Über dramatische Entschleunigung
Buch, Deutsch, 728 Seiten, GB, Format (B × H): 141 mm x 223 mm, Gewicht: 1001 g
ISBN: 978-3-942393-04-1
Verlag: Velbrueck GmbH
Diese These wird an einem Textkorpus durchgeführt, das sich in den weitläufigen Bahnen des Orestie-Stoffs bewegt und von der Aischyleischen ›Orestie‹ bis zu Hofmannsthal und Heiner Müller reicht. Methodisch lebt die Arbeit aus der Spannung zwischen dem systematischen Ansatz und der Überzeugung, dass es allein der exaktesten philologischen Arbeit gelingen kann, das kritische Potenzial der Tragödie gegen den tragödientheoretischen common sense zu bergen. Eine Reihe grundlegender Neulektüren klassischer Stücke hat sich aus diesem Verfahren ergeben.
Das besondere Augenmerk der Untersuchung liegt dabei auf Phänomenen dramatischer Entschleunigung. Angefangen von den Chorliedern, den 'songs' der griechischen Tragödie, bildet sich vor allem in ihnen die Tragödie in ein Reflexionsmedium ihrer selbst um. Schicksal, das ist die Zeit in ihrer beschleunigten Form heißt es bei Jean Giraudoux, und so ist es für die tragische Form kennzeichnend, dass die Einheit von Darstellung und Kritik des Schicksals sich im Gegenschnitt von Beschleunigung und Verlangsamung realisiert.
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Inhalt
Einleitung
I Aischylos: Orestie: Die Aufhebung des Tragischen
II Sophokles, Elektra: Die Unterbrechung des Tragischen
II Euripides, Elektra: Theatrale Kritik des Tragischen
IV Shakespeare, Hamlet: Entwirklichung und ästhetische Transzendenz
des Tragischen
V A.) Hofmannsthal, Elektra: Die anamnetische Transzendenz
des Tragischen.
B.) Richard Strauss, Elektra: Das Vergessen des Tragischen
VI Jean Giraudoux, Électre: Inversion und Erkenntniskritik des Tragischen
VII Heiner Müller, Die Hamletmaschine: Stillstand / utopische Transzendenz
des Tragischen.