Ferguson | Star Trek: Krise auf Centaurus | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Ferguson Star Trek: Krise auf Centaurus

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11469-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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ISBN: 978-3-641-11469-5
Verlag: Heyne
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Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Kann Dr. McCoy seine Tochter retten?
Der Computer der Enterprise spielt verrückt. Die meisten Speicher wurden beschädigt, die Programme gelöscht. Alles weist auf Sabotage hin. In diesem kritischen Augenblick erhält Captain Kirk eine katastrophale Nachricht aus dem Hauptquartier: Auf Centaurus kam es zu einer gigantischen Explosion, die Hauptstadt und der Raumhafen wurden völlig zerstört. Die Enterprise soll Hilfe leisten und zudem die Ursache für die Katastrophe aufdecken. Dr. McCoy trifft die Nachricht schwer: Seine Tochter Joanna studiert auf Centaurus. Als die Enterprise in den Orbit einfliegt, wird sie mit Atomraketen beschossen. Das automatische Verteidigungssystem hat sich selbstständig gemacht und identifiziert jedes Flugobjekt als Feind. Und die Enterprise ist nicht gerade in Topform.

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Kapitel 1
  Der Raumhafen   New Athens war die Hauptstadt einer vor Jahrhunderten gegründeten und sehr erfolgreichen Kolonie. Daher erschien es angemessen, dass die Stadt den größten – einheimische Angeber behaupteten sogar: den besten – Raumhafen auf Centaurus und in der ganzen Föderation hatte. Im zentralen Bereich des Raumhafens hielten sich etwa zwanzigtausend Reisende auf, und sie alle wollten so schnell wie möglich die jeweiligen Flugtore erreichen, um an Bord eines Shuttles zu gehen. Seit dem neunzehnten Jahrhundert auf der Erde, als die Entwicklung der Lokomotive den Massentransport ermöglichte, hatte sich eigentlich nicht viel verändert; die Geschichte fügte nur vierhundert Jahre sogenannten Fortschritts in der Passagierabfertigung hinzu. Vielleicht kam irgendwann einmal der Tag, an dem man mit Hilfe verbesserter Transportersysteme innerhalb weniger Sekunden jeden beliebigen Ort auf einem Planeten zu erreichen vermochte, ohne dass dabei größere Risiken drohten als bei Flügen mit Stratosphären-Jets oder Orbital-Zubringern. Doch bis dahin konnte man nicht auf so monströse Einrichtungen wie den Raumhafen von New Athens verzichten. Die meisten Reisenden in der Haupthalle waren Menschen, aber bei weitem nicht alle. Ein aufmerksamer Beobachter bemerkte sofort Dutzende von Individuen aus praktisch allen Rassen der Föderation, sogar zwei klingonische Händler, die eine interstellare Passage zu einem Planeten unweit der Neutralen Zone gebucht hatten. New Athens war in jeder Hinsicht eine kosmopolitische Stadt, in der es keine kulturellen Schranken gab. Sie bot Platz für jeden. Souvenirstände säumten die Halle und boten Urlaubern, die unbedingt ihr Geld loswerden wollten, wertlose Kinkerlitzchen an. Ein kleines Geschäft erzielte seit Jahren hohe Umsätze, indem es viel zu teure Reproduktionen der Freiheitsstatue unter die Leute brachte. Aufschriften wie SOUVENIR VON CENTAURUS und ICH LIEBE NEW ATHENS schmückten ihre Sockel, und niemand schien sich daran zu stören, dass das Original noch immer im Hafen von New York stand, auf der vier Komma drei Lichtjahre entfernten Erde. Imbissstuben nahmen nicht die geringste Rücksicht auf den Cholesterinspiegel ihrer hungrigen Kunden. Manchmal bezeichnete man jene Etablissements fälschlicherweise als ›Erfrischungszentren‹, und ihr ökonomischer Erfolg hing nicht nur davon ab, dass die besetzten Tische möglichst schnell wieder frei wurden; in diesem Zusammenhang spielte das mathematische Geschick der Kellner ebenfalls eine große Rolle. Die meisten von ihnen brauchten keine Computer, um Föderationskredite in cygnianische Goldstücke, vulkanische Arbeitseinheiten, französische Francs und centaurische Platinpfund umzurechnen sowie das Wechselgeld in jeder gewünschten Währung herauszugeben – wobei sie es natürlich nicht versäumten, einen Bedienungszuschlag in Rechnung zu stellen. Restaurants, Traumkuben, Erholungskammern (»Wir garantieren Ihnen eine vollständige Wiederherstellung Ihres biopsychischen Potenzials in nur zehn Minuten«) und semireale Computerspiele (›Abenteuer, Aufregung und Erotik‹) – überall klingelten die Kassen. Doch die derzeit interessanteste Attraktion befand sich in der Pan United Spaceways-Passagierhalle B2. Etwa fünfzehn Automaten standen an der einen Wand, und ihr Angebot reichte von Coca-Cola bis zu Syntho-Hemden. Vor dem American Express-Travellerscheck-Terminal hatten sich einige Schaulustige eingefunden; sie beobachteten einen tellaritischen Geschäftsmann, der mit dem widerspenstigen Apparat rang. »Ich wende mich direkt an dich, Maschine«, knurrte der Tellarit. »Ich bin Gar, Oberhaupt des Hämmerer-Clans, und ich habe eine Goldene Karte mit der Nummer 02551-09334-97372. Sie verfügt über einen Delta-Zebra-Oskar-Vermerk! Ich verlange, dass du mir gehorchst. Mein Wille soll dir Befehl sein, hast du verstanden?« Die Maschine schwieg gleichgültig. »Gib mir die Karte zurück, du blödes Ding!«, donnerte Gar und gestikulierte ausladend. Die neugierigen Menschen hinter ihm wichen ein wenig zurück. Der Automat projizierte ein Hologramm.   BITTE SETZEN SIE SICH MIT DEM NÄCHSTEN AMERICAN EXPRESS-BÜRO IN VERBINDUNG. BENUTZEN SIE DAS VIDEOFON AUF DER RECHTEN SEITE. WIR FREUEN UNS, SIE ZU UNSEREN KUNDEN ZÄHLEN ZU DÜRFEN.   * * *   VERSÄUMEN SIE ES NICHT, DIE VORZÜGE DES SHERATON CENTAURUS KENNENZULERNEN. ALLE ZEHN MINUTEN GRATISFLÜGE VON TOR HG26.   »Was?«, entfuhr es Gar. »Werbung? Jetzt reicht's mir! Bei der Ehre des Hämmerer-Clans – so etwas lasse ich mir nicht bieten!« Der Tellarit stieß einen Kampfschrei aus, der in aller Deutlichkeit an seine Abstammung erinnerte – er klang nach einer Wildsau, die gerade einen Wutanfall erlitt –, holte aus und rammte seine breite Faust in den Automaten. Kunststoff splitterte. Dünnes Metall gab sofort nach. Es knisterte und krachte; Rauch wallte, und Funken stoben. Gar riss die Verkleidung beiseite, und kurz darauf fand er seine American Express-Karte, die nach wie vor im Scanner-Schlitz des Geräts steckte. Gar schob beide Daumen in den Abtaster, verbog mehrere Magnetspangen und zog die Karte heraus. Er starrte noch immer auf den zerstörten Apparat, als er die Siegeshaltung einnahm, triumphierend heulte und mit der angesengten Karte winkte. Die Zuschauer starrten stumm, bevor sie zu applaudieren begannen. Gar drehte verwirrt den Kopf, erholte sich jedoch rasch von seiner Überraschung. »Ich habe den Kampf gegen Maschine gewonnen«, verkündete er stolz. »Sie können jetzt gehen.« Aber das Publikum hatte nicht die geringste Absicht, zu den Sitzplätzen zurückzukehren, und eigentlich genoss Gar die ihm zuteil werdende Bewunderung. Deshalb bestand er nicht darauf, dass die Leute gingen, deutete mit seinen letzten Worten nur eine Möglichkeit an. Er grunzte zufrieden, hielt die Karte auch weiterhin hoch über den Kopf, so dass alle sie sehen konnten. Einige Sekunden später fielen ihm zwei Raumhafen-Polizisten auf, die mit langen Schritten herankamen und sich höflich, aber energisch einen Weg durch die Menge bahnten. Der Tellarit marschierte sofort los, schloss sich einigen Artgenossen an und verschwand in dem allgemeinen Durcheinander. Das Publikum bemerkte die beiden Beamten ebenfalls, folgte Gars Beispiel und eilte davon. Außer den Zuschauern gab es noch jemanden, der die Ereignisse beobachtet hatte. Es handelte sich um einen unscheinbaren Mann in mittleren Jahren, der einen zerknitterten, schlechtsitzenden Regenmantel aus centaurischer Produktion trug. Er wirkte alles andere als verdächtig, wartete auf der anderen Seite des Aufenthaltsraums. Auf seinem Schoß ruhte eine kleine Schachtel; ab und zu berührte er sie vorsichtig. Schon seit einigen Stunden saß er in dem bequemen Sessel. Manchmal erweckte er den Eindruck, als döse er, doch nichts lag ihm ferner als Schlaf. Angesichts des jüngsten Vorfalls blieb ihm gar nichts anderes übrig, als die Lider zu heben – der Tellarit hatte einfach zuviel Unruhe gestiftet. Der Mann bedauerte das – niemand störte einen schlafenden Passagier. Es war eine gute Tarnung. Aber das Gebrüll des Tellariten musste selbst einen besonders müden Reisenden wecken und hatte alle bis dahin anwesenden Personen veranlasst, einen anderen Saal aufzusuchen. Dadurch verlor der Mann seine Anonymität. Die festgesetzte Frist ist schon vor fünfundvierzig Minuten verstrichen, und ich habe noch immer keine Nachricht bekommen, dachte der Mann besorgt. Gibt es Spitzel in der Organisation? Hat man uns verraten? Die beiden Polizisten erreichten den Aufenthaltsraum B2 und sahen sich um. Der ältere von ihnen schüttelte traurig den Kopf. »Schon der dritte zerstörte Automat in diesem Monat«, brummte er. »Und die dafür Verantwortlichen machen sich immer rechtzeitig aus dem Staub.« »Was schreiben wir in unserem Bericht, Sarge?« Der Sergeant zuckte mit den Schultern. »Wir befragen Augenzeugen und versuchen, eine Beschreibung zu bekommen. Vielleicht leiten unsere Vorgesetzten anschließend eine interstellare Fahndung wegen schwerer Sachbeschädigung ein.« »So dumm wären sie doch nicht, oder?« »Nein, natürlich nicht. Aber der Lieutenant möchte Berichte. Er liebt sie geradezu. Und wir werden ihn nicht enttäuschen.« Der Sergeant deutete auf den Mann mit der Schachtel. »Der Bursche sieht aus, als säße er dort schon seit einer ganzen Weile. Fragen Sie ihn, ob er irgend etwas beobachtet hat. Ich sehe mir unterdessen den Automaten an. Himmel, man sollte die defekten Apparate gründlich reparieren. Dann käme niemand auf den Gedanken, sie zu zertrümmern.« Der Polizist schlenderte davon. Sein Kollege holte einen Notizblock hervor und näherte sich dem Mann mit der kleinen Schachtel.   O nein, dachte der Wartende. Er kommt hierher. Bleib ruhig, verdammt! »Bitte entschuldigen Sie, Sir«, sagte der jüngere Beamte höflich. »Ich bin Corporal Schmidt von der Sicherheitsabteilung des Raumhafens.« Der Mann sah mit ausdruckslosem Gesicht auf. »Wie geht es Ihnen, Corporal?« »Gut, danke. Haben Sie zufällig beobachtet, wer die Maschine dort drüben beschädigt hat?« Der Polizist deutete auf den Automaten. Dünner Rauch kräuselte aus elektronischen Eingeweiden. Der Mann schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Corporal Schmidt. Ich habe geschlafen, und der, äh, Schrei hat mich geweckt. Aber es...


Brandhorst, Andreas
Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, hat mit Romanen wie »Äon«, »Das Erwachen« oder »Das Schiff« die deutsche Science-Fiction-Literatur der letzten Jahre entscheidend geprägt. Spektakuläre Zukunftsvisionen verbunden mit einem atemberaubenden Thriller-Plot sind zu seinem Markenzeichen geworden und verschaffen ihm regelmäßig Bestsellerplatzierungen. Zuletzt ist bei Heyne sein Thriller »Der Riss« erschienen. Andreas Brandhorst lebt im Emsland.



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