Clark | Deathline - Ewig dein | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 400 Seiten

Reihe: Die Deathline-Reihe

Clark Deathline - Ewig dein

E-Book, Deutsch, Band 1, 400 Seiten

Reihe: Die Deathline-Reihe

ISBN: 978-3-641-18876-4
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine Liebe wie der Anbeginn der Welt Josie hat sich schon immer gewünscht, dass ihr Leben einmal große Gefühle, dramatische Leidenschaften und spannende Wendungen für sie bereithält.Als sie sich im Jahr nach ihrem 16. Geburtstag in die langen Ferien stürzt, ahnt Josie noch nicht, dass eben jener Sommer vor ihr liegt, der ihr Schicksal bestimmen wird. Niemand würde schließlich vermuten, dass die idyllische Pferderanch ihrer Familie einmal Schauplatz mysteriöser Ereignisse werden könnte. Doch Josie muss erkennen, dass dieser Schein trügt, als sie den faszinierenden Ray kennenlernt. Denn ihre große Liebe trägt ein Geheimnis mit sich herum, das Josies Welt in große Gefahr bringen könnte.Und so muss Josie sich entscheiden. Auch wenn der Preis dafür vielleicht ihre Liebe ist ...
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ALS DANA MICH BAT, die Geschichte für Euch aufzuschreiben, musste ich nicht lange überlegen, wo ich beginnen sollte. Genau genommen musste ich gar nicht überlegen, denn es ist völlig klar, wann mein Leben endgültig aus den Fugen geriet. Es war der Tag vor den großen Ferien. Der letzte Schultag in Angels Keep ist ein besonderer Tag. Nicht nur weil zweieinhalb Monate ohne Mathe und ähnlich üble Fächer vor einem liegen, sondern weil er jedes Jahr mit einem Straßenfest gefeiert wird. Einem Straßenfest, das inzwischen so berühmt ist, dass ganze Busladungen aus den nahe gelegenen Städten und Dörfern zu uns gekarrt werden. Und das ist für Angels Keep ziemlich ungewöhnlich, denn der Reisestrom ist in der Regel recht überschaubar: Abgesehen von einigen gestressten Städtern, die am Wawaicha Lake beim Angeln vor sich hin dösen oder auf unserer Ranch ein paar Tage Cowboy spielen, verirren sich nicht so viele Leute in unsere Gegend. Was schlicht und ergreifend daran liegt, dass es hier vor allem eines gibt: Wald, Wald und … genau: Wald. Wald bis hoch zur kanadischen Grenze und darüber hinaus. Die einzige Siedlung nördlich von Angels Keep ist das Yowama-Reservat, aber außer den Greenies, wie die Menschen des Yowama-Stammes genannt werden, fährt nie jemand dorthin. Und das ist von den Greenies auch so gewünscht: Warum sonst bemühen sie sich seit Jahrhunderten, die Einwohner von Angels Keep mit gruseligen Legenden und Schauermärchen fernzuhalten? Die Greenies bleiben lieber unter sich, sie kommen auch selten nach Angels Keep – außer eben am letzten Schultag. Kaum waren also die Zeugnisse verteilt, stürmten alle 634 Schüler aus dem Schulgebäude, um sich die besten Plätze in den zwei Cafés und der Eisdiele am Kirkpatrick Boulevard zu sichern. Fast alle, denn Dana, Gabriel und ich hatten es nicht eilig. Die Eisdiele gehörte Gabriels Tante und unsere Plätze waren fest reserviert. Und da Dana später noch im Laden ihrer Eltern arbeiten musste und nicht mit zum Straßenfest konnte, nutzten wir lieber den leeren Schulhof, um unsere Pläne für die Ferien zu besprechen. Dana, Gabriel und ich. Ein perfektes Dreierteam. Dana, selbst erschaffener Manga-Klon und Tochter koreanischer Einwanderer, deren Virtual Reality Dome nicht nur einen Hauch von Zukunft nach Angels Keep brachte, sondern auch eine wachsende Zahl von Fans, die inzwischen bis zu dreißig Meilen fuhren, um nicht-existente Monster zu jagen. Gabriel, der große, sanftmütige Science-Fiction-Fan, der, seit ich ihn kannte, bei jeder Halloween-Party als Obi-Wan Kenobi auftauchte. Er war der Einzige von uns, der seinen siebzehnten Geburtstag schon hinter sich hatte und den – abgesehen von seinen drei jüngeren Brüdern – nichts aus der Ruhe brachte. Und ich, Josephine, genannt Josie, die Dana und Gabriel das ganze Jahr über mit hausgemachten Müsliriegeln bestach, damit sie mir morgens die fehlenden Hausaufgaben diktierten. »Okay, Leute«, sagte Dana, nachdem sie sich quer über unsere Lieblingsbank im Hof gelegt und die Arme unter den Hinterkopf geschoben hatte. »Was ist der Plan?« Ich setzte mich zu Gabriel auf den ausgebleichten Holztisch und warf ihm einen fragenden Blick zu. Gabriel war Großmeister im Planen. Er liebte es, im gleichen Maße für uns Pläne zu schmieden, wie Dana und ich uns einen Spaß daraus machten, sie über den Haufen zu werfen. »Wir fahren ans Meer.« Er sah uns erwartungsvoll an. »Vier Tage. Ich habe den perfekten Campingplatz rausgesucht und mein Onkel leiht uns seine Ausrüstung.« Das Besondere an Gabriels Familie war, dass sie praktisch unendlich groß zu sein schien. Egal was man brauchte, Gabriel hatte immer einen Onkel, Cousin oder eine Großtante dritten Grades, die aushelfen konnten. Im Gegensatz zu Danas Familie, die ausschließlich aus ihren Eltern bestand, und meiner, in der es nur meinen Bruder und meinen Vater gab. »Meer. Hmm«, brummelte Dana mit geschlossenen Augen. »Wann?«, fragte ich vorsichtig, denn Ferienzeit bedeutete für mich vor allem eins: besonders viel Arbeit auf der Ranch. »Heute in …« Er warf einen prüfenden Blick auf sein Smartphone. »… siebzehn Tagen. Meinst du, das kriegst du hin?« Ich zuckte die Schultern. Mit viel Überredungsgeschick würde ich meinem Vater vier Tage aus den Rippen leiern können – vorausgesetzt, die neuen Aushilfen machten ihren Job gut. »Ich versuch’s.« »Und du?«, wandte sich Gabriel an Dana. Ohne ihre Augen zu öffnen, brummelte sie ein weiteres »Hmm«. Ich verkniff mir ein Grinsen. Ich wusste genau, was in Dana vorging. Hätte Gabriel New York, Los Angeles oder meinetwegen auch San Francisco gesagt, hätte sie bereits einen Urlaubsantrag per SMS an ihre Mutter geschickt. Aber wir lebten nun mal im Staat Washington, und ein Campingausflug an unsere Pazifikküste war für sie genauso verlockend wie der gratis dazu gelieferte Sonnenbrand auf ihrer empfindlichen Haut. Eigentlich sollte Gabriel inzwischen wissen, dass er Dana mit einsamen Outdoor-Trips nicht ködern konnte. Und eigentlich wusste er das auch, er verstand es nur nicht. Wie jemand einen Schaufensterbummel durch eine richtige Stadt einer Runde Surfen und einem Lagerfeuer vorziehen konnte, blieb ihm unbegreiflich. Und mit richtiger Stadt meine ich eine mit deutlich mehr Einwohnern als Angels Keep mit seinen 4378. »Das wird echt cool. Abgelegen, perfekte Brandungswellen, Kajakverleih …«, pries Gabriel seinen Campingausflug an – und wählte exakt die falschen Wörter, um Danas Skepsis zu zerstreuen. »Hör auf!« Dana öffnete ihre schwarzbraunen Mandelaugen und kräuselte ihre Nase. »Willst du mich umbringen? Wir sind in Amerika, da wird es doch einen Strand geben, der nicht abgelegen ist. Abgelegen hab ich jeden Tag.« Gabriel verzog beleidigt den Mund, doch das beunruhigte weder Dana noch mich. Es lag einfach nicht in seiner Natur, länger als drei Minuten zu schmollen, bevor er sich mit ungebrochenem Eifer auf den nächsten Plan stürzte. Dana sah auf ihre Uhr. »Ätz. Ich muss.« Während sie aufstand, zerwuselte sie ihre schwarzen Igelhaare, bis sie nach allen Seiten abstanden. Dann zupfte sie ihre bunten Overknees und den Minifaltenrock zurecht und beugte sich zu Gabriel. Der schmollte noch immer – was Dana allerdings nicht davon abhielt, ihm seine Locken zu zerzausen und einen freundschaftlichen Kuss auf die Nasenspitze zu knallen. »Du findest was, Gabe, und das wird der Hammer, ich habe vollstes Vertrauen.« Schon hellte sich Gabriels Miene wieder auf. Dana wandte sich an mich. »Ab morgen seid ihr fest eingetragen, nicht vergessen, ja? Meine Eltern verlassen sich auf uns.« Ich nickte. Danas Opa wurde siebzig und ihre Eltern flogen zur großen Feier nach Korea – obwohl Ferien waren und damit für den Dome Hochsaison. Es hatte Dana monatelange Überzeugungsarbeit gekostet, allein hierbleiben zu dürfen, und sie fieberte seit Wochen darauf hin, mit Gabriel und mir den Laden zu schmeißen. Von elf bis siebzehn Uhr unterstützte Gabriel sie, danach half ich mit aus. Selbst wenn es nur zwei Wochen waren, freute ich mich fast so sehr wie Dana darauf, und das nicht nur, weil ich mir so das nötige Kleingeld für unseren Trip verdienen konnte. Nein. Damit hatte ich auch jeden Tag eine Entschuldigung, mich von der Ranch zu entfernen und ein paar Stunden mit Leuten zu verbringen, die das Lachen noch nicht verlernt hatten. Als Gabriel und ich den Kirkpatrick Boulevard erreichten, war das Straßenfest bereits in vollem Gange. Aus Boomboxen und Ghettoblastern bekämpften sich Hip-Hop-Beats und Rap-Songs, während sich auf der breiten Straße Gruppen von Skatern und Freerunnern gebildet hatten, die auf waghalsig konzipierten Parcours ihre neuesten Stunts vorführten. Vor der Eisdiele hatten sie einen Bullriding-Automaten aufgebaut und dazwischen tummelten sich Mädchen in ihren grün-goldenen Cheerleader-Kostümen und warteten auf ihren Einsatz. Es versprach ein großartiger Abend zu werden. Zunächst kassierten wir allerdings einen Anschiss von der gestressten Bedienung der Eisdiele. Sie war gerade drauf und dran, unseren reservierten Fensterplatz im ersten Stock einer aufgeregt kichernden Gruppe Mädchen zu geben. Gabriel schritt ein, hörte sich geduldig an, dass seine Tante nicht aus Gold gemacht sei und es absolut unverschämt wäre, an so einem Tag einen Platz so lange frei halten zu lassen, und bestellte schließlich zwei Limos. Wir nahmen unsere Plätze ein und verfolgten das Schauspiel auf der Straße, besonders das Bullriding, das direkt vor unserer Nase stattfand. Jedes Mal bevor ein neuer Reiter aufstieg, schlossen wir eine Wette ab, wie lange er sich auf dem als Bullen verkleideten Wackelautomaten halten würde, und ich gewann ausnahmslos. Ich sah einfach, ob sich jemand im Sattel halten würde oder nicht. Ich erkannte es daran, wie jemand auf den mechanischen Plastikbullen zulief, aufstieg und das Halteseil griff. Zögern, auch nur eine Sekunde, aber auch zu forsches Auftreten gab Zeitabzug bei meiner Einschätzung. Wer Angst hatte, versteifte zu schnell, wer zu siegessicher war, konzentrierte sich nicht genug. Inzwischen hatte sich eine johlende Zuschauergruppe um den luftgepolsterten Ring gebildet. »Du könntest locker mithalten«, sagte Gabriel und zeigte abschätzig auf die Tafel mit dem bisherigen Rekordergebnis. »Wozu?«, fragte ich und wandte mich der Eiskarte zu. »Um den Angebern da unten einen Dämpfer zu verpassen. Das wäre spaßig.« Er plusterte sich gorillamäßig auf, und wenn es seine Art wäre, hätte er sich wahrscheinlich noch genauso machomäßig an den Schritt...


Clark, Janet
Janet Clark arbeitete nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin, Universitätsdozentin und Marketingchefin in Belgien, England und Deutschland. Nach einer erfolgreichen Karriere im Wirtschaftsbereich, startete sie 2010 noch einmal von Null: als Autorin. 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Seitdem erschienen 4 weitere Romane und eine vierteilige Serie. Neben dem Schreiben setzt sich Janet Clark als Präsidentin der Mörderischen Schwestern e.V. für die Rechte von Autorinnen ein.


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