Francis | Planetenroman 97 + 98: Coucoulou, der Clown / Zeitschiene Midas | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 64, 308 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman

Francis Planetenroman 97 + 98: Coucoulou, der Clown / Zeitschiene Midas

Zwei abgeschlossene Romane aus dem Perry Rhodan Universum

E-Book, Deutsch, Band 64, 308 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman

ISBN: 978-3-8453-4989-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die frühen Abenteuer der USO-Agenten Ronald Tekener und Sinclair Marout Kennon sind bei den Lesern zu Recht beliebt. Zwei weitere Geschichten zeigen die beiden Agenten in Aktion. Nach dem Zerfall des Vereinten Imperiums kommt es im ehemaligen Herrschaftsgebiet der Arkoniden zu immer schwereren Auseinandersetzungen. Tekener und Kennon müssen ihre ganzen Fähigkeiten einsetzen, um milliardenfaches Leid abzuwenden und einen drohenden Sternenkrieg zu verhindern ... Kennon und Tekener folgen einer rätselhaften Einladung. Diese führt sie in die Milliardenstadt eines Kolonialplaneten, der seit 200 Jahren von einer mysteriösen Gruppe beherrscht wird, deren Angehörigen sich als Primaner bezeichnen. Die beiden USO-Agenten kommen dem Geheimnis ihrer Macht auf die Spur, und das Grauen macht sich breit ...
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1.
  »Coucoulou«, sagte der Ara, der vornübergebeugt über dem Verkaufstisch hing wie eine große Spinne und Ronald Tekener durch eingetrübte Kontaktlinsen musterte. »Er ist der Clown. Er hat einen geradezu umwerfenden Erfolg auf Cores-Tra. Das Volk überschlägt sich vor Begeisterung. Über niemanden hat man je so gelacht wie über ihn.« Coucoulou hüpfte, tänzelte und watschelte so urkomisch über den Bildschirm, dass auch der Galaktische Spieler lachen musste. Belustigt verfolgte er die Späße des Clowns und stimmte gleich darauf in das Gelächter des Aras ein, als der Clown einen Witz erzählte. »Allein die Maske ist schon so gut, dass man lacht, bevor er den Mund aufgemacht hat«, bemerkte der Ara. Er griff nach einer mit edlem Holz ausgelegten Waffe und drehte sie in den Händen. »Er sieht aus wie ein Laufvogel mit extrem langem Hals, der herzerweichend schielt und dem etwas Rundes im Hals steckengeblieben ist.« Ronald Tekeners Blick fiel auf die Waffe. Er nahm sie dem Ara aus den Händen und betrachtete sie. Er erkannte sie sofort. Es war eine Banzuira, eine Handfeuerwaffe, die von einem rätselhaften Volk auf dem Planeten Soscorpa entwickelt worden war. Mit ihr konnten parapsychische Energiestoßwellen emittiert werden. Sie lösten schwere seelische Störungen aus, die die Opfer für mehrere Wochen praktisch kampfunfähig machten. Die Waffe gewann ihre Energie aus einem blauen Kristall, der auf Soscorpa gefunden wurde und der es offenbar möglich machte, parapsychische Energie aus den Bestrahlten selbst abzuziehen. »Es ist ein besonders edles Stück«, beteuerte der Ara. Er hatte ein hageres Gesicht mit tief eingefallenen Wangen. Dunkle Ringe umgaben seine Augen. Die Schläfen hatte er sich grün tätowiert, und einige weiße Barthaare zierten seine Oberlippe. Der Händler war hochgradig nervös. Seine Lider zuckten, und er war ständig in Bewegung, eilte von einem Teil seines Geschäfts in den anderen, als müsse er sich ununterbrochen davon überzeugen, dass nichts entwendet worden war. Zwischendurch streckte er seinen Kopf immer wieder weit vor und musterte Tekener, als sähe er ihn zum ersten Mal. Tekener ließ die Waffe auf den Tisch sinken. »Schade«, sagte er. »Eine Imitation.« Aus dem Hintergrund des Ladens eilte eine kahlköpfige Ara-Frau heran. Sie riss die Waffe an sich und verstaute sie in einer Schublade unter dem Verkaufstisch. Ihre Augen quollen weit aus den Höhlen. Sie war bleich, und scharfe Linien kerbten sich um ihre Mundwinkel. »Du erbärmlicher Trottel«, schrie sie den Ara an. »Ich habe dir gleich gesagt, dass du zum Händler nicht taugst. Ein Händler muss verkaufen können. Warum bist du nicht Mediziner geworden? Alle Aras werden Mediziner! Warum du nicht?« Ihre Stimme überschlug sich, und Tekener erwartete, dass sie mit irgendeinem Gegenstand nach dem Ara werfen würde, der bei jedem ihrer Worte zusammenfuhr, als träfen sie ihn wie Peitschenhiebe. »Ja, mein Engel«, stammelte er. »Du hast ja recht. Aber musst du das ausgerechnet jetzt vorbringen? Ich ...« »Halte den Mund, du Wicht«, keifte sie. »Wie konnte ich dich jemals heiraten?« Seltsam, dachte Tekener. Es sind immer die hässlichen Frauen, die ihre Männer terrorisieren. Warum lassen die sich das nur gefallen? Durch die offene Tür kam die massige Gestalt eines Khaweners herein. Der Mann gehörte offenbar der kriegerischen Kaste der Thomathyn an. Er trug einen metallisch glitzernden Umhang, der die Fülle seines Körpers nur erahnen ließ. Darunter zeichneten sich verschiedene Waffen ab. Grün schimmernde Tätowierungen auf den Unterarmen kennzeichneten den Mann als Scomo-Kämpfer der höchsten Klasse. Einem solchen Mann gegenüber war Vorsicht geboten. »Ich habe gehört, dass du eine Banzuira anzubieten hast«, sagte der Khawener und trat an den Verkaufstisch heran. Der für sein Volk so bezeichnende Minze ähnliche Geruch breitete sich im Raum aus. Der Khawener hatte eine grün und gelb gesprenkelte Haut, faustgroße, leuchtende gelbe Augen, die von zahllosen roten Äderchen durchzogen wurden, so dass es aussah, als ob die Pupille von Flammen umlodert würde. »Darüber habe ich gerade mit diesem Kunden verhandelt«, erwiderte der Ara und zeigte auf Ronald Tekener. Ein Lächeln überzog die Lippen des Galaktischen Spielers. Es war ein eigenartiges Lächeln, so kalt und voller Drohung, dass der Händler vor ihm zurückwich und nervös begann, an der Kragenöffnung seines Hemdes zu spielen. »Wir haben uns über den Preis unterhalten«, erklärte der Terraner. »Und wir sind uns einig geworden.« Der Khawener drehte sich langsam herum. Er blickte den Terraner an. Seine Pupillen waren wie schwarze, senkrechte Striche. Tekener hatte es zum ersten Mal mit einem Vertreter dieses Volkes zu tun, das aus dem Stamm der Arkoniden hervorgegangen war. Er fühlte sich unbehaglich. Die Augen des Mannes ließen keinerlei Gefühl erkennen und gewährten ihm keinen Einblick in seine Persönlichkeit. Sie erinnerten ihn an die Augen von Krokodilen. »Einig?«, keifte die Ara-Frau. Ihre dürren Hände klammerten sich um den Schaft eines Speeres, und der Lächler wäre nicht überrascht gewesen, wenn sie damit nach ihm gestoßen hätte. »Eine Lüge ist das. Glaube ihm nicht, Khawener. Er ist ein Bastard, der uns übers Ohr zu hauen versucht. Und das alles nur, weil mein Mann kein Mediziner ist, wie es sich für einen Ara gehört, sondern ...« Sie verstummte, denn in diesem Moment griff der Khawener an. Unter seinem metallisch glitzernden Umhang schoss eine winzige Nadel hervor. Sie durchbohrte den Stoff seines Umhangs und schlug im nächsten Moment in den Arm Tekeners. Der fühlte einen brennenden Schmerz. Er sah wirbelnde Arme auf sich zukommen und versuchte auszuweichen. Gleichzeitig stieß er dem Khawener den linken Fuß entgegen, um ihn mit einem Dagortrick aus dem Gleichgewicht zu bringen. Eine Bombe schien unmittelbar vor Tekener zu explodieren. Er sah grünes und rotes Feuer, hörte unerträglich schrille und laute Schreie, fühlte sich von den Beinen gerissen und glaubte, die Hölle tue sich vor ihm auf. Unzählige Krallen schienen seinen Körper zu durchdringen, um ihn zu zerreißen. Er verlor jedes Zeitgefühl, und während er darauf wartete, irgendwo aufzuprallen, stellte sich das Gefühl ein, er schwebe. Er bemühte sich, diese Eindrücke zu durchbrechen, da er wusste, dass sie nicht die Realität sein konnten, aber es gelang ihm erst nach kräftezehrenden Anstrengungen, zu sich selbst zurückzufinden. Seine Beine lagen im Wasser. Seine Hände klammerten sich um feuchtes Gras, und sein Kopf ruhte auf einer Baumwurzel. Irgendwo in der Nähe musste ein stark befahrener Verkehrsweg sein, denn er hörte pausenlos Fahrzeuge an sich vorbeirauschen. Es war dunkel, so dass er zunächst so gut wie nichts von seiner Umgebung erkannte. Allmählich gewöhnten sich seine Augen jedoch an die Dunkelheit, und er begriff, dass er an einem Wall lag, der zum Wasser hinabfiel. Das Wasser war kalt. Es war Frühling auf der Nordhalbkugel des Planeten Cores-Tra im Cor-Cor-Tor-System. Viele Bäume trugen noch kein Laub, und der Boden konnte die Wärme des Tages noch nicht speichern. Tekener kroch den Wall hoch. Sein linkes Bein rutschte ihm immer wieder weg. Es war gefühllos und gab ihm nicht genügend Halt. Er tastete es ab und stellte erleichtert fest, dass es nicht verletzt war. Eine Strahlenwaffe musste die Nerven paralysiert haben. Etwa hundert Meter vom Wall entfernt führte eine Schnellstraße vorbei. Bodengebundene Gleiter jagten mit hoher Geschwindigkeit vorbei. Der Terraner versuchte gar nicht erst, zur Straße zu kommen und eine der Maschinen anzuhalten. Er schaltete seinen Integrator ein, den er am Handgelenk trug, und rief eine Rota. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Taxe erschien. Langsam schwebte sie über die Wiese zu ihm hin, bis ihr Scheinwerferlicht ihn voll erfasste. Er öffnete die Tür und ließ sich in den Polstersitz fallen. »Du machst einen ziemlich kaputten Eindruck, Freundchen«, sagte die Rota. »Hast du die ganze Nacht gesumpft, oder hast du etwa versucht, in dem Bach zu angeln? Ziemlich leichtsinnig von dir.« »Leichtsinnig?« »Die Crocks hätten dich erwischen können.« »Crocks?« »Sag mal, bist du nicht von hier?« »Nein. Ich bin nur auf der Durchreise. Was sind Crocks?« »Raubechsen. In diesem Naturschutzgebiet gibt es Hunderte davon. Du kannst von Glück reden, dass sie dich nicht entdeckt haben. Erst vorige Woche haben sie eine Wildhüterin gefressen, die unvorsichtig war.« »In die Stadt.« Tekener lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Also ein klarer Mordversuch, dachte er. Ich bin nicht zufällig in dieser Gegend. Irgendjemand hat mich paralysiert und mich hier abgelegt, weil er hoffte, dass die Crocks über mich herfallen würden. Als die Maschine die Schnellstraße überflog, sah Tekener, dass sich zwischen ihr und dem Naturschutzgebiet ein Zaun erhob. Er hätte ihn nicht übersteigen können. Es dämmerte, als die Rota am Rand des Händlerviertels landete, in dem er versucht hatte, eine Waffe zu kaufen. Tekener war ein leidenschaftlicher Waffensammler. Wo auch immer er auf seinen vielen Reisen durch die Galaxis war, überall suchte er die Märkte und Einkaufszentren auf, um sich nach Waffen umzusehen. Im Lauf vieler Jahre hatte er die abenteuerlichsten Waffen erstanden. In seinem Haus auf Terra hatte er die unglaublichsten Geräte zusammengetragen. Er war immer wieder erstaunt und fasziniert von der Fantasie und dem Geschick der Waffenschmiede. Wenn es darum ging, Tötungsgeräte zu...


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