Dumas | Die drei Musketiere. Band IV | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 4

Reihe: Im Zeichen der Musketiere

Dumas Die drei Musketiere. Band IV

Historischer Roman in vier Bänden

E-Book, Deutsch, Band 4

Reihe: Im Zeichen der Musketiere

ISBN: 978-3-96130-301-4
Verlag: apebook Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



DIE DREI MUSKETIERE Der junge d´Artagnan trifft in Paris ein, um sich der Elitegarde des Königs anzuschließen. Aber kaum angekommen, fordert er durch eine Verkettung unglücklicher Umstände unmittelbar drei Männer gleichzeitig zum Duell: Porthos, Athos und Aramis. Diese drei sind unzertrennliche Freunde und gehören ausgerechnet zu der Garde, in deren Dienst sich d´Artagnan gerne begeben möchte. Das Duell wird jedoch jäh unterbrochen, und unvermittelt findet sich d´Artagnan Seite an Seite mit den drei Musketieren gegen einen neuen gemeinsamen Feind. Es gelingt ihnen, den Angriff abzuwehren. Die drei Musketiere sind durch d´Artagnans Fähigkeiten mit dem Degen und seinen Wagemut beeindruckt, und bald schon werden sie Freunde. Doch seine Loyalität gegenüber den neuen Verbündeten bringt d´Artagnan auf den tödlichen Pfad der Machenschaften des intriganten Kardinals Richelieu. Als sich der junge Held in die schöne, aber unzugängliche Constance verliebt, findet er sich endgültig in einer Welt von Mord, Verschwörungen und Lügen wieder, in der er sich nur auf die Musketiere verlassen kann. Und im Hintergrund webt die mysteriöse und undurchschaubare Lady de Winter ihre Fäden, um ganz eigene Ziele zu erreichen. »Die drei Musketiere« ist nach wie vor eines der einflussreichsten und beliebtesten Werke der französischen Literatur. Dieses ist der vierte von vier Bänden. Der Umfang des vierten Bandes entspricht ca. 300 Buchseiten. Die Reihe IM ZEICHEN DER MUSKETIERE Die vierbändige Reihe DIE DREI MUSKETIERE ist die erste eigenständige Sequenz der übergeordneten und insgesamt 18 Teile umfassenden Reihe IM ZEICHEN DER MUSKETIERE, die insgesamt aus drei solchen eigenständigen Sequenzen besteht: DIE DREI MUSKETIERE (4 Teile), ZWANZIG JAHRE NACHHER (4 Teile) und DER GRAF VON BRAGELONNE (10 Teile). Die Geschichte um die drei Musketiere wurde häufig verfilmt. Bekannt ist auch die Verfilmung eines Handlungsstrangs aus dem GRAF VON BRAGELONNE unter dem Titel »Der Mann mit der eisernen Maske«. Die Geschichte rankt um einen möglichen Zwillingsbruder des Königs Ludwig XIV., der in der Bastille gefangen gehalten wurde und eine eiserne Maske tragen musste, um seine wahre Identität zu verbergen. Insgesamt umfasst die komplette Reihe etwa 5.500 Seiten voller Abenteuer, Liebe und Heldenmut. Diese Reihe präsentiert die ungekürzte Übersetzung aus dem Französischen von August Zoller in einer sprachlich überarbeiteten und modernisierten Neuausgabe.
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I.
Erster Tag der Gefangenschaft. Kehren wir zu Mylady zurück, die uns ein Blick auf die Küste Frankreichs eins Weile aus dem Gesichte verlieren ließ. Wir werden sie in der verzweifelten Lage wieder finden, in der wir sie zurückgelassen haben, einen Abgrund düsterer Betrachtungen, eine finstere Hölle grabend, an deren Pforte sie beinahe jede Hoffnung zurückgelassen hat, denn zum ersten Male zweifelt, zum ersten Male fürchtet sie. Bei zwei Gelegenheiten hat ihr Glück sie verlassen, bei zwei Gelegenheiten hat sie sich entdeckt und verraten gesehen, bei zwei Gelegenheiten scheiterte sie an dem bösen Geiste, den ohne Zweifel der Herr sandte, um sie zu bekämpfen. D'Artagnan hat sie besiegt, sie, die unbesiegbare Macht des Bösen. Er hat sie in ihrer Liebe verletzt, in ihrem Stolze gedemütigt, und nun richtet er sie in ihrem Vermögen zu Grunde, schlägt sie in ihrer Freiheit, bedroht sie sogar in ihrem Leben. Mehr noch, er hat eine Ecke ihrer Maske aufgehoben, mit der sie sich bedeckt, die sie so stark macht. D'Artagnan hat von Buckingham, den sie haßt, wie sie alles haßt, was sie geliebt hat, den Sturm abgewendet, mit dem ihn Richelieu in der Person der Königin bedrohte. D'Artagnan hat sich für Wardes ausgegeben, für den sie eine glühende Tigerliebe, unbezähmbar, wie bei allen Frauen dieses Charakters, hegte. D'Artagnan kennt das furchtbare Geheimnis, das nach ihrem Schwure Niemand kennen sollte, ohne zu sterben. In dem Augenblick, wo sie von Richelieu eine Vollmacht erhalten hat, mit dessen Hilfe sie sich an ihrem Feinde zu rächen gedenkt, wird ihr dieses Papier aus den Händen gerissen, und d'Artagnan hält sie gefangen und will sie nach irgend einem schmachvollen Botanybay, nach irgend einem abscheulichen Tyburn des indischen Oceans schicken. Denn alles dies kommt ohne Zweifel von d'Artagnan. Von wem sollte so viele auf ihr Haupt gehäufte Schmach kommen, außer von ihm? Er allein konnte Lord Winter all' die furchtbaren Geheimnisse mitteilen, die er nach einander durch eine unselige Verkettung von Umständen erfahren hatte. Wie viel Haß zersetzt sie! Hier, unbeweglich und die glühenden Augen starr auf ihr einsames Stübchen geheftet, während das Geräusch des dumpfen Schnaubens, das zuweilen aus der Tiefe ihrer Brust hervorkommt, das Tosen der Wellen begleitet, welche steigen, brausen und brüllen und sich wie eine ewige, unmächtige Verzweiflung an den Felsen brechen, auf denen das stolze, düstere Schloß erbaut ist, während ihr stürmischer Zorn mit seinen Blitzen ihren Geist erleuchtet, hier entwirft sie gegen Madame Bonacieux, gegen Buckingham und besonders gegen d'Artagnan großartige, in der fernen Zukunft sich verlierende Rachepläne. Ja, aber um sich zu rächen, muß man frei sein, und um frei zu sein, wenn man gefangen ist, muß man eine Mauer durchbrechen, Gitterstangen losmachen, einen Boden durchhöhlen, lauter Unternehmungen, welche ein geduldiger und starker Mann zu Ende führen kann, an denen jedoch die fieberhaften Aufregungen einer Frau scheitern müssen. Um Alles dies zu tun, muß man überdies Zeit, Monate Jahre haben, und sie hat, wie ihr Mylord Winter, ihr brüderlicher und furchtbarer Kerkermeister, sagte, nur zehn bis zwölf Tage. Und dennoch, wenn sie ein Mann wäre, würde sie Alles dies versuchen, und es würde ihr vielleicht gelingen; warum hat sich der Himmel so getäuscht, indem er diese männliche Seele in einen so schwachen und zarten Leib legte? Die ersten Augenblicke der Gefangenschaft waren also furchtbar. Mit einigen krampfhaften Zuckungen der Wut, die sie nicht zu überwinden vermochte, wurde die Schuld weiblicher Schwäche an die Natur abgetragen. Nach und nach aber hat sie die Ausbrüche ihres tollen Zornes bewältigt, das Nervenzittern, welches ihren Körper bewegte, ist verschwunden, und sie hat sich nun auf sich selbst zurückgewunden, wie eine müde Schlange, wenn sie ausruht. »Auf, auf! ich war eine Thorin, daß ich mich hinreißen ließ,« spricht sie, in den Spiegel schauend, der ihren Augen den glühenden Blick zurückwirft, durch den sie sich selbst zu befragen scheint, »keine Gewaltthätigkeit! die Gewaltthätigkeit ist ein Zeichen der Schwäche, und ich habe nie durch dieses Mittel gesiegt. Wenn ich vielleicht von meiner Kraft gegen Frauen Gebrauch machen müßte, hätte ich Hoffnung, sie noch schwächer zu finden, als ich selbst bin, und sie folglich zu überwältigen; aber ich kämpfe gegen Männer und bin für sie nur eine Frau. Wir wollen als Frau kämpfen. Meine Kraft liegt in meiner Schwäche.« Als wollte sie sich selbst von den Veränderungen Rechenschaft geben, die sie in ihrer so ausdrucksvollen und so edeln Physiognomie zu bewerkstelligen im Stande war, ließ sie diese sodann nach und nach alle Ausdrücke annehmen, vom Zorne an, der ihr Gesicht krampfhaft zusammenzog, bis zum sanftesten, zärtlichsten, verführerischsten Lächeln. Ihre Haare erhielten unter ihren geschickten Händen alle Wellenformen, von denen sie glaubte, sie dürften die Reize ihrer Züge erhöhen. Endlich murmelte sie mit sich selbst zufrieden: »Noch ist nichts verloren, ich bin immer noch schön.« Es war ungefähr acht Uhr Abends. Mylady bemerkte ein Bett und dachte, ein paar Stunden Ruhe würden nicht nur ihren Kopf und ihre Gedanken, sondern auch ihren Teint erfrischen. Doch ehe sie sich niederlegte, kam ihr noch eine bessere Idee; sie hatte von Abendbrot sprechen hören. Schon war sie seit geraumer Zeit in diesem Zimmer und man konnte nicht länger zögern, ihr das Mahl zu bringen. Die Gefangene wollte keine Zeit verlieren, und sie beschloß schon an diesem Abend einen Versuch zu machen, um das Terrain zu sondieren und die Charaktere der Leute zu erforschen, denen ihre Bewachung anvertraut war. Ein Licht erschien unter der Tür, es kündete die Rückkehr ihrer Kerkermeister an. Mylady, welche sich erhoben hatte, warf sich rasch wieder in ihren Lehnstuhl, den Kopf zurückgebogen, die Haare aufgelöst und zerstreut, den Hals halb entblößt unter zerknitterten Spitzen, eine Hand auf ihrem Herzen, die andere herabhängend. Man öffnete die Riegel, die Tür ächzte auf ihren Angeln; Tritte erschollen im Innern und näherten sich. »Stellt den Tisch hierher,« sagte eine Stimme, an der Mylady Felton erkannte. Der Befehl wurde vollzogen. »Bringt Lichter und laßt die Wache ablösen,« fuhr Felton fort, und dieser doppelte Befehl, den der junge Lieutenant denselben Menschen erteilte, gab Mylady die Überzeugung, daß ihre Diener und ihre Wächter dieselben Menschen waren, nämlich Soldaten. Endlich wandte sich Felton, der Mylady noch nicht angeschaut hatte, nach ihr um. »Ah! ah!« sagte er, »sie schläft gut, bei ihrem Erwachen wird sie zu Nacht speisen.« Er machte einige Schritte, um sich zu entfernen. »Aber, mein Lieutenant,« sagte der Soldat, der etwas weniger stoisch war, als sein Vorgesetzter, und sich Mylady genähert hatte, »diese Frau schläft nicht.« »Wie, sie schläft nicht?« sprach Felton, »was macht sie denn?« »Sie ist ohnmächtig. Ihr Gesicht ist sehr bleich, und ich höre, wie sehr ich auch lausche, keinen Atemzug.« »Ihr habt Recht,« erwiderte Felton, nachdem er Mylady von dem Platze, wo er stand, ohne einen Schritt gegen sie zu tun, angeschaut hatte. »Benachrichtigt Lord Winter, seine Gefangene sei in Ohnmacht gefallen, denn ich weiß nicht, was ich tun soll, da dieser Fall nicht vorhergesehen ist.« Der Soldat ging ab, um den Befehlen des Offiziers zu gehorchen. Felton setzte sich auf einen Stuhl, der sich zufällig in der Nähe der Tür fand, und wartete, ohne ein Wort zu sprechen, ohne die geringste Gebärde zu machen. Mylady besaß die große, von den Frauen so sehr studierte Kunst, alles mit Hilfe eines Reflexes, eines Spiegels oder eines Schattens zu sehen; sie bemerkte Felton, der ihr den Rücken zukehrte; sie schaute ihn beinahe zehn Minuten beständig an, und während dieser zehn Minuten wandte sich der kalte Wächter nicht ein einziges Mal um. Sie bedachte nun, daß Lord Winter kommen und durch seine Gegenwart ihrem Kerkermeister neue Kraft verleihen würde. Ihr erster Versuch war gescheitert; sie faßte ihren Entschluß als eine Frau, welche auf ihre Mittel zählt. Diesem Entschlusse zu Folge hob sie den Kopf, öffnete die Augen und stieß einen schwachen Seufzer aus. Bei diesem Seufzer wandte sich Felton um. »Ah! Ihr seid erwacht, Madame,« sprach er, »ich habe also nichts mehr hier zu tun. Wenn Ihr etwas braucht, so ruft.« »Oh, mein Gott, mein Gott! was habe ich gelitten!« murmelte Mylady mit der wohlklingenden Stimme, welche Alle bezauberte, sie sie ins Verderben stürzen wollte. Und sich auf ihrem Stuhle aufrichtend, nahm sie eine noch anmutigere und zugleich nachlässigere Stellung an. Felton stand auf. »Ihr werdet auf diese Art dreimal des Tags bedient werden, Madame,« sprach er, »Morgens um neun Uhr, Mittags um ein Uhr und Abends um acht Uhr. Wenn Euch das nicht genehm ist, so könnt Ihr andere Stunden statt derer, welche ich Euch vorschlage, nennen, und man wird sich in dieser Beziehung Euern Wünschen fügen.« »Aber soll ich denn immer in dieser großen, traurigen Stube allein bleiben?« fragte Mylady. »Eine Frau aus der Gegend ist bestellt, sie wird morgen im Schlosse sein und zu Euch kommen, so oft Ihr ihre Gegenwart wünscht.« »Ich danke Euch, mein Herr,« antwortete die Gefangene demütig. Felton grüßte leicht und wandte sich nach der Tür. In dem Augenblick, wo er über die Schwelle treten wollte, erschien Lord Winter, gefolgt von dem Soldaten, der ihn von Myladys Ohnmacht in Kenntnis gesetzt hatte, in der Flur; er hielt einen Flacon mit Riechsalz m...


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