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E-Book

E-Book, Deutsch, 271 Seiten

Reihe: Klassiker bei Null Papier

Ertl Meisternovellen

E-Book, Deutsch, 271 Seiten

Reihe: Klassiker bei Null Papier

ISBN: 978-3-96281-895-1
Verlag: Null Papier Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Emil Ertl war einer der bedeutendsten Vertreter des österreichischen Heimat- und Geschichtsromans. In seinen Werken beschreibt er die soziale Entwicklung Österreichs und des österreichischen Bürgertums zur Jahrhundertwende 1900. Dieses Buch umfasst 15 ausgesuchte Novellen aus seinem Gesamtwerk. Null Papier Verlag

Emil Adolf Victor Ertl (geb. 11. März 1860 Wien; gest. 8. Mai 1935 ebenda) war ein österreichischer Dichter und Schriftsteller. Bekannt wurde Ertl vor allem als Schriftsteller. Zwischen den beiden Weltkriegen war er ein viel gelesener österreichischer Autor. Mit Peter Rosegger, der für ihn als Dichter ein Vorbild war, war er befreundet.
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Zum Geleit - Ein Vorwort
Der 70. Geburtstag Emil Ertls, der im Vorfrühling dieses Jahres ein festliches Geschehen bedeutete, hat dadurch ein sehr beredtes Zeugnis für die verehrungsvolle Liebe einer innerlich-ergriffenen Gemeinde abgelegt: er wurde zum lauten Herold für die andauernde künstlerische Geltung eines gestaltungsstarken Erzählers und darüber hinaus zum zuverlässigen Künder von dessen enger seelischer Verbundenheit mit allen jenen, für die im Wogen und Werden unserer Zeit aus dem weise verstehenden, gütigen Dichterherzen durch die Darstellung des Allgemein-Menschlichen und Ewigen die beglückende Fülle edler Geistigkeit und tiefen Gemüts verheißungsvoll aufblüht. »Alles was der Dichter uns geben kann,« meint Schiller, »ist seine Individualität; diese muß es also wert sein, vor Welt und Nachwelt ausgestellt zu werden.« Gilt dieses Wort, so besteht Emil Ertl groß vor uns, ist doch so viel edler Stil in seiner Erscheinung, quillt doch aus seiner seltenen Menschlichkeit der wundersame Brunnen, dessen Tiefe sein Werk speist. Alle Wärme, alle Güte, aller Humor kommen bei ihm aus solchem Ursprung. Dieses starke, erdverwachsene und dabei fest in göttlichem Grunde ruhende Menschentum bewirkt seine geistige Haltung, bestimmt sein bedeutendes, von allen Mächten der Seele und von reifem Weltwissen erfülltes, in Höhen und Tiefen reichendes Dichtertum. Hieraus erklärt es sich, warum der Verfasser des vorliegenden Buches das Erbe unvergänglicher Meister in so sicheren Händen trägt, daß wir seiner Kunst bis zu diesem Tage nirgends ein Ermüden oder Welken anmerken. Bei seinen unmittelbaren Beziehungen zum Leben, aus Blut ins Blut wirkend, hat er seine Schwerpunkte, wiewohl er sich oft im Reiche der Geschichte ergangen hat, beileibe nicht in verklungenen Tagen, wir spüren bei ihm überall den lebhaften Schwung eines mit der Zeit gehenden Willens. Sein Wirklichkeitssinn führt immer wieder zu hellspüriger Beobachtung des Kleinlebens, der Einzelheit; und doch zeigen seine Dichtungen trotz feinfühliger Erbötigkeit an die Natur und das pulsende Leben, trotz sozialer Einfühlung in das Poetische des Alltags, die zuweilen eine rührende Andacht zum scheinbar Unbedeutenden in sich schließt, jene hoch über der Erscheinung stehende Auffassung, die die Gemeinschaft alles Lebens bis in die stumme Kreatur hinein begreift und heiligt. Ein Dichter soll ja auch mehr geben als nur eine Nachbildung des Lebens in seinen charakteristischen Formen. Wir hoffen von seiner Kunst, daß sie uns den verhohlenen Sinn des Daseins entschleiern, den irdischen Tageslauf bezwingen lehren und uns eine innere Durchleuchtung für Arbeit und Pflichterfüllung verleihen werde. Emil Ertls Muse hat dieses weihevolle Amt immer geübt, doch benötigte sie hiezu nicht immer den Schauplatz großer geschichtlicher Ereignisse, wie etwa in der gewaltigen Spiegelung der vier innerlich zusammenhängenden Romane aus den Geschicken einer österreichischen Seidenweberfamilie, sie in stolzem Bogen eine Brücke aus Napoleonischer Zeit bis herauf in unsere Tage schlagen, oder in dem für uns Deutsche gleichnisreichen Riesengemälde von Karthagos Kampf und Untergang. Ein Berufener, den längst die Erde deckt, traf denn auch ins Schwarze, wenn er, Jahre bevor die genannten Hauptwerke Emil Ertls entstanden, dessen dichterisches Können als ein vielverzweigtes und reichgestaltendes einschätzte. In einem Aufsatz, der »Ein guter Kamerad« überschrieben ist, und in dem Peter Rosegger eine Besteigung des Loser schildert, jenes aussichtsreichen Kalkgipfels, mit dem das Tote Gebirge gegen den dunkelgrünen Altausseer See abstürzt, rühmt der volkstümliche steirische Dichter in seiner Art die gewaltigen Eindrücke, die ihm die Erhabenheit der Bergwelt vermittelte, und freut sich zugleich über das offene Auge, Ohr und Verständnis, das sein um vieles jüngerer Freund und Wandergenosse von damals für das Größte und Kleinste in der Natur bekundet habe, sowie über dessen Sinn für das Geschichtliche der Gebirgsbewohner, deren wirtschaftliches Leben, ihren Volkscharakter, ihre Sitten, Kunstneigungen und Lieder. Und er fügt hinzu: »Da begriff ich, wie dieser Mann aus einem Tintentiegel Dorfgeschichten wie Stadtnovellen schreiben kann.« So zu lesen in dem letzten von Peter Rosegger noch selbst zusammengestellten Sammelband »Abenddämmerung«. Einer Anregung des Verlages L. Staackmann in Leipzig freudig entsprechend, aus einer Anzahl verschollener älterer Novellenbände Emil Ertls, die wegen der Ungunst der Zeitverhältnisse derzeit nicht neu aufgelegt werden können, einen bunten Strauß der erlesensten solcher abwechslungsreicher Erzählungen und Geschichten, und zwar kleinsten Umfangs, zusammenzustellen, konnte ich mich der Zustimmung des Verfassers zu diesem Unternehmen umso leichter versichern, als im Laufe der Jahre nicht nur an die genannte Verlagsanstalt, sondern im Wege verschiedener Buchhandlungen auch an den Dichter selbst immer wieder Anfragen gerichtet worden sind, in welchem Band diese oder jene Geschichte zu finden sei, und auf welche Weise man sich selbe verschaffen könne; worauf denn keine andere Antwort gegeben werden konnte, als daß die betreffenden Bande gänzlich vergriffen und auch im Altbuchhandel kaum mehr aufzutreiben wären. Zehntausende schöngeistiger Werke, sagte ich mir, werden in deutschen Landen alljährlich mit mehr oder weniger Lärm auf den Markt geworfen, meist um für immer der Vergessenheit anheimzufallen. Und eine in aller Stille erblühte dichterische Schönheit, deren Duft und Farbe sich ihren Schätzern lebendig und dauernd eingeprägt hat, sollte den empfänglichen Gemütern, die ein Wiedersehen mit ihr feiern oder andere darauf aufmerksam machen möchten, für immer unzugänglich bleiben? Schon allein aus dieser Erwägung scheint mir die Herausgabe der vorliegenden Auswahl gerechtfertigt, wobei ich mich übrigens auf ausdrücklichen Wunsch des Dichters zu der Feststellung veranlaßt sehe, daß seines Erachtens Peter Rosegger einem wohlwollenden Irrtum unterlegen sei, wenn...


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