Buch, Deutsch, 240 Seiten, GB, Format (B × H): 150 mm x 210 mm, Gewicht: 462 g
Buch, Deutsch, 240 Seiten, GB, Format (B × H): 150 mm x 210 mm, Gewicht: 462 g
ISBN: 978-3-937542-05-8
Verlag: Stattverlag
Weit ausholend, reißt er kurz die Geschichte der Bandidos weltweit ab, konzentriert sich in diesem Buch jedoch weitestgehend auf die Interpretation der Geschehnisse, die zum „Shedden-Massaker“ führten, dem „Brudermord“ der Bandidos, welche nun mit den Hells Angels, ihrer ewigen Konkurrenz, gleichgezogen sind. Diese hatten ihren Fall „Kain und Abel“ schon in den 1980ern – ebenfalls in Kanada.
Die Tatnacht wird von Caine in einem prickelnden Stil aufgerollt und er stellt unbequeme Fragen, die die ermittelnden Behörden nicht unbedingt in einem Heiligenschein leuchten lassen.
Zielgruppe
Kriminalfans mit Hang zum realen Geschehen statt Fiktionen, subkulturelle Interessenten und enthusiastische Motoradfahrer
Weitere Infos & Material
Inhalt
Prolog
Die, vor denen unsere Eltern uns gewarnt haben
Nichts neues in der alten Welt
Das Unheil nimmt seinen Lauf
Der willige Vollstrecker und der Mitläufer
Der Tod macht Kaffeepause
Rückkehr nach Winnipeg
Im Auftrag der Höllenengel
Die Welt, wie die Motorradclubs sie sich aufteilen
Anhang:
Glossar mit Bezeichnungen, die die Bandidos verwenden
Die Regeln der Bandidos
Ein Chapter in Deiner Nähe
Verbündete und Rivalen
Nachweise und Quellen
„Jamie Flanz hatte Angst. Trotzdem hörte er nicht auf, den blutverschmierten Scheunenboden zu schrubben. Unter seiner blauen Nylonjacke schwabbelte bei jeder Bewegung der dicke Bauch. Oft hatten die anderen ihn deswegen aufgezogen und einen gestrandeten Wal genannt. Er hatte mit ihnen darüber gelacht, aber nicht, weil er es lustig fand, sondern weil er dazugehören wollte.
Er stand unter Schock. Er wollte nach Hause. Nicht in sein Haus in Keswick, seinem Wohnort, sondern nach Montreal, dorthin, wo seine Familie lebte. Er wollte den Weg der Gier und des fehlgeleiteten Ehrgeizes, der ihn zu diesem Horrorszenario am Ende der Welt geführt hatte, verlassen und zu dem einfacheren, sicheren Leben der Vergangenheit zurückkehren.
Während Jamie den Boden zu säubern versuchte, sah er immer wieder an die Stelle des kalten Betons, auf der bis vor wenigen Minuten inmitten all der anderen Männer sein Mentor Boxer gesessen hatte, ein Biker der alten Schule, der zwar nicht dumm war, mit den Fäusten aber mehr zu überzeugen wusste als mit dem Verstand. Er war der ranghöchste Anwesende gewesen, und Jamie begriff nicht, warum Boxer sich nicht gewehrt hatte. Nun war er tot. Alle anderen – zumindest alle, die noch lebten – schienen sich mit der Niederlage abgefunden zu haben, die ihnen durch die eigenen Leute, Freunde und Mitglieder der Bandidos, beigebracht worden war, und begnügten sich damit, Jamie zuzusehen, wie er die Beweise für das Blutbad beseitigte, das kurz zuvor hier stattgefunden hatte. Allerdings sah es eher so aus, als würden Jamie und Mikey die Blutlachen nicht entfernen, sondern nur auf dem rissigen Beton hin und her schieben.“