Ennker / Pietrowski / Kleine | Risikomanagement in der operativen Medizin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 189 Seiten, eBook

Ennker / Pietrowski / Kleine Risikomanagement in der operativen Medizin

E-Book, Deutsch, 189 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-7985-1738-7
Verlag: Steinkopff
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Fehler vermeiden – aber wie? Vor dieser Fragestellung stehen Ärzte und Klinikpersonal heutzutage in besonderem Maße. Ungefähr die Hälfte aller nachgewiesenen Behandlungsfehler in Deutschland wäre prinzipiell vermeidbar, wenn sich die Entscheidungsträger in den Kliniken bereits vor dem Schadenseintritt mit einer Analyse der möglichen Schadensquellen auseinandersetzten.Die Häufigkeit bleibender Schäden nach Klinikaufenthalten liegt in Deutschland bei ca. 7 %. Damit verbunden sind jedes Jahr beträchtliche Folgen, wie etwa erhöhte Morbidität, reduzierte Erwerbsfähigkeit oder Verlängerung des Klinikaufenthalts. Die Etablierung eines Risikomanagementsystems ist daher für den Klinikbetrieb ein dringend notwendiges Werkzeug. Neben einem umfassenden Ein- und Überblick über die aktuellen Strategien zum Risikomanagement in der operativen Medizin, erhält der Leser mit diesem Buch einen praxisorientierten Leitfaden, um auch in seinem Umfeld ein funktionierendes Risikomanagementsystem einzurichten.
Ennker / Pietrowski / Kleine Risikomanagement in der operativen Medizin jetzt bestellen!

Zielgruppe


Professional/practitioner

Weitere Infos & Material


Begriffserklärung Risiko.- Was bedeutet Risikomanagement?.- Warum Risikomanagement im Krankenhaus?.- Von Anderen lernen.- Rechtliche Rahmenbedingungen.- Verhaltensweise bei Patientenvorwürfen.- Risikomanagement aus Sicht des Patienten.- Ökonomische Betrachtungen zum Risikomanagement im Krankenhaus.- Risikomanagement im IT-Bereich.- Risikomanagement aus Sicht der Versicherungen.- Risikomanagement aus Sicht der Pflegedirektion.- Risikomanagement und Hygiene.- Bestandteile eines Risikomanagements.- Erhöhung der Patientensicherheit durch effektive Incident-Reporting-Systeme am Beispiel von PaSIS.- Einsatzbereiche und Grenzen des klinischen Risikomanagements.- Risikomanagement oder Qualitätsmanagement?.- Klinisches Risikomanagement in der Praxis.- Berichtssysteme in anderen Ländern — ein Blick über den Tellerrand.


8 Risikomanagement aus Sicht des Patienten
J. Ennker, D. Pietrowski

„Nicht der Arzt heilt die Krankheit, sondern der Körper heilt die Krankheit." Hippokrates von Kós (um 460 v. Chr.–um 375 v. Chr.), griechischer Arzt

Häufig konzentrieren sich die Betrachtungen zum Risikomanagement stark auf die Entscheidungsträger im Klinikbereich. Es darf allerdings nicht vergessen werden, dass auch hier der Patient im Mittelpunkt stehen sollte. Es geht ja gerade darum, das Risiko für den Patienten und damit letztlich auch für den gesamten Klinikbereich zu minimieren. Patienten suchen mit einer ganz bestimmten Erwartungshaltung eine Klinik auf: Sie erwarten eine qualitativ hochwertige Dienstleistung zur Heilung ihrer Beschwerden und zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Das bedeutet, dass – neben der Verbesserung seiner krankheitsbedingten Situation, – Sicherheit für den Patienten eine besonders wichtige Rolle spielt. Dementsprechend werden Abweichungen des wirklichen Krankheitsverlaufs von einem erwarteten Krankheitsverlauf sehr sensibel vom Patienten registriert und als besonders dramatisch aufgefasst. Auch führt die zunehmende und teilweise sehr polemisch geführte Diskussion in der Öffentlichkeit über Fehler in der Medizin zu einer steigenden Verunsicherung des Patienten, zu einer Zunahme von Ängsten, die das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient massiv stören.

Von dieser Situation ausgehend ist es leicht einsichtig, dass auch in den Augen des Patienten ein funktionierendes Risikomanagement-System eine bedeutsame Rolle spielen kann und darüber entscheidet, mit welchen Eindrücken der Patient seinen Aufenthalt in der Klinik verbindet. Ein sinnvolles Risikomanagement-System im Klinikalltag muss daher aus Sicht des Patienten folgende Kriterien erfüllen:

Die Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass sie die Informationen, die ihre Krankheit und ihren Aufenthalt im Klinikum betreffen, in einer für sie verständlichen Form vermittelt bekommen, die es ihnen ermöglicht, im Gespräch mit dem behandelnden Arzt eine selbstbestimmte Entscheidung im Rahmen einer Evidenz-basierten medizinischen Versorgung zu treffen. Das heißt, der behandelnde Arzt muss darauf achten, dass seine Erklärungen zum Krankheitsstand in der Regel ohne zu viele Fachtermini auskommen, dass er eventuell mit einem Patienten spricht, der der Landessprache nur bedingt mächtig ist und dass er eventuell mehr Zeit für das Gespräch einplanen sollte. Hilfreich hat sich in vielen Fällen ein Aufklärungsbogen erwiesen, der die grundsätz lichen Eckpunkte der jeweiligen Behandlung in verständlicher Form erläutert. Er darf aber das Aufklärungsgespräch nicht ersetzen. Die Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass das sie behandelnde Personal fachlich ausreichend ausgebildet und organisatorisch dazu in die Lage ist, seine jeweiligen Aufgaben zu erfüllen. Das gilt sowohl für den ärztlichen Dienst als auch für die Pflege und Verwaltung.

Zu einer fachlich ausreichenden Ausbildung gehört nicht nur der Grad des medizinischen Könnens, sondern insbesondere auch die Sozialkompetenz der betroffenen Personen und das Einfühlungsvermögen in die Situation des Patienten. Eine Vielzahl von Untersuchungen hat gezeigt, dass die Bedeutung einer angemessenen Kommunikation zwischen Patient und medizinischem Personal für den Eindruck des Patienten über seine Sicherheit vor, während und nach der Operation eine ganz wesentliche Rolle spielt. So ist es auch erklärlich, dass ein großer Teil der Beschwerden von Patienten gegenüber dem Krankenhaus letztlich auf Fehler in der Kommunikation zurückzuführen ist. Die Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass die Organisation des Krankenhauses und die Personaldecke innerhalb des Klinikums so strukturiert sind, dass sämtliche Abläufe im Krankenhaus auch dann, „wenn mal was dazwischen kommt", in adäquater Weise ohne Beeinträchtigungen für die Patienten aufrecht erhalten werden können.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.