Buch, Deutsch, 309 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm
Selbstausdruck, Poetik, Werkstrategie
Buch, Deutsch, 309 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm
ISBN: 978-3-86916-324-6
Verlag: edition text+kritik
Die Beiträge dieses Bandes untersuchen das Tagebuch bei Kempowski unter drei Aspekten: einmal als individueller Selbstausdruck des Dichters und Menschen Walter Kempowski in seiner Zeit; dann als "poetisches Artefakt", dessen Kompositionsprinzipien einer genuin modernen Montage- und Collageästhetik folgen, besonders markant im "Echolot", dem "kollektiven Tagebuch" des Zweiten Weltkriegs; und schließlich als ein "werkstrategisches Instrument", mit dem Kempowski auf die öffentliche Wahrnehmung seiner Person und seiner Bücher gezielt Einfluss nehmen will. Mit diesem mehrdimensionalen Ansatz zeichnet dieses Buch erstmals ein zugleich umfassendes wie auch facettenreiches Porträt des Diaristen Walter Kempowski.
Daneben enthält der Band drei längere Interviews, in denen Peter Kurzeck (in seinem letzten Gespräch), der Lyriker Nico Bleutge und die Familie des Autors ihre persönlichen Perspektiven auf den Tagebuchschreiber Kempowski schildern.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literaturtheorie: Poetik und Literaturästhetik
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literarische Gattungen
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Einzelne Autoren: Monographien & Biographien
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Deutsche Literatur
Weitere Infos & Material
- Philipp Böttcher / Kai Sina: Walter Kempowskis Tagebuchwerk. Vorwort
- Kai Sina: Vom Verlangen, mit Toten zu sprechen, oder: Vorschläge zum wissenschaftlichen Umgang mit Kempowskis Tagebüchern
- Roland Berbig: "Ich bin nun 30". Walter Kempowskis Diarien 1959
- Volker Ladenthin: Gestalt und Gestaltung. Zu Walter Kempowskis Adaption der Gattung Tagebuch
- Gerhard Kaiser: "Umgang mit Größen". Kempowskis Tagebücher als Medien der Autorinszenierung
- Philipp Böttcher: "Sie werden mich wieder als Sammler bezeichnen". Werkstrategien in Walter Kempowskis Culpa. Notizen zum "Echolot"
- Niels Penke: 'Den Tee aufgießen'. Ernst Jünger als diaristisches Vorbild Kempowskis
- Daniel Randau: 'Jawohl, ich bin’s'. Autorinszenierungen in Hundstage und Sirius
- Lutz Hagestedt: Als Oberhahn ging ich voran. Kempowskis Tagebuch als lyrischer Dorfroman
- Anna-Marie Humbert / Kevin Kempke: Heimat und Neubeginn. Die Wiedervereinigung in Tagebüchern von Walter Kempowski und Günter Grass
- Ole Petras: "Langhaarige unter sich?". Kempowski und die Popkultur (in den Tagebüchern 1956–1970)
- Maren Horn: "Still kamen sie, und prachtvoll werden sie sich entfalten". Das Tagebuch-Universum Walter Kempowskis. Ein Bericht
aus der Berliner Akademie der Künste
- Wolfgang Struck: Walter Kempowskis Echolot. Textarchitekturen eines "kollektiven Tagebuchs"
- Carla Damiano: Tagebuch performativ – oder: Nicht immer schweigen die Toten. Die öffentlichen Lesungen aus Walter Kempowskis
Echolot
- Philipp Böttcher / Kai Sina: "Eine geschwätzige, allumfassende, mischmaschige Chronik". Einführende Überlegungen zu Walter Kempowskis Bloomsday ’97 – mit den begleitenden Tagebuchnotizen des Autors
-Philipp Böttcher / Kai Sina: "… wenn ich aufwache – weiß ich dann noch, wer ich bin?" Peter Kurzeck in seinem letzten Gespräch über den Diaristen Walter Kempowski, den Verlust, das Erinnern – und über ungeschriebene Bücher
- Tausende und "drei stimmen". Ein Gespräch mit Nico Bleutge über seine lyrische Anverwandlung des Echolot
- "Er hat sich der Form angenähert". Ein Gespräch mit der Familie über den Tagebuchschreiber Walter Kempowski