E-Book, Deutsch, Band 2084, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Perry Rhodan-Zyklus "Die Solare Residenz"
E-Book, Deutsch, Band 2084, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2083-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
H.G. FRANCIS Ob Kinder- und Jugendbücher, Tierabenteuer, Science Fiction, Detektivgeschichten, Gruselstorys oder Erwachsenenromane - H.G. Francis weiß in den verschiedensten Genres zu überzeugen. Darüber hinaus machte sich der PERRY RHODAN-Autor einen Namen als Autor und Regisseur von Hörspielen und Drehbüchern für Fernsehserien. Hans Gerhard Franciskowsky, wie der 1936 geborene Schriftsteller mit bürgerlichem Namen heißt, veröffentlichte bereits mit 26 seinen ersten Roman 'Die fünf Oligos'. 1970 erfolgte der Einstieg in das Team von ATLAN, ein Jahr darauf bei der PERRY RHODAN-Serie, für die er bis heute schreibt. Im September 2002 erschien sein zweihundertster Beitrag zur Serie! Im Lauf der Jahre sorgte Francis' Arbeit immer wieder für Diskussionen. Zuletzt, als er den Mausbiber Gucky (vorgeblich, wie herausstellte) sterben ließ. Neben seinen Serienromanen verfasste Francis eine Vielzahl anderer Science Fiction; sein Roman 'Die vom fünften Hundert' wird zu den besten Werken der deutschen Nachkriegs-SF gezählt. Der Umwelt- und Tierschutz liegt H.G. Francis nahe. Immer wieder nimmt er in seinen Romanen darauf Bezug, zum Beispiel mit der außerordentlich erfolgreichen Jugendbuchserie 'Wendy' um den Reiterhof Rosenborg und verschiedenen Tierbuch-Serien. Für diese Themen recherchierte der Autor weltweit. Reisen nach Indien (Tiger), Ostafrika (Elefanten), China (Pandabären), zu den Azoren (Pottwale), Florida (Delfine) oder Kanada (Grizzlys und Sattelrobben) bringen neue Erkenntnisse, die in seine Arbeit einfließen und ihnen Authentizität verleihen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit sind Drehbücher für so erfolgreiche Hörspielserien wie 'TKKG', 'Die drei Fragezeichen', 'Die fünf Freunde', 'Edgar Wallace', 'Gruselserie', 'Commander Perkins', 'Masters of the Univers' oder 'Wendy' und viele andere. Insgesamt entstanden rund 600 Hörspiele, bei denen der Autor teilweise selbst Regie führte. Dafür wurde H.G. Francis mit zahlreichen Goldenen und Platin-Schallplatten ausgezeichnet. Die Gesamtauflage seiner Hörspiele beträgt 120.000.000! Detektivromane, Kurzgeschichten und Drehbücher für Fernsehsendungen ergänzen das umfangreiche Schaffen des Schriftstellers. 'Ich wäre als Schriftsteller auf keinen Fall ausgefüllt und zufrieden, könnte ich nur in einem Genre arbeiten', bekennt er. 'Wichtig ist für mich die Vielfalt und die Herausforderung durch neue Themenkreise. Das Spektrum der Themen kann gar nicht weit genug für mich sein.' Mit Heft 2237 'Welt der Hyperkristalle' nahm H. G. Francis seinen Abschied von der Serie.
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2.
Icho Tolot gab Atlan den Z-Atlas zurück. Der Haluter hatte es geschafft, die Energiezelle mit Hilfe elektromagnetischer Induktionsfelder wieder aufzuladen. Die Felder waren von seinem roten Schutzanzug erzeugt worden. Schon bei der ersten Berührung einer der Sensortasten wurde das Gerät aktiv. An seiner Vorderkante öffnete sich plötzlich eine Art Scharte, und auf einem Teil der Oberfläche bildete sich ein lumineszierendes Feld. Der Arkonide berührte die nächste Taste, und nun erwies sich die Scharte als Projektoröffnung. Eine Holo-Kugel entstand, die einen Durchmesser von etwa fünfzig Zentimetern hatte. Als er den Z-Atlas bewegte, glitt die Kugel mit ihm zur Seite. Wenig später löste sich das Geheimnis des lumineszierenden Feldes auf. Als Atlan probeweise mit einem Finger die Oberflächenbeschaffenheit des Feldes testete, begann die Holokugel zu rotieren; sie hatten es also mit einem einfachen Sensorfeld zu tun. Die Kugel stellte offensichtlich die Wolkenkapsel dar. Als er weitere Sensortasten zu Hilfe nahm, schaffte der Arkonide es, jeden Punkt im Holo so nach vorn zu drehen, dass man ihn gut erkennen konnte. Gleich darauf entdeckte er, dass die Kugel über Funktionen verfügte, mit denen er die Ausschnitte nach Belieben vergrößern und verkleinern konnte. In der Holo-Darstellung fanden sich unzählige Lichtpunkte, die 612.000 Kabinette. Je nachdem, wie er die Kugel im Verhältnis zum Projektor drehte, leuchteten die einzelnen angefahrenen Kabinette farbig auf. Verstärkte er den Druck auf das lumineszierende Sensorfeld, wurden zusätzliche Informationen eingeblendet. Sie waren in einer fremden Schriftsprache abgefasst, und er konnte nur vermuten, dass es sich dabei um Schrift-Phrantisch handelte. Geduldig und ohne Hast hantierte Atlan mit dem Sensorfeld. Über eine Stunde lang beschäftigte er sich damit und versorgte gleichzeitig die Translatoren ihrer Schutzanzüge mit Informationen über die Schriftsprache. Dadurch wurde schließlich eine Übersetzung möglich. In den Visieren ihrer Helme wurden die verständlichen Texte eingeblendet, so dass sie eine Fülle von Informationen erhielten. Die Galaktiker erfuhren die Namen der Kabinette und die Namen der dort vorherrschenden Völker. Hin und wieder gab es Ausschnittsbilder auch über die dortigen Einrichtungen und Siedlungen. Das aber war auch schon alles. Es war viel – und zugleich weitaus zuwenig. Nach einer Hilfe-Funktion suchte der Arkonide vergeblich. Es war nicht einmal ein Nummernsystem abrufbar. Die 612.000 Kabinette schienen nicht nach einer mathematischen Ordnung, sondern lediglich nach einem verborgenen System von Eigennamen sortiert worden zu sein. Mit dem ihm eigenen ironisierenden Unterton stellte der Extrasinn fest, dass es annähernd eine Minute dauerte, das Datenmaterial eines einzelnen Kabinetts aufzurufen und zu lesen. Wenn Icho Tolot, der am schnellsten von euch allen ist, das Lesen übernimmt, braucht er etwa 10.200 Stunden, um die Informationen aller Kabinette zu erfassen, konstatierte der Logiksektor. Und das auch nur, wenn er ununterbrochen liest. In 425 Tagen kann er also mit dem Studium der Kabinette fertig sein. Was macht ihr solange? Atlan und seine Begleiter erkannten, dass sie mit dem Z-Atlas einen Gewinn gemacht hatten, mit ihm jedoch keineswegs ein Sesam, öffne dich! in den Händen hielten, mit dem sich alle Probleme rasch lösen ließen. Solange sie dem Gerät nicht unmissverständlich vermitteln konnten, welche Auskunft sie von ihm erwarteten, blieb der Atlas von geringem Nutzen. Die Hoffnung, unmittelbaren Zugang zu Kintradims Höhe, MORHANDRA oder Box-ZENTAPHER zu erhalten, erfüllte sich nicht. Es gab keine Wegbeschreibung, und es gab keine Anweisungen, wie man die drei verbotenen Ziele mit den Gondeln erreichen konnte. Entsprechend groß war die Enttäuschung bei Atlan und seinen Begleitern. Der Arkonide tastete sich durch eine Einstellung, die er als Übersichtskarte empfand. Die Standorte waren nicht mit Namen und Funktion gekennzeichnet. Nach einigen vergeblichen Versuchen, mehr zu erfahren, übergab er das Gerät an Icho Tolot. Der Haluter setzte die Suche fort, stieß dabei auf mehrere markierte Punkte. Dabei handelte es sich um ein Dutzend Dreiecke in verschiedenen Farben, die immer dann neben den eigentlichen Kabinetten aufleuchteten, wenn diese in den Fokus gerückt wurden. Von den derart hervorgehobenen Kabinetten waren einige mit ihrem Namen versehen. Als der Haluter tiefer in die Materie einzudringen versuchte, zeigte die Holo-Kugel eine Sperre auf, verweigerte ihm so den Zugang zu weiteren Informationen. Daraus schloss er, dass es sich um besondere Kabinette handelte. Zugleich vermutete er, dass sie keine weiteren Daten abrufen konnten, weil ihnen die erforderliche Legitimation fehlte. Der Haluter gab sich mit den bisherigen Ergebnissen nicht zufrieden, sondern experimentierte weiter. Und dann verkündete er mit lakonischer Ruhe, er habe soeben ein Kabinett im Z-Atlas ausgemacht, das als Kintradims Heim bezeichnet und mit einem grünen Dreieck markiert war. Nach kurzer Diskussion beschlossen Atlan und er, als Spähkommando dem Heim des Architekten Kintradim einen kurzen Test-Besuch abzustatten. Sie bestiegen eine Gondel, gaben ihr Ziel an und warteten auf den Start. Vergeblich. Die Gondel rührte sich nicht. »Damit ist klar, was die grünen Dreiecke bedeuten«, sagte der Haluter mit dumpf grollender Stimme und ohne die geringste Gefühlsregung. »Sie markieren eine Zugangsbeschränkung.« Enttäuscht schloss sich Atlan seiner Meinung an. Sicherlich hatte irgendjemand Zugang zum Kabinett Kintradims Heim. Sie aber gehörten nicht zu den Privilegierten. * Sie hatten geglaubt, ihre Spuren verwischen zu können. Es belustigte ihn. Welch eine Vorstellung, sich seiner Verfolgung entziehen zu können! Er erinnerte sich nicht daran, dass es jemals jemandem gelungen war. Nicht ein Gegner war ihm – Golton Rover'm Rovaru – entkommen. Viele hatten es versucht. Sie waren verzweifelt gewesen. Sie hatten gegen ihn gekämpft und hatten erkennen müssen, dass sie ihm unterliegen würden. Danach war ihnen nur noch die Flucht geblieben. Als ob eine Flucht etwas geändert hätte! Er hatte sich an ihre Fersen geheftet. Was immer sie unternommen hatten, um ihn abzuschütteln, es war vergeblich gewesen. Nmuran Alhamuran war der einzige gewesen, der möglicherweise eine Chance gehabt hätte – wenn auch nur eine kleine. Golton ignorierte die Schmerzen, die ihn begleiteten, während er aus tiefem Schlaf erwachte und die biologischen Prozesse nach und nach in Gang kamen. Er lachte. Es war ein Lachen, das seine Lippen nicht erreichte, sondern tief in ihm blieb und vor allem zu seiner Entspannung beitrug. Nmuran Alhamurans Falle war teuflisch gewesen und hätte vermutlich jeden anderen Kämpfer vernichtet. Er sah sich, wie er dem Nurpoaner über Klippen durch unwegsames Gelände folgte, wie er sich über Flüsse und breite Gräben hinwegschnellte und wie er dem Netz der Dünon-Spinne auswich. Die Spezialität des riesenhaften Tiers war, seine Opfer blitzschnell in einen Kokon aus einem schier unzerreißbaren Material einzubinden. Selbst er hätte einige Zeit benötigt, sich wieder daraus zu befreien. Die Falle war danach um so überraschender gekommen. Der felsige Boden hatte sich als instabil erwiesen und war eingebrochen. Während er sich darauf konzentriert hatte, aus den Trümmern herauszukommen, hatte sich eine Wolke der Feuerinsekten auf ihn herabgesenkt. Sofort war er von Zehntausenden von beiß- und fresslustigen Tieren überfallen worden, die buchstäblich jeden Quadratmillimeter seiner Körperoberfläche bedeckten. Von einem Wimpernschlag zum nächsten konnte er nichts mehr sehen, nichts mehr hören und nichts mehr riechen. Er konnte nur noch die Bisse und das in seine Haut eindringende, stark ätzende Gift spüren. Innerhalb kürzester Zeit vernichteten die Feuerinsekten, von denen die meisten so klein waren, dass man sie mit bloßem Auge gerade eben noch erkennen konnte, alles, was er auf dem Leib trug. Sie schoben sich zwischen die Haut seiner Hände und die Waffen, um ihn auf diese Weise zu zwingen, sie fallen zu lassen. Sie lösten seine Kleider auf und zerstörten seine Waffengurte. Sie brachten ihn bis an den Rand des Zusammenbruchs. Ihm blieb gerade noch Zeit genug, seine Körperöffnungen mit aller Kraft zu schließen. In dieser kurzen Zeitspanne erkannte er nicht nur seine Situation und analysierte sie, sondern entwickelte auch eine Gegenstrategie, um sie augenblicklich in Aktion umzusetzen. Er konnte nicht jedes einzelne Insekt entfernen und töten. Er musste alle mit einem Schlag beseitigen. Als ihm sein Waffengürtel entgleiten wollte, fing er ihn mit letzter Kraft ab, schaltete die Sicherungen aus und leitete eine Fehlschaltung ein, die einen Teil der gespeicherten Energie spontan freisetzte. Unmittelbar darauf stand er in einem Feuerball, der sämtliche Insekten auf seinem Körper verbrannte – aber ebenso den größten Teil seiner Haut. Kurze Zeit danach war er von Feuerinsekten befreit, doch es war, als sei er mitten durch die Hölle mit ihrer verzehrenden Glut gegangen. Es gab kaum noch ein unverbranntes Fleckchen Haut an seinem Körper. Golton Rover'm Rovaru stöhnte unter dem Eindruck der Erinnerung auf. Ihm war, als müsse er die damals erlittenen Schmerzen noch einmal erleiden, als hätten sie sich erneut eingestellt, um ihm das Erwachen zu erschweren. Er war nicht zusammengebrochen. Er hatte die Jagd nicht aufgegeben. Er war seinem Opfer gefolgt, und er sah das entsetzte Gesicht Nmuran Alhamurans noch jetzt vor sich,...