E-Book, Deutsch, 55 Seiten
Informationen für Eltern, Lehrkräfte und weitere Bezugspersonen
E-Book, Deutsch, 55 Seiten
Reihe: Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie
ISBN: 978-3-8444-2733-2
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Ratgeber bietet verständliche Informationen zu Bindungsstörungen. Er liefert einen Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen und Symptome von Bindungs- und Beziehungsstörungen, die Ursachen, den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten. Der Ratgeber richtet sich vor allem an Eltern sowie Pflege- und Adoptiveltern. Sie erhalten u.a. Empfehlungen zum Aufbau einer positiven Beziehung zu ihrem Kind und Tipps für eine gewaltfreie Erziehung. Zudem informiert der Ratgeber über weitere Möglichkeiten der Unterstützung, wie z.B. Erziehungsberatung oder sozialpädagogische Familienhilfe.
Zielgruppe
Eltern, Lehrer, Erzieher, Pflege- und Adoptiveltern, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut_innen, Kinder- und Jugendpsychiater_innen, Pädiater_innen, Schulpsycholog_innen, (Sozial-) Pädagog_innen, Sozialarbeiter_innen, Mitarbeiter_innen in Familienberatungsstellen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Verhaltenstherapie
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Familientherapie, Paartherapie, Gruppentherapie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Medizin, Gesundheit: Sachbuch, Ratgeber
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Kinder- & Jugendpsychiatrie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Psychiatrie, Sozialpsychiatrie, Suchttherapie
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychologie / Allgemeines & Theorie Psychologie: Sachbuch, Ratgeber
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Weitere Infos & Material
Allgemeine Informationen zur Bindungsentwicklung
Beziehungen prägen unser Leben. Säuglinge kommen mit einem angeborenen Bedürfnis nach Schutz durch soziale und emotionale Nähe zur Welt. Eine fürsorgliche und liebevolle Beziehung ist zentral für die gesunde Entwicklung von Kindern, denn im Rahmen der Interaktionen mit den Hauptbezugspersonen entwickeln sich emotionale und soziale Kompetenzen. Die wichtigste Beziehung eines Kindes ist die zu seinen Eltern. Je jünger ein Kind ist, umso mehr ist es auf den Schutz und die Zuwendung durch die Eltern angewiesen. Ohne sie können Kinder nicht überleben. Dabei befriedigen Eltern nicht nur die körperlichen Bedürfnisse (z. B. nach Nahrung, Schlaf oder Kleidung) ihrer Kinder, sondern auch das Bedürfnis nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und emotionaler Sicherheit. Ein Kind möchte sich geliebt, wertvoll und einzigartig erleben.
Im Normalfall entwickeln Kinder im Verlauf der ersten Lebensjahre eine intensive emotionale Bindung an ihre Bezugspersonen. Bei der Entwicklung stabiler Bindungsbeziehungen steht die Qualität der Fürsorge durch die Bindungspersonen im Zentrum. Durch regelmäßige Interaktionen und die Befriedigung kindlicher Bedürfnisse nach Liebe, Nähe, Schutz, emotionaler Fürsorge usw. entsteht ein enges emotionales Band zwischen dem Kind und seinen Eltern, Pflegeeltern, Großeltern, Erziehern oder anderen vertrauten Bindungspersonen. Man geht heute davon aus, dass biologisch angelegte Verhaltensneigungen des Kindes und der erwachsenen Bezugspersonen für den Bindungsaufbau wesentlich sind. Kindern stehen in diesem Zusammenhang bindungsfördernde bzw. -herstellendende Verhaltensweisen zur Verfügung, wie Schreien, Lächeln und Hinterherkrabbeln oder -laufen. Eltern wiederum verfügen über eine sogenannte „intuitive Elternschaft“, welche auf die Befriedigung der grundlegenden körperlichen, sozialen und emotionalen Bedürfnisse des Kindes ausgerichtet ist. Die „intuitive Elternschaft“ ermöglicht es den Eltern intuitiv und angemessen auf das Nähe- und Schutzbedürfnis ihres Kindes zu reagieren (vgl. Abbildung 1).