E-Book, Deutsch, 284 Seiten
Elst Vom Anfang und Ende der Schizophrenie
2. erweiterte und überarbeitete Auflage 2021
ISBN: 978-3-17-040674-2
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine neuropsychiatrische Perspektive auf das Schizophrenie-Konzept
E-Book, Deutsch, 284 Seiten
ISBN: 978-3-17-040674-2
Verlag: Kohlhammer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Schizophrenie gehört zu den dramatischsten Diagnosen der Medizin. Kaum eine andere Diagnose wird so sehr gefürchtet und von Betroffenen wie Angehörigen als Makel, Stigmatisierung und Omen einer umfassenden gesellschaftlichen Abwertung und Ausgrenzung erlebt. In diesem Buch werden Symptome, Klassifikation, Geschichte, Ursachen und Therapie der Schizophrenie umfassend beschrieben. Darauf aufbauend wird begründet, weshalb auf der Grundlage neuester neuropsychiatrischer Erkenntnisse nach Überzeugung des Autors die Schizophrenie in 100 Jahren Geschichte sein wird.
In der 2. Auflage wurden u.a. die neuesten Entwicklungen im Bereich der klinischen Forschung zu immunologischen Psychosen berücksichtigt und denkbare Standards der neuropsychiatrischen Diagnostik und Therapie ergänzt.
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Abkürzungsverzeichnis und Glossar
Achondroplasie monogenetische Erkrankung, die zu verfrühtem Schluss der Wachstumsfugen und in der Folge zu Zwergenwuchs bei normaler Intelligenz führt ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung AIP akute intermittierende Porphyrie, erbliche Stoffwechselerkrankung des Hämoglobinabbaus, die auch zu schizophrenen Syndromen führen kann AK Antikörper, plural: AKs Akromegalie endokrinologische Erkrankung, bei der ein gutartiger Tumor der Hypophyse vermehrt Wachstumshormon ausschüttet, was zu Riesenwuchs führt Allel genetischer Begriff: Gene liegen im Allgemeinen in doppelter Ausführung vor, man spricht von zwei Allelen. Die beiden Allele können sich im Detail unterscheiden, ohne dass eine Variante immer als zwingend besser oder gesünder beschrieben werden kann AMPA-R a-Amino-3-Hydroxy-5-Methyl-4-Isoxazolpropionsäure (= Acid) Rezeptor, wichtiger und häufiger Glutamat-Rezeptor im Gehirn ANA antinukleäre Antikörper, Antikörper gegen Bestandteile des Zellkerns, deren Konzentration bei unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen unspezifisch erhöht ist Anhedonie aus dem Griechischen: ??, lateinisch an = nicht und griechisch: ?do??, lateinisch: hedoné = Lust; die fehlende oder verminderte Fähigkeit Freude und Lust zu empfinden APA American Psychiatric Association Arthralgien Gelenkschmerzen Asphyxie aus dem Griechischen: ?sf???a, lateinisch asphyxia, zu Deutsch: »das Fehlen des Pulsschlages«; Minderversorgung mit Sauerstoff ASS Autismus-Spektrum-Störung Ätiologie Erstursache einer Krankheit oder eines Symptoms Atrophie aus dem Griechischen: ?t??f?a, lateinisch: atrophia = Abmagerung, Nahrungsmangel, Verkümmerung; in der Medizin meist Volumenminderung Belastungsdyspnoe Luftnot bei Anstrengung z. B. Treppen steigen Blickparese Augenbewegungsstörung beim Blick nach oben, unten, rechts oder links CCT Englisch: cranial computer tomography = kranielle Computer-Tomografie Chorea Huntington monogenetische Erbkrankheit, bei der es meist nach der 3. oder 4. Dekade zu überschießenden Bewegungsstörungen und im weiteren Verlauf zu einer Demenz kommt CI Englisch: confidence interval = Konfidenzintervall, Wert, der die Güte eines statistischen Mittelwerts angibt CNV Englisch: copy number variant = Begriff der eine strukturelle Anomalie eines Chromosoms nach dessen Teilung und Replikation beschreibt Colitis Darmentzündung CSF Englisch: cerebrospinal fluid = Liquor cerebrospinalis = Gehirnwasser Dermatitis Hautentzündung Diathese Griechisch: d???es?? = diáthesis = Aufstellung, Zustand, Handlungsrichtung; in der Medizin eine Neigung oder Disposition zu einer Erkrankung; Veranlagung Disapparieren magische Fähigkeit sich aufgrund zauberischer Kräfte von einem zu anderen Ort ohne Verkehrsmittel zu bewegen, ähnlich dem Beamen in zukünftigen Zeiten, aber ohne technische Apparatur Didaktik die Wissenschaft des Lernens und Lehrens diploid genetischer Begriff: Gene liegen bei Menschen im Allgemeinen in zweifacher Ausführung vor (diploid). Nur bei Spermien oder in Eizellen liegen einfache (haploide) Chromosomensätze vor Dopamin wichtiger aktivierender Neurotransmitter, spielt große Rolle im Belohnungssystem des Gehirns DSM Englisch: diagnostic and statistical manual of mental disorders = Klassifikation psychischer Störungen der American Psychiatric Association; aktuelle Version 5 = DSM-5 Dysgrafie nicht-alters- und bildungsentsprechende auffällige Schwierigkeiten beim Lesen Dyskalkuie nicht-alters- und bildungsentsprechende auffällige Schwierigkeiten beim Rechnen Dyskinesie Bewegungsstörung Dyslexie nicht-alters- und bildungsentsprechende auffällige Schwierigkeiten beim Schreiben Dysmorphie diskrete Fehlgestaltung des Körpers z. B. mit tiefsitzenden Ohren, tiefliegenden oder weit auseinander liegenden Augen, Trichterbrust etc. Dyspareunie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr Dystonie Bewegungsstörung mit unfreiwilligen Bewegungen meist mit vermehrter Muskelspannung ED Encephalomyelitis disseminata, auch MS = Multiple Sklerose genannt EEG Elektroenzephalografie = Hirnstromkurve Enzephalitis Gehirnentzündung Enzephalopathie Gehirnleiden; der Begriff bringt zum Ausdruck, dass ein psychisches Symptom nicht erlebnisreaktiv, sondern als Ausdruck einer Hirnerkrankung entstanden ist Entwicklungs störungen Sammelbegriff für Auffälligkeiten der individuellen Entwicklung, die schon im ersten Lebensjahrzehnt erkennbar werden v. a. Autismus, ADHS, Tic-Störungen Epidemiologie aus dem Griechischen von: ?p? lateinisch: epi = über und Griechisch: d?µ?? Lateinisch: demos = das Volk; die Lehre von der Verbreitung gesundheitlicher Zustände und Symptome in der Allgemeinbevölkerung Etymologie die Lehre von der Herkunft und Geschichte von Wörtern und Begriffen Fazialisparese Lähmung des motorischen Gesichtsnervs mit Auffälligkeiten der mimischen Muskulatur FDG-PET Fluoro-Desocyglukose-Positronen-Emmissions-Tomografie; nuklearmedizinische Untersuchung, die die Stoffwechselaktivität des Gehirns misst FP-CIT-SPECT 123I-N-?-fluoropropyl-2ß-carbomethoxy-3ß-(4-iodophenyl)nortropane – Single-Photon-Emmissions-Computer-Tomografie; nuklearmedizinische Untersuchungsmethode bei Verdacht auf Parkinson-Syndrome FLAIR Englisch: fluid attenuated inversion recovery = eine bestimmte technische Art und Weise MRT-Bilder des Gehirns zu gewinnen. Dabei können v. a. entzündliche Läsionen des Gehirns gut beurteilt werden GABA Gamma-Amino-Buttersäure; wichtigster inhibitorischer (= hemmender) Neurotransmitter des Gehirns Genotyp die Summe der Erbanlagen und Gene eines Individuums Glutamat wichtigster exzitatorischer (= aktivierender) Neurotransmitter des Gehirns GTS Gilles-de-la-Tourette Syndrom = motorische und vokale Tics, die lange Anhalten und nicht willentlich unterdrückt werden können Haploid genetischer Begriff: Gene liegen bei Menschen im Allgemeinen in zweifacher Ausführung vor (diploid). Nur bei Spermien oder in Eizellen liegen einfache (haploide)...