Bogner | Die Ethisierung von Technikkonflikten | Buch | 978-3-942393-18-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 326 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 220 mm, Gewicht: 370 g

Bogner

Die Ethisierung von Technikkonflikten

Studien zum Geltungswandel des Dissenses

Buch, Deutsch, 326 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 220 mm, Gewicht: 370 g

ISBN: 978-3-942393-18-8
Verlag: Velbrück


Wissenschaft und Technik werden heute vielfach im Lichte ihrer moralischen Vertretbarkeit problematisiert und weniger im Hinblick auf ihre potenziellen Risiken oder ihren ökonomischen Nutzen. Diese Ethisierung von Technikkontroversen impliziert einen Geltungswandel des Dissenses: Sofern ein Problem als Wertfrage verstanden und verhandelt wird, muss Dissens, auch in dauerhafter Form, als legitim gelten. Dass moderne Gesellschaften mit dieser Herausforderung gerade erst umzugehen lernen, belegen die in diesem Band versammelten Studien zu Expertise, Partizipation und Politik.

Im Vordergrund dieser Arbeit steht also die Bedeutung der Ethisierung für den Umgang mit Kontroversen, die Wissenschaft und Technik betreffen. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die Ethik eine spezifische – und gerade in den medienwirksamen Technikkontroversen tonangebend gewordene – Thematisierungsweise von Wissenschaft und Technik geworden ist. Auf verschiedenen Ebenen wird gezeigt, welche Folgen oder Implikationen die Ethisierung von Wissenschaft und Technik hat: für den Verlauf und die Austragung von Konflikten, für die Mobilisierung und Beteiligung der Öffentlichkeit, für die beratende Wissenschaft und die politische Legitimation. In den empirischen Teilen der Arbeit stehen darum Analysen zu organisierter Laienbeteiligung sowie zur Aushandlungslogik und politischen Funktion von Ethikexpertise im Mittelpunkt. In all diesen Fällen wird Ethisierung als eine neuartige Problematisierungsperspektive vorgeführt, die Auseinandersetzungen um Forschung und Technologien in spezifischer Weise strukturiert, weil sie bestimmte Legitimationserwartungen und Argumentationszwänge freisetzt.
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Autoren/Hrsg.


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Inhalt

I. Einleitung

1. Konjunkturen der Ethik · 2. Was heißt Ethisierung?
· 3. Geltungswandel des Dissenses · 4.
Ethisierung und Governance · 5. Fragestellungen
und Gliederung des Bandes

II. Die Ethisierung von Wissenschaft und Technik
– konflikttheoretische Überlegungen

1. Impulse der soziologischen Konflikttheorie · 2.
Eine Präzisierung des Rahmen-Begriffs ·

3. Die Thematisierungsweise von Konflikten
– eine Typologie · 4. Welche Fragen sind (un-)entscheidbar?
Rahmenspezifische Erwartungen an
Expertise · 5. Resümee

III. Mikropolitik des Wissens – zur Geltung disziplinären
Sonderwissens in Ethikräten

1. Zum Begriff der Mikropolitik · 2. Dimensionen
der Geltung von Wissen · 3. Die Marginalisierung
der Ethik · 4. 'Nationaler Rechtsrat'? Zur
Dominanz der Jurisprudenz · 5. 'Kein Mensch
kennt sich da aus': Zum Status der Naturwissenschaften
· 6. Skizzen zu weiteren Disziplinen und
Wissensformen · 7. Resümee

IV. Mikropolitik der Werte – zur Aushandlungslogik
von Wertkonflikten

1. Politikwissenschaftliche Bezugspunkte · 2.
Arguing, Bargaining – und Wertkonflikte? · 3.
Zur Entwicklung der Vergleichsdimensionen · 4.
Barguing: Zur Aushandlung von Wertkonflikten
in Ethikräten · 5. Konfliktspezifische Kommunikationsweisen
im Vergleich · 6. Resümee

V. Partizipation als Laborexperiment –
Ethikexpertise durch Laien

1. Partizipation als Protest und als Experiment ·
2. Die Hoffnung auf Legitimations- und Rationalitätsgewinne
· 3. Partizipative Technikbewertung
im Licht der Soziologie · 4. Die Bürgerkonferenz
als Modellfall von Partizipation · 5. Alternative
Rationalitäten? Selektivitäten der Laiendeliberation
· 6. Resümee

VI. Expertendissens und politische Autorität – zur
politischen Verwertung von Ethikexpertise

1. Soziologische Traditionslinien: Politisches
'Führertum' und Expertenherrschaft · 2. Die Anerkennung
des Dissenses und die Autonomie der
Politik (Fallstudie Deutschland) · 3. Ethokratie als
Politikideal (Fallstudie Österreich) · 4. Zwischen
Dissens und Bastelkonsens – die politische Verwertung
von Ethikexpertise im Ländervergleich

VII. Epilog

1. Risk und Ethics Governance · 2. Ethisierung
und Moralisierung · 3. Warum Ethisierung? · 4.
Noch einmal: Soziologie der Ethik


Bogner, Alexander
Alexander Bogner, PD Dr., geb. 1969, ist Senior Researcher an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Technikfolgen-Abschätzung. Studium an den Universitäten Salzburg, Marburg und Frankfurt am Main. Promotion (2003) und Habilitation (2010) im Fach Soziologie an der Universität Wien. Assistenzprofessor am Institut für Soziale Ökologie der Universität Klagenfurt (2010/11). Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen die Wissenschafts- und Technikforschung, Umweltsoziologie, Methoden empirischer Sozialforschung sowie soziologische Zeitdiagnostik. Veröffentlichungen zu Technik- und Umweltkonflikten, zur Rolle der Experten in der Wissensgesellschaft, zu Partizipation, zu Inter- und Transdisziplinarität, zum Experteninterview, zu Biopolitik und zur Soziologie der Ethik. Bei Velbrück Wissenschaft hat er 2005 veröffentlicht: Grenzpolitik der Experten. Vom Umgang mit Ungewissheit und Nichtwissen in pränataler Diagnostik und Beratung.

Alexander Bogner, PD Dr., geb. 1969, ist Senior Researcher an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Technikfolgen-Abschätzung. Studium an den Universitäten Salzburg, Marburg und Frankfurt am Main. Promotion (2003) und Habilitation (2010) im Fach Soziologie an der Universität Wien. Assistenzprofessor am Institut für Soziale Ökologie der Universität Klagenfurt (2010/11). Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen die Wissenschafts- und Technikforschung, Umweltsoziologie, Methoden empirischer Sozialforschung sowie soziologische Zeitdiagnostik. Veröffentlichungen zu Technik- und Umweltkonflikten, zur Rolle der Experten in der Wissensgesellschaft, zu Partizipation, zu Inter- und Transdisziplinarität, zum Experteninterview, zu Biopolitik und zur Soziologie der Ethik. Bei Velbrück Wissenschaft hat er 2005 veröffentlicht: Grenzpolitik der Experten. Vom Umgang mit Ungewissheit und Nichtwissen in pränataler Diagnostik und Beratung.


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