Danzer / Gander / Dabringhaus | Zwischen Vertrauen und Verrat | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 576 Seiten

Reihe: Freunde - Gönner - Getreue.

Danzer / Gander / Dabringhaus Zwischen Vertrauen und Verrat

Deutschsprachige kommunistische Intellektuelle und ihre sozialen Beziehungen (1918–1960)

E-Book, Deutsch, 576 Seiten

Reihe: Freunde - Gönner - Getreue.

ISBN: 978-3-86234-939-5
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Können Mitglieder einer kommunistischen Partei Freunde sein? Das scheint zunächst undenkbar, da das Prinzip der Freundschaft schwer mit dem Prinzip kommunistischer Parteidisziplin vereinbar ist. Freundschaft wird im europäischen Raum seit der Neuzeit als Beziehung verstanden, die freiwillig eingegangen wird und individuell geprägt ist. Dem gegenüber steht die Forderung der kommunistischen Partei an ihre Mitglieder, ihr absolut treu zu folgen. Doch der Blick in die Parteigeschichte zeigt, dass Freundschaft neben Brüderlichkeit und Solidarität durchaus zu jenen Idealen gehörte, die sich Kommunisten auf ihre Fahnen schrieben.Die Autorin löst dieses Paradox auf, indem sie das Beispiel kommunistischer Intellektueller der Generation 1900 untersucht. Dafür nimmt sie die sozialen Beziehungen Willi Bredels, Wieland Herzfeldes und Anna Seghers' zwischen 1918 und 1960 in den Blick. Sie versucht auch, die bis heute diskutierte Frage zu klären, warum sich diese Intellektuellen lebenslang dem Kommunismus verschrieben.
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1;Title Page;3
2;Copyright;4
3;Table of Contents;7
4;Body;11
5;Vorwort;11
6;I. Vertrauen und Verrat als Topoi der Geschichte der Intellektuellen im Kommunismus;15
7;II. Emotionale Schlüsselbegriffe des Sozialismus: Brüderlichkeit – Solidarität – Kameradschaft – Freundschaft;33
7.1;1. Die »Gemeinschaftscodes« der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts;33
7.2;2. Die Freund- und Feinddichotomien in der Propaganda der stalinistischen Herrschaftssysteme des 20. Jahrhunderts;45
7.3;Fazit;72
8;III. 1918–1933: Intellektuelle in der KPD;75
8.1;1. Die KPD von der Gründung bis zur Zerschlagung in Deutschland;75
8.1.1;1.1. Die Organisationsstruktur der KPD;82
8.1.2;1.2. Intellektuelle in der KPD-Mitgliederstatistik;88
8.1.3;1.3. Frauen und die KPD;91
8.2;2. Wege in die KPD;98
8.2.1;2.1. Die Protagonisten;105
8.2.1.1;2.1.1. Willi Bredel: Proletarisch und politisiert von Geburt an;105
8.2.1.2;2.1.2. Anna Seghers: Freiwilliger Austritt aus der jüdisch-bürgerlichen Gesellschaft;113
8.2.1.3;2.1.3. Wieland Herzfelde: Ein Waisenknabe auf der Suche nach Sinn;118
8.2.2;2.2. Die Rolle von Bekannten und Freunden für das Engagement in der Partei;126
8.2.2.1;2.2.1. Wegbereiter für Willi Bredels literarische Karriere;126
8.2.2.2;2.2.2. Künstlerfreunde um Wieland Herzfelde;127
8.2.2.3;2.2.3. Ersatzfamilie für Anna Seghers;133
8.2.3;2.3. Geschlechterbeziehungen und die Zugehörigkeit zur KPD;141
8.3;3. Kommunistische Intellektuelle und die Kulturpolitik der KPD: Orte – Debatten;153
8.3.1;3.1. Der Malik-Verlag;161
8.3.2;3.2. Der Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller;174
8.3.2.1;3.2.1. Konflikte im Kampf um Anerkennung: Wieland Herzfelde und Willi Bredel;182
8.3.2.2;3.2.2. Im Bund heimisch geworden: Anna Seghers;187
8.4;Fazit;192
9;IV. Kommunistische Intellektuelle im Exil 1933–1945: Notgemeinschaft und Kampfbündnis – aber Freundschaft?;195
9.1;1. Die KPD und ihre Mitglieder seit 1933;195
9.2;2. Ausnahmesituation und Alltag im Exil (1933 bis 1939);206
9.2.1;2.1. Auf der Flucht. Der Einfluss von Freunden und Partei bei der Wahl des Exilortes;206
9.2.2;2.2. »Gewöhnliches und gefährliches Leben.« Alltag kommunistischer Intellektueller im Exil der dreißiger Jahre;214
9.2.3;2.3. Tabuthema Geld. Finanzielle Unterstützung im Exil;228
9.3;3. Die kulturpolitischen Organisationen der KPD im Exil: Aufbau und Scheitern;238
9.3.1;3.1. Das letzte große Fest. Der Moskauer Schriftstellerkongress 1934;238
9.3.2;3.2. Ehrgeiz und Eifersucht: Anna Seghers, Wieland Herzfelde und Willi Bredel in den kulturpolitischen Organisationen des Exils;254
9.3.3;3.3. Der Streit um die Zeitschrift Das Wort;275
9.4;4. »Die wildesten Gerüchte gehen hier.« Die Moskauer Schauprozesse und ihre Folgen;288
9.4.1;4.1. »Der Ruf der Zuverlässigkeit hat eben diese Schattenseite.« Willi Bredel und die »Parteisäuberungen« in Moskau;298
9.4.2;4.2. Schweigen und Entfremdung. Vom Vertrauensbruch;309
9.4.3;4.3. Kämpfen und sich vor dem Wissen verschließen. Kameradschaft im Spanischen Bürgerkrieg als Kompensation;313
9.5;5. Macht Not Freunde? Flucht aus Europa als Bewährungsprobe (1938–1941);326
9.5.1;5.1. Fluchthilfe und Arbeitsgemeinschaft. Die Freundschaft zwischen Ernst Bloch, Oskar Maria Graf und Wieland Herzfelde;326
9.5.2;5.2. Freundschaft als Balanceakt. Anna Seghers und Franz Carl Weiskopf;339
9.6;6. Am Ende eines langen Exils (1939–1945): Gereiztheiten und Entfremdungen;357
9.6.1;6.1. »Was mich selbst betrifft, so lebe ich sehr einsam und arbeite sehr viel.« Willi Bredels Weg aus der Krise im sowjetischen Exil;359
9.6.2;6.2. »Zum ersten Mal im Leben fühle ich mich wirklich als Emigrant.« Wieland Herzfeldes Integrationsprobleme in den USA;371
9.6.3;6.3. »Uferlose und fruchtlose Diskussionen und Streitigkeiten der Emigrationsatmosphaere«: Anna Seghers in Mexiko;381
9.7;Fazit;390
10;V. Zurück in Deutschland – Leben in der DDR (1945–1960): Wo sind die, die noch Freunde sind?;395
10.1;1. Die Remigration (1945–1949): Motive und Erfahrungen, Einsatzfelder und Kontakte;395
10.1.1;1.1. »In jeder Hinsicht ein voller Erfolg«? Willi Bredels Rückkehr nach Deutschland;404
10.1.2;1.2. Eiszeit im Nachkriegsdeutschland: Anna Seghers' Suche nach Geborgenheit und Wärme im »Volk der kalten Herzen«;417
10.1.2.1;1.2.1. Liebe Freundin«: Anna Seghers' Frauenfreundschaften;427
10.1.3;1.3. »Soldat im Kampf um eine neue Welt bleiben.« Wieland Herzfeldes Weg in die DDR;434
10.1.4;Fazit;446
10.2;2. Wie aus Freunden Feinde der Partei und des Staates werden. Westemigranten im Visier (1946–1956);447
10.2.1;2.1. Die Noel-Field-Affäre in der DDR: Überprüfung der Parteimitglieder nach 1948;449
10.2.2;2.2. Die Folgen der ersten Überprüfungswelle: Ausgrenzung, Einschüchterung, Disziplinierung und Schauprozesse;463
10.2.2.1;2.2.1. Schlaue Anna Seghers: Auftritt vor der Parteikontrollkommission;472
10.2.2.2;2.2.2. Moralischer Wieland Herzfelde: Stiller Kampf gegen den Parteiausschluss;476
10.3;3. Freundschaft unter kommunistischen Intellektuellen nach den »Säuberungen« (1956–1960);490
10.3.1;3.1. Der XX. Parteitag der KPdSU 1956: Absage an den Stalinismus;492
10.3.2;3.2. Fortsetzung der Abrechnung in der DDR: Die Schauprozesse von 1957;495
10.3.3;3.3. Zwischen Disziplinierung und Loyalität: Das Ringen der Intellektuellen um den Erhalt von Freundschaften;500
10.3.3.1;3.3.1. Willi Bredels Kniefall;500
10.3.3.2;3.3.2. Anna Seghers' Selbstentfremdung und Abschied von der Ersatzfamilie;512
10.3.3.3;3.3.3. Wieland Herzfeldes Festhalten an alten Freundschaften;523
10.4;Fazit;535
11;VI. Konklusion: Die (Un).Möglichkeit der Freundschaft in der Diktatur;537
12;Anhang;543
12.1;Quellen- und Literaturverzeichnis;543
12.2;Abbildungsverzeichnis;567


Danzer, Doris
Dr. Doris Danzer studierte Neuere und Neueste Geschichte an den Universitäten Augsburg und Grenoble und promovierte 2011 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Sie war Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Heute lebt sie in München.


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