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E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Forcher Stift Stams Band II

Das Gartenhaus, die Gesamtrestaurierung 1997-2023, das Museum

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-7099-8418-5
Verlag: Haymon Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Stift Stams: historische Kulturstätte, angesehener Ausbildungs- und geistiger Rückzugsort. Die vielseitigen Aspekte der Zisterzienserabtei wurde 2016 im Band "Stift Stams. Ein Tiroler Juwel mit wechselvoller Geschichte", herausgegeben von Michael Forcher, ausführlich behandelt. Seit der Veröffentlichung des Buchs hat sich wieder viel getan: Bei Restaurierungsarbeiten an einem unscheinbaren Nebengebäude wurde 2015 ein barocker Festsaal mit einem einzigartigen Freskenzyklus entdeckt und revitalisiert. Verständlich also, dass das "Gartenhaus des Stiftes Stams", seine Rätsel und Überraschungen, die Bau- und Restaurierungsgeschichte dieses Juwels und nicht zuletzt eine kunsthistorische Auseinandersetzung mit den 1758/59 entstandenen Fresken mit der eher seltenen Engelthematik im Mittelpunkt dieses Buches stehen.

Mit der Fertigstellung der Arbeiten am Gartenhaus ist auch die über 25 Jahre dauernde Gesamtrestaurierung des ausgedehnten Klosterkomplexes abgeschlossen. Damit beschäftigt sich der zweite Band, denn eine so gewaltige Kraftanstrengung und eine aus technischer wie restauratorischer Sicht bemerkenswerte Arbeitsleistung gehört entsprechend dokumentiert. So wird der Fachwelt von Architektur und Denkmalpflege, sicher aber auch vielen interessierten Laien, interessantes Informationsmaterial zur Verfügung zu stellen. Schließlich wird Einblick in die Kunstsammlungen des Stiftes geboten und mit Idee, Inhalt und Gestaltung des im Jubiläumsjahr neu präsentierten Stiftsmuseums vertraut gemacht.

Gemeinsam mit namhaften Autor*innen hat Michael Forcher einen Nachfolgeband zusammengestellt, der einzigartige und bisher unbekannte Blickwinkel in die Geschichte sowie aktuelle Entwicklungen des Stiftes bietet. Zahlreiche Bilder sowie die gewohnt unterhaltsame und informative Sprache des Historikers, Gründers und langjährigen Verlegers des Haymon Verlags machen dieses Sachbuch zu einer wertvollen Wissensquelle.
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Stift Stams: Balance zwischen Tradition und Moderne Bauliche Sanierung des Stift-Komplexes ist Bewahrung undzugleich Schritt in die Zukunft Die wechselvolle Geschichte des Stiftes Stams reicht bis ins Jahr 1273 zurück. Das Kloster wurde von Graf Meinhard II. von Tirol-Görz gestiftet. Seinem Ruf folgend, kam in diesem Jahr der Gründungskonvent aus dem schwäbischen Kaisheim nach Stams und bezog ein aus Holz errichtetes Kloster. Am heutigen Stiftsareal entstanden in einer Bauzeit von elf Jahren Kirche und Klostergebäude aus Stein, die 1284 eingeweiht wurden. Die rasche Entwicklung des Klosters wurde durch Privilegien und Schenkungen Graf Meinhards II. begünstigt. Bereits zu Lebzeiten des Grafen genoss das Stift sowohl geistlich wie auch wirtschaftlich hervorragende Reputationen. Als Graf Meinhard im Jahr 1295 starb, wurde er mit seiner Frau Elisabeth in der Gruft der Stiftskirche beigesetzt. In der Folgezeit entwickelte sich Stams zu einem überregional bedeutenden geistlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum. So bewirtschaftete das Kloster unter anderem Lehen, die bis nach Bayern und Schwaben hinein reichten. Die Folgen der Reformation in Europa, der Bauernkriege und schließlich eines verheerenden Brandes anno 1593 führten im 16. Jahrhundert zu einem Tiefpunkt in der Entwicklung des Klosters, das zudem im Jahre 1552 von Truppen des Kurfürsten Moritz von Sachsen geplündert wurde. Zeitweise lebten danach nur noch drei Mönche in Stams. Es dauerte bis hinein ins 17. Jahrhundert, dass das klösterliche Leben wieder vollständig in Gang kam. Zwischen 1650 und 1750 setzte eine rege Bautätigkeit ein und das Kloster kam vorübergehend zu einer neuen Blüte. In dieser Zeit wurde auch die Stiftskirche umgebaut. Das einst im romanischen Stil errichtete Bauwerk ist seither von barocker Architektur und Ausstattung geprägt. Aus dieser Epoche stammen auch die zwei markanten Zwiebeltürme, die noch heute bereits von weitem das Erscheinungsbild der Zisterzienserabtei Stift Stams prägen. In dieser Zeit wurde von Abt Vigilius Kranicher 1778 eine Schule für Singknaben errichtet. Ziel dieser Institution war es, fähige Sänger für den hauseigenen Figuralchor auszubilden. Darüber hinaus sollten die Jugendlichen aber auch für spätere Aufgaben in Kirche, Staat und Gesellschaft qualifiziert werden. Ein solch breites Spektrum dieser neuen pädagogischen Ausbildungsstätte kam auch den Vorgaben des Josephinismus entgegen. Bald darauf sollten wieder schwere Zeiten für Stams beginnen, denn nach einem verlorenen Krieg gegen Napoleon musste Österreich Tirol an Bayern abtreten. Und die Münchner Regierung folgte der Welle der Säkularisierungen, die Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts über Europa hereinbrach, und hob das Stift im Jahr 1807 auf. Zwar wurde es nach der Rückkehr Tirols zu Österreich bereits 1816 wieder errichtet, doch kamen die damals ausgegliederten Klosterhöfe und die an die Universität Innsbruck überstellten Bücher und Inkunabeln nicht mehr zurück. Einen weiteren tiefen Einschnitt in das klösterliche Leben erfuhr das Stift während der NS-Zeit. Im Jahr 1939 wurde das Stift von den nationalsozialistischen Machthabern aufgelöst und beschlagnahmt. Die Gebäude dienten zunächst der Unterbringung von Südtiroler Umsiedlern (Option) und später als Lagerhalle. 1945 beherbergten sie Soldaten der französischen Besatzungsmacht, unter denen Einrichtung und Bausubstanz ebenfalls litten. Nach dem Ende des Krieges stand das Kloster wieder vor einem hoffnungsvollen Neubeginn. Dazu beigetragen haben auch Mönche aus der Zisterzienserabtei Sticna in Slowenien. Auf der Flucht vor den kommunistischen Machthabern um Josip Broz Tito hatten sie in Stams eine neue Heimat gefunden. In den 1970er und frühen 1980er Jahren wurde die Stiftskirche grundlegend renoviert. Es war die Zeit, da Stams zunehmend zu einer beliebten und weithin respektierten wirtschaftlichen und kulturellen Begegnungsstätte avancierte. 1984 wurde die Stamser Stiftskirche von Papst Johannes Paul II. in den Rang einer Basilika erhoben. Doch nicht nur im Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit erfuhren die Mönche aus Stams Zeichen des Respekts und der Anerkennung. Für die herausragend gelungene Renovierung der Stiftskirche erfolgte 1985 die Verleihung des »Europa Nostra«-Preises. Anknüpfend an diese Anerkennung und in der Verantwortung, die baulichen Anlagen als bedeutendes religiöses Zentrum und gesellschaftliches Kulturgut für kommende Generationen zu erhalten, wurden die Restaurierungen tatkräftig weitergeführt. Anlässlich der vielbeachteten und sehr erfolgreichen Landesausstellung »Meinhard II. – Eines Fürsten Traum« zum 700. Todestag des Landesfürsten wurden 1995 umfangreiche bauliche Maßnahmen getroffen. Aber das war erst der Anfang substanzieller Sanierungsmaßnahmen, die für den weiteren Bestand des Stiftes eine essentielle Notwendigkeit waren. Seit 1998 wurde mit großer Förderung durch das Land Tirol, die LG-Stiftung und durch den Bund eine umfassende Dachsanierung des gesamten Klosterkomplexes durchgeführt. Die Zahl der Gebäude und die Größe der Dachflächen ließen diese Vorhaben zu einem über viele Jahre laufenden Projekt werden. In diesem Zuge wurde in der Stiftskirche auch die komplette Bleiverglasung saniert. Heute betreibt das Stift zahlreiche kulturelle Einrichtungen und Wirtschaftsbetriebe. Darunter zählen unter anderem ein Museum, ein gern genutzter Klosterladen, eine Klosterbäckerei, eine Schnapsbrennerei sowie ein E-Werk und eine gemeinsam mit der Gemeinde betriebene Fernwärmeanlage. Die heutige Ausrichtung des Stiftes auf schulische Bildung und Ausbildung macht Stams zu einem weit über die Region hinaus bekannten und anerkannten Bildungsstandort. Das Stift ist Träger des Gymnasiums und Aufbaurealgymnasiums Meinhardinum, ist gemeinsam mit der Republik Österreich und dem Land Tirol Träger des weithin bekannten Schi-Gymnasiums mit Internat, das als Handelsschule und Oberstufenrealgymnasium geführt wird, und beheimatet das diözesane Studienzentrum mit der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Edith Stein und dem Kolleg für Sozialpädagogik. Als letztes Großprojekt, im Zuge der langjährigen Restaurierungsund Erhaltungsarbeiten im Stift Stams, wurde das barocke Gartenhaus, das viele Jahrzehnte als Wohnhaus für die Mitarbeiter diente, in seiner ursprünglichen Bestimmung und in seinem alten Charme wiederhergestellt. Der einladende barocke Festsaal wurde in seiner räumlichen Dimension und seiner künstlerischen Ausstattung wieder auf seinen Originalzustand zurückgeführt und wird nun im September, am Tag des Denkmals, eingeweiht. Diese für das Stift sehr positive Entwicklung wäre nicht möglich gewesen, wenn sich in diesen über 70 Jahren seit der Wiederbesiedlung des Stiftes nach dem Zweiten Weltkrieg nicht immer wieder Menschen im und außerhalb des Klosters mit vollem Engagement und viel Idealismus für dieses Werk eingesetzt hätten. Ihnen allen sage ich einen ganz herzlichen Dank und ein großes »Vergelt’s Gott«. Es war für das Stift eine wundersame Fügung, dass alle Landeshauptleute in dieser Zeit sehr um die Wiederherstellung des Stiftes bemüht waren. Nur so war es möglich, die nötigen Geldmittel über so viele Jahre aufzubringen. Der spätere Landeshauptmann Eduard Wallnöfer war gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister von Stams, Johann Köll, ein Mann der ersten Stunde, der sich mit Nachdruck für die Revitalisierung der Abtei engagierte. Aber auch die nachfolgenden Landeshauptleute und Mitglieder der jeweiligen Landesregierung haben sich für die Sanierung des Stiftes und den Ausbau der pädagogischen Einrichtungen sehr eingesetzt und diese mit Nachdruck gefördert. Stellvertretend für alle möchte ich Alt-Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa nennen. Als geschichtlich interessierter und kunsthistorisch sehr versierter und kompetenter Mensch hat er sich unermüdlich für das Stift eingesetzt und die Arbeiten nicht nur wohlwollend begleitet, sondern sie mit viel Energie und innerem Elan vorangetrieben, nach seiner Zeit an der Spitze der Landesregierung als Präsident der Landesgedächtnisstiftung. Mein Dank gilt aber auch den Vertretern der Bundesbehörden, vor allem dem Bundesdenkmalamt, im Besonderen den jeweiligen Landeskonservatoren, wobei ich Dr. Franz Caramelle und DI Walter Hauser stellvertretend für alle nennen möchte. Ich danke den ausführenden Baufirmen und den fachlich sehr kompetenten Architekten, vor allem Wolfgang Bauer und Max Schönherr. Mein Dank gilt in großer Wertschätzung meinen Vorgängern im Amt des Abtes, Eugen Fiderer, Bernhard Slovsa und Josef M. Köll. Ihnen war die Wiederherstellung und Sanierung des Stiftes ein großes Anliegen. Ein solches Werk kann nur gelingen, wenn mehrere Generationen am gleichen Strang ziehen. Zu danken ist auch den Mitbrüdern. Es ist nicht immer angenehm, über so lange Zeit in einem Haus zu wohnen und zu arbeiten, wo ständig gebohrt und gestemmt und neuer Staub und Schmutz produziert wird. Ich bedanke mich bei den MitarbeiterInnen in der Verwaltung, in erster Linie...


Michael Forcher, geboren 1941 in Lienz/Osttirol. Promovierter Historiker, Journalist, Gründer und langjähriger Verleger des Haymon Verlags. Zahlreiche Publikationen und Bücher zur Geschichte und Kulturgeschichte Tirols, bei Haymon u.a.: "Die Frau in der Geschichte Tirols" (gemeinsam mit Gretl Kölfker, 1986), "Zu Gast im Herzen der Alpen. Eine Bildgeschichte des Tourismus in Tirol" (1989), "Plakatkunst im Tourismus. 100 Bilder aus Tirol" (gemeinsam mit Petra Köck, 1998), "Kleine Geschichte Tirols" (2006), "Der Riese Haymon" (2007), "Die Geschichte der Stadt Innsbruck" (2008), "Anno Neun" (2008), "Tirols Geschichte in Wort und Bild" (12., überarbeitete und erweiterte Auflage, 2020), "Südtirol in Geschichte und Gegenwart" (gemeinsam mit Hans Karl Peterlini, 2010) "Tirol und der Erste Weltkrieg. Ereignisse, Hintergründe, Schicksale" (2014), "Zu Gast im Herzen der Alpen. Eine Bildgeschichte des Tourismus in Tirol" (überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015), "Gesichter der Geschichte. Schicksale aus Tirol 1914-1918" (gemeinsam mit Bernhard Mertelseder, 2015), "Stift Stams. Ein Tiroler Juwel mit wechselvoller Geschichte" (2016), "Erzherzog Ferdinand II. Landesfürst von Tirol. Sein Leben. Seine Herrschaft. Sein Land" (2017), "Andreas Hofer und der Tiroler Freiheitskampf von 1809. Ereignisse. Hintergründe. Nachwirkungen" (2017), "Kaiser Maximilian I. Tirol. Österreich. Europa. 1459-1519" (gemeinsam mit Christoph Haidacher, 2018) und "Kaiser Max und sein Tirol. Geschichten von Menschen und Orten" (2019). 2020 erschienen bei Haymon Michael Forchers neue Bücher "Michael Gaismair. Das Leben des Tiroler Bauernführers (1490-1532) und sein revolutionäres Gesellschaftsmodell" sowie "Geschichte der Stadt Innsbruck". Der aktuelle Titel, "Stift Stams Band II. Das Gartenhaus, die Gesamtrestaurierung 1997-2023, das Museum" erscheint 2023.


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