Hendrik Herp (um 1410-1470) gehört ohne Zweifel zu den markantesten Persönlichkeiten im spätmittelalterlichen Frömmigkeitsleben der Niederlande. In seinem Hauptwerk, dem volkssprachlichen "Spieghel der Volcomenheit" verfaßte er eine mystische Stufenlehre für ein laikales Publikum, die bis in die Neuzeit rezipiert wurde. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit der Rezeption des "Spieghels" speziell im oberdeutschen Raum. Als Grundlage für die Untersuchungen werden Herps Biographie und Gesamtwerk vorgestellt sowie die Grundzüge einer Text- und Überlieferungsgeschichte des mittelniederländischen "Spieghels" dargelegt. Im Hauptteil wird die Überlieferungs- und Textgeschichte des oberdeutschen "Spiegels der Volkommenheit" erarbeitet. Dabei werden Benutzerkreise, Ursachen und Hintergründe für die oberdeutsche Überlieferung, Schreiber und Provenienzen der Handschriften, Wege und Formen der Textverbreitung untersucht. Den Umgang mit spekulativ-mystischen Inhalten wird ebenso nachgegangen zie der Frage nach dem Einfluß des laikalen und monastischen Publikums auf die Textgeschichte. Abgeschlossen zird die Untersuchung mit einem Blick auf die Überlieferung weiterer volkssprachlicher mittelniederländischer Literatur in Oberdeutschland.
Freienhagen-Baumgardt
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