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E-Book, Deutsch, 153 Seiten

Reihe: Multimorbidität im Alter

Bornschlegel Pflege und Aphasie

Das Erkennen von Bedürfnissen aphasischer Patienten am Beispiel Schmerz

E-Book, Deutsch, 153 Seiten

Reihe: Multimorbidität im Alter

ISBN: 978-3-456-94712-9
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Pflegebedürftige Menschen, die nach einem Schlaganfall unter Sprachstörungen (Aphasie) leiden, können aufgrund ihrer Sprachdefizite ihre Wünsche häufig nicht verbal äußern.Obwohl kognitiv dazu in der Lage, Situationen richtig einzuschätzen und Entscheidungen zu treffen, können sie diese aufgrund ihrer sprachlichen Probleme oft nicht mitteilen. Nonverbale Signale werden übersehen oder falsch interpretiert, so dass aphasische Menschen grundlegende Bedürfnisse oft nicht verständlich machen können, was sie als extreme Hilflosigkeit und Kontrollverlust erleben.Diese Studie zeigt Signale und Strategien auf, die eine effektivere Kommunikation zwischen aphasischen Patienten und Pflegekräften ermöglichen. Am Beispiel des Vermittelns von Schmerzerleben werden Kommunikationsrahmen und Signale dargestellt, die Pflegenden von Aphasikern helfen sollen, den spezifischen Problemen bei der Pflege von aphasischen Menschen besser zu begegnen.
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1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Danksagung;10
3;Zusammenfassung;12
4;0 Einführung in den Forschungsgegenstand;14
5;1 Stand der Forschung;16
5.1;1.1 Schmerzen;16
5.1.1;1.1.1 Schmerz als Kulturphänomen und Krankheit;17
5.1.2;1.1.2 Definitionen von Schmerz;19
5.1.3;1.1.3 Physiologische Grundlagen von Schmerz;20
5.1.4;1.1.4 Epidemiologie;22
5.1.5;1.1.5 Schmerzassessment;24
5.1.5.1;1.1.5.1 Bewertung der Schmerzintensitä;25
5.1.5.2;1.1.5.2 Multidimensionale Assessmentinstrumente;27
5.1.6;1.1.6 Schmerzversorgung von kommunikationsgestörten Menschen;29
5.1.6.1;1.1.6.1 Verhaltensbasierte Instrumente zur Schmerzeinschätzung;30
5.2;1.2 Aphasische Störungen;32
5.2.1;1.2.1 Definition und Ätiologie;32
5.2.2;1.2.2 Epidemiologie aphasischer Störungen;33
5.2.3;1.2.3 Klassifizierung aphasischer Störungen;34
5.2.4;1.2.4 Aphasische Syndrome;36
5.2.5;1.2.5 Verwendung des Begriffs „Aphasie“ in dieser Studie;38
5.2.6;1.2.6 Psychosoziale Folgen von Aphasie;41
5.3;1.3 Interaktion von Pflegekräften und Patienten;42
5.3.1;1.3.1 Interaktion von Pflegekräften und aphasischen ;44
5.3.2;1.3.2 Rolle der Pflege bei der Behandlung von Schmerzen;46
5.4;1.4 Entwicklung der Fragestellung;47
6;2 Methodologie und Methoden;50
6.1;2.1 Theoretische Anbindung;50
6.1.1;2.1.1 Der Symbolische Interaktionismus als handlungstheoretische Grundlage;50
6.1.2;2.1.2 Grundannahmen des Symbolischen Interaktionismus;52
6.2;2.2 Studiendesign;53
6.2.1;2.2.1 Qualitative Sozialforschung;54
6.2.2;2.2.2 Methoden- und Perspektiventriangulation;55
6.2.3;2.2.3 Fokussierte Ethnographie;56
6.2.4;2.2.4 Güte der Studie;56
6.2.5;2.2.5 Ethische Überlegungen;59
6.3;2.3 Feldphase;61
6.3.1;2.3.1 Interviews mit vorübergehend aphasischen Personen;61
6.3.1.1; 2.3.1.1 Erstellung des Interviewleitfadens;61
6.3.1.2;2.3.1.2 Sampling Strategien und Beschreibung des Samples;62
6.3.1.3;2.3.1.3 Durchführung der Interviews;64
6.3.2;2.3.2 Datenerhebung mittels teilnehmender Beobachtungen;65
6.3.2.1;2.3.2.1 Bestimmung der Beobachtungseinheiten;65
6.3.2.2;2.3.2.2 Sampling Strategien;66
6.3.2.3;2.3.2.3 Beschreibung des Samples;67
6.3.2.4;2.3.2.4 Durchführung der Beobachtungen;69
6.3.3;2.3.3 Interviews mit Pflegekräften;70
6.3.3.1;2.3.3.1 Erstellung des Interviewleitfadens;70
6.3.3.2;2.3.3.2 Sampling Strategien und Beschreibung des Samples;71
6.3.3.3;2.3.3.3 Durchführung der Interviews;72
6.3.4;2.3.4 Datendokumentation;72
6.3.5;2.3.5 Datenanalyse;73
7;3 Ergebnisse der Fallstudien;76
7.1;3.1 Erleben der aphasischen Störung auf Seiten der Betroffenen;77
7.1.1;3.1.1 Extremsituation;77
7.1.2;3.1.2 Kontrollverlust;77
7.1.3;3.1.3 Reaktionen der Betroffenen auf den Sprachverlust;78
7.1.4;3.1.4 Leben mit der Störung;79
7.2;3.2 Erleben der aphasischen Patienten auf Seiten der Pflegekräfte;80
7.2.1;3.2.1 Einschätzung des Störungsbildes;80
7.2.2;3.2.2 Einschätzung aphasischer Patienten;81
7.2.3;3.2.3 Abgrenzung zu demenzkranken Patienten;82
7.3;3.3 Positive Interaktion zwischen Aphasiepatient und Pflegekraft;83
7.3.1;3.3.1 Beziehungsaufbau;84
7.3.2;3.3.2 Fördernde Interventionsstrategien;86
7.3.3;3.3.3 Organisatorische Faktoren;93
7.4;3.4 Umgang mit Schmerzsituationen;98
7.4.1;3.4.1 Voraussetzungen zum Erkennen von Schmerzen;99
7.4.2;3.4.2 Feststellen von Schmerzen bei Aphasiepatienten;100
7.4.3;3.4.3 Schmerzsignale;102
7.4.4;3.4.4 Einsatz von Hilfsstrategien;106
7.4.5;3.4.5 Nicht-Erkennen von Schmerzsituationen;107
7.4.6;3.4.6 Ausbleiben erwarteter Schmerzreaktionen;108
8;4 Diskussion der Ergebnisse;110
8.1;4.1 Die Ergebnisse im Kontext der Untersuchungsmethoden und der Zielsetzung der Studie;110
8.2;4.2 Die Ergebnisse im Kontext des pflegerischen Umgangs mit Aphasiepatienten;111
8.3;4.3 Erkennen von Schmerzzuständen im Kontext der Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient;112
8.4;4.4 Erkennen von Schmerzsituationen im Kontext möglicher Einflussvariablen;114
8.4.1;4.4.1 Gender-Aspekte;114
8.4.2;4.4.2 Sozialer Status als Einflussfaktor;116
8.4.3;4.4.3 Unterschiede bei verschiedenen Versorgungs- Umgebungen;117
8.5;4.5 Umgang mit Aphasiepatienten im Kontext organisatorischer Umwelten;118
8.5.1;4.5.1 Zeit als förderndes Element;118
8.5.2;4.5.2 Kontinuität in der Pflege als förderndes Element;119
8.6;4.6 Umgang mit Schmerzsituationen bei Aphasiepatienten im Kontext verschiedener kommunikativer Strategien;120
8.7;4.7 Verwendung beobachtungsbasierter Instrumente zur Schmerzerkennung bei Aphasiepatienten;122
8.8;4.8 Limitierende Faktoren;123
9;5 Verdichtung der Ergebnisse und Modellierung;126
9.1;5.1 Identifizierte Hauptkomponenten der schmerzbezogenen Interaktion;126
9.1.1;5.1.1 Professionelle Ebene;127
9.1.2;5.1.2 Organisatorische Ebene;128
9.1.3;5.1.3 Beziehungsebene;129
9.2;5.2 Interaktionsmodell;129
10;6 Empfehlungen für Praxis;134
11;7 Ausblick;138
12;Literaturverzeichnis;139
13;Tabellen- und Abbildungsverzeichnis;151
14;Anhang;152


4 Diskussion der Ergebnisse (S. 109-110)

Im nun folgenden abschließenden Teil dieser Arbeit werden die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen dargestellt, die auf der Basis der Ergebnisse dieser Studie entwickelt werden konnten. Diese werden in Kapitel 5 nochmals verdichtet aufgezeigt und unter Rückbezug auf den Symbolischen Interaktionismus als handlungstheoretische Grundlage in ein Interaktionsmodell überführt. Die Konsequenzen für den pflegerischen Alltag, die sich aufgrund der Studienergebnisse zum Umgang mit Aphasiepatienten ergeben, werden anschließend in Kapitel 6 als Handlungsempfehlungen für die Pflege formuliert. Doch zunächst sollen an dieser Stelle die Ergebnisse dieser Untersuchung hinsichtlich der Datengewinnung, der untersuchten Population und der Relevanz der Erkenntnisse für den pflegerischen Alltag diskutiert werden.

4.1 Die Ergebnisse im Kontext der Untersuchungsmethoden und der Zielsetzung der Untersuchung

Der Forschungsanlass für diese Studie gründet auf der Gegebenheit, dass das Problem der Schmerzerkennung bei „sprachlosen“ pflegebedürftigen Patienten zur Entwicklung einer ganzen Reihe verschiedener beobachtungsbasierter Instrumente zur Erfassung von Schmerzzuständen geführt hat, jedoch keine Studien existieren, die die unterschiedlichen Ursachen von Sprachlosigkeit und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Interaktionsfähigkeit der Patienten systematisch berücksichtigen.

Wie bereits im theoretischen Teil dieser Arbeit näher ausgeführt, kann dies dazu führen, dass beispielsweise die unterschiedliche kognitive Disposition von Aphasiepatienten und Patienten mit schwerer Demenz und die daraus resultierenden unterschiedlichen Fähigkeiten zur Interaktion mit Pflegekräften bei der Anwendung beobachtungsbasierter Instrumente keine Berücksichtigung finden und damit den Bedürfnissen aphasischer Patienten nicht gerecht werden.

Das Fehlen empirischer Daten bei der Erkennung von Schmerzen bei Aphasiepatienten als spezieller Subgruppe sprachloser Patienten begründet die Notwendigkeit der Exploration des pflegerischen Umgangs von Aphasiepatienten und Pflegekräften. Dies führt zur Formulierung der Fragestellungen dieser Studie, mit der die Art und Weise der Interaktionen von aphasischen Patienten und Pflegkräften und die Besonderheiten bei der Erkennung von Schmerzsituationen untersucht wurden.

Um dung qualitativer Untersuchungsmethoden als zielführend. Durch die Triangulation der Erhebungsmethoden zur Datengewinnung, nämlich der Kopplung von Interviews mit Betroffenen, Interviews mit Pflegekräften und der bei der Pflege von Aphasiepatienten durchgeführten Beobachtungen, konnte ein umfassendes Abbild der Wirklichkeit der Pflege von Aphasiepatienten rekonstruiert werden. Dabei erwies es sich als Vorteil, dass Personen als Informanten gewonnen werden konnten, die vormals selbst von schwerer Aphasie betroffen waren, deren Störungsbild sich aber so weit rückläufig zeigte, dass sie retrospektiv Auskunft zu ihrer sprachlosen Zeit geben konnten.


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