Walter Benjamin und das Schriftgedächtnis in der Übersetzung
E-Book, Deutsch, 268 Seiten
ISBN: 978-3-8353-4882-0
Verlag: Wallstein
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Übersetzungen der 'Tableaux Parisiens' von Charles Baudelaire erscheinen nach beinahe zehn Jahren der Übersetzungsarbeit 1923 in einer zweisprachigen Ausgabe. Das Vorwort, 'Die Aufgabe des Übersetzers', entzieht sich mit seiner berühmt-berüchtigten Bilderflut und verschlungenen Argumentation der Beantwortung der Frage, was die darin formulierten Überlegungen mit den vorgelegten Gedichtübersetzungen zu tun haben, während diese meist aus der Perspektive der Ende der 1930er Jahre aus dem Passagenwerk hervorgehenden Arbeiten zu Baudelaire gelesen werden. Folgt man jedoch dem 'Gefühlston' der Worte als einer Spur, die aus den Differenzen zwischen Original und Übersetzung hervortritt und das Gedichtete in die im Vorwort zu denkende Aufgabe des Übersetzens hinüberfließen lässt, wird deutlich, dass Benjamin Baudelaires 'Tableaux' in einen Ausdruck der Gefühlskälte der Zwischenkriegszeit übersetzt. Es ist diese Gefühlskälte, auf die das Vorwort mit einer auch die Typographie erfassenden Denklandschaft antwortet, die Natalie Chamat als skizzenhaften Grundriss späterer Bildkomplexe des Benjamin`schen Denkens analysiert. Von Bild zu Bild entsteht so ein Weg des Eingedenkens, der sich quer durch Benjamins Schriften zieht und nicht zuletzt das Kind in dunklen Zeiten als eine den Lesenden überantwortete Denkfigur hervortreten lässt.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft: Lyrik und Dichter
- Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Westlichen Philosophie
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Christentum/Christliche Theologie Allgemein
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturtheorie: Poetik und Literaturästhetik
Weitere Infos & Material
1;Umschlag;1
2;Titel;4
3;Impressum;5
4;Inhalt;8
5;1. Sprachenbegegnung und Erinnerungsbilder;10
5.1;1.1 Ausblick;10
5.2;1.2 Übersetzen;15
5.2.1;1.2.1 Begegnung, Gastfreundschaft, Verhandlung;15
5.2.2;1.2.2 Wahrhaftigkeit und Höflichkeit;27
5.3;1.3 Französisch werden;32
6;2. Bilder-Rede;42
6.1;2.1 Gefühlstonspur: Die Dramaturgie der Bilderrede;42
6.2;2.2 Traumerzählung: Buchstaben-Geometrie;46
7;3. Von der Übersetzung zum Trauerspiel;56
7.1;3.1. Vom Szepter zum Königsmantel;58
7.2;3.2 ›Die Stadt, in der man sich nicht mehr versteht‹;63
7.3;3.3 Herder als literarhistorische Quelle;79
7.4;3.4 Hamanns typographisches Gedächtnis;112
7.5;3.5 Mahler Müllers Mythisierung des Sündenfalls;115
7.6;3.6 Gerechtigkeit: Messianisches Handeln;120
7.7;3.7 Insigne Mantel: Souveränität;138
7.8;3.8 Wort, Text und Schrift;156
8;4. Ein Traum von Fraktur;164
8.1;4.1 Eine neue Übersetzung;164
8.2;4.2 Schwellen: Ruine und Totalisierung der Allegorie;168
8.3;4.3 Benjamins ›Tableaux Parisiens‹;181
8.4;4.4 Schriftgedächtnis;197
8.5;4.5 ›Träume haben Kriege befohlen‹;213
9;5. Polterabend;230
10;6. Literatur;240
11;7. Register;252
11.1;7.1 Register der behandelten Texte Benjamins;252
11.2;7.2 Der Buchstabe b;253
11.3;7.3 Sachregister oder die anderen Buchstaben;257
11.4;7.4 Personenregister;262
11.5;7.5 Wortwolke;267
12;Dank;268