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E-Book, Deutsch, 239 Seiten

Bösch Parapsychiatrie

Streifzüge eines Psychiaters zwischen Schulmedizin und Geistheilung

E-Book, Deutsch, 239 Seiten

ISBN: 978-3-943416-28-2
Verlag: Scorpio Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieses ungewöhnliche Buch bietet tiefe Einblicke in die Praxis eines Seelenarztes, der sein Wirken immer auch als Gratwanderung zwischen Wissenschaft und Alternativmedizin begriff. Wie Jakob Bösch es trotz heftigen Gegenwinds aus der Fachwelt immer wieder schaffte, mit unkonventionellen Methoden gerade den sogenannten "aussichtslosen Fällen" und "Austherapierten" doch noch zu helfen, ist wohl eine der erstaunlichsten ärztlichen Erfolgsgeschichten unserer Tage überhaupt.
Aus seinem überreichen Fundus an Patientengeschichten, Fallbeispielen und nicht zuletzt eigenen Erfahrungen berichtet Dr. Jakob Bösch authentisch und glaubwürdig über seine Erlebnisse mit der hierzulande sehr ungewöhnlichen Kombination aus Psychiatrie und Geistheilung. Ohne Scheuklappen und Vorurteile, aber auch mit einer guten Portion Kritikvermögen zeigt er die Chancen der Geistheilung auf und ihre Grenzen. Ein ebenso unterhaltsamer wie lehrreicher Werkstattbericht für Fachwelt und Publikum, darüber hinaus eine wertvolle Orientierung für alle, die Heilung suchen. Geschrieben aus dem Blickwinkel des unabhängigen Fachmanns, dem nichts Menschliches fremd ist und der auf vier Jahrzehnte ärztliche Tätigkeit, unter anderem als Chefarzt einer staatlichen psychiatrischen Klinik, zurückblicken kann.
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WEICHENSTELLUNGEN Da bin ich nun der Psychiatrie-Chefarzt geworden. Eine gute Zeit liegt vor mir, da bin ich zuversichtlich. Aber warum nur schleicht sich schon bald diese unbestimmte Empfindung ein, es nähere sich etwas Unberechenbares, Schweres? Ich kehre gerade von einem Kongress aus St. Petersburg zurück, und da ist es auch schon geschlüpft, wie ein missratenes Küken aus einem schlecht bebrüteten Ei. Nein, nicht Herzinfarkt, nicht Krebs. Es ist das eingetroffen, woran ich am wenigsten gedacht habe: Ein anderer Mann ist ins Leben meiner Frau getreten. Zuerst banalisiere ich, dann mache ich Druck. Will mir nicht eingestehen, wie ernsthaft die Sache für sie und damit auch für mich und die Kinder ist. Der Gedanke ist mir unerträglich: Unsere Kinder erleben das Zerbrechen der elterlichen Verbindung. Und das im sensiblen Alter zwischen elf und 17 Jahren! Obwohl, und eigentlich weiß ich es ja aus zahlreichen Beratungsgesprächen: So etwas kommt immer zum falschen Zeitpunkt. Ich muss mir eingestehen: Es sind auch meine eigenen Verlassensängste, aus der eigenen Kindheit rührend, die sich jetzt zur Panik hochschaukeln. Bis hin zur altbekannten körperlichen Empfindung, dass da etwas auf die Brust drückt und einen zu ersticken droht. Wo finde ich Hilfe? Meine Psychotherapieausbildung ist sehr breit, das müsste locker für alle Symptome reichen, die mich jetzt plagen. Doch was nützt die Breite, wenn man in der Tiefe leidet? Ich kann mich ja schlecht bei mir selbst auf die Couch legen. Auch werde ich schwerlich bei jemandem aus dem unmittelbaren Kollegenkreis Beistand finden. Erstens, weil ich hier selbst der Ober-Therapeut bin. Da will dann niemand so richtig ran. Zweitens und verschärfend, weil ich hier auch noch als Unruhestifter gelte. Unter meinen jetzigen Kollegen hat sich die Psychoanalyse als vorherrschende Therapieform gehalten. Ich dagegen praktiziere schon lange Systemische Psychotherapie und biete auch Ausbildungen in Paar- und Familientherapie an. Natürlich habe ich diesen Ansatz auch hier vertreten – ich fürchte, sogar mit einer guten Portion missionarischen Eifers. Meine Situation hat etwas von der eines Regenmachers, dessen eigener See ausgetrocknet ist. Ohne Hilfe kann ich diese Not nicht länger aushalten. Ich bin Seelenarzt, wie man es früher ganz unverschämt nannte, doch meine eigene Seele tickt wie jede andere. Sie gerät eben manchmal auch aus dem Takt. Und das weckt im Menschen die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Zwar hat mich die Faszination fürs Paranormale und Übersinnliche, die Sehnsucht nach dem Paradies, schon seit der Kindheit begleitet, zwar habe ich ungeheuer viel darüber gelesen und diskutiert – aber eingestiegen, so richtig praktisch, bin ich da immer noch nicht. Nun denn, bevor die Depression meine Psyche flächendeckend überwuchert, lasse ich an ihr doch lieber eine metaphysische Rodung vornehmen. Die Gelegenheit ist günstig. Gerade findet eine internationale Publikumsmesse für Geistiges Heilen statt. Man kann auch sagen, es wird das Hochamt alternativer Spiritualität und Heilkunst gefeiert, mit Dutzenden internationaler Referenten in Vorträgen und Workshops und mit vielen Hundert Besuchern. Das alles in einem anerkannten Messezentrum! Nein, die Zunft der Handaufleger, Besprecher und Geistheiler versteckt sich nicht mehr im Hexenhäuschen, sie arbeitet in der Mitte unserer sogenannten Überflussgesellschaft. Ich befinde mich in der klassischen Situation eines schwere seelische Not leidenden Menschen, dem kein Arzt und keine Klinik helfen kann – wenn auch aus einem nur für mich selbst gültigen Grund – und der deshalb zum letzten Strohhalm greift, nämlich dass mit spirituellem Wissen Heilung bewirkt werden kann. Ob es nun meine echte innere Stimme ist oder einfach nur ein wirrer Gedanke vor dem Hintergrundrauschen eines mentalen Chaos – jedenfalls scheint mir jetzt sonnenklar: Auf diesem spirituellen Heilerkongress werde ich jemanden finden, dem ich mich anvertrauen kann und der mir aus der Verzweiflung hilft. Schon bin ich auf der Veranstaltung. Ich höre mir Vorträge an und wohne Demonstrationen bei. Befinde ich mich wirklich am richtigen Ort? Diese Szene ist mir doch etwas fremd. Die Frauen meist in langen, bunten Gewändern. Die Männer (es gibt hier nicht so viele) oft ebenso zögernd und unsicher wie ich. Die Luft ist mit einzeln nicht mehr identifizierbaren Düften reichlich gesegnet. Auf dem angegliederten Eso-Basar wird eine ganze Batterie von Flakons mit leuchtend farbigem Inhalt – heilende und reinigende Essenzen, heißt es – angeboten. Ich muss wohl eine Sekunde zu lange staunend daraufgeblickt haben. Schon erhalte ich ein Angebot für eine probeweise und unentgeltliche Aurareinigung. Ich lehne höflich ab und ziehe weiter. Auf zum nächsten Vortrag! Er findet in einem der größeren Säle statt, der spielend mehrere Hundert Zuschauer fast. Hinten sind gerade noch wenige Plätze frei. Auf der Bühne spricht eine attraktive Frau mit einer sanften und doch kraftvollen Stimme über die heilende Wirkung der Liebe. Von Minute zu Minute bessert sich mein Befinden. Nein, ich bilde mir das nicht ein. Da ist etwas. Es wäre womöglich zu viel, es eine heilende Wirkung zu nennen, aber es fließt etwas zu mir, und es ist sehr angenehm. Ist es die Ausstrahlung dieser Frau? Ist es die konzentrierte Stille im Raum, die etwas von einem Gottesdienst hat, nur dass die Gesichter der Zuhörer nicht ernst, sondern heiter und gelöst auf mich wirken? Oder ist es beides? Jedenfalls trage ich mich nach dem Vortrag in eine Liste ein, um mein Interesse an der Teilnahme eines Seminars bei Pamela anzumelden. Allerdings sind nur noch Plätze in einem einwöchigen Intensivkurs frei. Er findet auch noch auf den Kanaren statt. Aber gut, ich habe mich entschieden und nehme teil. Eine besondere Ausstrahlung von Pamela wird nicht nur von mir empfunden, sondern von vielen bestätigt. Ist es unsere Einbildung? Statten wir die Frau mit einem Heiligenschein aus, um uns dann von ihr umso tiefgreifender trösten und heilen zu lassen? Ist es einfach die Gruppenatmosphäre? Sind es die von Pamela gesprochenen Meditationen? Bei mir wohl kaum, denn beim Meditieren werde ich jedes Mal ungeduldig und sehne das Ende herbei. Noch zappeliger bin ich bei stillen Meditationen. Mein Hirn arbeitet einfach weiter und lässt sich nicht in Versenkung verführen. Gut, es werden auch noch allerhand Übungen gemacht, um die eigene Sensitivität zu steigern. Kann ich erfühlen, was da in der herumgezeigten Schachtel liegt? Den ganzen Gegenstand? Wenigstens die Farbe oder die Form des verborgenen Objekts? Eröffnet sich mir der Inhalt eines Schreibens im verschlossenen Briefumschlag? Erhalte ich Bilder vom Zuhause meines Gegenübers? Nach meiner Einschätzung waren andere in diesen Dingen erfolgreicher als ich. Und doch, ich kann es nicht leugnen: Diese Woche tat mir sehr gut. An ihrem Ende sind wieder Frieden und Zuversicht in mir eingekehrt. Die Not und der Schmerz sind erträglicher. Die Hoffnung wieder stärker, die Ehe doch noch retten und die Familie zusammenhalten zu können. Jede Erklärung über die Gründe dieses Stimmungsumschwungs wäre Spekulation. Beim Abschied auf dem Flugplatz sagt mir Pamela: »Ich weiß, wie sehr du hoffst, deine Frau halten zu können. Ich habe dich allerdings allein gesehen. Nicht so traurig wie jetzt, sondern sehr kraftvoll und voller neuer Ideen.« Ein differenziertes Statement, wenn man so will. Allerdings ist für mich jetzt nur ein Satz interessant. Wie ein grässlicher Messerstich ist er mir in den Bauch gefahren: »Ich habe dich allein gesehen.« Hat sie das tatsächlich gesehen? Sieht sie wirklich mehr als wir, die Normalsterblichen? Ihre Prognose passt mir nicht! Das »kraftvoll« kann ich nicht aufnehmen. Nur das »allein« ergreift von meinem Innern Besitz. Das will ich auf keinen Fall als Wahrheit akzeptieren. Ich will das Scheitern meiner Ehe nicht wahrhaben, kämpfe verzweifelt weiter um meine Frau. Wochenlang höre ich im Auto Pamelas Kassetten über die heilende Liebe, wieder und wieder, um die Not durchzustehen. Der seelische Schmerz löst sich jedes Mal: so wie eine Tablette körperlichen Schmerz vertreiben kann. Würde ich es nicht selbst erleben, ich könnte nicht glauben, dass eine Rede auf Kassette so viel bewirken kann! Eigentlich glaube ich nicht daran, dass da mit Worten allein eine besondere Energie vermittelt wird. Oder halte ich es doch für möglich? Dann zieht meine Frau aus. Ein Jahr lang habe ich gekämpft, fast bis zur totalen Erschöpfung. Aber nun, schon wenige Wochen nach ihrem Gehen, spüre ich plötzlich eine Befreiung, eine unglaubliche Kraft in mir. Ich bin überglücklich, dass ich mit den Kindern zusammenbleiben darf, auch wenn gleichzeitig Chefarzt- und Vatersein lange Tage und kurze Nächte ergeben. Ich erinnere mich an Pamelas apodiktische Sätze am Flughafen. Kann sie also wirklich mehr sehen als wir Durchschnittsmenschen? Und was ist mit ihrer Gabe zur Geistheilung? Sogar Krebs soll sie heilen können. Ich muss da noch ein paar Wochenenden in ihren Kursen verbringen, um näher an die gewünschten Antworten heranzukommen. Und kann es dann nicht leugnen: Jedes Mal verspüre ich anschließend mehr Kraft und Ruhe, erlebe ich größeren inneren Frieden. Und bin sogar äußerlich friedlicher. Das wird mir auch von anderen bestätigt, unaufgefordert. Nur mit dem Meditieren klappt es bei mir weiterhin nicht. Auch auf die Frage, was Pamela kann und wo ihre Grenzen sind beim Heilen, habe ich noch keine klare Antwort. Mein kindliches Herz hat viel Heilung erfahren, mein Forscherverstand drängt nach...


Jakob Bösch ist emeritierter Psychiatrie-Chefarzt und Hochschullehrer. Über die Hirnforschung gelangte er zur Psychiatrie, die er erweiterte als Pionier der Selbsthilfegruppen-Bewegung und der Nachbarschaftshilfe. Internationales Aufsehen erregte er durch die Integration von Spiritualität, Alternativmedizin und Spirituellem Heilen in die Psychiatrie. Sein erstes Buch Spirituelles Heilen und Schulmedizin wurde zu einem Bestseller. Jakob Bösch ist Preisträger der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie, der Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie und des Schweizerischen Verbandes für Natürliches Heilen.


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