Theorieelemente aus interdisziplinären Gesprächen
E-Book, Deutsch, 464 Seiten
ISBN: 978-3-374-06504-2
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Vor dem Hintergrund dieser Krise des Schriftprinzips entwickeln Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen aus den Fächern Altes und Neues Testament sowie Dogmatik und Ethik Elemente einer interdisziplinären Theorie über die „Schriftbindung evangelischer Theologie“. Unter diesem Programmbegriff entfalten sie ein relationales Modell, das die Schrift in ihren Beziehungen zu Hörenden, Lesenden und deren Gemeinschaften mit je unterschiedlichen Traditionen beschreibt. Dabei stehen die Pluralität, Einheit, Normativität und Autorität der Schrift im Fokus.
[Commitment to Scripture in Protestant Theology. Theoretical Elements from Interdisciplinary Discussions
Scripture alone - this demand of Luther's still describes a self-claim of Protestant theology today. However, the scriptural principle has been eroded in recent decades, although as an identity marker of Protestant theology it is decisive for its self-understanding and the cohesion of its sub-disciplines.
Against the background of this crisis of the scriptural principle, young scholars from the subjects Old and New Testament as well as dogmatics and ethics are developing elements of an interdisciplinary theory on the "scriptural commitment of Protestant theology". Under this programme concept they develop a relational model that describes scripture in its relations to hearers, readers and their communities with different traditions. Thereby the focus is on the plurality, unity, normativity and authority of Scripture.
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INHALT
Teil I: Einfu¨hrung 15
1 Hermeneutisches Anliegen, Fokus und Ziel des Projekts 15
1. Ausgangslage: Die »Krise des Schriftprinzips« und ihre Folgen fu¨r die theologische Enzyklopa¨die 16
2. Anliegen: Schriftbindung in interdisziplina¨rer Perspektive 21
3. Genese und Selbstversta¨ndnis des vorliegenden Bandes 29
4. Zur Einbettung der vorgelegten Theorieelemente evangelischer Schriftbindung in ihre theologischen Kontexte 34
5. Ziel 38
2 Zentrale Begriffsbestimmungen 41
Teil II: Thesenreihe zur Schriftbindung evangelischer Theologie 65
Teil III: Thesen und Kommentare 71
A Schriftbindung 71
1. Text und Schrift. (Nicht nur) ein Problem der Praxis 71
2. Krise des Schriftprinzips 74
3. Schriftbindung, nicht-prinzip. Zur Begriffswahl 76
4. Relate der Schriftbindung. Zugleich ein U¨berblick u¨ber die Themen der Thesengruppen 82
5. »Es steht geschrieben« (Mt 4,4.6–7.10). Explizite Schriftverweise im Neuen Testament und Schriftbindung 87
B Pluralita¨t und Einheit der Schrift 95
1. Vorbemerkungen 96
2. Pluralita¨t in und unter den biblischen Texten und Modi des biblischen Umgangs damit 98
3. Einheit in der Pluralita¨t (I)? Die vergebliche Suche nach einem Einheit stiftenden Prinzip 112
4. Einheit in der Pluralita¨t (II)? Der weiterfu¨hrende Blick auf die »innerbiblische« Rezeptionsgeschichte 116
C Schrift und Christus 123
1. Welcher Text und welcher Christus? 123
1.1 Problemhorizont I: Welcher Text? 130
1.2 Problemhorizont II: Welcher Christus 132
1.3 Zur weiteren Vorgehensweise 135
2. Christus und Schrift – ein hermeneutischer Zirkel 135
3. Zuordnung von Schrift und (Jesus) Christus 142
4. Zur Frage der Gewichtung biblischer Aussagen 149
5. Die Zuordnung des (Jesus-)Christus-Ereignisses als Kriterium inhaltlicher Angemessenheit einer Deutung 151
D Schrift und Tradition 155
1. Problemhorizont I: Der Traditionsbegriff 155
2. Tradition neu interpretiert: Tradition aus der Perspektive von Rezeptionsprozessen 163
3. Problemhorizont II: Zur Verha¨ltnisbestimmung von Schrift und Tradition 166
4. Das Verha¨ltnis von Schrift und Tradition: Ein o¨kumenischer Ansatz 171
5. Die Bestimmung des Verha¨ltnisses von Schrift und Tradition u¨ber den Begriff der »Rezeptionsgeschichte« 176
6. Die Schrift als kanonisierte Tradition und prima¨rer Intertext der christlichen Gemeinschaft 182
E Normativita¨t 190
1. Vorbemerkungen 190
2. Normativita¨tskonzepte der Schrift 191
2.1 Normativita¨tskonzepte alttestamentlicher Texte 193
2.1.1 Typische Arten der normativen Geltung in u¨bergeordneten Gattungen 193
2.1.2 Einschra¨nkungen der normativen Geltung 196
2.2 Normativita¨tskonzepte neutestamentlicher Texte 201
2.2.1 Normative Anspru¨che in den jeweiligen Textcorpora 201
2.2.2 Rezeption und die Begru¨ndungspflichtigkeit der Normativita¨t 205
2.3 Fazit zu den Normativita¨tskonzepten der Schrift 209
3. Norma normans. Die Schrift als normierende Norm in der protestantischen Theologie anhand der Konkordienformel 210
4. Die norma normans als prima¨rer Intertext 214
F Schrift, Rezipierende und Rezeptionsgemeinschaften 226
1. Zur Bedeutung von Rezeptionsgemeinschaften im Rahmen der Schriftbindung evangelischer Theologie 226
2. Zur Einbettung der biblischen Texte in Rezeptionsgemeinschaften 233
3. Das reziproke Verha¨ltnis zwischen Schrift und christlicher Gemeinschaft 244
4. Die Angewiesenheit der christlichen Gemeinschaft auf die Rezeption der biblischen Texte im Glauben 254
5. Die Angewiesenheit der Schrift auf die christliche Gemeinschaft 264
G Gottes Wort und Menschenwort 267
1. Problemhorizont 267
2. Zu den Begriffen »Menschenwort« und »Gotteswort« 274
2.1 Zum Begriff »Menschenwort« 274
2.2 Biblische Perspektiven 274
2.2.1 Gotteswort und Menschenwort im Alten Testament 274
2.2.2 Gotteswort und Menschenwort im Neuen Testament 278
2.3 Zum Versta¨ndnis des Begriffes »Gotteswort« in der Thesengruppe G 282
3. Zum Inspirationsbegriff 293
4. Die Doppelbewegung evangelischer Schriftbindung 297
H Autorita¨t der Schrift und Rezeptionsprozesse 303
1. Problemhorizont und Fragestellungen 303
1.1 Zur Kritik einer Rede von Schriftautorita¨t 304
1.2 Schriftautorita¨t im Kontext von Schriftbindung 312
2. Vorkla¨rungen des Autorita¨tsbegriffs 317
3. Schriftautorita¨t als relationales Geschehen in Rezeptionsprozessen 326
4. Zur Anerkennung der Autorita¨t durch Rezipierende und Rezeptionsgemeinschaften 331
5. Kirche und Theologie als Wissenschaft: Die Relevanz von Kontexten und bestehende Spannungen bezu¨glich der Schriftautorita¨t 336
I Schrift und Schriftauslegung in relationaler Perspektive 342
1. Problemhorizont 343
2. Aufgabe einer Theorie der Schriftbindung evangelischer Theologie 349
3. Wahrnehmung und Beschreibung von Pluralita¨t und Einheit der Schrift in einem relationalen Modell 350
4. Die Relationen als Grenzen der Interpretation 368
5. Hermeneutische Funktionen der Grenzen der Interpretation fu¨r die Kritik an Interpretationen 378
6. Hermeneutische Funktionen der Grenzen der Interpretation fu¨r eine Sachkritik an den biblischen Texten 389
Anhang 393
Abku¨rzungen 393
Literatur 395
Register der Bibelstellen 443
Sachregister 451
Vorstellungen der Autorinnen und Autoren 459