Cox | Star Trek - Die Eugenischen Kriege: Der Aufstieg und Fall des Khan Noonien Singh 2 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 480 Seiten

Reihe: Star Trek - Die Eugenischen Kriege

Cox Star Trek - Die Eugenischen Kriege: Der Aufstieg und Fall des Khan Noonien Singh 2

E-Book, Deutsch, Band 2, 480 Seiten

Reihe: Star Trek - Die Eugenischen Kriege

ISBN: 978-3-86425-473-4
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Selbst Jahrhunderte später werden die letzten Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts - von denen, die die Wahrheit kennen - immer noch als das dunkelste und gefährlichste Kapitel der Menschheitsgeschichte betrachtet. Es gibt noch viele offene Fragen über die schrecklichen Eugenischen Kriege, die während der 1990er auf der Erde tobten. Es war ein apokalyptischer Konflikt, der die Zivilisation an den Rand eines neuen finsteren Mittelalters brachte. Die Kinder des streng geheimen Genforschungsexperiments Chrysalis sind erwachsen geworden und demonstrieren rasch, dass größere Fähigkeiten zu größerem Ehrgeiz führen. Das bemerkenswerteste Exemplar dieser neuen Superrasse scheint der charismatische Khan Noonien Singh zu sein. Dieser intrigiert hinter den Kulissen der Geschichte als Kopf einer weltweiten Verschwörung, und schnell erstreckt sich Khans Macht über ein Viertel des Planeten. Doch das ist nur der Beginn seines großen Plans. Khan ist entschlossen, die Menschheit unter der aufgeklärten Herrschaft einer genetischen Elite zu vereinen und träumt davon, seine übermenschlichen Geschwister zu totaler Weltherrschaft zu führen. 'Und erneut ist Cox ein genialer Wurf gelungen. Ein Must-Read und ein Edelstein unter den STAR TREK-Romanen.' - Christian Freitag, Trekzone.de
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1
Mururoa-Atoll Tuamotu-Inseln Französisch-Polynesien 14. Juni 1992
Sechzig Meter über dem Boden der Abschussrampe kletterte Roberta Lincoln auf einen waagerechten Abschnitt des Raketengerüsts. Ein kleiner grüner Gecko flitzte aufgeschreckt davon, als die amerikanische Mittvierzigerin sich auf Händen und Knien ihrem Ziel näherte: der Ariane-Rakete, die auf ihren Start wartete. Nichts ändert sich je wirklich, dachte Roberta. Vor fünfundzwanzig Jahren war ihr langjähriger Freund und Mentor, Gary Seven, über eine ähnliche Plattform geklettert, um einen anderen Raketenabschuss zu sabotieren. Seine Aufgabe hatte darin bestanden, zu verhindern, dass eine Massenvernichtungswaffe in die Umlaufbahn geschossen wurde, um den Auftakt eines Wettrüstens zu verhindern. Ein Vierteljahrhundert später hatte Roberta in etwa das Gleiche vor. Der Unterschied ist nur, dass dieses Mal ich es ohne Netz und doppelten Boden mache. Um sich vor einem Fall in Tiefe wenigstens etwas zu schützen, befestigte Roberta die Sicherheitsleine, die an ihrem Gürtel angebracht war, an einer Metallstange vor ihr. Eine kühle Brise strich durch ihr honigblondes Haar, während sie sich bis auf Armeslänge an die mächtige europäische Rakete heranarbeitete, deren Aufgabe es war, einen Satelliten in den Erdorbit zu bringen. Roberta dachte kurz darüber nach, zu welchen Bestechungen oder Mitteln Khan wohl hatte greifen müssen, um die Ariane in seine Finger zu bekommen, ganz zu schweigen davon, sie zu dieser Startplattform im Südpazifik zu schaffen, die ehemals von der französischen Regierung für nukleare Testreihen verwendet worden war. Von ihrem luftigen Hochsitz auf dem Gerüst aus konnte Roberta das gesamte Atoll überblicken: ein kreisförmiger begrünter Ring, der eine riesige Lagune umgab, die vom Mondlicht beschienen unter ihr lag. Der Großteil der Insel war mit Palmen und Mangroven bedeckt, aber sie konnte dennoch die Lichter in der Kommandozentrale erkennen, die von üppigen tropischen Pflanzen umgeben unter ihr lag. »Hoffen wir mal, dass sie mich nicht entdecken«, flüsterte sie zu sich selbst und war sich gleichzeitig bewusst, dass sich die grünen Camouflage-Shorts und das grüne Tanktop, die sie zuvor im tropischen Dschungel getarnt hatten, nun deutlich gegen das Rot des Gerüsts abhoben. Ihren neuesten Informationen zufolge sollte Khan selbst beim Start anwesend sein, doch Roberta hoffte, dass sie ihren Auftrag erfüllen und von Mururoa verschwinden konnte, ohne ihm zu begegnen. Das Letzte, was ich brauche, ist ein Wiedersehen mit diesem arroganten selbsternannten Supermann, dachte sie. Seven und sie hatten momentan mit der Krise in Bosnien alle Hände voll zu tun, ganz abgesehen von den ganzen internationalen Problemen, die Khan und seine Geschwister verursacht hatten. Begierig darauf, die Herrschaft über die Erde zu übernehmen, hatten die Kinder des Chrysalis-Projekts, wie Roberta sie noch immer gedanklich betitelte, Bürgerkriege und Unruhen auf der gesamten Erde angezettelt, wie zum Beispiel in Osteuropa, Liberia, Somalia und Peru. Das hatte Sevens und ihre Hauptaufgabe – die Vereitelung eines dritten Weltkriegs – nicht gerade vereinfacht. Und ich habe nach dem Ende des Kalten Krieges sogar kurz angenommen, ich könnte mich zur Ruhe setzen! Seit dem Fall der Berliner Mauer war ihre Arbeit jedoch höchstens komplizierter geworden. Und jetzt legte Khan mit dieser Aktion die Messlatte schon wieder höher. Roberta runzelte die Stirn und blickte prüfend zum Horizont, wo sich ein Hauch von Rosa in das nachtschwarze Dunkelblau mischte. Die Ariane-Rakete sollte im Morgengrauen gestartet werden, deshalb musste sie schnell handeln. So nah am Äquator ging die Sonne sehr rasch auf. Ihr Lieblingsallzweckwerkzeug, der Servo, der aussah wie ein harmloser silberner Füller, projizierte einen weißen Lichtstrahl auf die Außenhülle der Rakete, die von zwei Hilfstriebwerken mit Festbrennstoff flankiert wurde, die beim Start die nötige Schubkraft liefern sollten. Laut den Diagrammen, die sie sich vor ihrer Mission eingeprägt hatte, waren die Hauptkontrollen der Rakete genau hinter der Abdeckung, die jetzt vor ihr lag und auf der das schicke blaue Logo von Arianespace prangte, dem französischen Hersteller der Rakete. Roberta hatte vor, die Kontrollen so zu manipulieren, dass die Rakete in der äußeren Atmosphäre sich selbst und ihre heimtückische Fracht vernichten würde, ohne weiteren Schaden anzurichten. Mit etwas Glück war Khans jüngster Plan damit gescheitert, noch bevor er wirklich begonnen hatte. Das war zumindest das, was sie sich vorgenommen hatte. Sie versuchte, nicht an die fünfundzwanzig Tonnen flüssigen Wasserstoff zu denken, die sich unter ihr befanden und nur darauf warteten, entzündet zu werden. Sie stellte den Servo auf Lasermodus um und begann, mit chirurgischer Präzision – das hoffte sie wenigstens – ein Loch in das Panel zu schneiden. Der rote Laserstrahl hinterließ eine schwarze Brandlinie rund um das Firmenlogo. Roberta hatte im Nu ein kreisförmiges Stück herausgeschnitten und gab dem Metall einen Moment, um abzukühlen, bevor sie es heraushob, wodurch die darunterliegenden komplizierten Schaltkreise zum Vorschein kamen. Ziemlich gut, beglückwünschte sie sich selbst. Ein paar geschickte Bewegungen und – voilà – Khans moderne Technik lag nackter vor ihr als Sharon Stone in ihrem letzten Film. Mit einem triumphierenden Grinsen legte sie das kreisförmige Stück Metall beiseite, wobei sie darauf achtete, dass es nicht von der Kante des Gerüsts rutschte, und schaltete ihren Servo wieder auf seine Lampenfunktion um. Sie steckte das schlanke silberne Gerät zwischen ihre Zähne und griff vorsichtig in das elektronische Innenleben der Satellitentransportrakete. Ein elektrischer Schlag durchzuckte sie schmerzhaft und ließ ihren Körper einen Moment lang steif vor Schock werden. Bevor sie das Bewusstsein verlor, dankte sie dem Himmel dafür, dass sie sich mit einer Sicherheitsleine an der Plattform gesichert hatte. Immerhin würde sie nicht zu Tode stürzen … »Sie wacht auf, Exzellenz.« Der Klang einer rauen männlichen Stimme sickerte langsam durch den Nebel, der ihr Gehirn umgab. Roberta bemühte sich, ihre Augen zu öffnen, erstaunt, dass sie noch am Leben war und der elektrische Schlag sie nicht getötet hatte. Sie hatte so eine Ahnung, dass die guten Nachrichten sich darauf beschränken würden. »Danke, Joaquin«, antwortete eine vertraute Stimme, die Robertas schlimmste Befürchtungen bestätigte. Oh, nein!, dachte sie, und ein Schauder der Angst ließ ihren Körper erzittern. Soweit sie sagen konnte, lag sie auf der Seite auf etwas Weichem, einer Couch oder einem Kissen. Bitte nicht er! Sie blinzelte und sah einen großen Mann mit attraktiven indischen Gesichtszügen, der amüsiert auf sie herabsah. Seine braunen Augen musterten sie voller Selbstbewusstsein und Arroganz, als wäre sie ein wildes und seltenes Tier im Zoo, das sicher eingesperrt war und damit keinerlei Bedrohung. Er war glatt rasiert, und sein dickes schwarzes Haar war ordentlich an seinem Hinterkopf zusammengebunden. Er trug eine makellose weiße Nehru-Jacke und eine dazu passende Baumwollhose. »Ah, Ms. Lincoln«, grüßte er sie übertrieben herzlich. »Wie schön, dass Sie wieder bei uns sind!« »Hallo, Khan«, sagte sie eisig. Sie setzte sich auf und versuchte, aufzustehen, aber ihre Beine waren noch etwas zu wackelig. Ein rascher Blick verriet ihr, dass sie sich in einem luxuriös ausgestatteten Büro befand, das mit traditioneller polynesischer Kunst dekoriert war. Eine Wand zierte ein echter Gauguin, und auf dem riesigen Schreibtisch stand ein handgeschnitzter melanesischer Hai aus Holz. Ein bunter Teppich aus gefärbten und geflochtenen Schraubenbaumblättern bedeckte den Boden. Roberta gab sich alle Mühe, Khans Blick herausfordernd zu begegnen und den Knoten in ihrem Bauch zu ignorieren. »Ich habe Ihr Grinsen beinahe vermisst.« Hinter Khan lauerte ein großer, muskulöser Schläger mit hellbraunem Haar, der Roberta mürrisch anblickte. Unter seinem engen schwarzen T-Shirt zeichneten sich Muskeln ab, die Schwarzenegger alle Ehre gemacht hätten. Er trug eine schlichte graue Hose. Verglichen mit Khans strahlend weißem und makellosem Auftritt wirkte er langweilig und unauffällig, abgesehen von einer großen messingfarbenen Gürtelschnalle, die das Gesicht eines knurrenden Grizzlybären zeigte. »Sie werden Seine Exzellenz mit mehr Respekt behandeln!«, warnte er sie und hob bedrohlich eine seiner Pranken, als er einen Schritt auf sie zumachte. Sie zuckte zusammen und erwartete einen Schlag, der ihr zweifelsohne die Kraft seiner durch Gentechnik verbesserten Knochen und Sehnen eindrucksvoll demonstrieren würde. Doch Khan schüttelte den Kopf und zerstreute den Unmut seines Schergen mit einem kurzen Abwinken. »Wir können auf diese Formalitäten verzichten«, sagte er. »Ms. Lincoln und ich sind alte Bekannte.« Er schenkte ihr ein kaltes Lächeln. »Oder etwa nicht?« Wenn...


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