Dumas | Die drei Musketiere. Band II | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2

Reihe: Im Zeichen der Musketiere

Dumas Die drei Musketiere. Band II

Historischer Roman in vier Bänden

E-Book, Deutsch, Band 2

Reihe: Im Zeichen der Musketiere

ISBN: 978-3-96130-299-4
Verlag: apebook Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



DIE DREI MUSKETIERE Der junge d´Artagnan trifft in Paris ein, um sich der Elitegarde des Königs anzuschließen. Aber kaum angekommen, fordert er durch eine Verkettung unglücklicher Umstände unmittelbar drei Männer gleichzeitig zum Duell: Porthos, Athos und Aramis. Diese drei sind unzertrennliche Freunde und gehören ausgerechnet zu der Garde, in deren Dienst sich d´Artagnan gerne begeben möchte. Das Duell wird jedoch jäh unterbrochen, und unvermittelt findet sich d´Artagnan Seite an Seite mit den drei Musketieren gegen einen neuen gemeinsamen Feind. Es gelingt ihnen, den Angriff abzuwehren. Die drei Musketiere sind durch d´Artagnans Fähigkeiten mit dem Degen und seinen Wagemut beeindruckt, und bald schon werden sie Freunde. Doch seine Loyalität gegenüber den neuen Verbündeten bringt d´Artagnan auf den tödlichen Pfad der Machenschaften des intriganten Kardinals Richelieu. Als sich der junge Held in die schöne, aber unzugängliche Constance verliebt, findet er sich endgültig in einer Welt von Mord, Verschwörungen und Lügen wieder, in der er sich nur auf die Musketiere verlassen kann. Und im Hintergrund webt die mysteriöse und undurchschaubare Lady de Winter ihre Fäden, um ganz eigene Ziele zu erreichen. »Die drei Musketiere« ist nach wie vor eines der einflussreichsten und beliebtesten Werke der französischen Literatur. Dieses ist der zweite von vier Bänden. Der Umfang des zweiten Bandes entspricht ca. 300 Buchseiten. Die Reihe IM ZEICHEN DER MUSKETIERE Die vierbändige Reihe DIE DREI MUSKETIERE ist die erste eigenständige Sequenz der übergeordneten und insgesamt 18 Teile umfassenden Reihe IM ZEICHEN DER MUSKETIERE, die insgesamt aus drei solchen eigenständigen Sequenzen besteht: DIE DREI MUSKETIERE (4 Teile), ZWANZIG JAHRE NACHHER (4 Teile) und DER GRAF VON BRAGELONNE (10 Teile). Die Geschichte um die drei Musketiere wurde häufig verfilmt. Bekannt ist auch die Verfilmung eines Handlungsstrangs aus dem GRAF VON BRAGELONNE unter dem Titel »Der Mann mit der eisernen Maske«. Die Geschichte rankt um einen möglichen Zwillingsbruder des Königs Ludwig XIV., der in der Bastille gefangen gehalten wurde und eine eiserne Maske tragen musste, um seine wahre Identität zu verbergen. Insgesamt umfasst die komplette Reihe etwa 5.500 Seiten voller Abenteuer, Liebe und Heldenmut. Diese Reihe präsentiert die ungekürzte Übersetzung aus dem Französischen von August Zoller in einer sprachlich überarbeiteten und modernisierten Neuausgabe.
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I.
Die Haushaltung Bonacieux. Es war das zweite Mal, daß der Kardinal der diamantenen Nestelstifte gegen den Königerwähnte. Ludwig XIII. war über diese Wiederholung betroffen und dachte, es müsse ein Geheimnis dahinter liegen, daß er ihm diesen Gegenstand so dringend empfahl. Mehr als einmal hatte sich der König dadurch gedemütigt gesehen, daß der Kardinal, der eine vortreffliche Polizei besaß, obgleich diese noch nicht die Vollendung der modernen Polizei erreicht hatte, über das, was in seinem eigenen Haushalt vorging, besser unterrichtet war, als er selbst. Er hoffte nun aus einem Gespräch mit Anna von Österreich einiges Licht zu gewinnen und sodann mit irgend einem Geheimnis, das der Kardinal mühte, zur Eminenz zurückzukehren, was ihn in den Augen seines Ministers unendlich erhöhen müßte. Er suchte deßhalb die Königin auf und knüpfte seiner Gewohnheit gemäß die Unterredung mit neuen Drohungen gegen ihre Umgebung an. Anna von Österreich senkte den Kopf, ließ den Strom verlaufen, ohne zu antworten, und hoffte, er werde am Ende von selbst stille stehen; aber das war es nicht, was Ludwig XIII. wollte. Ludwig XIII. wollte einen Wortwechsel, aus dem irgend ein Lichtfunke hervorspringen würde, denn er war überzeugt, daß der Kardinal einen Hintergedanken habe und ihm eine von jenen furchtbaren Überraschungen bereite, welche Seine Eminenz herbeizuführen wußte. Er gelangte zu diesem Ziele durch seine Beharrlichkeit im Anschuldigen. »Aber,« rief Anna von Österreich, dieser unbestimmten, schwankenden Angriffe müde, »aber, Sire, Ihr sagt mir nicht Alles, was Ihr auf dem Herzen habt; was habe ich denn getan? Sprecht, welches Verbrechen habe ich begangen? Es ist nicht möglich, daß Ew. Majestät all diesen Lärmen wegen eines Briefes machen, den ich an meinen Bruder geschrieben.« Seinerseits so direct angegriffen, wußte der König nicht, was er antworten sollte. Er dachte, dies sei der geeignete Augenblick, die Aufforderung anzubringen, die er erst am Vorabend des Festes machen sollte. »Madame,« sprach er mit Hoheit, »es wird alsbald ein Ball im Rathaus stattfinden. Ich erwarte, daß Ihr unsern braven Ratsherrn die Ehre antun werdet, daselbst in Zeremonienkleidern und besonders mit den diamantenen Nestelstiften, die ich Euch an Euerem Namensfest gegeben habe, zu erscheinen. Das ist meine Antwort.« Die Antwort war furchtbar; Anna von Österreich glaubte, Ludwig XIII. wisse Alles, und der Kardinal habe ihn zu dieser sechs- bis siebentägigen Verstellung bestimmt, die übrigens in seinem Charakter lag. Sie wurde todesblaß, stützte ihre bewunderungswürdig schöne Hand, welche jetzt von Wachs zu sein schien, auf eine Console, schaute den König mit erschrockenen Augen an und antwortete keine Silbe. »Ihr versteht, Madame,« sagte der König, der sich an dieser Verlegenheit in seiner ganzen Ausdehnung ergötzte, aber ohne die Ursache zu erraten, »Ihr versteht?« »Ja, Sire, ich verstehe,« stammelte die Königin. »Ihr werdet auf diesem Balle erscheinen?« »Ja!« »Mit Euren Nestelstiften?« »Ja!« Die Blässe der Königin nahm wo möglich noch zu, der König bemerkte es und waidete sich daran mit jener kalten Grausamkeit, welche eine der schlimmsten Seiten seines Charakters bildete. »Dann ist die Sache abgemacht,« sprach der König, »und das ist Alles, was ich Euch zu sagen hatte.« »Aber an welchem Tage soll der Ball stattfinden?« fragte Anna von Österreich. Ludwig XIII. fühlte instinktmäßig, daß er auf diese Frage, welche die Königin mit beinahe ersterbender Stimme getan hatte, nicht antworten durfte. »Sehr bald, Madame,« sagte er, »aber ich erinnere mich nicht mehr genau des Datums und werde den Kardinal fragen.« »Also hat Euch der Kardinal dieses Fest angekündigt!« rief die Königin. »Ja, Madame,« erwiderte der König erstaunt. »Aber warum dies?« »Er hat Euch gesagt, Ihr sollet mich auffordern, dabei mit diesen Nestelstiften zu erscheinen.« »Das heißt, Madame … « »Er, Sire!« »Was liegt daran, ob er oder ich? Ist diese Aufforderung etwa ein Verbrechen?« »Nein, Sire!« »So werdet Ihr also erscheinen?« »Ja, Sire!« »Gut,« sprach der König sich entfernend, »ich zähle darauf.« Die Königin machte eine Verbeugung, weniger aus Etikette, als weil ihre Kniee unter ihr brachen. Der König schien entzückt. »Ich bin verloren,« murmelte die Königin, »verloren, denn der Kardinal weiß Alles. Und er ist es, der den König antreibt, welcher nichts weiß, aber bald Alles erfahren wird. Ich bin verloren! Mein Gott! mein Gott! mein Gott!« Sie knieete auf ein Kissen nieder und betete, den Kopf zwischen die zitternden Arme gesenkt. Ihre Lage war in der Tat furchtbar. Buckingham war nach London zurückgekehrt. Frau von Chevreuse befand sich in Tours. Strenger als je überwacht, hatte die Königin eine geheime Ahnung, daß sie von einer ihrer Frauen verraten wurde, ohne sich sagen zu können, von welcher. La Porte konnte den Louvre nicht verlassen. Sie hatte nicht eine Seele auf der Welt, der sie sich anvertrauen durfte. Bei dem Unglück, das sie bedrohte, und bei der Verlassenheit, der sie preisgegeben war, brach sie in heftiges Schluchzen aus. »Kann ich Ew. Majestät nichts nützen?« sprach plötzlich eine Stimme voll Sanftmut und Mitleid. Die Königin wandte sich lebhaft um, denn man konnte sich im Ausdruck dieser Stimme nicht täuschen: es war eine Freundin, welche so sprach. An einer der Türen, welche in das Gemach der Königin führten, erschien wirklich die hübsche Frau Bonacieux; sie war, als der König eintrat, damit beschäftigt gewesen, Kleider und Weißzeug in einem Kabinet zu ordnen. Sie konnte sich nicht entfernen und hatte Alles gehört. Die Königin stieß einen durchdringenden Schrei aus, als sie sich überrascht sah; denn in ihrer Angst erkannte sie anfangs die junge Frau nicht, die ihr La Porte gegeben hatte. »O, fürchtet nichts, Madame,« sagte die junge Frau, die Hände faltend und selbst über die Bangigkeit der Königin weinend. »Ich gehöre Ew. Majestät mit Leib und Seele, und so fern ich Euch stehe, so untergeordnet meine Stellung ist, so glaube ich doch das Mittel gefunden zu haben, Ew. Majestät aller Pein zu entziehen.« »Ihr! O Himmel, Ihr!« rief die Königin. »Aber seht, schaut mir ins Gesicht. Ich bin von allen Seiten verraten; kann ich mich Euch anvertrauen?« »O, Madame!« rief die junge Frau auf die Kniee fallend, »o, bei meiner Seele, ich bin bereit, für Euch zu sterben!« Dieser Ruf kam aus der Tiefe des Herzens und man konnte sich über seine Wahrheit so wenig täuschen, als bei dem ersten. »Ja,« fuhr Frau Bonacieux fort, »ja es gibt Verräter hier. Aber bei der heiligen Jungfrau beschwöre ich Euch, daß Niemand ergebener sein kann, als ich es Ew. Majestät bin. Diese Nestelstifte, welche der König fordert, habt Ihr dem Herzog von Buckingham gegeben, nicht wahr? Diese Nestelstifte waren in einem Kistchen von Rosenholz verschlossen, das er unter seinem Arm trug. Täusche ich mich? ist es nicht so?« »Oh! mein Gott! mein Gott!« murmelte die Königin, der die Zähne vor Angst klapperten. »Nun,« fuhr Frau Bonacieux fort, »man muß diese Nestelstifte wieder bekommen.« »Ja, allerdings, das muß sein!« rief die Königin, »aber wie soll man dies machen, wie dazu gelangen?« »Man muß Jemand zu dem Herzog schicken.« »Aber wen? … wem mich anvertrauen?« »Habt Vertrauen zu mir, Madame; erweist mir diese Ehre, und ich werde den Boten finden.« »Aber ich werde schreiben müssen!« »Oh! ja, das ist unerläßlich. Zwei Worte von Ew. Majestät Hand und Euer Privatsiegel.« »Aber diese zwei Worte sind meine Verdammung, die Ehescheidung, die Verbannung!« »Ja, wenn sie in böse Hände fallen. Aber ich stehe dafür, daß diese zwei Worte ihrer Adresse zugestellt werden.« »O mein Gott! Ich muß also mein Leben, meine Ehre, meinen Ruf in Eure Hände legen.« »Ja, ja, Madame, das muß sein, und ich werde Alles dies retten!« »Aber wie? sagt mir dies wenigstens.« »Mein Gatte ist vor zwei oder drei Tagen in Freiheit gesetzt worden, ich habe noch nicht Zeit gehabt, ihn zu sehen; er ist ein braver, ehrlicher Mann, der weder Haß noch Liebe für irgend Jemand hegt. Er wird tun, was ich haben will. Er wird auf einen Befehl von mir abreisen, ohne zu wissen, was er mit sich trägt, und den Brief Ew. Majestät an seine Adresse abgeben, ohne zu erfahren, daß er von Eurer Majestät herrührt.« Die Königin ergriff die zwei Hände der jungen Frau mit leidenschaftlicher Begeisterung, schaute sie an, als wollte sie in der Tiefe ihres Herzens lesen, und küßte sie zärtlich, als sie nur Aufrichtigkeit in ihren schönen Augen gewahr wurde. »Tu' dies,« rief sie, »und Du hast mir das Leben, Du hast mir die Ehre gerettet!« »O, schlaget den Dienst, den ich Euch zu leisten so glücklich bin, nicht allzuhoch an. Ich habe Ew. Majestät, die nur das Opfer treuloser Komplotte ist, nichts zu retten.« »Das ist wahr, das ist wahr, mein Kind,« sprach die Königin, »und Du hast Recht.« »Gebt mir also den Brief, Madame, die Zeit drängt.« Die Königin lief nach einem Tischchen, worauf sich Dinte, Papier und Federn befanden. Sie schrieb zwei Zeilen, versiegelte den Brief mit ihrem Siegel und stellte ihn Frau Bonacieux zu. »Nun aber,« sagte die Königin, »nun aber vergessen wir eine sehr notwendige Sache.« »Welche?« »Das Geld.« Frau Bonacieux errötete. »Ja, das ist wahr,«...


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