Engel | Alzheimer und andere Demenzen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 212 Seiten

Engel Alzheimer und andere Demenzen

Die Methode der einfühlsamen Kommunikation
3. Auflage 2020
ISBN: 978-3-432-10874-2
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Methode der einfühlsamen Kommunikation

E-Book, Deutsch, 212 Seiten

ISBN: 978-3-432-10874-2
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Damit der Faden nicht abreißt: Einfühlsame Kommunikation

Sie betreuen einen Menschen, der an Alzheimer oder einer anderen Demenz erkrankt ist und erleben, wie sehr sich dieser Mensch verändert. Der Ihnen vertraute, geliebte Mensch wird ein anderer – und Sie benötigen Ihre ganze Kraft und Geduld.

Das Konzept der einfühlsamen Kommunikation zeigt einfache Wege, die Ihnen und Ihrem Angehörigen einen verständnisvollen Austausch möglich machen:

  • Die Sicht des Erkrankten verstehen
  • Klassische "Stolpersteine" im Gespräch erkennen und umgehen
  • Fähigkeiten und Erinnerungen optimal stärken
  • Online-Videos mit bewährtem Schulungskonzept: Lernen Sie, in einfachen Worten und Gesten zu sprechen, ein harmonisches Miteinander zu schaffen und typische Konflikte zu lösen.

Hier geht es auch um Sie: Erfahren Sie, wie Sie sich trotz der Belastung durch die Pflege Lebensfreude und Ausgeglichenheit erhalten und wie Sie neue Kraft tanken können.

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Zielgruppe


Gesundheitsinteressierte


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Wie wird eine Demenz diagnostiziert?


Grundsätzlich gilt es als empfehlenswert, eine Demenz bereits frühzeitig zu diagnostizieren, damit rechtzeitig eine angemessene Behandlung begonnen werden kann.

Im Rahmen einer Demenzdiagnostik sollte nicht nur festgestellt werden, dass eine Demenz vorliegt (»Syndromdiagnose«), sondern auch, um welche Form und um welches Stadium es sich handelt. Nachdem eine Demenz mithilfe ? psychometrischer Testverfahren und auf der Grundlage von Erkenntnissen aus Gesprächen mit der Person und ihren Angehörigen festgestellt wurde, sollte die verursachende Erkrankung festgestellt werden (»ätiologische Differenzialdiagnose«). Dabei gilt es zunächst, mögliche Erkrankungen zu identifizieren und auszuschließen, die ursprünglich andere Körpersysteme betreffen und nicht primär das Gehirn. Hier haben laborchemische Blutuntersuchungen und Untersuchungen des ? Herz-Kreislauf-Systems eine besondere Bedeutung.

Weitere Untersuchungen dienen dazu, mögliche krankhafte Veränderungen des Gehirns zu erkennen. Routinemäßig sollte in diesem Zusammenhang eine statische Bildgebung des Gehirns, also eine CT oder MRT, durchgeführt werden. Danach kann auf der Grundlage aller verfügbaren Untersuchungsergebnisse häufig bereits eine eindeutige Differenzialdiagnose gestellt werden. Ist dies der Fall, so sind keine weiteren Untersuchungen notwendig. Nur wenn Ergebnisse in unterschiedliche Richtungen weisen, die Situation klinisch noch nicht klärbar ist oder sich zusätzlich nicht eindeutig erklärbare Symptome zeigen, sollten weitere Verfahren eingesetzt werden: z. B. eine Lumbalpunktion (»LP«, wenn sich Hinweise auf eine entzündliche Gehirnerkrankung zeigen), eine PET oder SPECT (wenn eine Differenzialdiagnostik der jeweiligen Demenzform bislang noch nicht möglich ist) oder ein EEG (wenn sich Hinweise auf ein Anfallsleiden zeigen). Da die meisten dieser Zusatzuntersuchungen kostenintensiv und teilweise nicht ganz frei von unerwünschten Wirkungen oder gesundheitlichen Risiken sind, sollten sie aber nicht routinemäßig bei allen Fällen der Demenzdiagnostik eingesetzt werden. Die einzelnen Verfahren werden im Folgenden dargestellt.

Anwendung von psychometrischen Tests


Wenden sich Personen mit Verdacht auf Demenz an eine spezielle Institution, bei der Demenzdiagnostik durchgeführt wird (z. B. eine Gedächtnisambulanz), wird in einem ersten Schritt durch sogenannte psychometrische Tests festgestellt, ob, und wenn ja, welche geistigen Leistungsbereiche beeinträchtigt sind und wie stark die Beeinträchtigungen sind. Geprüft werden Orientierungsfähigkeit, Wahrnehmung, Erkennens- und Benennensleistungen, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, Konzentration, Kurzzeitgedächtnisleistungen, Konsolidierung (= Festigung) von Gedächtnisinhalten, sprachliche Fähigkeiten und kommunikative Kompetenzen, aber auch die Fähigkeit, Informationen aus dem Langzeitgedächtnis abzurufen.

Von großer Bedeutung ist darüber hinaus das Erkennen einer möglichen Depression. Depressionen können eine Demenz begleiten, sie können aber auch eine Demenz vortäuschen, denn sie können ebenfalls Gedächtnisleistungen, Konzentration und Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit derart stark beeinträchtigen, dass sich das Verhalten einer depressiven Person unter Umständen kaum von dem einer Person mit Demenz unterscheidet. Die Frage, ob es sich um eine Depression oder eine beginnende Demenz oder ein gemeinsames Auftreten von Demenz und Depression handelt, ist in manchen Fällen nicht leicht zu klären und bedarf häufig einer längerfristigen Beobachtung und mehrmaliger Testungen.

Sprechen die Ergebnisse für das Vorliegen einer Demenz, muss in einem nächsten Schritt nun nach der verursachenden Erkrankung gesucht werden. Zunächst muss geklärt werden, ob die Ursache eine Erkrankung des Gehirns oder eine andere Erkrankung oder Störung ist, ob es sich also um eine primäre oder sekundäre Demenz handelt oder möglicherweise um eine Mischform. Zur Erkennung von Krankheitsprozessen, die ihren Ursprung nicht im Gehirn haben, sind ? allgemeinmedizinische Untersuchungen notwendig. Kann man eine sekundäre Demenz ausschließen, muss nach der verursachenden Erkrankung des Gehirns mittels spezieller ? Bildgebungsverfahren gesucht werden.

Allgemeinmedizinische Untersuchungen


Um z. B. Stoffwechselstörungen, Nieren- und Lebererkrankungen, Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure zu erkennen, sind Blutuntersuchungen erforderlich. Zeigen sich Hinweise auf derartige Störungen, müssen evtl. weitere internistische Untersuchungen durchgeführt werden. Durch Erkennen und Behandeln solcher internistischen Krankheiten oder Störungen wird außerdem das Risiko für (weitere) vaskuläre Schädigungen im Gehirn verringert.

Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems


Wichtig ist bei älteren Personen eine kardiologische Diagnostik, durch die die Funktionstüchtigkeit des Herz-Kreislauf-Systems untersucht wird. Denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen können das Risiko einer vaskulären Demenz erhöhen: Hoher Blutdruck schädigt die Blutgefäße – insbesondere die hauchdünnen, feinsten Äderchen –, begünstigt die Bildung von Ablagerungen an der Innenseite der Aderwand und steigert somit das Risiko von Gehirninfarkten und -blutungen.

Bestimmte Herzrhythmusstörungen fördern außerdem die Bildung kleinster Blutgerinnsel, die möglicherweise ins Gehirn gepumpt werden und dort ein Äderchen oder vielleicht sogar ein größeres Gefäß verschließen. Als Folge dieser Blutgefäßschädigung sterben immer betroffene Gehirnzellen ab, weil sie nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden können.

Der Blick ins Gehirn: bildgebende Verfahren


Durch bildgebende Verfahren versucht man, verursachende Gehirnerkrankungen zu erkennen und andere auszuschließen (z. B. einen Gehirntumor). Wenn bei einer Person, deren psychometrische Testergebnisse deutliche Beeinträchtigungen zeigen, bildgebende Verfahren besondere Regionen zeigen, in denen ein beträchtliches Maß an Gehirnmasse abgestorben ist, erhärtet sich der Verdacht, dass hier eine neurodegenerative Demenz vorliegt. Je nach genauem Ort und Umfang des darstellbaren Zelluntergangs im Gehirn lässt sich nun meist auf die jeweilige Unterform der Demenz schließen.

In der Praxis weisen die Befunde bildgebender Verfahren und die Ergebnisse psychometrischer Testverfahren jedoch nicht immer in die gleiche Richtung. So ist es durchaus möglich, dass eine Person mit leichter Demenz vom Alzheimer-Typ bereits deutliche Gedächtnisstörungen hat, einfache bildgebende Verfahren aber noch keine ausgeprägten Auffälligkeiten der Gehirnstrukturen zeigen. Bei dieser Person führen offenbar schon geringere Zellverluste, die noch gar nicht besonders darstellbar sind, zu deutlichen Störungen. Bei einer anderen Person kann die Gehirnmasse stark zurückgebildet sein, ohne dass bei bereits Störungen der geistigen Fähigkeiten aufgetreten sind. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Funktionsfähigkeit des Gehirns nicht nur von der Menge der (noch vorhandenen) Nervenzellen abhängt, sondern auch von der Güte ihrer Vernetzungen. Sind die Zellen nicht vielfach und nicht eng miteinander vernetzt, reichen offenbar schon geringe Zellverluste, um Störungen auszulösen. Sind die Zellen dagegen gut vernetzt, können sie noch immer ein funktionierendes Netzwerk bilden, auch wenn schon viele abgestorben sind. Folgende bildgebende Verfahren werden in der Demenzdiagnostik eingesetzt:

Computertomografie (CT)


Durch die Computertomografie ist es möglich, Röntgenbilder der Gehirnmasse zu erstellen. In Schichten wird das Gehirn geröntgt. Helle Stellen deuten auf besonders dichtes, dunklere Stellen auf weniger dichtes Gewebe hin. Die Lücken, die abgestorbene Gehirnsubstanz zurücklässt, füllen sich mit Gehirnwasser (= Liquor) und zeigen sich im CT-Bild als dunkle Stellen. Man kann durch eine CT »vergrößerte Liquorräume« diagnostizieren: Dort, wo sich jetzt das Gehirnwasser ausgebreitet hat und wo es hineingeflossen ist, haben sich früher Gehirnzellen befunden, die abgestorben und mittlerweile verschwunden sind.

Magnetresonanztomografie (MRT)


Wie die CT ist die MRT ein bildgebendes Verfahren, durch das die Substanz der Gehirnmasse in Schichten dargestellt wird. Im Gegensatz zur Computertomografie werden hier jedoch keine Röntgenstrahlen eingesetzt, sondern Magnetfelder. Die Bilder haben meist eine höhere Auflösung als CT-Bilder und lassen auch kleinere Details erkennen; sie werden besonders bei Verdacht auf Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns eingesetzt.

Einschränkend soll jedoch betont werden, dass die Gehirnerkrankungen, die eine Demenz verursachen, in sehr frühen Stadien durch eine CT oder MRT häufig nicht eindeutig erkannt werden können: Da Gehirnzellen auch im normalen Alterungsprozess absterben, müssen erweiterte Liquorräume nicht unbedingt auf eine krankhafte Veränderung hinweisen. Bei vielen älteren Menschen ohne Demenz ist die Gehirnmasse an bestimmten Stellen ebenfalls bereits so reduziert, dass dies durch eine CT oder MRT sichtbar wird.

Wichtigstes Kriterium für das Vorliegen einer Demenz bilden nach wie vor die im Alltagsleben bemerkbaren und in der psychometrischen Untersuchung...


Prof. Dr. Sabine Engel ist freie Mitarbeiterin in einer Gedächtnisambulanz in Erlangen und Vorstand des Vereins Dreycedern, der eine Beratungsstelle für Angehörige und Menschen mit Demenz führt. In ihrer klinischen Arbeit und berät sie Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bei allen anstehenden Fragen. Ihr Schulungsprogramm "EduKation demenz®" für Angehörige von Menschen mit Demenz ist bislang einzigartig in Deutschland. In ihrer langjährigen Arbeit hat Sabine Engel immer wieder die Erfahrung gemacht, wie schwierig die Situation für die Angehörigen ist, die ihr Bestes bei der Betreuung und Versorgung der erkrankten Person geben. Oft sind Probleme in der Kommunikation mit dem Kranken die Ursache dieser Belastungen.

Sabine Engel ist darüber hinaus Professorin für Gerontologie und Entwicklungspsychologie an der Katholischen Hochschule NRW, Mitglied der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Geschäftsführerin des Privaten Instituts für gerontologische Intervention und Edukation bei Demenz GmbH. Sie hat bereits mehrere Artikel und Bücher zum Thema Demenz veröffentlicht.



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