Dümling | Die verschwundenen Musiker | Buch | 978-3-412-20666-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 444 Seiten, Format (B × H): 180 mm x 245 mm, Gewicht: 33 g

Dümling

Die verschwundenen Musiker

Jüdische Flüchtlinge in Australien
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-412-20666-6
Verlag: Böhlau

Jüdische Flüchtlinge in Australien

Buch, Deutsch, 444 Seiten, Format (B × H): 180 mm x 245 mm, Gewicht: 33 g

ISBN: 978-3-412-20666-6
Verlag: Böhlau


Als nach 1933 viele Musiker vom NS-Regime aus Deutschland und Österreich vertrieben wurden, führte die Flucht manche bis ins ferne Australien. Hier mussten sie sich eine neue Existenz aufbauen. Während es einigen wenigen gelang, die Musikkultur ihrer neuen Heimat entscheidend mit zu prägen, wurden andere als 'feindliche Ausländer' interniert und oft zum Wechsel des Berufs gedrängt. So verschwanden sie auf doppelte Weise und fielen nicht selten dem Vergessen anheim. Das Buch ist das Ergebnis einer jahrelangen Spurensuche in Archiven. Es lebt aber ebenso von den Erkenntnissen aus zahllosen Gesprächen mit Überlebenden und Zeitzeugen. Damit gelingt es Albrecht Dümling, ein neues, bisher kaum beachtetes Kapitel der Kulturgeschichte des Exils aufzuschlagen. Das Buch legt Zeugnis ab vom persönlichen Mut der verschwundenen Musiker und von ihrem Überlebenswillen und Pioniergeist vor dem Hintergrund der rassischen, politischen oder religiösen Verfolgung durch das Dritte Reich.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Australien – so fern, so nah
2 „Du holde Kunst…“: Zum Stellenwert der Musik

Jüdisches Bürgertum und Musikerberuf
Deutscher als die Deutschen: Juden in Berlin

Frauen in Musikberufen

Akkulturation durch Musik

„An der schönen blauen Donau“: Juden in der Musikstadt Wien

Musikerinnen

Beruf oder Hobby?

„Im Prater blüh’n wieder die Bäume“: Die Leopoldstadt

3 Ende der Integration: Abschied von Deutschland 1933–37

„Säuberung“ des Musiklebens
Hassobjekt Jazz

Rasse und Religion

„…zerfließt’s wie eitel Schaum“: Vom Kulturbund

Deutscher Juden zum Jüdischen Kulturbund
Frühe Flucht

4 Auf die andere Seite des Erdballs

Abenteuerlust? Als Musiker nach Australien
Auf Gastspielreisen gefeiert: Jascha und Tossy Spivakovsky

Auch als „Halbjude“ ohne Chancen in Deutschland

Anlaufstelle Großbritannien

Einreise mit der Royal Grand Opera Company

Engagiert nach Bombay: Routen über andere Länder

„Eine Seefahrt, die ist lustig“: Schiffe und Passagen

Nichtbritische Schiffe / Die Westroute
5 Gemischte Gefühle: Australische Reaktionen auf die deutsche Rassenpolitik

6 „Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus“:

Verfolgung und Flucht
Berlin 1938

Ghettoisierung der Musiker / „Mitzulieben bin ich da“

„Ein unendlich härteres Regime“: Wien nach dem „Anschluss“

Politische Flüchtlinge

„Musiker ungeeignet“: Die Einwanderungspolitik

Englands und Australiens
„Und ein Schiff mit acht Segeln“: Fluchtwege
Direktreisende nach Australien / Via England / Via Frankreich /
Luxemburg / Weitere Umwege (Indien, Singapur)
7 Zuspitzung nach der „Reichskristallnacht“
Umweg über Sachsenhausen

Bach-Fuge und Lied der Wolgaschiffer: Als Organist in Singapur

„Schutzhäftlinge“ in Dachau

Endstation Australien

Transit über England

Dringend gesucht: Bürgschaften für Australien

„Larino, safe haven“: Kindertransporte

„Where everybody goes“: neue Attraktionen in Singapur

„Das Lied von der Moldau“: Flucht aus Prag und Budapest
8 Das Flüchtlingsproblem aus australischer Sicht

Thorold Waters und die „Australian Musical News“
„Ich werde geradezu überlaufen von Flüchtlingen“:

Bernard Heinze und die ABC
„Die wechselhafte Natur des australischen Musikpublikums“:

Zum Umgang mit bereits Eingereisten
Letzte VerhandlungenDie offizielle Einwanderungspolitik

„You will be allright“: Ankunft in Australien

9 Im Visier der Gewerkschaft: die Weintraubs Syncopators

Kampf um Arbeitsplätze

„Irgendwo auf der Welt“: Jazzstars auf Tournee

Vom Gastspiel zur Einwanderung
„My melancholy baby“: Prince’s Restaurant

Irgendwo auf der Welt? Warten auf die Aufenthaltsgenehmigung

10 „Down with the fifth column!“: England im Krieg

„Collar the lot!“: Die Internierung aller „feindlichen Ausländer“

„My luggage went into the ocean“: Deportiert auf Arandora Star und Dunera

11 Interniert und diffamiert in Australien

Die Stunde der Denunzianten

Durch Konkurrenten ausgeschaltet: Das weitere Schicksal der Weintraubs

12 „In wellverblechten Hütten“: Deportiert nach Hay und Tatura

„Fremd bin ich eingezogen“: Ankunft im Lager

„Hay Days“: Musik hinter Stacheldraht

„Es ist die Hoffnung, die uns aufrecht hält“: Treffpunkt Tatura

Neue Perspektiven

13 Schneewittchen in Uniform: Die Musikrevue Sergeant Snow White

„A funny looking crowd“: The Eighth Australian Employment Company

„Some Day My Prince Will Come“: Walt Disneys Schneewittchen-Film

Schneewittchen, ein antifaschistisches Märchen?

Jew-ropeans in Australia: Der Text zur Revue

Blaue Donau, braune Spree: Wiener Melodien statt deutscher Musik

Sounds of Europe

14 Das Jahr 1945: Verschwunden und wiedergefunden

Rückkehr oder Einbürgerung?

„Nach Polen deportiert“: Schlimme Nachrichten aus Europa

Stufen der Integration
Bügler oder Musiker? Die Berufsentscheidung

15 „Gebildeter Enthusiasmus einer Handvoll Missionare“:

Die Entstehung der Musica Viva Australia
Richard Goldner’s Sydney Musica Viva

Die Wiedergeburt
16 Zwischen Anpassung und Selbstbehauptung:

Beiträge der Flüchtlinge zum australischen Musikleben
Dirigenten

Orchestermusiker

Chorgesang

Solisten

Oper

Synagoge

Ballett und Tanztheater

Unterhaltungsmusik

Musikerziehung
Musikkritik

17 „Land of Mine“: Neue Kompositionen für ein neues Australien

„The Back of Beyond“: Filmmusik-Pioniere
„Vereinsamt“: Komponieren im Verborgenen
„Dear land we love“: Jahre des Aufbruchs

Moses Mendelssohns Erbe: Felix Werder

Kunst der Anpassung: George Dreyfus

Zwei grundverschiedene Konzeptionen von Musik

18 „Happily ever after“: Verborgene Beiträge zu kultureller Vielfalt
Anmerkungen

Kurzbiografien

Schiffsliste

Quellen- und Literaturverzeichnis

Abkürzungen

Benutzte Archive und Sammlungen (Auswahl)

Interviews
Verwendete Literatur

Bildnachweis

Personenregister
Dank


Dümling, Albrecht
Nach abgeschlossenem Musikstudium (Essen und Berlin) Studium von Musikwissenschaft, Germanistik, Publizistik in Berlin und Wien mit Promotion bei Prof. Carl Dahlhaus. Musikkritiker (Tagesspiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Musikzeitung) und Ausstellungskurator (Entartete Musik - eine kommentierte Rekonstruktion, Versionen auf Deutsch, Englisch und Spanisch). 1989/90 Scholar am Getty Research Center Los Angeles. Ab 1990 verantwortlich für Gesprächskonzerte und Konferenzen des Vereins 'musica reanimata'. 2000-2003 Durchführung des DFG-Forschungsprojekts 'Musikerexil in Australien' am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, 2004 als Harold White Fellow an der National Library of Australia. Buchveröffentlichungen zu Arnold Schönberg, Bertolt Brecht, Hanns Eisler, zur NS-Musikpolitik und zur Geschichte der GEMA. 2007 wurde Dümling für seinen Beitrag zur Wiederentdeckung NS-verfolgter Musiker mit dem Europäischen Kulturpreis KAIROS ausgezeichnet.

Albrecht Dümling ist promovierter Musikwissenschaftler und forscht seit Jahren zu Musikern, die durch das NS-Regime verfolgt wurden.



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