnenbecken, das nur wenige Meter vor dem Eingang zur Universität lag. Sie wartete auf Adam, den Chauffeur ihres Papas. Adam hätte längst wieder da sein müssen. Er wollte nur kurz in die Autowerkstatt fahren, um etwas abzuholen, hatte er gesagt, während Regina sich in der Zwischenzeit die Uni von innen ansehen wollte. Bald würde auch sie hier aus und ein gehen. Zwei Stunden waren seitdem vergangen. Sie hätten längst daheim sein müssen. Papa würde wütend sein, und Berta, die Köchin, musste das Essen warm stellen. Tante Charlotte wartete auch. »Es verbrutzelt alles, wenn man es warm halten muss!«, würde die kleine rundliche Schwester des Grafen jammern. Sie war ein Jahr älter als der Hausherr, eine ältere Dame mit grauem Haar und wasserhellen blauen Augen. Der Chef des Hauses Hohensteinbach, das bereits seit dem Mittelalter existierte, war Karl Friedrich von Hohensteinbach. Aber der gute Geist des Hauses war Charlotte, seine Schwester. Papa war sicher wütend. Und das fürchtete Regina am meisten, denn wenn er richtig böse war, zog er die Augenbrauen zusammen, dass sie wie ein schwarzer Strich über den graugrünen Augen lagen. Sein Motto: »Die Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige!« Und wehe, die Familie hielt sich nicht daran. Bruder Jonas konnte ein Lied davon singen. Ihn hatte Papa einige Male vom Tisch weg zum Essen in die Küche verbannt. Das war allerdings schon ein paar Jahre her. Jonas war inzwischen erwachsen, jedenfalls dem Alter nach, und studierte Medizin. Er würde der erste Arzt in der Familie derer von Hohensteinbach sein, und Regina war stolz auf ihren Bruder. Aber noch schlimmer hatte früher Großmama auf solche Verstöße reagiert. Das war zwar schon lange her, und Regina konnte sich nur noch vage an sie erinnern, aber vieles, das sie sich gemerkt hatte, war nicht sehr erfreulich. Besonders anstrengend waren die täglichen Besuche in der düsteren Schlosskapelle gewesen, bei der die kleine Regina zum Abendgebet immer mitgehen musste. Das hieß eine Stunde lang knien und in dieser gruftähnlichen Umgebung den Rosenkranz beten. Im flackernden Licht der Kerzen schienen die Statuen aus weißem Marmor zu leben und flößten der kleinen Regina Angst ein. Großmama konnte aber auch wundersame Geschichten aus der Zeit erzählen, als sie selbst noch ein junges Mädchen war. Von Prinzen und Prinzessinnen, von Grafen, Fürsten und Herzoginnen, berichtete sie. Und von einem Reich, in dem die Sonne nicht unterging. Weil damals sogar Mexiko den österreichischen Habsburgern gehörte. Und die kamen für Großmama gleich nach dem lieben Gott. Als Bürgerliche hatte sie den Stolz auf das Land ihrer Väter mit in ihre preußische adelige Ehe genommen. Großmama besaß noch einige Maria Theresia Taler, die sie von ihrer Familie geerbt hatte. Als Maria Elisabeth Bratfisch war sie sehr stolz auf diesen bürgerlichen Namen gewesen, denn sie war mit dem Leibfiaker Bratfisch des Kronprinzen Rudolph verwandt. Und Rudolph sollte einmal Kaiser von Österreich werden. Die Familie Bratfisch hatte damals in Wien ein Fuhrunternehmen. Als »Fiaker« in Wien besaß die Familie als einzige Pferde, die im gleichen Takt laufen konnten. Prächtige Rappen, die vor eine Kutsche gespannt, als Taxi der damaligen Zeit fungierten. Als der verheiratete Prinz Rudolph von Habsburg sich in die 16jährige Mary Vetsera verliebte, brachte der Fiaker Bratfisch die Baroness in seiner Kutsche zu ihrem heimlichen Treffen in das Schloss nach Mayerling. Es war das Liebesnest des Kronprinzen mit der jungen Baroness. Das Glück dauerte nicht lange. Der Kronprinz war verheiratet und streng katholisch erzogen worden. Der Hof reagierte empört über diese Mesalliance. Und in einer Winternacht geschah das Unfassbare: Bratfisch und der Leibdiener des Kronprinzen waren mit in Mayerling, als das Liebespaar starb. Man sagte durch die Hand des Kronzprinzen. Aber was wirklich geschah, wussten nur Bratfisch und der persönliche Diener des Kronprinzen. Beide mussten schwören zu schweigen. »Und sie hielten sich daran!« Das und viel mehr erzählte Großmama stolz ihrer kleinen Enkelin. Und Großmama hatte es geschafft, in den Adel einzuheiraten. Allerdings nur in den preußischen. »Aber Adel ist Adel!«, sagte Großmama. Regina lächelte, als sie an Großmama dachte, denn sie konnte sich diese betagte, ziemlich herrische und voluminöse Dame niemals als Sissi vorstellen. Aber so hatte ihr Mann die junge Gräfin damals allen vorgestellt: »Meine Sissi!« Doch die große alte Dame gab es nicht mehr. Sie lag schon lange in der Gruft unter der kleinen Kapelle, in deren Nischen eine große Anzahl der Grafen von Hohensteinbach lagen. Und Regina wusste nun auch, dass »mea culpa« meine Schuld heißt. Denn Großmama hatte es täglich kniend vor dem Altar der Kapelle gebetet und sich dabei mit ihrer kleinen, zur Faust geballten rechten Hand an die Brust geschlagen. Regina wollte wissen, warum, hatte jedoch nur Kopfschütteln zur Antwort bekommen. Vielleicht wollte Großmama nicht zugeben, dass auch sie sich schuldig fühlte, weil sie den Grafen von Hohensteinbach nicht aus reiner Liebe geheiratet hatte. Regina spazierte noch immer, völlig in ihre Gedanken über Großmama vertieft, um den leise plätschernden Springbrunnen. Ein Krankenwagen mit Sirene riss sie aus der Vergangenheit zurück. Über eine Stunde wartete sie jetzt schon auf Adam, Papas Chauffeur! Verärgert setzte sie sich auf den Brunnenrand. Tante Charlotte würde sagen: »Wenn man seinen Angestellten den kleinen Finger reicht, nehmen sie gleich die ganze Hand!« Der gute Adam wollte eigentlich nur rasch zu einer Autowerkstatt, um etwas abzuholen. Und Regina war nur aus einem Grund mitgefahren: Es war die beste Gelegenheit, sich mal kurz die Uni von innen anzusehen. Denn nächstes Jahr würde sie täglich hier aus und ein gehen. Endlich raus aus dem Mief der tausendjährigen alten Mauern. Und zwar allein, ohne Aufpasser! Die Hitze wurde unerträglich. Regina schubste ihre Schuhe von den Füßen, krempelte ihre Jeans hoch und tauchte vorsichtig die große Zehe in das flache Brunnenbecken. Das Wasser war so angenehm kühl, dass sie die Augen schloss, den Kopf in den Nacken legte und tief einatmete. So stand sie eine Weile, völlig gelöst – und merkte nicht, dass sie schon eine ganze Weile beobachtet wurde. Ein junger Mann mit einem Aktenkoffer in der Hand beobachtete das Mädchen mit den langen dunklen Haaren und der kleinen frechen Nase. Jetzt atmete auch er tief ein und fühlte mit ihr die Kühle des Brunnens. Und das, obwohl er in der gleißenden Sonne stand und schwitzte. Er fand sie hinreißend und hätte sie gerne gefragt, wo sie denn vor dieser Begegnung gesteckt hatte. Er sah sie jedenfalls zum ersten Mal, obwohl er ein alter Hase an der Uni war. Und wenn sie Studentin gewesen wäre, hätte sie ihm irgendwann über den Weg laufen müssen. »Vorsicht! passen S’ auf! Die Steine sind glatt!«, rief er jetzt, denn sie stand plötzlich im Brunnen, und er machte einen Satz vorwärts, denn er wusste, wie tückisch der Steinboden im Wasser war. Zu spät! Regina rutschte aus, und bevor er sie erreichen konnte, landete seine Traumfrau unsanft auf ihrem Hinterteil. Regina hätte jetzt gerne laut geflucht, aber auch das hatte Großmama ihr abgewöhnt, als die kleine Regina ein paar kräftige Flüche aus dem Kindergarten heimgebracht hatte. »Eine Komtess flucht nicht! Sie ist jeder Situation gewachsen!« Das hörte sie heute noch so deutlich wie damals. »Haben Sie sich weh getan?« Regina antwortete nicht, griff aber nach der helfenden Hand und zog sich hoch. Blöde Frage, dachte sie, nickte und murmelte gequält: »So ein Mist!« Dann sah sie in das lächelnde Männergesicht und ließ sofort seine Hand los. »Danke, das kann ich allein!« Kaum hatte sie es ausgesprochen, rutschte sie erneut aus und fiel auf die Knie. Jetzt war nicht nur ihr Hinterteil nass. »Was ist los? I beiß net!«, sagte der Mann mit der blonden Mähne, lachte, packte sie, hob sie hoch und stellte sie neben dem Brunnenrand auf den Rasen. Das geschah so rasch und kraftvoll, dass Regina sprachlos war. »Und wo sind denn die Schuh’? Oder sind S’ barfuß unterwegs?« Sie sah ihn an, und er war ihr so nahe, dass sie ihr Spiegelbild in seinen Augen sehen konnte. Hitze kroch ihr über den Nacken, denn sie fühlte sich plötzlich so schrecklich hilflos. Und sein bayrisches Idiom kam immer wieder durch und machte sie nervös. Ihr hatte man nie erlaubt, sich den Kindern in der Schule anzupassen. Ihre Sprache zu sprechen, die so lustig klang. Eine leichte Färbung war erlaubt, aber kein Dialekt. »Lassen Sie mich doch endlich los!« Sie machte sich frei und suchte nervös ihre Schuhe. Sie konnte diese Unsicherheit in seiner Nähe nicht mehr ertragen. »Aber ja! Ich wollt’ ja nur helfen!« Er ließ sie los. »Das sieht man!«, spottete Regina, weil sie endlich wieder Luft bekam, »ohne Sie wäre ich nicht gleich zweimal im Wasser gelandet!« Sie fand ihre Schuhe, hob sie auf und sah ihn wütend an. Aber er konnte das Lachen nicht unterdrücken. Am liebsten hätte er sie in seine Arme genommen und getröstet, wie man ein kleines Kind beruhigt, das sich das Knie...


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