E-Book, Deutsch, 336 Seiten
Damit Religion nicht zur Moral-Ressource verkümmert: mit politischer Theologie die Gefährdung der Demokratie bekämpfen
E-Book, Deutsch, 336 Seiten
ISBN: 978-3-374-07057-2
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Internet und soziale Medien zersetzen die politische Öffentlichkeit. Gesinnung und Emotionen verdrängen gut durchdachte Argumente. Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit werden zu populistischen Leerformeln. Die kritische Urteilskraft schwindet oder wird diffamiert. Zugleich verkümmert die Religion zur bloßen Moral-Ressource und Gott wird aus dem Diskurs verbannt.
Mit seinem Debattenbuch thematisiert der Theologe und Religionsphilosoph Ingolf U. Dalferth, welchen Gefahren die Demokratie in den westlichen Gesellschaften ausgesetzt ist – und welche Lösungen christliche Ideen, Werte und Ideale jetzt bieten.
- Gott und demokratische Grundwerte – Wege aus der Krise
- Die Verantwortung des Menschen neu denken
- Eine Analyse aus Sicht der Religionsphilosophie
Eine demokratische Gesellschaft lebt vom Widerspruch – und vom Respekt!
Dalferths differenzierte Analyse steht in einer radikal-demokratischen Klammer: der kritischen Zurückhaltung gegenüber dem Prinzipiellen und Dogmatischen. Demokratie lebt von Diskussionen und dem Recht, im Rahmen der Gesetze anders zu leben. Sie verpflichtet aber auch jeden zum Respekt gegenüber den anderen. Wer festlegen möchte, wie zu reden und zu leben ist oder welche Argumente öffentlich Gehör finden dürfen, versteht nicht, dass es ohne Freiheit weder Gleichheit noch Gerechtigkeit gibt. Und die Besinnung auf Gott ist kein Überbleibsel einer vordemokratischen Vergangenheit, sondern die permanente Erinnerung daran, was Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit möglich machen!
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INHALT
I Gefährdete Demokratie 13
1 Politische Herrschaft 15
2 Staat 18
3 Gesellschaft 23
4 Folgen der Ausdifferenzierung 28
5 Abstrakte Alternativen 33
6 Zeitgenössische Zuspitzungen 38
7 Demokratie 48
8 Deliberative Demokratie 57
9 Identitätspolitische Zersplitterung 64
II Die Krise der Öffentlichkeit 71
1 Vieldeutige Öffentlichkeit 73
2 Öffentlichkeitsgeneralisierung 76
3 Vom Marktplatz zum Kaffeehaus 79
4 Diskursöffentlichkeit 83
5 Zivilgesellschaftliche Teilöffentlichkeiten 87
6 Öffentlichkeitspluralisierung 90
7 Teilöffentlichkeiten, Netzwerke und Blasen 93
8 Das anthropologisch Unverzichtbare 95
9 Konkrete Gemeinschaften 101
10 Universität als Ort öffentlicher Wissenschaft 110
11 Wissenschaft, Wahrheit und Selbstdenken 115
12 Theologie am Ort öffentlicher Wissenschaft 120
13 Öffentlichkeit vor Gott 128
III Die Krise der Vernunft 131
1 Die Herausforderung des Pluralismus 133
2 Die Neutralitätsforderung 138
3 Säkularität und Laizität 141
4 Kritik am Liberalismus der öffentlichen Vernunft 144
(1) Der Fairness-Einwand 144
(2) Der Integritäts-Einwand 145
(3) Der Einwand der Wahrheitsbestreitung 146
(4) Der Einwand des Anti-Demokratischen 147
(5) Der Einwand der Selbstwiderspru¨chlichkeit 148
5 Die Unvernunft öffentlicher Vernunft 149
6 Das Ende einer Epoche 153
7 Nach dem nachmetaphysischen Denken 158
8 Genealogischer Ausweg? 161
9 Die Vernunft des Lebens 168
10 Glaube als Lebensmodus 172
IV Orientierende Urteilskraft 185
1 Formalpragmatik und Urteilskraft 187
2 Verstehen, Selbstverstehen und Urteilskraft 190
3 Vorurteilskritik 195
4 Die hermeneutische Leistung der Urteilskraft 198
5 Topologie der Urteilskraft 202
6 Dialektik der Urteilskraft 208
7 Ideen, Werte und Ideale 209
8 Urteilskraft und Demokratie 215
9 Gleiche und Ungleiche 219
V Das Dritte 225
1 Als-Gleichheit und das Dritte 227
2 Das nichtnegierbare Dritte 231
3 Das politische Dritte 233
4 Die Vielzahl und Verschiedenheit des Dritten 236
5 Der Dritte 243
6 Die Vieldeutigkeit des »We, the People« 249
7 Der ultimative Dritte 254
8 Bu¨rger als Menschen 261
9 Die Einheit der Menschheit 264
10 Menschen als Geschöpfe 269
11 Demokratie und Gott 279
Anhang 289
Endnoten 291