Casanova | Ich hatte sie alle - Aus den Memoiren des Giacomo Casanova | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 282 Seiten

Casanova Ich hatte sie alle - Aus den Memoiren des Giacomo Casanova

E-Book, Deutsch, 282 Seiten

ISBN: 978-3-95824-689-8
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



'Schöne Frauen sind für einen Mann genauso notwendig wie gutes Essen. Und wenn man auch mit einer Speise satt werden kann, so wünscht man sich doch verschiedene Formen.' Europa im 18. Jahrhundert - eine schillernde und prächtige Zeit, in der ein junger Mann heranwächst, der zum Inbegriff des schamlosen Verführers werden soll. Als Sohn zweier Schauspieler wird Giacomo Casanova von seiner Großmutter in Venedig großgezogen. Früh zeigt sich, dass er alles lernen will, was Vergnügen bereitet. Als er alt genug ist, studiert der liebeshungrige junge Mann in Padua ... und verbringt die Nächte in den Betten anmutiger Damen. Doch Italien ist ihm bald nicht mehr genug, er möchte die ganze Welt entdecken! Paris, London, Madrid: in jeder Stadt erobert Casanova die erlesensten Frauen und erlebt tabulose Abenteuer - immer auf der Suche nach pikanten Eroberungen, die seinen Ruf unsterblich machen ... Die aufregendsten Erinnerungen des berühmtesten Liebhabers aller Zeiten: Lassen Sie sich verwöhnen und inspirieren! Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Giacomo Girolamo Casanova wurde 1725 als Kind einer Schauspielerin in Venedig geboren. Mit 17 Jahren erwarb er den Titel eines Doktors beider Rechte. Auf seinen zahlreichen Reisen durch die großen Metropolen Europas verdiente er seinen Lebensunterhalt als Gesandter, Alchemist, Glücksspieler und sogar als Geheimagent. In seinen weltbekannten Memoiren berichtet er von europäischen Höfen und Adeligen, von bedeutenden Personen seiner Zeit - und natürlich von Frauen: Innerhalb von 40 Jahren soll er 120 Liebesaffären gehabt haben. Casanova starb im Jahr 1798
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Kapitel 1
Kinderjahre und erste Liebe.
Mein Vater, Cajetan Joseph Jakob Casanova, entstammte einer ursprünglich spanischen Familie. Er wurde seinen in Parma ansässigen Angehörigen durch die Reize einer Schauspielerin entrissen. Sie hieß Fragoletta und spielte die Soubretten. Verliebt, aber ohne Mittel, beschloß er, sich durch seine körperlichen Anlagen ein Auskommen zu verschaffen. Er fing an als Tänzer und spielte nach fünf Jahren in der Komödie. Seine Sitten zeichneten ihn aus, aber noch mehr seine Geistesgaben. Wankelmut und Eifersucht trennten ihn bald wieder von Fragoletta, und er trat zu Venedig in eine Schauspielergesellschaft, welche auf dem Theater S. Samuel spielte, als Mitglied ein. Hier wohnte ihm ein Schuhmacher gegenüber, Hieronymus Farusi, mit seiner Frau Marzia und einer einzigen Tochter Zanetta, einer vollkommenen Schönheit von sechzehn Jahren. Der junge Schauspieler verliebte sich in das Mädchen, wußte ihre Neigung zu erregen und entführte sie, denn ihre Eltern wollten sie keinem Schauspieler geben. Versehen mit den nötigen Bescheinigungen, begaben sich die Liebenden, begleitet von zwei Zeugen, zum Patriarchen von Venedig, und dieser machte sie zu Eheleuten. Zanettas Mutter brach in laute Klagen aus, und ihr Vater starb vor Kummer. Ich ward als die Frucht dieser Ehe nach neun Monaten am 2. April des Jahres 1725 geboren. Als ich acht Jahre zählte, starb mein Vater im blühenden Alter von sechsunddreißig Jahren. Zwei Tage vor seinem Scheiden fühlte er sein Ende nahen. Er versammelte Weib und Kinder um sein Bett und empfahl uns den edlen Herren Grimani. Nachdem er uns seinen Segen gegeben, verlangte er von unserer in Tränen zerfließenden Mutter einen Eid, daß sie keins ihrer Kinder für die Bühne erziehen wolle. Nie würde er sich ihr gewidmet haben, wenn eine unglückliche Leidenschaft ihn nicht dazu gezwungen hätte. Sie schwur diesen Eid, und die drei Patrizier übernahmen die Gewähr für seine Unverbrüchlichkeit. Umstände halfen unserer Mutter ihr Versprechen halten. Baffo, ein Freund meines Vaters, berühmt als Verfasser unanständiger Gedichte, empfahl, mich in Padua auf die Schule zu schicken, und der Abbé Grimani übernahm es, mir durch einen Chemiker, den er in Padua kannte, eine Pension zu besorgen. Dieser Mann hieß Ottaviani und war zugleich Antiquar. In wenigen Tagen war die Pension gefunden, und am 2. April 1734, an dem Tage, mit dem ich mein neuntes Jahr erreicht hatte, ward ich auf der Brenta nach Padua gebracht. Man macht die kleine Reise in acht Stunden. Außer meiner Mutter begleiteten mich Grimani und Baffo. Wir kamen zu Padua früh bei Ottaviani an, dessen Frau mich mit Liebkosungen überhäufte. Ich fand dort sechs bis sieben Kinder, und unter diesen ein Mädchen von acht Jahren, Marie, und ein anderes, Rosa, von sieben Jahren, anmutig wie Engel. Ottaviani führte uns sogleich nach dem Hause, wo ich in Pension bleiben sollte. Es lag etwa fünfzig Schritt von dem seinigen entfernt bei St. Maria in der Parochie von St. Michael und gehörte einer alten Slawonierin, welche den ersten Stock an die Frau eines slawonischen Obersten Mida vermietet hatte. Man öffnete mein kleines Felleisen und übergab ihr das Verzeichnis von allen Stücken, die sich darin befanden. Dann wurden ihr sechs Zechinen als sechsmonatiger Vorschuß für meine Pension gezahlt. Sie sollte mich für diese geringe Summe in Kost nehmen, reinlich halten und in die Schule schicken. Man hörte nicht darauf, als sie sagte, dafür reichten sechs Zechinen nicht zu. Man umarmte mich, befahl mir, gehorsam zu sein, und ließ mich bei ihr zurück. Auf diese Weise entledigte man sich meiner. In dieser Pension erging es mir sehr schlecht, und es war eine Erlösung für mich, als, durch Vermittlung Baffos, meine Großmutter Marzia erschien und mich bei einem jungen Geistlichen namens Gozzi unterbrachte. Dessen Familie bestand aus seiner Mutter, einer Bäuerin, alt, häßlich und zänkisch; seinem Vater, einem Schuhmacher, der den ganzen Tag arbeitete und mit niemand sprach, selbst nicht bei Tische, und sich festtags betrank, und seiner dreizehnjährigen Schwester Bettina. Sie war hübsch, munter und eine starke Romanleserin. Mir hatte sie gleich, ich weiß nicht weshalb, gefallen, und sie war es, die allmählich die ersten Funken einer Leidenschaft in mein Herz warf, welche nachher meine herrschende wurde. Mit dem Doktor zusammen besuchte ich in den Fasten 1736 meine Mutter in Venedig. Sie beabsichtigte nach Petersburg zu gehen und wollte mich gern noch vorher bei sich haben. Man war zufrieden mit mir, und der Doktor, der sich gegen meine Mutter verlegen und linkisch benahm, erntete Anerkennung. Sie wünschte, daß ich keine Perücke trage, sondern frisiert werde, und als wir abreisten, gab mir meine Mutter in einem Päckchen ein Geschenk für Bettina. Von Grimani erhielt ich fünf Zechinen zum Ankauf von Büchern. Acht Tage darauf reiste meine Mutter nach Petersburg. In Padua hatte mein Lehrer nichts zu tun, als vier Monate hindurch täglich und bei jedem Anlaß von meiner Mutter zu sprechen. Bettina aber tat, als müsse sie sich meiner besonders annehmen, weil sie fünf Ellen schwarze Glanzseide und zehn Paar Handschuhe in dem Päckchen gefunden hatte. Meinen Haaren widmete sie so viel Sorge, daß ich in sechs Monaten die Perücke ablegte. Täglich kämmte sie mich, oft wenn ich noch im Bette war, weil sie behauptete, nicht Zeit zum Warten zu haben, bis ich angekleidet sei. Sie wusch mir Gesicht, Hals und Brust unter Liebkosungen, die ich für unschuldig hielt. Ich zürnte nur mit mir selbst, wenn sie mich beunruhigten. Wenn sie fertig war, gab sie mir die zärtlichsten Küsse und nannte mich ihr liebes Kind. Aber bei dem größten Verlangen wagte ich nicht, ihre Zärtlichkeiten zu erwidern. Es geschah erst, nachdem sie anfing, meine Schüchternheit lächerlich zu machen. Fühlte ich, daß sie mich zu weit trieb, so hörte ich auf, wendete mich im Bett nach einer andern Seite hin, tat, als suche ich etwas, und sie ging weg. Doch kaum hatte sie sich entfernt, als ich außer mir geriet, nicht den Trieben meiner Natur gefolgt zu sein, und erstaunte über Bettina, die das alles ohne weitere Folgen tun konnte, während ich die größte Mühe hatte, mich im Zaum zu hallen. Jedesmal nahm ich mir vor, mein Betragen zu ändern. Anfang Herbst kamen drei Schüler zum Doktor, und einer von ihnen, Candiani, der fünfzehn Jahre alt war, schien mir in weniger als einem Monat sehr vertraut mit Bettina geworden zu sein. Diese Wahrnehmung erregte mir Empfindungen, die ich bisher nicht gekannt hatte und erst einige Jahre später entziffern lernte. Es war nicht Eifersucht noch Erbitterung, sondern eine edle Verachtung, die ich nicht glaubte unterdrücken zu dürfen. Candiani, unwissend, ohne Geist und Erziehung, der Sohn eines Pächters, mir in allem nachstehend, nur dem Alter der Reife näher, sollte mir vorgezogen werden! Mein erwachendes Selbstgefühl sagte mir, ich sei mehr als er. Ein Gefühl von Stolz und Verachtung ward laut gegen Bettina, die ich noch immer liebte. Ich zog mich zurück und ließ ihre Küsse unerwidert. Als ich ihr einst auf die Frage nach dem Grund meiner Veränderung sagte, ich hätte gar keinen Grund, erwiderte sie mir mit einer bedauernden Miene, ich sei auf Candiani eifersüchtig. Dieser Vorwurf schien mir eine erniedrigende Verleumdung. Ich antwortete, beide, sie und Candiani, wären einander gleich wert. Sie ging weg, zwar lächelnd, aber schon über den Plan brütend, der allein sie zu rächen imstande war. Eines Morgens erschien sie an meinem Bett und brachte mir ein Paar weiße Strümpfe, die sie für mich gestrickt hatte. Sie bat mich, sie mir anpassen zu dürfen, behauptete, meine Füße seien unsauber, und begann sie zu waschen. Dabei geschah etwas, weswegen ich glaubte, ihre Vergebung erbitten zu müssen. Das hatte sie nicht erwartet, und nach kurzem Nachdenken sagte sie mit sanfter Stimme, alle Schuld komme auf sie. Es solle aber nicht wieder vorfallen. So ließ sie mich mit meinen Betrachtungen allein. Sie marterten mich. Ich glaubte das Mädchen entehrt, das Vertrauen der Familie mißbraucht, die heiligen Gesetze der Gastfreundschaft entweiht und ein Verbrechen begangen zu haben, das nur eine Heirat gutmachen könnte, wenn anders sie sich sollte entschließen können, einen so frechen, ihrer ganz unwürdigen Menschen wie mich zu heiraten. Diesen Betrachtungen folgte die tiefste Trauer, die täglich zunahm, weil Bettina nie mehr sich an meinem Bette zeigte. Anfangs schien mir das recht, und wenige Tage hätten meine Trauer in Liebe verwandelt, wäre durch ihr Betragen gegen Candiani nicht die Leidenschaft der Eifersucht in mir erregt worden. Doch habe ich sie deshalb gegen ihn keineswegs desselben Fehltritts schuldig geglaubt, den sie mit mir begangen. Durch meine Betrachtungen überzeugt, sie habe sich mir freiwillig ergeben, schob ich es auf ihre Reue, wenn sie mein Bett mied. Das schmeichelte mir. So konnte ich sie für verliebt in mich halten. In diesen trüben Betrachtungen beschloß ich, ihr durch einen Brief Mut zu machen. Er war kurz und sollte nichts tun, als ihr Gemüt beruhigen. Mir schien der Brief ein Meisterstück und mehr als hinreichend, mir eine Anbetung zu erwecken, die mich über Candiani erheben müßte. Sie gab mir mündlich zur Antwort, sie würde morgen an mein Bett kommen, kam aber nicht. Ich war wütend und staunte, als sie mich mittags bei Tisch fragte, ob ich mich von ihr als Mädchen verkleiden lassen wollte, um so mit ihr zu unserm Nachbar, dem Arzt Olivo, auf einen Ball zu gehen, der in fünf oder sechs Tagen gegeben werden sollte. Alle fanden den Vorschlag reizend, und ich willigte ein. Ich hoffte auf eine Aussprache. Aber statt dessen ereignete sich eine wahre Tragikomödie. Ein alter...


Casanova, Giacomo
Giacomo Girolamo Casanova wurde 1725 als Kind einer Schauspielerin in Venedig geboren. Mit 17 Jahren erwarb er den Titel eines Doktors beider Rechte. Auf seinen zahlreichen Reisen durch die großen Metropolen Europas verdiente er seinen Lebensunterhalt als Gesandter, Alchemist, Glücksspieler und sogar als Geheimagent. In seinen weltbekannten Memoiren berichtet er von europäischen Höfen und Adeligen, von bedeutenden Personen seiner Zeit – und natürlich von Frauen: Innerhalb von 40 Jahren soll er 120 Liebesaffären gehabt haben. Casanova starb im Jahr 1798


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