Dibelius / Offermanns / Schmidt | Palliative Care für Menschen mit Demenz | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Dibelius / Offermanns / Schmidt Palliative Care für Menschen mit Demenz

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-456-95527-8
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Wie kann man Menschen mit Demenz eine gute Lebensqualität am Lebensende sichern, ihnen ein gutes Lebens gestalten und sie in einem würdevollen Sterben unterstützen? Die Studie untersucht die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz am Lebensende. Das Autorenteam zeigt forschungsbasiert auf, wie bei Menschen mit Demenz Schmerzen erkannt und behandelt, das Sterben spirituell begleitet, familienorientiert beraten und transkulturell kompetent begleitet werden kann. Die Autoren zeigen, wie Case Management organisiert und koordiniert und wie Schnittmengen von Dementia Care und Palliative Care für Betroffene genutzt werden können. Aus dem Inhalt Einleitung Teil I: Ergebnisse des Berliner Forschungsprojektes Studien zur Schmerzerfassung und Sterbebegleitung bei Menschen mit Demenz Pflegende in Dementia Care und Palliative Care 'Die Schmerzbetreuung hängt vom Wohlwollen der Schwestern und Ärzte ab.' Kritische Konklusion und Konsequenzen der Forschungsergebnisse Teil II: Beiträge der multiprofessionellen Versorgungspraxis Palliative Pflege für Menschen mit Demenz in der ambulanten, stationären und hospizlichen Pflege Palliative Versorgung und Schmerzerfassung von Menschen mit Demenz in Wohngemeinschaften Schmerzdiagnostik bei Menschen mit Demenz Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund Spirituelle Begleitung in Palliative Care und Demenz Familienorientierte Beratung in Palliative Care Case Management für Menschen mit Demenz in der palliativen Pflege
Dibelius / Offermanns / Schmidt Palliative Care für Menschen mit Demenz jetzt bestellen!

Zielgruppe


Pflegepraktiker, Pflegestudierende, Altenpflegende, Palliativpflegende

Weitere Infos & Material


1;Palliative Care für Menschen mit Demenz;4
1.1;Inhaltsverzeichnis;6
1.2;Vorwort;12
1.3;Einleitung;14
2;1 Studien zur Schmerzerfassung und Sterbebegleitung bei Menschen mit Demenz;18
2.1;1.1 Zusammenfassung;18
2.2;1.2 Einführung und Hintergrund;19
2.3;1.3 Studienlage;21
2.3.1;1.3.1 Methodisches Vorgehen;21
2.3.2;1.3.2 Zentrale Ergebnisse;22
2.4;1.4 Schlussfolgerungen;26
3;2 Berliner Forschungsnetzwerk – Projektentwicklung und -verlauf;28
4;3 Pflegende in Dementia Care und Palliative Care – Ergebnisse einer qualitativen Studie;30
4.1;3.1 Einleitung;30
4.2;3.2 Biografie: «Bestimmte Erfahrungen können Schmerz hervorrufen.»;32
4.3;3.3 Schmerzeinschätzung: «Da erfassen wir keinen Schmerz …!»;33
4.4;3.4 Assessments: «Es gab nicht wirklich eine Schulung.»;34
4.5;3.5 Multimorbidität: «… Symptome des beginnenden Sterbeprozesses oder … Demenz?»;37
4.6;3.6 Sterbebegleitung oder Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ethik;38
4.7;3.7 Transkulturelle Kompetenz: «… türkische Patienten […] sterben in Begleitung.»;42
4.8;3.8 Qualitätsentwicklung: «… mehr Verständnis für das Dazwischen!»;46
5;4 «Die Schmerzbetreuung hängt vom Wohlwollen der Schwestern und Ärzte ab.» – Ergebnisse einer quantitativen Studie;48
5.1;4.1 Zusammenfassung;48
5.2;4.2 Studiendesign und Untersuchungsmethoden;49
5.3;4.3 Rücklauf und Stichprobe;50
5.4;4.4 Berufsgruppen und Tätigkeitsbereiche;50
5.5;4.5. Schmerzerfassung und Schmerztherapie;52
5.6;4.6 Sterbebegleitung;69
5.7;4.7 Methodenreflexion;74
6;5 Kritische Konklusion zu den Forschungsergebnissen;76
7;6 Konsequenzen der Studie für Forschung, Praxis und Entscheidungsträger;80
8;7 Palliative Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus;84
8.1;7.1 Einführung;84
8.2;7.2 Sterbeorte für Menschen mit Demenz;85
8.3;7.3 Palliative Versorgungssituation von Menschenmit Demenz im Akutkrankenhaus;86
8.4;7.4 Symptome und Betreuungsqualität;87
8.5;7.5 Ausblick;91
9;8 Palliative Pflege für Menschen mit Demenz in der ambulanten Pflege;94
9.1;8.1 Zusammenfassung;94
9.2;8.2 Einführung;95
9.2.1;8.2.1 Das Sterben;95
9.2.2;8.2.2 Professionelle Palliativbetreuung;96
9.2.3;8.2.3 Strukturen der ambulanten Palliativversorgung;97
9.3;8.3 Handlungsstrategien: vernetzte Betreuung und Versorgungder Zielgruppe;99
9.3.1;8.3.1 Besondere Herausforderungen in der Begleitung sterbender Menschen mit Demenz;99
9.3.2;8.3.2 Not- und Krisensituationen;102
9.3.3;8.3.3 Definition: Notsituation;102
9.4;8.4 Resümee und Ausblick;104
10;9 Palliative Care in stationären Pflegeeinrichtungen;106
10.1;9.1 Zusammenfassung;106
10.2;9.2 Einführung – Fallbeispiel aus der Praxis;107
10.3;9.3 Chancen und Grenzen;108
10.4;9.4 In der Praxis;109
10.4.1;9.4.1 Der palliative Ansatz;109
10.4.2;9.4.2 Ziele des Konzepts «Palliative Care»;110
10.4.3;9.4.3 Symptomkontrolle;110
10.4.4;9.4.4 Unterstützungsressourcen fördern;111
10.5;9.5 Das interdisziplinäre Team;111
10.5.1;9.5.1 Sich qualifizieren in Palliative Care;113
10.5.2;9.5.2 Entwicklung von Standards und Leitlinien;113
10.6;9.6 Resümee und Ausblick;114
11;10 Palliative Versorgung und Schmerzerfassung von Menschen mit Demenz in Wohngemeinschaften;116
11.1;10.1 Einführung;116
11.2;10.2 Das Konzept «Wohngemeinschaft»;117
11.3;10.3 Schlussfolgerungen;127
12;11 Menschen mit Demenz aus Sicht der Hospizarbeit;128
12.1;11.1 Zusammenfassung;128
12.2;11.2 Einführung – Eine aktuelle Aufgabe;128
12.2.1;11.2.1 Vom Anspruch auf hospizlich-palliative Begleitung;129
12.2.2;11.2.2 Zur Wirklichkeit hospiz-palliativer Begleitung;134
12.2.3;11.2.3 Eine vernetzte hospiz-palliative Betreuung und Versorgung;138
12.2.4;11.2.4 Begleitende Sorge für Menschen mit Demenz tragen;138
12.2.5;11.2.5 Hospiznahe Wissenschaft steht für «Innehalten und Forschen»;139
12.3;11.3 Resümee und Ausblick;139
13;12 Schmerzdiagnostik bei Menschen mit Demenz;142
13.1;12.1 Zusammenfassung;142
13.2;12.2 Einführung – Grundlagen;143
13.3;12.3 Schmerzerleben im Alter und bei Menschen mit Demenz;145
13.4;12.4 Verhaltensstörungen und Schmerz;146
13.5;12.5 Kognition, Depression und Schmerz;148
13.6;12.6 Spezifische Schmerzdiagnostik bei Demenz;148
14;13 Menschen mit Demenz und Migrationserfahrung;152
14.1;13.1 Zusammenfassung;152
14.2;13.2 Einführung;152
14.3;13.3 Ältere Menschen mit Migrationserfahrungen;153
14.4;13.4 Palliative Care und transkulturelle Kompetenz;154
14.5;13.5 Transkulturalität, Transkulturelle Kompetenz und Schmerzerfassung;156
14.6;13.6 Qualifizierungsbedarfe von Pflegenden mit und ohne Migrationshintergrund;157
14.7;13.7 Versorgungsansätze und Versorgungsforschung;158
14.7.1;13.7.1 «Dong Ban Ja – Interkulturelles Hospiz»;159
14.7.2;13.7.2 Das «Haus am Sandberg»;161
14.7.3;13.7.3 Problematiken;162
14.8;13.8 Resümee und Ausblick;163
15;14 Spirituelle Begleitung in Palliative Care und Demenz;164
15.1;14.1 Zusammenfassung;165
15.2;14.2 Einführung;165
15.3;14.3 Spiritualität erleben;166
15.4;14.4 Eine Spiritualität der Sinne und der Beziehung;168
15.4.1;14.4.1 Beispiele Spiritueller Begleitung im Kontext von Spiritual Care;170
15.4.2;14.4.2 Wesen und Ressourcen einer Spiritualität der Demenz;171
15.4.3;14.4.3 Lernprozesse in der Begegnung mit Menschen mit Demenz;174
15.5;14.5 Konsequenzen für die Palliative-Care-Praxis;175
15.5.1;14.5.1 Hinterm konfessionellen Horizont geht es weiter …;175
15.5.2;14.5.2 Gestaltung spiritueller Räume;175
15.5.3;14.5.3 Ein Paradigmenwechsel zur Achtsamkeit;175
15.5.4;14.5.4 Gestaltung eines interdisziplinären und interreligiösen Dialogs zur Spiritualität;176
15.6;14.6 Schlusswort;177
16;15 Familienorientierte Beratung in Pal­lia­ti­ve Care;178
16.1;15.1 Zusammenfassung;178
16.2;15.2 Einführung;179
16.3;15.3 Problemstellung und Forschungsstand;179
16.4;15.4 Ergebnisdarstellung und Diskussion;184
16.5;15.5 Handlungsstrategien für Beratung und Begleitung;186
16.6;15.6 Resümee und Ausblick;187
17;16 Care und Case Management für Menschen mit Demenz in der palliativen Pflege;190
17.1;16.1 Zusammenfassung;190
17.2;16.2 Einführung;190
17.3;16.3 Care und Case Management;191
17.4;16.4 Studienergebnisse;193
17.5;16.5 Konsequenzen für Praxis und Wissenschaft;195
18;17 Vermittlung einer «verstehenden Grundhaltung» in der Pflegeausbildung;198
18.1;17.1 Einführung;198
18.2;17.2 Pflegeverständnis;199
18.3;17.3 Implikationen einer «verstehenden Grundhaltung» im pflegediagnostischen Prozess in der Palliativpflege demenziell erkrankter Menschen;202
18.3.1;17.3.1 Adaption des Hintergrunds an den Pflegeunterricht;202
18.3.2;17.3.2 Theoretische Konzepte;203
18.3.2.1;17.3.2.1 Leibphänomenologie;203
18.3.2.2;17.3.2.2 Ästhetisches Wissen in der Pflege;205
18.3.2.3;17.3.2.3 Interne Evidence;206
18.4;17.4 Konklusion und Ausblick;208
19;Literaturverzeichnis;212
20;Verzeichnis der HerausgeberInnen und AutorInnen;228
21;Sachwortverzeichnis;235


1 Studien zur Schmerzerfassung und Sterbebegleitung bei Menschen mit Demenz (S. 17-18)
Sascha Marwin Muz, Barbara Weigl, Stefan Schmidt

Zusammenfassung

Ausgehend von der Feststellung, die den Forschungsbedarf für die Thematik verdeutlicht und das Forschungsfeld expliziert, gibt der vorliegende Beitrag einen Überblick über die aktuelle Studienlage in Bezug auf Schmerzerfassung und Sterbebegleitung in der palliativen Versorgung demenziell erkrankter Menschen. Die Notwendigkeit, palliative Pflegesituationen bei demenziell erkrankten Menschen zu erforschen, gründet in der demografischen Entwicklung in Deutschland und der daraus resultierenden Hochaltrigkeit, verbunden mit der Wahrscheinlichkeit, Pflegebedürftigkeit und/oder eine demenzielle Veränderung zu entwickeln. Während Pflegephänomene in der Palliative Care bereits gut erforscht sind, fehlen belastbare Forschungsergebnisse in der Dementia Care. In der Einführung werden die beiden Konzepte «Palliative Care» und «Dementia Care» erklärt, mit ersten Hinweisen auf den noch bestehenden Forschungsbedarf, insbesondere zum Konzept «Dementia Care». Das zentrale Forschungsergebnis zur Schmerzerfassung und Sterbebegleitung bei demenziell erkrankten Menschen zeigt, dass die Schmerzerfassung bei Menschen mit Demenz eine große Herausforderung für Pflegende darstellt. Pflegephänomene wie Aufregung, Mimik, Gestik, Schlafstörungen etc. werden häufig fehlinterpretiert (vgl. u. a. Flo et al., 2014). Eine adäquate Schmerzerfassung ist bei demenziell erkrankten Menschen besonders in einem späteren Stadium der Erkrankung nahezu unmöglich. Das Problem resultiert aus der verbalen Ausdrucksschwäche dieser Personengruppe, aber auch aus unzureichender Validität der Gütekriterien der Schmerzassessmentinstrumente. Vorgeschlagen werden multidimensionale Ansätze aus einem Mix unterschiedlicher Assessmentinstrumente.

Zu nennen sind hier zum Beispiel PAINED (BESD-Scale: Beurteilung von Schmerz bei Demenz) sowie PACLAC (Pain Assessment Checklist for Seniors with Limited Ability to Communicate). Zusätzlich sollten Verfahren zum Assessment des kognitiven Status der Patienten (MMSE: Mini Mental State Examination) sowie bekannte Schmerzassessmentinstrumente (NRS: Numerische Rangskala; VRS: Visuelle Rangskala) eingesetzt werden. Des Weiteren weist die aktuelle Studienlage darauf hin, dass Schmerzen interdisziplinär eingeschätzt werden sollten.

Eine weitere Einschätzungsmethode stellen Hadjistavropoulus et al. (2014) mittels einer systematischen Beobachtung von Gesichtsausdrücken über ein computergestütztes Verfahren vor. Genannte Vorgehensweisen können den Pflegeprozess in der Sterbephase demenziell erkrankter Menschen unterstützen, indem über dargestellte Assessmentverfahren eine sogenannte «verstehende Pflegediagnostik» (Schrems, 2008: 102) praktiziert wird. Das Bezugspflegesystem nimmt hier eine Schlüsselrolle ein, weil Bezugspflegende sowohl ihre klinische Expertise in den Pflegeprozess einbringen als auch den Kontakt zum sozialen Bezugssystem der Patienten herstellen und halten (Lawrence et al., 2012). Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die Konzepte «Palliative Care», «Dementia Care» und «End-of-life-Care» unterschieden werden und verstärkt Einzug in die Pflegebildungslandschaft halten sollten, und zwar sowohl in der pflegerischen Erstausbildung als auch im Fort- und Weiterbildungsbereich. Empfohlen werden weiter eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit, eine strukturierte Pflegeplanung und ein adäquates Risikomanagement.

Einführung und Hintergrund

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt im Jahre 2002 die palliative Versorgung als einen Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität unheilbar erkrankter Patientinnen und Patienten sowie zur aktiven Einbindung ihrer primären Bezugspersonen. Dabei stehen folgende Elemente im Mittelpunkt:
• Prävention von Begleitsymptomen und Folgeerkrankungen
• Linderung von Leiden
• exzellentes Einschätzen und Behandeln von Schmerzen und anderen physischen, psychosozialen und spirituellen Problematiken.


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