Dalferth | Sünde | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 432 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm

Dalferth Sünde

Die Entdeckung der Menschlichkeit

E-Book, Deutsch, 432 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-374-06352-9
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Der Topos der Sünde gehört nicht nur zum Kernbestand theologischer Themen, er bietet auch einen theologischen Schlüssel zum Verständnis für die Herkunftsgeschichte der kulturellen Situation unserer Gegenwart. Der international bekannte Theologe und Religionsphilosoph Ingolf U. Dalferth zeigt das am Leitfaden der Frage nach der Menschlichkeit des Menschen an exemplarischen Punkten und widerspricht damit der weitverbreiteten 'Sündenvergessenheit' deutscher evangelischer Theologie.
Das Resultat ist keine klassische theologische Abhandlung zum Sündenthema, sondern eine Problemgeschichte der Sünde, in der theologische Überlegungen zur Diagnose exemplarischer Entwicklungen in der europäischen Denkgeschichte herangezogen werden. Dalferths Buch kritisiert den Zweig der Aufklärungstradition, der meint, die vom Sündentopos bestimmte Interpretation der conditio humana hinter sich lassen zu können, und plädiert für eine realistische Sicht auf den Menschen. Wer an den 'sündlosen' Menschen glaubt und meint, auf der Erde das Himmelreich schaffen zu können, baut an der Hölle.

[Sin. The Discovery of Humanity]
The topos of sin belongs not only to the core stock of theological themes, it also offers a theological key to understanding the origins of the cultural situation of our present time. The internationally renowned theologian and philosopher of religion Ingolf U. Dalferth shows this at exemplary points along the guideline of the question of the humanity of man and thus contradicts the widespread „oblivion of sins“ of German Protestant theology.
The result is not a classical theological treatise on the topic of sin, but a critical history of sin in which theological considerations help to diagnose exemplary developments in the history of European thought. Dalferth's book criticises the branch of the Enlightenment tradition which believes that it is possible to leave behind the interpretation of the human condition determined by the topos of sin and pleads for a realistic view of man. Whoever believes in the „sinless“ man and thinks to be able to create the kingdom of heaven on earth, builds on hell.
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INHALT

Einleitung 9

I Ferne Erinnerungen 19
1. Humanum: Die Frage nach der Menschlichkeit des Menschen 19
2. Vergessene Einsichten: Su¨nde, Su¨nder und Su¨nden 39
3. Su¨ndigen: Von den Su¨nden zur Su¨nde und umgekehrt 64
4. Verfehltes Dasein: Metaphysik der Su¨nde 79
5. Verblendung: Su¨nde als Orientierungsversagen 92
6. Verderbtheit: Der Irrtum des anthropologischen Pessimismus 129

II Theologische Denktraditionen 130
1. Unordnung: Die Universalita¨t der Su¨nde 130
2. Untugend: Die Moralisierung der Su¨nde 154
3. Unglaube: Die Entmoralisierung der Su¨nde 174
4. Gotteshass: Su¨nde als Affekt 193
5. Unlust: Su¨nde als Su¨ndenbewusstsein 208

III Transformationen der Su¨nde 221
1. Selbsterhaltung: Die politische Transformation der Su¨nde 221
2. Selbstsucht: Die o¨konomische Transformation der Su¨nde 234
3. Endlichkeit: Die metaphysische Transformation der Su¨nde 242
4. Radikal bo¨se: Die ethische Transformation der Su¨nde 260
5. Angst: Die psychologische Transformation der Su¨nde 275
6. Entfremdung: Die existenzphilosophische Transformation der Su¨nde 295
7. Daseinsschuld: Die pha¨nomenologische Transformation der Su¨nde 308
8. Scham: Die kulturanthropologische Transformation der Su¨nde 317

IV. Dekonstruktionen der Su¨nde 327
1. Ressentiment: Die genealogische Dekonstruktion der Su¨nde 328
2. Sexismus: Die ideologische Dekonstruktion der Su¨nde 347
3. Kolonialismus: Die identita¨tspolitische Dekonstruktion der Su¨nde 362
4. Trivialisierung: Die zeitgeno¨ssische Destruktion der Su¨nde 380

V. Der Sinn der Su¨nde 391
1. Das Positive des Negativen: Die beiden Hauptstra¨nge des Su¨ndendiskurses 391
2. Wider Verku¨rzungen: U¨bervereinfachung als Kern der Su¨ndenkritik 397
3. Mitmenschlichkeit: Die Aufdeckung der Su¨nde als Schlu¨ssel zur Entdeckung der Menschlichkeit 408

Namenregister 419


Dalferth, Ingolf U.
Ingolf U. Dalferth, Dr. theol., Dres. h.c., Jahrgang 1948, war von 1995 bis 2013 Ordinarius für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich und von 1998 bis 2012 Direktor des Instituts für Hermeneutik und Religionsphilosophie der Universität Zürich. Seit 2007 lehrt er als Danforth Professor of Philosophy of Religion an der Claremont Graduate University in Kalifornien.
Dalferth war mehrfach Präsident der Europäischen Gesellschaft für Religionsphilosophie, von 1999 bis 2008 Gründungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Religionsphilosophie und 2016/2017 Präsident der Society for the Philosophy of Religion in den USA. Er war Lecturer in Cambridge und Manchester, Fellow am Collegium Helveticum in Zürich sowie am Wissenschaftskolleg zu Berlin und von 2017 bis 2018 Leibniz-Professor in Leipzig. 2005 und 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürden der Theologischen Fakultäten von Uppsala und Kopenhagen.
Dalferth ist Autor und Herausgeber vieler wichtiger Schriften. Er ist u. a. Hauptherausgeber der 'Theologischen Literaturzeitung' (Leipzig) und der Publikationsreihe 'Religion in Philosophy and Theology' (Tübingen).


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