Satirische Kolumnen aus der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ
Buch, Deutsch, 112 Seiten, Format (B × H): 240 mm x 210 mm, Gewicht: 400 g
ISBN: 978-3-924255-41-1
Verlag: Echo Zweibrücken
Autoren/Hrsg.
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Über 24 Jahre, zwischen Mitte 1998 und September 2021, hatte Thomas Brunner seine satirischen Monatsrückblicke für die Zweibrücker Rundschau der Rheinpfalz verfasst und dabei meist das Geschehen in der Stadt und im Umland aufs Korn genommen. Dabei werden unter anderem Erinnerungen ans Königreich am Kreuzberg wach, das für viele Bewohner alptraumhafte Züge annahm und für allerlei Entbehrungen sorgte, aber auch an die hochtrabenden Pläne eines Flughafen-Drehkreuzes Zweibrücken, die – zum Leidwesen einiger Zweibrücker Geldgeber – mit der Modern-Air-Pleite abrupt endeten.
Die Querschüsse in chronologischer Reihenfolge sind ein Stück Zeitgeschichte (vor dem Jahr 2000 noch nach alter Rechtschreibung) und waren Brunners Paradedisziplin. Sprachliche Lockerheit, gepaart mit Wortwitz und viel Fantasie waren das Erfolgsrezept des Meisters der hintergründigen Wortspielerei. Auch alltägliche Erlebnisse und philosophische Gedanken erheiterten die Leser dieser außergewöhnlichen Darstellungsform. Und immer wieder mal verpackte der Wortakrobat seine Themen in Reime, etwa in dem Frühwerk „Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe“, wo er die rechte Szene abwatschte. Für diesen Querschuss vom August 2000 griff Brunner selbst zum Zeichenstift und „rasierte“ Max und Moritz ganz trefflich. Alle anderen Karikaturen zu den Querschüssen stammen von Uwe Herrmann, der Brunner kongenial ergänzte. In all den Jahren, mit Ausnahme von 2008 und 2009, sind so 253 „Brunners Querschüsse“ in der Rheinpfalz erschienen. Noch auf dem Sterbebett hatte Thomas Brunner im November 2021 den Wunsch geäußert, einen Teil davon in einem Buch zu veröffentlichen.
Es ist mir eine Freude, ihm diesen letzen Wunsch zu erfüllen. Thomas Brunner wurde 58 Jahre alt – und so viele Querschüsse sollten es in diesem Buch auch werden. Daneben habe ich ein paar seiner in die Tausende gehenden Zeichnungen ausgewählt und fünf weitere Texte ausgesucht, die dem Leser den Menschen Thomas Brunner näher bringen sollen. Dazu zählt einer der ersten Texte, die er für die Rheinpfalz schrieb: Eindrücke vom Zweibrücker Stadtfest 1998, mit denen er sein großes schreiberisches Talent offenbarte. Dazu gehören auch zwei
sehr persönliche Texte über seinen Zivildienst beim DRK („Psychostress nach Feierabend in der Stammkneipe bekämpft“) und ein ganz besonderes Erlebnis zur Weihnachtszeit („Der Onkel als Antichrist“). „Käpt’n Blaubär“ aus dem Jahr 2012 ist ein Musterbeispiel für seine Vorliebe fürs Reimen und Wilhelm Busch. Wie er allerdings den Allerwertesten als Kunstobjekt in „Der Protest hat seine endgültige Form gefunden“ verarbeitet hat, ist schlichtweg genial. Edelfedern der „Süddeutschen Zeitung“ hätten es nicht besser gekonnt.
Thomas Salzmann