Francis | Space-Thriller 3: Geheimprojekt Biothek | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 240 Seiten

Reihe: Space Thriller

Francis Space-Thriller 3: Geheimprojekt Biothek

PERRY RHODAN Space-Thriller - die Verbindung aus realitätsnaher Science Fiction und spannendem Krimi

E-Book, Deutsch, Band 3, 240 Seiten

Reihe: Space Thriller

ISBN: 978-3-8453-3252-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Erde im 49. Jahrhundert: Gentechniker wittern eine Chance, die Milliardengewinne verspricht. Biochips der allerneuesten Generation sollen alle Krankheiten heilen können, auch die besonders exotischen. Doch dann verschwinden Chips, es kommt zu unerklärlichen Mordfällen, bei denen Menschen als lebende Bomben eingesetzt werden, und plötzlich ist ein ganz normaler Mann auf der Flucht vor übermächtigen Feinden ... Luz Korexxon ist einer jener Bioinformatiker, die am Geheimprojekt Biothek mitwirken. Seine Wohnung wird durchsucht, seine Tochter verschwindet spurlos. Korexxon bemerkt, dass nur er allein - gegen einen übermächtigen Gegner - das Leben von Millionen von Menschen retten kann. Und das ohne jegliche Erfahrung mit Waffen, Gewalt und Geheimdienstarbeit ...
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Liebe ist es, welche die Kunst lehret, und außerhalb derselben wird kein Arzt geboren. Paracelsus   1.   Luz Korexxon hielt die kleine Schale zwischen zwei Fingern, hob das Glasplättchen ab und legte es auf den Tisch. Der flüssige Kunststoff in der Schale glitzerte wie rotes Quecksilber; er warf winzige Wellen. Meine Hände zittern, dachte Korexxon, ich habe tatsächlich Angst. Seine Kollegen ließen die Zeremonie mit höflichem Missfallen über sich ergehen, sie plauderten; für sie stand nur eine weitere Simulation an. Korexxon neigte die Schale und ließ den Kunststoff ausfließen. Die Kunststofflache spielte ein wenig herum, erinnerte sich dann an ihre Zweckgestalt und nahm Form an, erhob und verfestigte sich zu einer Tastatur mit syntronischem Kern. Korexxon ordnete einige der Sensortasten neu an, um seine zitternden Hände zu beschäftigen. Das Kontaktauge leuchtete auf, Schriftzüge erschienen, die nur aus Korexxons Blickwinkel sichtbar waren. »Hallo, Mahut!«, begrüßte ihn das altertümliche Teil. »Mit wem arbeiten wir heute?« »Mit dem Syntron von Biothek«, tippte Korexxon in einer für Außenstehende unlesbaren Kurzschrift ein. »Fein!«, sagte die Tastatur. Korexxon schob es ins syntronische Kontaktfeld. Der Simulationsprozess begann. Korexxon wurde kalt. Korexxon hatte seinen Kollegen nichts von dem Ergebnis seiner Berechnungen erzählt. Er hatte die Biochips der jüngsten Generation an seinem Heim-Syntron überprüft – und seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. Jetzt musste eine Simulation in dem sehr viel leistungsstärkeren Syntron des Instituts erweisen, ob er sich geirrt hatte. Vielleicht hatte er nur mit ungenau berechneten Parametern gearbeitet. Die Syntronik von Biothek fasste die Resultate ihrer wissenschaftlichen Arbeit zusammen und extrapolierte die daraus gewonnenen Möglichkeiten. So entstanden Simulationen der Hoffnung, aber auch des Unvorstellbaren. Keiner der Kollegen verschwendete einen Gedanken daran, ob das Ergebnis der syntronischen Untersuchung Probleme heraufbeschwören könnte. Sie waren fest davon überzeugt, dass sich der Erfolg der letzten Monate fortsetzen würde. Korexxon war es nicht mehr. »Scheißkiste«, flüsterte er der Syntronik zu. »Beeil dich schon!« Keiner seiner Kollegen schien ihn zu hören. Es war ihm lieber so. Die Simulation des Syntrons betraf die möglichen Einsatzbereiche der Biochips. Sie hatten die wissenschaftlichen Arbeiten über die gesamte Forschungszeit hinweg begleitet. In der überwiegenden Zahl der Fälle waren Ergebnisse entstanden, die später durch die Praxis bestätigt worden waren. Der Syntron wertete die Biochips in einem ersten analytischen Ansatz wieder als gute Chance für viele bislang unheilbar Kranke auf Rettung. Luz Korexxon indes plagten massive Zweifel. Sie verließen ihn auch jetzt nicht. Ganz im Gegenteil. Er blickte auf die Monitore und Holowürfel. Warum, zum Teufel, läuft das Ding nicht schneller? Je länger Korexxon warten musste, desto mehr wuchs die Beklommenheit. Weshalb ließ sich der Syntron so viel Zeit mit dem nächsten Durchgang? Korexxon tippte den Befehl ein, nun die ergänzenden Daten in den Syntron einzuschütten. Er benutzte wieder die Tastatur: Diese Art der Kommunikation war zwar umständlicher als die akustische und galt als spleenig, doch auf diese Weise bekamen seine Kollegen nicht mit, welche Probleme ihn beschäftigten. Luz Korexxon war ein hochgewachsener, schlanker, linkisch wirkender Mann. Das weiche, blonde Haar fiel ihm häufig in die Stirn; in solchen Fällen schob er es nach oben. An manchen Tagen sprühte er sich etwas ins Haar, um den Strähnen Halt zu geben, meist aber vergaß er es. Er galt als verschlossen, diszipliniert, machte jedoch nicht unbedingt einen selbstsicheren Eindruck, blieb meist zurückhaltend und bescheiden. Biothek arbeitete an der Entwicklung von nanotechnisch produzierten und hochminiaturisierten Biochips. Diese organischen Steuerelemente konnten Lebewesen unterschiedlichster Art eingepflanzt werden, mit ihrer Hilfe ließen sich biologische Prozesse initiieren, ausrichten, verändern, heilen. Korexxon kannte das Ziel, er hatte es selbst oft genug formuliert, wenn er sich mit Außenstehenden unterhalten hatte. »Wenn es uns gelingt, den Chip zu perfektionieren, dann können wir ihm ein Programm eingeben. Mit diesem können sowohl die biochemischen als auch die bioelektrischen Prozesse im Körper eines Sauerstoffatmers überwacht und angeleitet werden. Das wiederum bedeutet Hilfe für unzählige bislang hoffnungslos Kranke in der ganzen Milchstraße.« Alles, was mit dieser Forschungsarbeit zusammenhing, schien erfolgversprechend. Risiken hatten sich bislang nicht gezeigt. Zwar war die medizinische Wissenschaft des Jahres 1266 Neuer Galaktischer Zeitrechnung weit fortgeschritten, doch nach wie vor gab es Krankheiten, die auch sie nicht heilen konnte. Die Menschheit hatte Tausende ferner Planeten kolonisiert, Abertausende zu Forschungszwecken betreten. Durch den dort zustande gekommenen Kontakt mit fremden Lebensformen übertrugen oder entwickelten sich immer wieder neue Krankheiten, die stets angepasste Behandlungsmethoden erforderten. Korexxon rief sich alle grundsätzlichen Überlegungen zum Biochip ins Gedächtnis. Für den Chip waren vor allem die Insuffizienzen des Nervensystems und dessen zentralen Steuersystems, des Gehirns, interessant. Mit Hilfe der in den Chips arbeitenden Kybernetik sollte der Eingriff in die nervalen Strukturen, Funktionen und Verhaltensweisen von sich selbst organisierenden und regulierenden Systemen zunächst von Sauerstoffatmern möglich werden. Und bisher haben wir ja sehr gut gearbeitet, überlegte Korexxon. Wir können eigentlich zufrieden sein. Er runzelte selbstkritisch die Stirn. Irgendwas stimmt hier einfach nicht. Die bisherigen Ergebnisse der Forschung waren überaus ermutigend, wenngleich es immer wieder Rückschläge gegeben hatte. Eine entscheidende Frage hatte sich ihm stets aufs neue gestellt: Wie weitgehend konnten die Biochips eingesetzt werden? Nur für Kranke? Oder ergaben sich Möglichkeiten, an die keiner der Wissenschaftler während der Entwicklungsarbeit gedacht hatte? Das dreidimensionale Bild vor den Wissenschaftlern wechselte. Bisher hatte es nur das Symbol von Biothek gezeigt: die altterranischen Buchstaben B und T, um die sich langsam eine Schlange wand. Jetzt erschien eine stark vereinfachende Skizze eines Biochips, sie kreiste langsam durch den Holowürfel. Die Skizze erinnerte an eine Bürste mit ausgefransten Borsten. »Es geht los!«, sagte Luz Korexxon halblaut zu sich selbst. Geistesabwesend fuhr er sich mit dem Handrücken über den Mund; wie so oft, wenn er angestrengt nachdachte. Die ersten Resultate trafen ein, alle Menschen im Raum blickten gebannt auf Monitore und Hologramme. Die letzten leisen Gespräche verstummten. Die Syntronik simulierte zunächst den Einsatz der neuen Chips bei Kranken. Im Hologramm erschien eine kleine Sauerstoffwelt im Zentrumsgebiet der Milchstraße: riesige Wälder, blaue Ozeane, grüne Ebenen, auf denen gesiedelt werden konnte. Es war ein kleines Paradies, in dem sich terranische Kolonisten anzusiedeln begannen. Die Syntronik zeigte die Landung der Raumschiffe, die Entstehung kleiner Siedlungen, das Urbarmachen von Ackerbauflächen und die Einrichtung erster Straßen und Fabriken. Menschen wurden eingeblendet; zuerst wirkten die Männer, Frauen und Kinder gesund und fröhlich, sie arbeiteten gern an ihrer eigenen Zukunft. Doch dann brachen bei einigen der Siedler unkontrollierbare Zellwucherungen aus, gegen die die terranische Therapie unwirksam blieb. Die Syntronik zeigte, wie der Biochip eingreifen konnte. In der Simulation erkannte er die Ursache der explosionsartigen Zellvermehrung in einer Fehlfunktion der Schilddrüse, die durch virenähnliche Strukturen ausgelöst wurde. Nachdem der Chip den Defekt identifiziert hatte, konnte er die Organe des Körpers dazu anregen, Abwehrstoffe zu entwickeln, die den Kampf gegen die fremden Strukturen aufnahmen. Die Biothek-Wissenschaftler nickten zufrieden. Liefer jetzt die letzten Daten ab, bat Korexxon seine Tastatur. Gebannt schaute er zu, wie sich das Bild daraufhin noch einmal änderte. Er schloss kurz die Augen. Ich hatte recht, stellte er mit einer verzweifelten Zufriedenheit fest. Der Syntron projizierte einen neuen Holowürfel in den Raum, während das erste Hologramm kleiner wurde und zur Decke schwebte. Ein anderes Bild entstand: der Kopf eines männlichen Pioniers mit weichen, klaren Gesichtszügen. Es war ein durchschnittlicher Terraner mit brauner Haut und braunen Augen, der niemandem auf der Straße aufgefallen wäre. Der Kopf drehte sich im Hologramm, so dass ihn die Wissenschaftler von allen Seiten betrachten konnten. Im Zug der Schichtenanalyse verschwanden nun die einzelnen Hüllen des Kopfes – zuerst die Haut, dann die Muskulatur, das System der Blutbahnen und schließlich der Schädelknochen. Zuletzt blieb nur noch eine dreidimensionale Darstellung des Gehirns mit den wichtigsten Blutgefäßen und dem Nervengeflecht übrig. Das Nervengeflecht lief auf der einen Seite als der breite Strang des Rückenmarks in den Körper hinein, auf der anderen Seite überzog es als zartes, transparentes Gespinst den ganzen Kopf, vor allem aber das Gesicht und den Ohrenbereich. Ein kleiner, grüner Kreis blinkte einige Male auf, er markierte die Stelle am Rückenmark, an welcher der Biochip eingepflanzt worden war. Korexxon starrte weiter auf das...


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