Gedichten in Zeiten der Corona
Buch, Deutsch, 266 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-96258-057-5
Verlag: PalmArtPress
Die Pandemie durchzieht Staaten und Nationen weltweit. Es ist die weiße Pest. Wir müssen mit ihr leben, sie lässt uns nicht mehr los. In dieser Sterbe- und Überlebenszeit schreiben sich Matthias Buth Texte zu: Gefühl, Verstand, Sehen und Empfinden verbinden sich. Kann man mit Gedichten Fassung gewinnen? Oder kommt auch die Sprache an Grenzen? Das ist sicherlich so und nie war es anders. Und dennoch oder gerade deshalb wird geschrieben, schreibt Buth. Corona ist eine Metapher geworden für Leben, Überleben, Solidarität und für die Erkenntnis, dass – wie abends von den Balkonen in Bergamo, Köln und München in Dankbarkeit für die Helden der Kliniken gesungen wird – die Menschen Brüder und Schwestern sind, dass uns die Pandemie zusammenwirft und benachbart.
Autoren/Hrsg.
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D 960
Schuberts Sonate Deutschverzeichnis 960
Beschreibt nichts sie
Sinkt singend ins Leere und leuchtet ohne Ziel
Erkennt uns als Höhlenmaler die
An Wänden und Decken hängen
Festgehalten von liebeslangen Klangseilen
Sie reißen nicht
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HINDURCH
Worte sind ausgestellte Passierscheine
So können die Sätze weiterkommen
Und sie machen sich auf
Zwängen sich durch die Kontrollen
Der nicht mehr gültigen Absätze
Der vergessenen Kommata und anderen Haltepunkte
Der verbotenen Träume im Sprachverhau
Sie blicken sich nicht um
Erwarten kein Zurückrufen
Suchen nichts
Gehen weiter ohne Grenze
In sich
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AUCH ICH
Auch ich bin Teil der Risikogruppe
Und war es immer schon
Viren fallen hinter die Stirn
Sternenstaub der immer näher kommt
Mich einschneit mit Worten die nur sie kennen
Sie nehmen die Landschaften aus den Sätzen
Wenn das Schneehemd über die Augen gezogen wird
Bleiben die Blitze aus
Muss nichts mehr wissen
Die Luft wird süßes Licht