Kriminalroman
E-Book, Deutsch, 213 Seiten
ISBN: 978-3-86394-655-5
Verlag: EDITION digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Geboren 1941 in Berlin. Diplom-Wirtschaftsingenieur. War einer der erfolgreichsten Krimiautoren der DDR. Theodor-Körner-Preis. Lebt in Leipzig. Schreibt Krimis, Thriller, Kinderbücher. Übersetzung ins Chinesische, Niederländische, Russische, Tschechische und Dänische. Zwei Krimis erschienen vor der Wende bei S. Fischer. Sein Krimi 'Tatort Teufelsauge' war ab 2006 nach der Übersetzung ins Englische durch Professor Mark Webber Lehrstoff an der Universität Toronto im Kurs 'Deutsche Kriminalliteratur'. Sein Krimi 'Der Sog' wurde 1988 verfilmt und als 'Alles umsonst' nach der Wende mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt, zuletzt 2009. Im Jahr 2010 erschienen seine besten schwarzhumorigen Kriminalgeschichten 'Dunkel ist der Weg der Rache'. Ab Mai 2012 ist sein fesselnder Norwegen-Krimi 'Auf den Schwingen der Hölle' im Buchhandel, der für Kontroversen sorgt, drastisch, düster, aber auch voller Poesie. Ein Buch mit einem gänzlich unerwarteten und schockierenden Finale. Nach aufwendigen Recherchen in Tokyo entstand sein Thriller 'Man stirbt nicht lautlos in Tokyo', der zur Buchmesse 2013 in Leipzig als ein Vorzeige-Krimi des fhl Verlages Leipzig erschien. Teilnahme am 2. Berliner Krimimarathon 2011. Bibliografie: Kinderbücher Flucht über die Anden Das Glücksschwein und andere Taschengeldgeschichten Der Kommissar in der Regentonne und andere Detektivgeschichten Ein Fall für die Feriendetektive Ein Fall für die Superspürnasen Elf Kicker im Fußballfieber Mutgeschichten Der vertauschte Mittelstürmer und andere Fußballgeschichten Das Labyrinth in den Klippen Die Ruine der Raben Flucht aus Montecastello Das Labyrinth in den Klippen Gefährlicher Vollmond Abenteuerland Verfolgung durch die grüne Hölle Schatzsuche auf der Totenkopfinsel Das Grab des Pharaos Duell mit dem Tyrannosaurus Krimis Der Sog (BRD-Titel: "Ein tödliches Ultimatum") Tatort Teufelsauge Die Hölle hat keine Hintertür Neuntöter Eine Stadt sucht einen Mörder Der graue Mann Der Tod kam in der Mittsommernacht Satans tötende Faust Im Höllenfeuer stirbt man langsam Dunkel ist der Weg der Rache Auf den Schwingen der Hölle Sonstiges Polterabend Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten Das Tal der Hornissen Die Stunde des Kondors Die Nacht der Schnee-Eule Sternschnuppen fängt man nicht Wo blüht denn blauer Mohn Geschichten in Schulbüchern verschiedener Länder (Frankreich, Schweden, Norwegen) Geschichten in christlichen Anthologien (Marienkalender) Fernsehfilm: Alles umsonst
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Mit einem Mal tauchte der Mond die Landschaft vor ihm in ein fahles Licht. Und Biskupek erschrak: Er sah einen Mann! Er stand vielleicht zehn Meter vor ihm, wohl gleichfalls erschrocken, wie erstarrt. Er war groß und schlank. Es war unfassbar, aber konnte es nicht so sein: der Mörder kehrte an den Tatort zurück! Wollte er etwas holen, was er vergessen hatte? Biskupek starrte den Mann an. Da wandte sich der Unbekannte blitzschnell um und rannte in den Wald hinein. Biskupek folgte ihm, er lief mit schnellen Schritten, er war ein ausdauernder Läufer. Der Abstand blieb der gleiche. Im Licht des Mondes sah er den Rücken des Mannes. Was für ein unvorstellbares Glück! Er, der Schutzpolizist Biskupek, stellte den Mörder! Er keuchte, und er war erstaunt, auf so einen guten Läufer zu treffen, einen Läufer, dem er einfach nicht näher kam. Sie liefen noch immer durch den Wald, parallel zum See. Aber mit einem Mal verdeckten wieder Wolken den Mond, war die Dunkelheit da. Biskupek verharrte, hielt den Atem an und nahm so wahr, in welche Richtung der Unbekannte lief. Er hetzte weiter, und er wusste nicht, wie lange er schon gelaufen war. Er atmete stoßweise, verharrte wieder, hörte die Schritte des Fremden, folgte ihm erneut. Dann vernahm er kein Geräusch mehr, minutenlang, erstarrte: Hatte er die Spur verloren? Plötzlich war das Geräusch der Schritte wieder da. Biskupek hetzte weiter, prallte mit dem Kopf gegen einen Baum, sodass er benommen zurücktaumelte. Während er weiter hastete, spürte er etwas Feuchtes auf seiner Stirn. Auch ohne Licht wusste er, dass es Blut war. Doch er spürte den Schmerz nicht. Der Mann vor ihm lief nun durch Gesträuch. Deutlich hörte ihn Biskupek keuchen. Der Abstand hatte sich verringert. Als der Mond für Sekunden von den Wolken freigegeben wurde, sah Biskupek den Unbekannten näher vor sich, als er es erwartet hatte. Der Mann blickte sich um. Sein Gesicht schien angstverzerrt. Weiter! dachte Biskupek. Er stürzte über eine Baumwurzel, schlug schwer mit der Stirn auf einen Stein, schnellte jedoch sofort wieder hoch. Auch der Fremde musste gestolpert sein, denn er hatte den Vorsprung nicht vergrößern können. »Stehen bleiben!«, keuchte Biskupek. Doch der Mann wandte sich nicht um. Biskupek spürte leichte Stiche in der Hüfte. Er durfte nicht auf sie achten. Der Fremde vor ihm war wie ein Magnet, der ihn mit unwiderstehlicher Kraft anzog. Und wieder Dunkelheit. Und wieder das Licht des Mondes. Das Keuchen der beiden Männer. Ein Häher flog kreischend vor ihnen auf, und es schien Biskupek, als habe er den ganzen Baumgürtel des Sees mit Vogelstimmen gefüllt. Der Fremde vor ihm war nicht langsamer geworden, jedoch auch nicht schneller, obwohl ihn nur noch fünf Meter von seinem Verfolger trennten. Für diesen Mann, dachte Biskupek, steht viel auf dem Spiel, wenn man an die Verurteilung denkt und den Richterspruch, sogar sein Leben. Wenn er gefasst wurde, drohte ihm ein Leben bis zum Tode hinter Gefängnismauern. Zweige schlugen Biskupek ins Gesicht, rissen blutige Schrammen, schlossen sein linkes Auge.