Boes / Gül / Kämpf | Empowerment in der agilen Arbeitswelt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 213 Seiten, E-Book

Boes / Gül / Kämpf Empowerment in der agilen Arbeitswelt

Analysen, Handlungsorientierungen und Erfolgsfaktoren

E-Book, Deutsch, 213 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-648-13599-0
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die agile Arbeitswelt birgt Chancen für mehr Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Zum anderen entstehen jedoch - etwa im Umgang mit Transparenz und einer zunehmenden Geschwindigkeit in der Arbeit - auch Risiken, die zu neuen Belastungskonstellationen führen können. Erst korrekt eingeführtes Empowerment ermöglicht es, die Potenziale der Agilität nicht nur für die Steigerung von Innovativität und Effizienz, sondern auch für eine neue Humanisierung in der Arbeitswelt zu entfalten. Mit diesen konkreten Erfolgsfaktoren für die Verwirklichung von Empowerment klappt die Implikation. Die enthaltenen Statements von Vordenkern entwickeln zudem positive Leitgedanken für die Zukunft der Arbeitswelt. Inhalte: - Forschungsreport: Agilität braucht Empowerment - Empowerment in der Praxis: Analysen, Fallstudien, Erfahrungsberichte u.a. von SAP, Siemens AG, DB Systel - Toolbox Empowerment: Werkzeuge und Konzepte 

Andreas Boes PD Dr. Andreas Boes ist Vorstandsmitglied des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München. Katrin Gül Katrin Gül ist Wissenschaftlerin am ISF München. Belastung und Gesundheit in der Wissensarbeit sowie die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt gehören zu ihren Forschungsschwerpunkten. Tobias Kämpf Tobias Kämpf, Dr., ist Wissenschaftler am ISF München und Lehrbeauftragter an der FAU Erlangen-Nürnberg. Als Soziologe forscht er seit mehr als 15 Jahren zur Digitalisierung von Arbeit und dem Wandel der Gesellschaft. Digitale Geschäftsmodelle und neue agile Arbeitsformen mit ihren Auswirkungen auf die Arbeitswelt und Beschäftigten zählen zu seinen Schwerpunkten. Thomas Lühr Thomas Lühr ist Wissenschaftler am ISF München. Die subjektive Wahrnehmung der Digitalisierung und ihre Folgen für die Mittelschichten sind seine Forschungsschwerpunkte.
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1 Einführung – Empowerment als Schlüssel für die neue Arbeitswelt


Prof. Dr. Andreas Boes, Katrin Gül, Dr. Tobias Kämpf, Thomas Lühr (ISF München)

Die digitale Transformation macht uns gegenwärtig zu Zeitzeugen eines tief greifenden Wandels mit weitreichenden Folgen für Unternehmen und deren Beschäftigte. Doch nicht nur das: Der aktuelle Umbruch bietet uns auch die Chance für eine grundlegende Neugestaltung der Arbeitswelt im Sinne der Menschen. Diese Ausgangshypothese war Ursprung für das Forschungs- und Gestaltungsprojekt »Empowerment in der digitalen Arbeitswelt«.1 In dem dreijährigen Projekt sind wir der Frage nachgegangen, wie sich die Arbeitswelt gegenwärtig für Beschäftigte und Führungskräfte verändert und wo sich Möglichkeitsräume auftun, um diese Arbeitswelt im Sinne einer neuen »Humanisierung von Arbeit« zu gestalten. Unsere Erkenntnisse fließen in dieses Buch ein.

Hintergrund ist unsere Beobachtung, dass sich angesichts der Herausforderungen durch die digitale Transformation aktuell immer mehr Unternehmen gezwungen sehen, sich grundlegend neu zu erfinden. Dabei gewinnt die Orientierung am Leitbild der »agilen Organisation« nicht nur in Start-ups, sondern auch in Großunternehmen zunehmend an Bedeutung: Agilität avanciert mehr und mehr zu einem Schlüsselkonzept, um die Potenziale der digitalen Revolution zu heben. Erst durch agile Konzepte können digitale, cloudbasierte Geschäftsmodelle umgesetzt und weltweit skaliert werden. Sie ermöglichen es, Innovationsprozesse zu beschleunigen und externe Akteure, wie Kunden und Geschäftspartner, dynamisch in Wertschöpfungsprozesse zu integrieren.

Für die Mitarbeiter in den Unternehmen birgt die agile Arbeitswelt Chancen, für mehr Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung und Demokratie – Erwartungen, die z. B. auch den Diskurs um »New Work« prägen. Zum anderen entstehen jedoch auch Risiken, etwa im Umgang mit Transparenz und einer zunehmenden Geschwindigkeit in der Arbeit, die zu neuen Belastungskonstellationen führen können. In dieser Situation gilt es, die Gestaltung in die Hand zu nehmen. Und der entscheidende Schlüssel für eine Gestaltung im Sinne der Menschen ist – so lautet die zentrale These dieses Buches – das Empowerment der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn unsere Forschungsergebnisse zeigen: Erst ein konsequentes Empowerment ermöglicht es, die Potenziale der Agilität nicht nur für die Steigerung von Innovativität und Effizienz, sondern auch für eine neue Humanisierung in der Arbeitswelt zu entfalten. Allerdings erweist sich die Realisierung von Empowerment in der Praxis agiler Konzepte oftmals als ein schwieriges Unterfangen.

Dieses Buch bringt wissenschaftliche Ergebnisse aus drei Jahren Forschung mit konkreten Erfahrungen und Strategien aus der Praxis zusammen und verdichtet diese zu innovativen Gestaltungsideen und Impulsen für die Zukunft der Arbeitswelt. Ziel ist es, die konkreten Erfolgsfaktoren für Empowerment zu benennen sowie Praktikerinnen und Praktikern innovative Instrumente und Methoden für die gezielte Förderung von Empowerment an die Hand zu geben.

In diesem Buch stellen zahlreiche Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Branchen, wie der IT-Industrie, der Automobil- und der Elektrobranche sowie dem Bereich Weiterbildung, vor, wie ihre Organisationen Arbeitsumgebungen schaffen, die Empowerment von Beschäftigten gezielt fördern. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklären, welche Bedeutung Empowerment für die zukünftige Arbeitswelt hat, welche Spielarten von Empowerment es aktuell gibt und worin die Risiken und Erfolgsfaktoren bestehen. Neben kompakten Analysen und Fallstudien, in denen Herausforderungen und Ansatzpunkte für Empowerment beleuchtet werden, bietet die Publikation Erfahrungsberichte über den Umgang mit innovativen Konzepten und Tools, die praktische Handlungsorientierungen für eine erfolgreiche Gestaltung von Arbeitsbedingungen liefern. Nicht zuletzt kommen Vordenkerinnen und Vordenker zu Wort, die sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit der Zukunft der Arbeitswelt auseinandersetzen und dabei positive Leitorientierungen entwickeln.

Die Autoren Katrin Gül, Prof. Dr. Andreas Boes, Dr. Tobias Kämpf, Thomas Lühr und Alexander Ziegler (ISF München) stellen in Kapitel 2 »Empowerment – Ein Schlüsselkonzept für die agile Arbeitswelt« auf der Grundlage einer kompakten Analyse des gegenwärtigen digitalen Umbruchs vor, welche Bedeutung das Konzept des Empowerments für die zukünftige Arbeitswelt hat und was Empowerment im Kern ausmacht. Anschließend werden die zentralen Dimensionen von Empowerment in der agilen Arbeitswelt vorgestellt.

Im Fokus des zweiten Teils »Varieties of Empowerment« stehen die Gestaltungsherausforderungen für Empowerment in der Praxis. Wie agil arbeitende Teams ihre Arbeitssituation erleben und welche Bedeutung für sie Empowerment im Arbeitsalltag hat, veranschaulichen zwei Fallstudien: Während Alexander Ziegler, Dr. Tobias Kämpf, Thomas Lühr und Prof. Dr. Andreas Boes den Einfluss von Empowerment auf das Belastungsempfinden von agil arbeitenden Teammitgliedern und die verschiedenen Ausprägungen von Empowerment beschreiben, gibt Elisabeth Vogl (ISF München) in Kapitel 8 einen Einblick in die Bedeutung von Empowerment bei der Open-Source-Entwicklung. Benedikt Simmert, Karen Eilers, Prof. Dr. Christoph Peters und Prof. Dr. Jan Marco Leimeister (Universität Kassel) analysieren in Kapitel 4, wie Empowerment interne Crowd Work fördern kann, welche Anknüpfungspunkte diese für Empowerment bietet und wie innovative Lösungen aussehen können, um es in neuen agilen und digitalen Formen von Arbeit zu verankern.

Neben diesen wissenschaftlichen Analysen erfahren Sie von Dr. Wolfgang Fassnacht (SAP) in Kapitel 5, was der Wandel zum agilen Unternehmen für die Beschäftigten bedeutet und wie der Softwarekonzern die digitale Arbeitswelt gestaltet. Stephan Jorra (Siemens Energy) berichtet in Kapitel 6 über seine agilen Projekte in den Bereichen Entwicklung und Produktion. Mit einem ausführlichen Erfahrungsbericht beschreibt Klaus-Theo Sonnen-Aures (DB Systel), wie das Unternehmen eine umfassende Transformation durchlaufen und dabei auf die Beteiligung, Selbstbestimmung und Selbstorganisation der Beschäftigten gesetzt hat.

Kapitel 9 »Der Empowerment-Index« stellt konkrete Gestaltungsansätze, Instrumente und Methoden zur Stärkung von Empowerment und Partizipation vor, die im Rahmen des Projekts »Empowerment in der digitalen Arbeitswelt« entwickelt und getestet wurden. Sie zeigen beispielhaft, wie eine partizipative Gestaltung der Arbeitswelten der Zukunft gelingen kann. Katrin Gül, Dr. Tobias Kämpf und Thomas Lühr stellen den Empowerment-Index vor. Dieses ganzheitlich integrierte Analyse-Tool hilft dabei, die wesentlichen Ansatzpunkte zur Stärkung von Empowerment in einer agilen Arbeitswelt zu erkennen. Daniel Knapp und Matthias Grund (andrena objects ag) stellen in Kapitel 10 Instrumente zur Befähigung von agil arbeitenden Teams in der Softwareentwicklung vor, die Wissenslücken schließen und unterstützende Werkzeuge bereitstellen. Die Autoren zeigen anschaulich, dass neben der Handlungsbefugnis auch der Aspekt des Befähigens für das Empowerment von Beschäftigten zentral ist.

Auch die Gewerkschaften und Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter stehen aktuell vor der Herausforderung, wie sie ihre eigene Arbeit an die neuen Herausforderungen anpassen können, die sich im Zuge der digitalen Transformation stellen. Nesrin Gül (IG Metall) berichtet hierzu in Kapitel 11 über neue Formen der Partizipation für die betriebliche Mitbestimmung, die auf das Empowerment von Betriebsräten und Vertrauensleuten setzen und bereits erfolgreich erprobt wurden. Peter Mosch, Jörg Schlagbauer, Rita Beck, Dr. Hans-Joachim Gergs und Ralf Mattes berichten, wie der Betriebsrat der AUDI AG Ingolstadt mit neuen Instrumenten und Methoden den Weg in eine neue Mitbestimmungskultur 4.0 einschlägt, welche die direkte Beteiligung der Belegschaft verknüpft mit der verfassten institutionalisierten Mitbestimmung.

Abschließend entwickeln in Teil IV »Positionen: Aufbruch in eine neue Humanisierung der Arbeitswelt« Vordenkerinnen und Vordenker aus verschiedenen Organisationen Leitideen für die Gestaltung der agilen Arbeitswelt. Prof. Dr. Lars Vollmer (Leibniz Universität Hannover) greift die Herausforderungen der Wirtschaft im 21. Jahrhundert auf, hebt auf das neue Zukunftskonzept der Selbstorganisation ab und macht sich für eine Hauptrolle der Menschen bei der Gestaltung des Wandels...


Boes, Andreas
PD Dr. Andreas Boes ist Vorstandsmitglied des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München.

Gül, Katrin
Katrin Gül ist Wissenschaftlerin am ISF München. Belastung und Gesundheit in der Wissensarbeit sowie die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt gehören zu ihren Forschungsschwerpunkten.

Kämpf, Tobias
Tobias Kämpf, Dr., ist Wissenschaftler am ISF München und Lehrbeauftragter an der FAU Erlangen-Nürnberg. Als Soziologe forscht er seit mehr als 15 Jahren zur Digitalisierung von Arbeit und dem Wandel der Gesellschaft. Digitale Geschäftsmodelle und neue agile Arbeitsformen mit ihren Auswirkungen auf die Arbeitswelt und Beschäftigten zählen zu seinen Schwerpunkten.

Lühr, Thomas
Thomas Lühr ist Wissenschaftler am ISF München. Die subjektive Wahrnehmung der Digitalisierung und ihre Folgen für die Mittelschichten sind seine Forschungsschwerpunkte.

Andreas Boes

PD Dr. Andreas Boes ist Vorstandsmitglied des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München.

Katrin Gül

Katrin Gül ist Wissenschaftlerin am ISF München. Belastung und Gesundheit in der Wissensarbeit sowie die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt gehören zu ihren Forschungsschwerpunkten.

Tobias Kämpf

Tobias Kämpf, Dr., ist Wissenschaftler am ISF München und Lehrbeauftragter an der FAU Erlangen-Nürnberg. Als Soziologe forscht er seit mehr als 15 Jahren zur Digitalisierung von Arbeit und dem Wandel der Gesellschaft. Digitale Geschäftsmodelle und neue agile Arbeitsformen mit ihren Auswirkungen auf die Arbeitswelt und Beschäftigten zählen zu seinen Schwerpunkten.

Thomas Lühr

Thomas Lühr ist Wissenschaftler am ISF München. Die subjektive Wahrnehmung der Digitalisierung und ihre Folgen für die Mittelschichten sind seine Forschungsschwerpunkte.


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