Brüggemeier / Engels | Natur- und Umweltschutz nach 1945 | Buch | 978-3-593-37731-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 4, 379 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 212 mm, Gewicht: 498 g

Reihe: Geschichte des Natur- und Umweltschutzes

Brüggemeier / Engels

Natur- und Umweltschutz nach 1945

Konzepte, Konflikte, Kompetenzen

Buch, Deutsch, Band 4, 379 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 212 mm, Gewicht: 498 g

Reihe: Geschichte des Natur- und Umweltschutzes

ISBN: 978-3-593-37731-5
Verlag: Campus


Nicht erst mit der Anti-Atomkraftbewegung der 70er Jahre und der Gründung der Grünen gelangte der Umweltschutz als Thema in die
breite Öffentlichkeit. Die Autoren des Bandes bieten erstmals einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Umweltschutzes nach
1945 in der Bundesrepublik, aber auch der DDR und anderen Ländern Europas. Von Naturschutz und Landschaftsgestaltung über Kernkraft, Luftverschmutzung und Kunststoffherstellung bis hin zur Umweltbilanz der Bahn schildern sie sowohl Beispiele lokalen Widerstands als auch "großer Politik". Sie führen vor Augen, wie sehr die Debatten bis heute vom Spannungsfeld zwischen Emotionalität und technischen Lösungen geprägt sind.
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Weitere Infos & Material


Vorwort
Albert Schmidt

Den Kinderschuhen entwachsen: Einleitende Worte
zur Umweltgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Franz-Josef Brüggemeier, Jens Ivo Engels

NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPLANUNG IM WANDEL

Kontinuität und Wandel im deutschen Naturschutz 1930 bis 1970:
Bemerkungen und Thesen
Willi Oberkrome

Vom Natur- zum Umweltschutz? England 1949 bis 1990
Karl Ditt

Landschaftstage in der Deutschen Demokratischen Republik -
am Beispiel des Bezirks Neubrandenburg
Hermann Behrens

Die Entwicklung des Naturschutzes und der Landschaftsplanung
nach dem Zweiten Weltkrieg
Stefan Körner

AUFBRUCH UM 1970

Erfolglosigkeit als Dogma? Revisionistische Bemerkungen zum Umweltschutz
zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der "ökologischen Wende"
Frank Uekötter
1972 - Epochenschwelle der Umweltgeschichte?
Kai F. Hünemörder

Gestalten statt Bewahren: Die umweltpolitische Wende der siebziger Jahre
am Beispiel des Atomenergiediskurses im Schweizer Naturschutz
Patrick Kupper

Grün ist die Hoffnung - Umweltpolitik und die Erwartungen hinsichtlich
einer Reform der Institutionen der Europäischen Gemeinschaften um 1970
Norman Pohl

ZUR ANATOMIE VON KONFLIKTEN UND BEWEGUNGEN:
STILE, BILDER, EMOTIONEN

"Politischer Verhaltensstil": Vorschläge für ein Instrumentarium zur Beschreibung politischen Verhaltens am Beispiel des Natur- und Umweltschutzes
Jens Ivo Engels

Powered by Emotion? Affektive Aspekte in der westdeutschen Kernenergie-
geschichte zwischen Technikvertrauen und Apokalypseangst
Albrecht Weisker

Zur visuellen Geschichte der Naturschutz- und Umweltbewegung:
Eine Skizze
Anna-Katharina Wöbse

POLITISCHE DEUTUNGEN DES UMWELTKONFLIKTS SEIT DEN
SIEBZIGER JAHREN

PVC, Dynamit Nobel und die Stadt Troisdorf: Lokale Deutungen von
industriellen Gesundheitsgefahren und ihre Verallgemeinerung
Andrea Westermann

"Atom-Staat" oder "Unregierbarkeit"? Wahrnehmungsmuster im
westdeutschen Atomkonflikt der siebziger Jahre
Thomas Dannenbaum

Umweltverantwortung in einer betonierten Gesellschaft:
Anmerkungen zur kirchlichen Umweltarbeit in der DDR 1970 bis 1990
Hans-Peter Gensichen

PROBLEMDEFINITIONEN UND LÖSUNGSANGEBOTE IM WANDEL

Die Bundesbahn und die (Selbst-)Entdeckung der Umweltfreundlichkeit
Christopher Kopper

Luftverschmutzung, Atmosphärenforschung, Luftreinhaltung:
Ein technisches Problem?
Matthias Heymann

Die Konversion der Idee von Landschaft
Wolfram Höfer

Umwelt und politisches Weltbild: Bisherige Wahrnehmung und künftige Rolle
des Umweltgedankens in Frankreichs Soziologie und Gesellschaft
Florence Rudolf

ANHANG

Personenregister
Autorenverzeichnis


Die Umweltgeschichte ist ein noch jugendlicher, aber den Kinderschuhen mittlerweile entwachsener Forschungszweig. Seit den ersten umwelthistorischen Studien in Deutschland während der achtziger Jahre sind beinahe zwei Jahrzehnte vergangen. Dabei wurden kaum die oftmals weitgespannten Hoffnungen eingelöst, welche anstrebten, die Untersuchung des Mensch-Natur-Verhältnisses zu einem, wenn nicht dem beherrschenden Paradigma künftiger Historiographie zu erheben. Auch wenn erst jüngst wieder Wolfram Siemann und Nils Freytag forderten, Umweltgeschichte in den exklusiven Kreis einer Handvoll historischer Grundkategorien aufzunehmen, kann davon noch keine Rede sein. Zumindest in Deutschland haben flammende methodische Manifeste und kaum im Ansatz erkennbare umwelthistorische Schulenbildungen offenbar weniger Bedeutung als eine Art pragmatische Einverleibung umweltbezogener Ansätze. Entsprechend zeichnet sich der Erfolgsweg der Umwelthistorie auf anderen Pfaden ab, denn es scheint so, als etabliere sich still und bislang kaum wahrgenommen die Selbstverständlichkeit umwelthistorischer Forschungen. Dies gilt auch und gerade im Kontext von Projekten, die nicht a priori als "umwelthistorisch" definiert sind und für Forschende, die sich selbst durchaus nicht immer "Umwelthistoriker" oder "Umwelthistorikerin" nennen würden.
Im November 2002 fand an der Universität Freiburg eine von den Herausgebern organisierte Tagung zum deutschen Natur- und Umweltschutz nach 1945 statt, deren Beiträge die Grundlage für die meisten der hier versammelten Aufsätze bilden. Überraschend war aus unserer Sicht die große Resonanz auf den Call for Papers, die aus der Idee eines klein dimensionierten Workshops eine Tagung mit knapp zwanzig Vorträgen werden ließ, zu der leider bei weitem nicht alle Interessenten eingeladen werden konnten. Der hier präsentierte Band dokumentiert zum ersten Mal die erstaunliche Dichte umwelthistorischer Forschung über Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, einschließlich einiger Ausblicke in europäische Nachbarländer und auf die EG.
Dieser Befund entspricht der seit einigen Jahren boomenden Zeitgeschichtsschreibung - über die gesellschaftliche, politische und kulturelle Entwicklung der Bundesrepublik und auch der DDR entstehen laufend neue Arbeiten aus verschiedenen Blickrichtungen. Bei aller Freude
über die reiche historiographische Ernte sind doch Einschränkungen hinsichtlich der Etablierung von Umweltgeschichte als Zeitgeschichte angebracht. Denn trotz des mittlerweile beachtlichen Wissens und des hohen Standards methodischer Reflexion in der Umweltgeschichte, finden sich bislang in den großen Überblicksdarstellungen, Standardwerken und Einführungen allenfalls Hinweise darauf, dass Fragen der Umwelt, Umweltpolitik und Umweltbewegung zentrale Themen der jüngeren Vergangenheit sind, ohne dass diese jedoch näher behandelt oder die vorliegenden Arbeiten herangezogen würden. So verwundert es nicht, dass ein großer Teil der hier vorgestellten Beiträge vielfach erstmals die Ergebnisse laufender oder kürzlich abgeschlossener Arbeiten vorstellen. Bis zur endgültigen "Ankunft" der Umweltgeschichte im zeithistorischen Kanon wird (leider) noch Zeit vergehen. Der vorliegende Band soll dazu beitragen, diesen Zeitraum zu verkürzen.


Franz-Josef Brüggemeier ist Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Freiburg. Jens Ivo Engels, Dr. phil., ist dort wissenschaftlicher Assistent.


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