Bücker | Kontrafakturen der Moderne | Buch | 978-3-8498-1074-0 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 402 Seiten, KART, Format (B × H): 146 mm x 231 mm, Gewicht: 628 g

Reihe: Philologie und Kulturgeschichte

Bücker

Kontrafakturen der Moderne

Erinnerung als Intertextualität in der frühen Postmoderne (1964/1981)

Buch, Deutsch, Band 1, 402 Seiten, KART, Format (B × H): 146 mm x 231 mm, Gewicht: 628 g

Reihe: Philologie und Kulturgeschichte

ISBN: 978-3-8498-1074-0
Verlag: Aisthesis Verlag


Die Studie schlägt einen neuen Zugang zu dem in der Germanistik weiterhin unbestimmten Verhältnis von Moderne und Postmoderne vor. Die Postmoderne wird nicht als Epoche gedeutet, sondern als eine in der Literatur bereits seit den 1960er Jahren beobachtbare erinnerungskulturelle Formation. In ausführlichen Interpretationen werden Peter Härtlings Niembsch (1964) und Wolfgang Hildesheimers Marbot (1981) als intertextuelle Kontrafakturen spezifisch moderner Diskurse und Narrative gelesen. Die Romane stehen exemplarisch für die These einer postmodernen Selbstunterscheidung der Moderne. Performativ reflektieren sie die Überforderungen des modernen historischen Bewusstseins in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und loten zugleich die kulturpoetischen Potenziale der Literatur aus.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. Kontrafakturen der Moderne – zur Einführung

1.1. Postmoderne in Kontrafakturen – Konturen eines Neuansatzes

1.2. Ansichten postmoderner Erinnerungspoetik – Beispiele

1.3. In welcher Zeit leben wir eigentlich? – Probleme des postmodernen Geschichtsbewusstseins

2. Selbstunterscheidung der Moderne – zur fraglichen Legitimität der Postmoderne

2.1. Legitimationsprobleme – moderne und postmoderne Weltbeschreibung

2.2. Die postmoderne Metaerzählung und das Redigieren der Moderne – Voraussetzungen einer Postmoderne in Kontrafakturen

2.3. „Vom Terminus zur Sache“ – Pluralität, Indifferenz und die Problematik von „Schlüsselbegriffen“ der Postmoderne

2.4. Pluralisierung der Moderne-Bilder – das Beispiel der Literaturgeschichtsschreibung

2.5. „Postgeschichtlichkeit“ und die „breite Gegenwart“ – die Postmoderne als die „Kultur des überforderten historischen Sinns“

2.6. Erinnerungskultur statt Epoche – der Methodenstreit und die transdisziplinäre Beobachtung postmoderner Literatur

3. Poetik der Intertextualität – methodologische Bemerkungen zur Lesbarkeit literarischer Erinnerung

3.1. Allgemeine Texttheorie oder spezifische Textstrategie – Dimensionen der Intertextualität
3.1.1. Intertextualität als Provokation der Literaturwissenschaft – der Text als Intertextualität bei Julia Kristeva
3.1.2. Disziplinierungsversuche – Intertextualität als spezifische Produktions- und Rezeptionsstrategie

3.2. Schreibweisen und Rezeptionsperspektiven – Modelle der Intertextualität
3.2.1. Textstrategien und Schreibweisen – Taxononomie
3.2.2. Rezeptionsperspektiven – zur hermeneutischen Funktionalisierung von Intertextualität

3.3. Das Gedächtnis der Texte – vom kultursemiotischen zum kulturalistischen Intertextualitätsbegriff

3.4 „Literarische Texte interpretieren von sich aus, noch bevor sie interpretiert werden“ – zum Literaturbegriff der Interpretationen

4. Rhetorik des Fingierens – performative Strategien der Gedächtnissimulation in Wolfgang Hildesheimers Marbot. Eine Biographie

4.1. Marbot als „dichtungstheoretische Paradoxie“ – Erwartungshorizonte der zeitgenössischen Literaturwissenschaft

4.2. Simulakrum Marbot – fingierte „Echtheitsausweise“ und Biographie-Similarität
4.2.1. Peritextuelle Leserlenkung – externe Authentizitätssignale
4.2.2. (Pseudo)wissenschaftliche Textdarbietung – interne Authentizitätssignale
4.2.3. Das Ende der Fiktionen – extratextuelle Authentizitätssignale

4.3. Das Fingieren – Intertextualität und mythische Rekonfiguration als narrative Muster
4.3.1. Marbots Beginn im Raum der Texte – Intertextualität
4.3.2. „The Marbot Myth“ – Mythos als narratives und figuratives Grundmuster
4.3.3. Der Erzähler als Biograph – das ‚biographische Ich‘ in Marbot

4.4. „Hyperfiktion“ und „eingeweihter Leser“ – Intertextualität als Metakommunikation

4.5. „Planspiel mit Geschichte“ – das postmoderne Gedächtniskonzept von Marbot

5. Traurige Chronotopen – Geschichte als Vorwand und Widerstand in Peter Härtlings Niembsch oder Der Stillstand. Eine Suite

5.1. „Er war das Extrem“ – Niembschs Stillstand als Kontrafaktur des historischen Bewusstseins

5.2. „Da schriebe, wenn er wollte, einer eine Geschichte, Madame“ – Dialogizität und Metafiktionalität als Erzählkonzepte

5.3. „Ein Pianissimo der Nähe“ – Maskenspiele des Erzählens zwischen biographischem Verstehen und kontrafaktischer Imagination

5.4. Text und Epitext – Erinnerungspoetik und hermeneutischer Intertext
5.4.1. „Was er mir mitbrachte, waren die Echos seiner Erinnerungen“ – Niembsch als intertextuelles Flechtwerk
5.4.2. „Meine Theorie ist meine Arbeit“ – performatives Schreiben
5.4.3. „Die Reibung von Zitat und Idee“ – Material und intertextuelle Einschreibung
5.4.4. „Wir sind verfallen der Reminiszenz“ – Historisierung der Avantgarde
5.4.5. „Wiederholung und Erinnerung sind dieselbe Bewegung“ – Kierkegaard als Hypotext

5.5. Der „zerschriebene, zerdachte Lenau“ – Lenau im kulturellen Gedächtnis der Nachkriegszeit

5.6. „Schöpferischer Chronotopos“ – zur postmodernen Wiederbelebung einer erschöpften Schreibweise
5.6.1. „Erinnerungsblende“ – Lenaus Amerika-Abenteuer und Niembschs Verdoppelung <
5.6.2. „Der Geist der Neuzeit“ – Technologie, Psychologie und Ästhetik der Moderne

5.7. „Akte des Fingierens“ – historische Poetik im Lichte Proustscher Erinnerungssensibilität

6. Verteidigung der Postmoderne in Kontrafakturen – Resümee und Ausblick

Literaturverzeichnis
Danksagung


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