Buch, Deutsch, 245 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 300 mm, Gewicht: 739 g
Reihe: Therapeutische Praxis
Ein Manual zur Tinnitus-Retrainingtherapie
Buch, Deutsch, 245 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 300 mm, Gewicht: 739 g
Reihe: Therapeutische Praxis
ISBN: 978-3-8017-1379-9
Verlag: Hogrefe Verlag GmbH + Co.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Psychosomatische Medizin
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Klinische und Innere Medizin HNO-Heilkunde, Phoniatrie, Audiologie
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie
Weitere Infos & Material
Vorwort
Kapitel 1: Historisches zum Tinnitus (W. Delb)
Kapitel 2: Epidemiologie (W. Delb)
Kapitel 3: Medizinische Grundlagen (W. Delb)
3.1 Anatomie und Physiologie des Ohres (M. Praetorius, W. Delb)
3.2 Einteilung des Tinnitus
3.3 Ursachen des Tinnitus
3.3.1 Objektiver Tinnitus
3.3.2 Subjektiver Tinnitus
3.3.2.1 Lärmtraumata
3.3.2.2 Presbyakusis
3.3.2.3 Akuter Hörverlust (Hörsturz)
3.3.2.4 Morbus Menière
3.3.2.5 Medikamentöse Schädigung
3.3.2.6 Andere Ursachen
3.4 Modellvorstellungen zur Entstehung des chronischen Tinnitus
Kapitel 4: Psychosoziale Aspekte bei chronischem Tinnitus (C. Archonti)
4.1 Einleitung
4.2 Beschwerden bei dekompensiertem Tinnitus
4.2.1 Beeinträchtigungen im Sozialbereich
4.2.2 Psychiatrische Komorbidität
4.3 Mechanismen der Dekompensation
4.3.1 Persönlichkeitsmerkmale
4.3.2 Vulnerabilitätsmodell
4.3.3 Mangelnde Toleranzentwicklung
4.4 Bewältigungsverhalten
4.4.1 Kontrollüberzeugungen und Bewältigungsstrategien
4.5 Operante Faktoren
4.6 Therapeutische Implikationen
Kapitel 5: Diagnostik des chronischen Tinnitus
5.1 Medizinische Diagnostik (W. Delb)
5.1.1 Anamnese
5.1.2 Befunderhebung
5.1.3 Audiologische Untersuchung
5.2 Psychologische Diagnostik (R. D'Amelio)
Kapitel 6: Therapie des Tinnitus (W. Delb)
6.1 Verdeckung und Teilverdeckung des Tinnitus
6.1.1 Umweltgeräusche
6.1.2 Hörgeräte
6.1.3 Rauschgeneratoren ("Noiser")
6.2 Die Pharmakotherapie des Tinnitus
6.2.1 Pharmakotherapie des akuten Tinnitus
6.2.2 Pharmakotherapie des chronischen Tinnitus
6.3 Anwendung von Sauerstoff beim Tinnitus
6.4 Elektrotherapie
6.5 Elektrostimulation
6.6 "Alternative" Therapiemethoden
6.6.1 Softlaser/Gingkotherapie
6.6.2 Neuraltherapie
6.6.3 Homöopathie
6.6.4 Akupunktur bei Tinnitus
6.6.5 Klangtherapie
6.6.6 Körpertherapien
Kapitel 7: Übersicht über bisherige Studien zur Effektivität von psychologischen
Verfahren in der Therapie des chronischen Tinnitus
(R. D'Amelio)
7.1 Entspannungsverfahren und Biofeedback
7.2 Kognitiv-behaviorale Verfahren
Kapitel 8: Therapeutische Elemente der Tinnitus-Retrainingtherapie
(W. Delb, R. D'Amelio)
8.1 Grundlagen der Tinnitus-Retrainingtherapie
8.2 Studien zur Tinnitus-Retrainingtherapie
8.2.1 Fazit
8.3 Kombiniertes medizinisch-psychologisches Vorgehen
8.4 Indikation zur Durchführung einer Tinnitus-Retrainingtherapie
8.5 Medizinisches Vorgehen
8.5.1 Das Tinnituscounseling
8.5.1.1 Erstes Tinnituscounseling
8.5.1.2 Zweites Counseling
8.5.1.3 Geräuschtherapie
Kapitel 9: Die psychologische Tinnitus-Therapie (PTT) (R. D'Amelio)
9.1 Allgemeines Procedere
9.1.1 Tinnitus-Therapie als störungsspezifische Psychotherapie
9.1.2 Ziele psychotherapeutischer Intervention
9.2 Einführung in das Manual
9.2.1 Aufbau der einzelnen Stunden
9.2.2 Überblick über die 12 Stunden der PTT
9.3 Ablauf der psychologischen Tinnitus-Therapie (PTT)
9.3.1 Erste Stunde
9.3.1.1 Überblick
9.3.1.2 Lernziel
9.3.1.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.2 Zweite Stunde
9.3.2.1 Überblick
9.3.2.2 Lernziel
9.3.2.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.3 Dritte Stunde
9.3.3.1 Überblick
9.3.3.2 Lernziel
9.3.3.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.4 Vierte Stunde
9.3.4.1 Überblick
9.3.4.2 Lernziel
9.3.4.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.5 Fünfte Stunde
9.3.5.1 Überblick
9.3.5.2 Lernziel
9.3.5.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.6 Sechste Stunde
9.3.6.1 Überblick
9.3.6.2 Lernziel
9.3.6.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.7 Siebte Stunde
9.3.7.1 Überblick
9.3.7.2 Lernziel
9.3.7.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.8 Achte Stunde
9.3.8.1 Überblick
9.3.8.2 Lernziel
9.3.8.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.9 Neunte Stunde
9.3.9.1 Überblick
9.3.9.2 Lernziel
9.3.9.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.10 Zehnte Stunde
9.3.10.1 Überblick
9.3.10.2 Lernziel
9.3.10.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.11 Elfte Stunde
9.3.11.1 Überblick
9.3.11.2 Lernziel
9.3.11.3 Erläuterung zu den Materialien
9.3.12 Zwölfte Stunde 54
9.3.12.1 Überblick
9.3.12.2 Lernziel
9.3.12.3 Erläuterung zu den Materialien
Kapitel 10: Evaluation der Homburger Tinnitus-Therapie
(W. Delb, R. D'Amelio, C. Boisten, C. Archonti)
10.1 Einleitung
10.2 Patientenkollektiv und Methode
10.2.1 Beschreibung der Stichprobe
10.2.2 Aufbau der Studie
10.3 Darstellung der Ergebnisse
10.4 Fazit
Kapitel 11: Materialien (R. D'Amelio)
Eingangsdiagnostik
Materialien zur ersten Stunde
Materialien zur zweiten Stunde
Materialien zur dritten Stunde
Materialien zur vierten Stunde
Materialien zur fünften Stunde
Materialien zur sechsten Stunde
Materialien zur siebten Stunde
Materialien zur achten Stunde
Materialien zur neunten Stunde
Materialien zur zehnten Stunde
Materialien zur elften Stunde
Materialien zur zwölften Stunde
Literaturverzeichnis
Anhang
Nützliche Adressen
Weiterführende Literatur für Patienten
Die Therapie des chronischen Tinnitus stellt auch heute noch eine große Herausforderung dar, für die im klinischen Alltag in vielen Einrichtungen bislang noch keine befriedigende Lösung gefunden wurde. Auf neuesten Erkenntnissen fußende medikamentöse Therapieformen waren trotz häufig euphorischer Berichte in der Anfangszeit ihrer Anwendung genau so erfolglos wie die Therapieversuche der sogenannten Alternativmedizin. Die Wirksamkeit psychologischer Methoden zur Tinnitustherapie war seit den Arbeiten von Hallam in Großbritannien sowie Goebel in Deutschland seit längerer Zeit bekannt, jedoch in der Regel spezialisierten stationären Einrichtungen vorbehalten. Andere Kliniken verfolgten dagegen ein rein somatisches Konzept der Therapie des chronischen Tinnitus und waren, zumindest was die Therapie mit Hörgeräten und Maskern betraf, hier teilweise erfolgreich. Eine Kombination aus beiden Therapieformen war lange Zeit nicht gebräuchlich. Dies änderte sich in den 90er Jahren mit der Beschreibung der Tinnitus-Retrainingtherapie (TRT) durch Hazell und Jastreboff, wobei erste Erfolgsnachrichten in Deutschland nur eingeschränkt nachvollziehbar waren. Trotzdem handelt es sich um eine wichtige Behandlungsform des chronischen Tinnitus. Das wesentliche therapeutische Prinzip scheint hier das sogenannte direktive Counseling und die Hörgeräteversorgung zu sein, wenngleich auch der Versorgung mit Rauschgeneratoren in gewissen Fällen eine Bedeutung zukommt. Ausgehend von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen und im Einklang mit den Empfehlungen der ADANO zur Tinnitus-Retrainingtherapie wurde unter der Leitung meiner Mitarbeiter Wolfgang Delb und Roberto D'Amelio in Zusammenarbeit mit dem Institut für medizinische und klinische Psychologie der Universität des Saarlandes unter seinem inzwischen leider verstorbenen Direktor Prof. Dr. O. Schonecke ein therapeutisches Konzept entwickelt, das eine ambulante interdisziplinäre Betreuung der Tinnituspatienten auf den Grundlagen der TRT und der in Deutschland schon länger bekannten Prinzipien der medizinischen und psychologischen Tinnitustherapie erlaubt. Dieses therapeutische Vorgehen wurde in den letzten Jahren bei einer Vielzahl von Patienten mit Erfolg angewandt.
Erste Erfahrungen zeigen, dass dieses Konzept in Zusammenarbeit mit einem Psychotherapeuten problemlos auch in hals-nasen-ohrenärztlichen Praxen realisierbar ist und hier das Angebot an die Patienten zu erweitern in der Lage ist. Das vorliegende Buch will hierzu eine Hilfestellung geben und richtet sich insofern in erster Linie an therapeutische Teams, die in der freien Praxis, aber auch in Kliniken eine wirksame Hilfe für Tinnitusbetroffene anbieten möchten. Durch einen umfangreichen sowohl medizinischen, als auch psychologischen Theorieteil kann sowohl der Psychotherapeut als auch der Arzt sich schnell in das spezifische Wissen der jeweils anderen Berufsgruppe einlesen, um so die Grundlagen für ein echtes interdisziplinäres Vorgehen zu legen.
Homburg/Saar im August 2001 P. K. Plinkert