Esterl / Ransmayr / Struger | Sprachbewusstsein | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Reihe: ide - informationen zur deutschdidaktik

Esterl / Ransmayr / Struger Sprachbewusstsein

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Reihe: ide - informationen zur deutschdidaktik

ISBN: 978-3-7065-6198-3
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sprache durchdringt unseren Alltag und unterstützt uns tagtäglich dabei, Gedanken in Worte zu fassen. Im Deutschunterricht spielt die Sprache gleich mehrere Rollen: Sie ist sowohl Kommunikationsmedium als auch zentraler Lerngegenstand, der als Querschnittsmaterie fächerübergreifend relevant ist.
Dieses Heft möchte sich dem Thema Sprachbewusstsein aus verschiedenen Blickwinkeln nähern und eine Vielfalt an didaktischen Zugängen aufzeigen: Lustvoll-spielerische ergänzen sich mit strukturorientierten Auseinandersetzungen. Die Beiträge zeigen Wege auf, wie über den bewussten, aufmerksamen Umgang mit Sprache Einsichten in die Regeln und Muster der deutschen Sprache sowie metasprachliches Wissen gewonnen werden können. Ausgelotet werden auch Dimensionen, die unmittelbar mit Sprachreflexion in Zusammenhang stehen, wie Varietätengebrauch und die Wertschätzung von Sprache(n). Die Beschäftigung mit den verschiedenen Aspekten von Sprache soll das sprachliche Handeln der Schüler_innen fördern und sie im reflektierten Gebrauch der Sprache sicherer machen.

Inhalt
Editorial
Ursula Esterl, Jutta Ransmayr, Jürgen Struger: Sprache (immer wieder) im Blick

Annäherung an den Begriff Sprachbewusstsein
Jürgen Struger: Sprachbewusstsein als Querschnittsthematik im Deutschunterricht. Annäherungen an das Phänomen
Eva Neuland: Sprachbewusstsein und Sprachreflexion – revisited

Sprachbewusstsein und seine Themenfelder
Ann Peyer: Erfahrungsbezogene Zugänge zu Sprachbewusstsein
Nanna Fuhrhop: Das Schriftsystem als Teilgebiet der Grammatik im Deutschunterricht
Juliane Stude: Sprachbewusstsein und Mündlichkeit

Sprachbewusstsein anbahnen durch Konzepte, Methoden und Strategien (auch) in Lehrwerken
Wilfried Krenn: Verstehe ich alles? Sprachbewusstsein als Katalysator für Lernprozesse in sprachlich heterogenen Deutschklassen
Caroline Kodym: Sprachbewusstsein und Sprachreflexion in den Sprachbüchern der Sekundarstufe I. Traditionen, Tendenzen, Ausblicke auf den Lehrplan 2022
Lukas Mayrhofer: Schlagobers statt Schlagsahne – und das ist alles?

Sprachbewusstsein entwickeln und Lernprozesse anregen im Klassenzimmer
Lucia Haldorn (geb. Zahradnícek), Miriam Langlotz: Das Feldermodell als Beispiel zur Förderung von Sprachbewusstsein im Grammatikunterricht
Knut Stirnemann: Über Sprache sprechen. Unterrichtsvorschläge zur Erweiterung des Grammatikbewusstseins
Petra Balsliemke: Arbeit am Sprachbewusstsein durch Aktivierung des Gefühlswortschatzes. Eine Unterrichtssequenz, die zu Äußerungen über Emotionen anregt

Service
Julia Tabacariu: Fachliteratur zum Thema Sprachbewusstsein. Auswahlbibliographie

Magazin
Kommentar
Christiane M. Pabst: Im Spannungsfeld zwischen Usus und Norm einerseits und gesellschaftspolitischen Bestrebungen andererseits
ide empfiehlt: Nicola Mitterer: Carlo Brune (2020): Literarästhetische Literalität
Neu im Regal
Esterl / Ransmayr / Struger Sprachbewusstsein jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Inhalt
Editorial
Ursula Esterl, Jutta Ransmayr, Jürgen Struger: Sprache (immer wieder) im Blick

Annäherung an den Begriff Sprachbewusstsein
Jürgen Struger: Sprachbewusstsein als Querschnittsthematik im Deutschunterricht. Annäherungen an das Phänomen
Eva Neuland: Sprachbewusstsein und Sprachreflexion – revisited

Sprachbewusstsein und seine Themenfelder
Ann Peyer: Erfahrungsbezogene Zugänge zu Sprachbewusstsein
Nanna Fuhrhop: Das Schriftsystem als Teilgebiet der Grammatik im Deutschunterricht
Juliane Stude: Sprachbewusstsein und Mündlichkeit

Sprachbewusstsein anbahnen durch Konzepte, Methoden und Strategien (auch) in Lehrwerken
Wilfried Krenn: Verstehe ich alles? Sprachbewusstsein als Katalysator für Lernprozesse in sprachlich heterogenen Deutschklassen
Caroline Kodym: Sprachbewusstsein und Sprachreflexion in den Sprachbüchern der Sekundarstufe I. Traditionen, Tendenzen, Ausblicke auf den Lehrplan 2022
Lukas Mayrhofer: Schlagobers statt Schlagsahne – und das ist alles?

Sprachbewusstsein entwickeln und Lernprozesse anregen im Klassenzimmer
Lucia Haldorn (geb. Zahradnícek), Miriam Langlotz: Das Feldermodell als Beispiel zur Förderung von Sprachbewusstsein im Grammatikunterricht
Knut Stirnemann: Über Sprache sprechen. Unterrichtsvorschläge zur Erweiterung des Grammatikbewusstseins
Petra Balsliemke: Arbeit am Sprachbewusstsein durch Aktivierung des Gefühlswortschatzes. Eine Unterrichtssequenz, die zu Äußerungen über Emotionen anregt

Service
Julia Tabacariu: Fachliteratur zum Thema Sprachbewusstsein. Auswahlbibliographie

Magazin
Kommentar
Christiane M. Pabst: Im Spannungsfeld zwischen Usus und Norm einerseits und gesellschaftspolitischen Bestrebungen andererseits
ide empfiehlt: Nicola Mitterer: Carlo Brune (2020): Literarästhetische Literalität
Neu im Regal


Editorial
Sprache (immer wieder) im Blick
Dieses Heft greift ein komplexes und weitläufiges Thema (wieder) auf. Sprachbewusstsein ist als Lern- und Arbeitsbereich im Deutschunterricht nicht mehr wegzudenken – wie eine zentrale Schnittstelle, fast wie ein Herzstück, ist es an prominenter Stelle positioniert: als ein Lernfeld des Deutschunterrichts, das in seiner bereichsübergreifenden, alles Sprachliche durchdringenden, integrativ-dienenden Funktion in allen Arbeitsbereichen relevant ist, aber auch für sich allein einen eigenen Lernbereich bildet. Was genau Sprachbewusstsein ist (oder sein soll), ist jedoch noch nicht umfassend definiert, als vorrangig interne Größe ist Sprachbewusstsein zudem schwer mess- und fassbar; gleichzeitig ist dieser Begriff für den Deutschunterricht unverzichtbar, da angemessene und erfolgreiche Sprachverwendung neben Wissen und Können auch Reflexion und Kritikfähigkeit umfasst sowie einen bewussten Umgang mit Regeln und Normen. Doch nicht nur im Deutschunterricht erfolgt eine Beschäftigung mit Sprachbewusstsein, es spielt auch für den schulischen Bildungserfolg in anderen Fächern, aber auch außerhalb der Institution Schule selbst eine wichtige Rolle. Denn schulisch vermitteltes sprachliches Wissen und Können bilden auch den Grundstock für den späteren Eintritt ins Berufsleben und in tertiäre Ausbildungen. Dort ändern sich Lernumgebungen, Sprach -gebrauch und Gesprächsformen; neue Textsorten müssen erarbeitet werden und fachspezifische Formen der Darstellung und Kommunikation kommen hinzu – all das nicht zuletzt inmitten einer mehr- und vielsprachigen Gesellschaft. Auf diese vielfältigen Anforderungen kann kein schulisches Curriculum umfassend vorbereiten. Der achtsame, kritische und reflektierende Blick auf Sprache kann aber im Curriculum grundgelegt werden, gewissermaßen als Meta-Kompetenz, mit der Schüler_innen ihre schulische sowie nach- und außerschulische sprachliche Entwicklung bewusst wahrnehmen und steuern und dabei ihre sprachlichen Fähigkeiten selbst erweitern können. Ein ide-Heft stellt einen begrenzten Raum für dieses vieldimensionale Thema dar, weshalb die Entscheidung für ein Heftkonzept fiel, in dem nach grundlegenden Überlegungen zum Begriff Annäherungen aus unterschiedlichen ausgewählten Perspektiven präsentiert werden. Der Bogen spannt sich dabei von Grundfragen zu Konzepten von Sprachbewusstsein, über grammatikalische, orthographische, pragmatische, wortschatz- und varietätenbezogene Aspekte bis zu methodischen Ansätzen in Schulbüchern und im Unterricht im heterogenen, zumeist mehrsprachigen Klassenzimmer. In den beiden einleitenden Beiträgen erfolgt eine differenzierte und kritische Annäherung an die vielen Facetten des Bereichs Sprachbewusstsein. Jürgen Struger lotet die Dimensionen des Begriffsfeldes aus, wobei er zunächst verschiedene Konzepte von Bewusstsein in den Blick nimmt und hinterfragt, inwiefern sich die unterschiedlichen Zugänge, Anforderungen und (Er-)Kenntnisse in einen mit Deskriptoren beschreibbaren Kompetenzbereich überführen ließen, der sich im Deutschunterricht überprüfen und beurteilen lässt. Dabei wird sichtbar, dass der Mehrwert eines sprachsensiblen und sprachbewussten Unterrichts in einem individuellen und reflektierten, wenn auch durch die Lehrperson gelenkten Zugang begründet liegt, der Bezug auf Differenzerfahrungen, auf (eigene und fremde) Sprachverwendung, auf das Spiel mit Norm und (bewusster) Abweichung, auf das Ausloten von Grenzen und die Diskussion über die Angemessenheit von unterschiedlichen sprachlichen Äußerungen nimmt. Vergangenheit, Gegenwart und (Ausblicke auf die) Zukunft des Begriffs Sprachbewusstsein skizziert Eva Neuland in ihrem Beitrag. Nach einem Rückblick auf die Entwicklungsetappen der bundesdeutschen Diskussion seit den 1980er Jahren zum »Reformkonzept« Reflexion auf Sprache zeigt sie einige bis heute offene Problembereiche, die mit den Termini Sprachbewusstsein und Sprachreflexion verbunden sind, aus didaktischer und linguistischer Sicht auf. Anhand ausgewählter Beispiele aus einer aktuellen Studie zu Gebrauchs- und Verständnisweisen sprachlicher Höflichkeit bei Jugendlichen lassen sich Sprachreflexionen von Jugendlichen auf hohen Entwicklungsstufen und basierend auf einem distinkten Sprachbewusstsein nachweisen. Potential für die Zukunft schulischer Sprachreflexion ortet sie insbesondere in der Verbindung außer schulischer und innerschulischer Sprachreflexion, wobei sich varietäten- und diversitätssensible Felder mit Blick auf die sozialidentifikatorische Dimension von Sprachbewusstsein und Sprachreflexion als besonders ergiebig erweisen. Drei umfassende Themenfelder des Sprachbewusstseins – nämlich methodisch-didaktische Konzepte der Sprachreflexion im Unterricht, Sprachbetrachtungen und sprachliche Norm sowie der soziale, mündliche Gebrauch von Sprache – werden im zweiten Teil des Heftes bearbeitet. »Sprache und Sprachgebrauch untersuchen« ist der Kern der Basiskompetenz Sprachbewusstsein und Sprachreflexion und somit für alle Formen des sprachlichen Handelns relevant; darüber hinaus ist es eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Der Zugang dazu eröffnet sich für Schüler_innen dann am besten, wenn Sprachbewusstsein auf eigene Erfahrungen bezogen ist, eine persönliche Auseinandersetzung mit Sprache und ein von der Lehrperson zurückhaltend begleiteter Austausch im Unterricht erfolgt, wie Ann Peyer kenntnisreich ausführt. Sie plädiert dafür, Sprachbewusstsein nicht nur kognitiv, sondern als zum Selbstkonzept einer Person gehörig, das sich im Laufe ihrer sprachlichen und literalen Sozialisation entwickelt und erweitert, zu verstehen. Mithilfe eines diese unterschiedlichen Ebenen berücksichtigenden Mehrebenenmodells können Aufgaben und Gelegenheiten für eine erfahrungsbezogene Auseinandersetzung mit Sprache(n) so gestaltet werden, dass die individuellen Voraussetzungen der heutigen, sehr heterogenen Schüler_innenschaft berücksichtigt werden, wie die Autorin an ausgewählten Beispielen für die Sekundarstufe I aufzeigt. Nanna Fuhrhop plädiert in ihrem Beitrag dafür, das Schriftsystem als Teilgebiet der Grammatik zu sehen, und verweist dabei auf Erkenntnisse der modernen Schriftsystemforschung und Schriftdidaktik. Da Schrift grammatisch fundiert ist, sollten im Deutschunterricht (Recht-)Schreibunterricht und Grammatikunterricht stärker aufeinander bezogen werden, was sowohl zum Verständnis der Schreibung beitragen als auch Grammatik besser sichtbar machen würde. Die Vorteile eines grammatischen und systematischen Zugangs zur Orthographie zeigt sie anhand von typischen Fehlerquellen wie der Groß- und Kleinschreibung, der Getrennt- und Zusammenschreibung von Verben und der dass-Schreibung. Dass sprachreflexive Aktivitäten im (Deutsch-)Unterricht auch zur Förderung mündlicher Kompetenzen herangezogen werden können, demonstriert Juliane Stude in ihrem Beitrag. Ausgehend von der Funktion mündlicher Kommunikation als Lernmedium, Lerngegenstand und Lernziel zeigt sie auf, wie ein geleitetes Nachdenken über Mündlichkeit sowohl den Aufbau sprachlichen Wissens als auch mündlicher Kommunikationskompetenz unterstützt. Um der immer noch zu geringen Berücksichtigung im (Deutsch-) Unterricht entgegenzuwirken, wird in einem ersten Schritt die Bedeutsamkeit der Mündlichkeit für Schule und Gesellschaft herausgearbeitet und daran anschließend die Rolle des Sprachbewusstseins für den Erwerb mündlicher Kompetenzen beleuchtet. Abgerundet werden die Ausführungen mit unterrichtspraktischen Vorschlägen für den Sekundarstufenunterricht, die dazu einladen, authentische Gesprächssituationen und sprachliche Ausdrucksformen in Feedbackgesprächen metasprachlich zu thematisieren. Der Frage, mit Hilfe welcher Konzepte, Methoden und Strategien Lernprozesse im Bereich des Sprachbewusstseins im Unterricht – insbesondere durch anregende Aufgabenstellungen in für den Unterricht erstellten Lehrwerken – angebahnt und vertieft werden können, gehen die Beiträge im dritten Teil dieser ide-Ausgabe nach. Wie ein bewusster Umgang mit Sprache in sprachlich heterogenen Deutschklassen verankert werden könnte, damit Curriculumsziele für möglichst viele Lernende erreichbar sind, ist Thema des dieses Kapitel eröffnenden Beitrags von Wilfried Krenn. Erfolgsversprechend erscheinen ihm dafür lernpsychologisch fundierte didaktische Konzepte, wie sie dem kommunikativen prinzipiengeleiteten Ansatz zugrunde liegen. Mithilfe unterschiedlicher Prinzipien sollen Ausbau und Erweiterung grundlegender Sprachkompetenz unterstützt, praktische Spracharbeit und Sprachreflexion im Unterricht stärker miteinander verknüpft, heterogene Voraussetzungen berücksichtigt und durch signifikante Aufgabenstellungen die Motivation der Lernenden verbessert werden, was zu einer bewussteren Wahrnehmung und Reflexion sprachlicher Phänomene führt. Möglichkeiten der praktischen Umsetzung des prinzipiengeleiteten Ansatzes werden anhand eines Unter-richtsmodell für die Sekundarstufe I sowie ausgewählter Übungssequenzen dargelegt. Caroline Kodym lenkt den Blick auf die...


IDE ist die Zeitschrift für den Deutschunterricht. IDE hält den Dialog zwischen der Praxis in der Schule und didaktischer Forschung aufrecht. IDE ist das Podium für den ständigen Erfahrungsaustausch zwischen DeutschlehrerInnen in der Praxis. IDE öffnet Klassenzimmer und Konferenzräume: Informationen und Kommunikation über Praxis und Projekte, über Erfahrungen, Reaktionen, über Wünsche und Horizonte. Für alle Schultypen. Für alle Schulstufen.
IDE – INFORMATIONEN ZUR DEUTSCHDIDAKTIK erscheint viermal im Jahr.


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