Erlhoff | Die drei ??? und der Hexengarten (drei Fragezeichen) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei ???

Erlhoff Die drei ??? und der Hexengarten (drei Fragezeichen)


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-440-14735-1
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Die drei ???

ISBN: 978-3-440-14735-1
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"Die drei ???" sollen gegen Geisterpflanzen ermitteln? Zunächst hält Peter den Auftrag seines Schulkameraden Jesse für einen Scherz. Doch der meint es ernst - denn das mysteriöse Leuchten und die körperlosen Stimmen im Gewächshaus eines benachbarten Anwesens seien echt. Als Jesses Schwester behauptet, das Anwesen gehöre einer Hexenfamilie, werden die Detektive hellhörig...

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Gefahr am toten Baum
»Nächstes Mal nehmen wir das Auto!« Justus Jonas trat kräftig in die Pedale seines Fahrrads. Die drei ??? befanden sich auf dem Weg zur Farm der Everetts. Während Peter locker vorwegradelte, bildete der Erste Detektiv mit einigem Abstand das Schlusslicht. Eine Tatsache, die seiner Laune nicht gerade guttat. Bob Andrews lachte. »Komm, Just, das Wetter ist ideal für eine Radtour. Überraschend milde 17 Grad und Sonne. Was will man mehr im November?« »Überraschend?« Justus stöhnte. »Wir leben in Südkalifornien, nicht am Nordpol. Aus meteorologischer Perspektive ist die aktuelle Wetterlage daher lediglich durchschnittlich.« »Dann nimm es als kleine sportliche Herausforderung«, meinte Peter. Er bremste mehrfach leicht ab, bis er erst auf einer Höhe mit Bob und schließlich mit Justus war. »Freu dich doch schon mal auf die Geisterblumen!« Der Erste Detektiv freute sich ganz offensichtlich nicht, sondern starrte missmutig auf die Straße vor ihm. Die schlängelte sich scheinbar endlos dahin. Die drei ??? hatten Rocky Beach mittlerweile verlassen. Obwohl Südkalifornien allgemein sehr trocken war, sorgte hier ein Fluss namens Santa Inez Creek für saftige Weiden und fruchtbares Ackerland. Statt Häusern und Gärten lagen neben der Straße nun Orangenplantagen, Maisfelder und Weiden. Hin und wieder fuhren sie an Feldwegen vorbei, die zu einzelnen Farmen führten. Der Erste Detektiv wich einem Schlagloch aus. »Wir sind uns wohl alle einig, dass Pflanzen kein geheimnisvolles Nachtleben führen.« »So würde ich das nicht sagen«, warf Bob ein. »Nachdem Peter uns gestern von dem Auftrag erzählt hat, habe ich mich schlaugemacht. Immerhin bin ich für Recherche zuständig.« »Wir kennen doch noch gar keine Details und –«, setzte Justus an, doch der Zweite Detektiv ließ ihn nicht ausreden. »Was auch immer da vor sich geht: Die Blumen sind bestimmt unschuldig.« »Löblich, dass du dieses Mal versuchst, eine rationale Perspektive einzunehmen«, gab Justus zurück. »Nun lasst mich doch einfach mal berichten, was ich herausgefunden habe!«, sagte Bob mit Nachdruck. »Ihr werdet gleich staunen, was Pflanzen nachts so alles machen.« »Rumstehen?« »Es gibt einen Kaktus namens ›Königin der Nacht‹, der nur einmal im Jahr blüht – natürlich nachts«, eröffnete Bob seinen Freunden. »Und dann sind da noch Fledermauspflanzen, die nachtaktive Insekten anlocken.« »Nicht sehr gruselig«, stellte Peter gut gelaunt fest. »Es sei denn, man ist eine Motte.« »Stimmt«, gab Bob zu. »Für die sind auch die sogenannten Gespensterpflanzen gefährlich. Diese Blumen locken ebenfalls Insekten an und betäuben sie.« »Meinetwegen gibt es besondere Pflanzen. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass sie nachts aus ihren Töpfen kriechen, um die Gegend unsicher zu machen.« »Wieder falsch«, konterte Bob. »Die Teufelszwirne, die auch als Hexenseide bekannt ist, greift wie ein kleiner Vampir Tomaten an. Sie ortet ihre Beute über den Geruch und kriecht dann quasi zu ihr hin.« »Das ist mir auch bekannt«, mischte sich Justus ein. »Es handelt sich um ein sehr interessantes Phänomen der Botanik – zumal Pflanzen an sich keine Geruchsorgane haben.« Nun wurde Peter ungeduldig. »Schön. Die Pflanzen sind schlau und durchtrieben und manche von ihnen können sogar herumschnüffeln wie Spürhunde. Aber deshalb spuken sie doch noch nicht! Kommt, Kollegen. Wir reden hier über Blumen!« »Natürlich habe ich mich auch über Legenden und angebliche Spukerscheinungen informiert«, sagte Bob. »Eine Frau in Georgia behauptete, dass ihre Geranien zu ihr sprachen.« Ein breites Grinsen trat auf Peters Gesicht. »Das ist irre, nicht gruselig!« »Die Geranien wollten die Frau ständig zu Dingen überreden, die sie nicht wollte. Zum Beispiel dazu, mehr zu rauchen oder sonntags weniger Geld in der Kirche zu spenden. Schließlich musste ein Priester kommen und die Blumen mit Weihwasser gießen.« »Und was passierte dann?« »Angeblich sangen die Blumen danach nur noch fromme Lieder.« Peter prustete los. »Solche Gruselgeschichten kannst du gern öfter erzählen, Bob!« »Ich würde überprüfte Fakten bevorzugen«, mischte sich Justus ein. »Wer auch nur einen Funken gesunden Menschenverstand hat, kann sich denken, dass hier jemand mit üblen Absichten ein Täuschungsmanöver inszeniert hat. Vermutlich mit einem Tonbandgerät.« »Oder die Frau aus Georgia ist einfach nur verrückt gewesen«, überlegte Peter. »Das wäre auch eine denkbare Erklärung«, räumte Justus ein. »Fest steht jedenfalls, dass Geranien über keine Stimmbänder verfügen und daher auch nicht in der Lage sind, zu sprechen.« »Schön, dass wir das geklärt haben«, sagte Bob. »Es gab da aber auch deutlich weniger humorvolle Legenden. Zum Beispiel die von der krummen alten Eiche, die an einer Landstraße stand. Obwohl die Straße ganz gerade verlief, bogen immer wieder Autos aus unerklärlichen Gründen ab und rammten den Baum. Der Baum schien die Wagen wie magnetisch anzuziehen. Und er selbst bekam nie einen Kratzer ab. Da sich seine Blätter dauerhaft rot färbten, nannten die Leute in der Gegend ihn den Blutbaum. Man munkelte, dass er einen bösen Kern hätte.« »Und das soll wirklich passiert sein?« Peter blickte auf eine alte Korkeiche, die ein Stück vor ihnen an einer Wegkreuzung stand. Offenbar war sie abgestorben. An den knorrigen Ästen hing kein einziges Blatt. Sie erinnerte den Zweiten Detektiv an eine bucklige Hexe, die ihre dünnen Finger in den Himmel streckte. »Die Unfälle mag es gegeben haben«, sagte Justus an Bobs statt. »Aber der Grund dafür muss nicht der Baum gewesen sein.« Peter bremste erneut ab. »Ich glaube, wir müssen dort vorne irgendwo abbiegen.« »Bei der toten Eiche?« Bob drosselte ebenfalls sein Tempo. Als sie die Kreuzung erreicht hatten, sahen die drei Detektive, dass es zwei Abzweigungen gab. Sie stiegen von den Rädern und sahen sich um. Laut Landkarte kam man zum Santa Inez Creek, wenn man weiter geradeaus fuhr. Der linke Weg hingegen war eine Zufahrt, die von halb verfallenen Mauern aus Feldsteinen gesäumt war. Ein Wegweiser, der an den kahlen Baum genagelt war, deutete in diese Richtung. »Frostgrove«, stand darauf. Justus streckte sich. Sein Rücken tat ihm von der Fahrt auf der Schotterpiste weh. »Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich bei Frostgrove um das Anwesen mit den Gewächshäusern.« »Das, bei dem die Kinder nachts die Mutprobe gemacht haben?«, wollte Bob wissen. »Ich glaube schon«, gab Peter zurück. Justus streckte noch einmal seine Arme, dann blickte er auf seine Uhr. »Schade, dass Jesse bereits auf uns wartet, sonst könnten wir einmal kurz vorbeifahren.« »Zur Farm der Everetts müssen wir nach rechts.« Peter deutete in die entgegengesetzte Richtung, wo eine breitere Straße abbog. »Na, dann sollten wir keine Zeit verlieren«, meinte Bob und stieg wieder auf sein Rad. Die drei ??? wollten gerade losfahren, als hinter ihnen ein Hufschlag erklang, der schnell näher kam – viel zu schnell! Ein großes schwarzes Pferd mit einem ebenso schwarz gekleideten Reiter galoppierte direkt auf sie zu. »Vorsicht!«, schrie Peter. Das Tier machte keine Anstalten, zu stoppen. Der Zweite Detektiv musste nicht lange nachdenken. Im Bruchteil von Sekunden würden ein paar hundert Kilo Lebendgewicht ihn und seine Freunde von den Beinen reißen. Ein Zusammenprall, der die drei Jungen das Leben kosten konnte! Er packte Bob am Kragen und warf sich zur Seite. Sein Fahrrad kippte um und blieb auf dem Sandboden liegen. Auch Justus, der etwas weiter abseits stand, ließ sein Rad fallen und machte einen Satz nach rechts. Beinahe wäre er gestolpert. Er ruderte heftig mit den Armen und fing sich gerade noch auf. »Aus dem Weg!«, brüllte der Reiter ungehalten. Peter blickte für den Bruchteil einer Sekunde in das hohlwangige Gesicht des Mannes, das halb im Schatten seiner breiten Hutkrempe lag. Eine lange Narbe zog sich über die Lippe bis kurz unter das dunkle rechte Auge. Mehr konnte Peter nicht erkennen. Keine zwei Meter vor den Jungen riss der Mann die Zügel herum. Gleichzeitig gab er seinem Tier die Sporen. Es schnaubte und schlug mit den Hinterbeinen aus. Peters Fahrrad verfehlte es dabei nur um Zentimeter. Dann bogen Ross und Reiter auf die Straße ab, die nach Rocky Beach führte. Staub und Sand wirbelten auf. Bob hustete. »Meine Güte, der hatte es eilig.« »Unverantwortlich!«, knurrte Peter. »Total unverantwortlich!« »Er kam von Frostgrove«, bemerkte Justus, während er sich den Staub von der Hose klopfte. »Und er war offensichtlich sehr schlecht gelaunt.« Peter blickte dem Reiter hinterher. »Ich frage mich, warum Jesse und seine Geschwister Angst vor irgendwelchen Blumen haben. Den Mann da fand ich jetzt sehr viel unheimlicher. Habt ihr gesehen, wie der gekleidet war?« »Und ob, Zweiter«, sagte Bob. »Mit seinem langen dunklen Mantel und den Lederstiefeln sah er fast aus wie ein Landmann aus dem vorletzten Jahrhundert.« »Ich finde, er sah aus wie der Tod«, meinte Peter. »Fehlte nur noch die Sense.« Er hob sein Fahrrad auf und justierte das Rücklicht, das leicht verbogen war. »Passt ja. Der Tod begegnet uns am toten Baum. Wenn das mal kein böses Omen ist.« »Peter«, sagte Justus mit amüsiertem Unterton in der Stimme. »Es gibt...



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