E-Book, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm
Grundlagen Kreative Ideen Workshops
E-Book, Deutsch, 304 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm
ISBN: 978-3-8426-5573-7
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
und gibt praktische Tipps zum respektvollen Umgang mit der
Natur. Mit zahlreichen Mini-Workshops zu den Themen Makro, Landschaften, Tiere oder Malen mit der Kamera hilft sie Hobbyfotografen, ihren eigenen Weg in die Naturfotografie zu finden und ihre Wunschmotive optimal umzusetzen.
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DIE PASSENDE AUSRÜSTUNG
Vielleicht bist du schon im Besitz einer Kameraausrüstung, vielleicht stehst du noch ganz am Anfang und überlegst dir gerade, welches Equipment dich zukünftig begleiten soll. Im ersten Kapitel dreht sich deshalb alles um unterschiedliche Kameratypen, Objektive, Filter und andere nützliche Hilfsmittel – für einen gut durchdachten Start in die Naturfotografie. Auswahl des Equipments
Der Markt bietet mittlerweile viele Systeme, derer man sich bedienen kann. Doch entscheidet man sich nun für eine Bridgekamera oder soll es doch eine Systemkamera werden? Welche Objektive benötigt man für welchen Einsatzbereich? Die jeweiligen Antworten hängen von mehreren Faktoren ab, die man vor dem Kauf berücksichtigen sollte. Stelle dir deshalb zunächst folgende Fragen: • Wie viel an Gewicht möchtest und kannst du auf den Touren mitnehmen? • Möchtest du dich sowohl in der Landschafts-, als auch der Makro-und Tierfotografie ausprobieren oder konzentrierst du dich lieber auf einen Bereich? • Wie viel möchtest du für dein Equipment ausgeben? Um diese Fragen zu beantworten und die für dich passende Wahl zu treffen, stelle ich dir im Folgenden unterschiedliche Kameras, Objektive und weiteres Zubehör vor. Kamera
Um zu entscheiden, welche Kamera du nutzen möchtest, solltest du beachten, dass davon auch die Objektivwahl abhängt. Verschiedene Hersteller wie Canon, Nikon, Sony, Fuji oder Olympus bieten eine große Auswahl an Kameras und Objektiven an. Die Wahl deiner Kamera entscheidet also automatisch über einen Großteil des restlichen Equipments. Kamerasysteme
Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Kamerasysteme: Kompaktkameras, Bridgekameras und Systemkameras, wobei Letztere noch einmal unterteilt sind in Spiegelreflex- und spiegellose Kameras. In den folgenden Abschnitten erfährst du mehr über die einzelnen Kamerasysteme. Kompaktkameras sind klein und leicht, bieten jedoch nicht sehr viele Einstellungsmöglichkeiten. Sie besitzen einen recht kleinen Sensor, einen kleinen Zoombereich und liefern eine eher niedrige Bildqualität, sind dafür aber günstig in der Anschaffung. Man sollte allerdings beachten, dass bei einer Kompaktkamera keine Objektive gewechselt werden können. Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei einer Bridgekamera um eine „Brücke“, also eine Art Zwischenstufe zwischen Kompakt-und Systemkamera. Das bedeutet, sie vereint die Eigenschaften beider Systeme. Bridgekameras weisen einen hohen Brennweitenbereich auf, das Objektiv kann jedoch ebenfalls nicht gewechselt werden. Bei einer Systemkamera, auch als Wechselobjektivkamera bezeichnet, können die Komponenten ausgetauscht werden. Man kann also an das Kameragehäuse (body) kompatible Objektive (lens) anbringen. Die Systemkamera wird in verschiedene Klassen unterteilt, wobei Spiegelreflexkameras und spiegellose Kameras am häufigsten verwendeten werden. Die digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) war lange Zeit marktführend im Naturfotografiebereich und erbringt hervorragende Leistungen. Die großen Bildsensoren, der schnelle Autofokus sowie zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten machen sie zu einem geeigneten Arbeitswerkzeug für den Fotografen. Das Licht wird über einen Spiegel in den Sucher reflektiert, weshalb man bei der DSLR ein reales Bild im Sucher sieht, jedoch kein fertig entwickeltes und an deine Einstellungen angepasstes Bild. Der Spiegelschlag erzeugt das Auslösegeräusch, was in der Wildtierfotografie bei empfindlichen Arten manchmal störend sein kann. Allerdings sind bei den modernen DSLRs die Auslösegeräusche sehr moderat, einige besitzen sogar einen Silent-Modus (Flüstermodus). In den letzten Jahren sind digitale spiegellose Kameras (DSLM) aufgrund technischer Verbesserungen auf der Überholspur. Sie arbeiten, wie der Name bereits verrät, ohne Spiegel. Auf dem Display im Sucher siehst du also ein digital erzeugtes Bild, da das Licht direkt auf den Sensor fällt. Vorteilhaft ist, dass man so bereits das fertige Foto im Sucher oder Display sehen kann. Zudem bieten diese Kameras weitere praktische Funktionen wie eine Augenerkennung für Tiere und Personen sowie einen Sucherzoom. Durch den fehlenden Spiegelschlag entfällt zudem das Auslösegeräusch beim elektronischen Verschluss, daher haben diese Kameras enorme Vorteile in der Wildtierfotografie, gerade bei störungsempfindlichen Arten. Ein Nachteil ist allerdings die recht kurze Akkulaufzeit aufgrund des hohen Energieverbrauchs durch den elektronischen Sucher und das länger aktivierte Display. Sensorgröße und Sensorauflösung
Die Sensorgröße der Kamera ist ein weiterer Faktor, den es zu beachten gilt. Geläufige Sensorgrößen (je nach Hersteller unterschiedlich bezeichnet) sind: Vollformat (Kleinbildformat)/FX 36 x 24 mm APS-C („Advanced Photo System C la s si c“)/DX 22,3 x 14,9 mm
23,7 mm × 15,6 mm
und weitere abweichende Größen MFT (Micro-Four-Thirds) 17,3 x 13 mm Aber was genau bedeutet das? Durch die Objektive wird ein kreisförmiges Bild, der sogenannte Bildkreis, erzeugt. Der Sensor erfasst davon aber nur ein Rechteck, welches je nach verwendeter Sensorgröße unterschiedlich groß ist. Beim APS-C- oder auch DX-Sensor und beim MFT werden sozusagen die Ränder „weggeschnitten“, das Rechteck wird kleiner. Der Vollformatsensor (Kleinbildformat) entspricht dem damaligen analogen 35-mm-Film (Filmstreifen war 35 mm breit). Noch heute wird er als Referenzformat genutzt, er stellt den Faktor 1.0 als Vergleichsgröße zu den anderen Sensorgrößen dar. Bildausschnitte der einzelnen Sensorgrößen Das Längenverhältnis der jeweiligen Sensorgröße im Vergleich zum Vollformatsensor bildet den sogenannten „Crop-Faktor“. Er zeigt an, um welchen Faktor das Bild im Vergleich zum Vollformat zugeschnitten wird. BEISPIEL Der Crop-Faktor bei einem APS-C-Sensor einer Canon beträgt 1,6 (bei Nikon nur 1,5). Das bedeutet, mit einem 200-mm-Objektiv erreichst du an einer Kamera von Canon mit APS-C-Sensor eine effektive Brennweite von 320, das Bild wirkt stärker „herange-zoomt“. Das bedeutet aber nicht, dass du mit einer Crop-Kamera eine längere Brennweite deines Objektivs erhältst, sondern nur, dass durch den kleineren Sensor mehr vom Bild weggeschnitten wird. Ein Vollformatobjektiv kannst du getrost an einer APS-C-Kamera nutzen (Achtung: Crop-Faktor beachten!), ein APS-C-geeignetes Objektiv jedoch nicht an einer Vollformatkamera. Woran liegt das? Der Durchmesser des Bildkreises muss mindestens genauso groß sein wie die Diagonale des Sensors, besser noch größer. Bei der Verwendung von APS-C bzw. DX-Objektiven an Vollformatkameras reicht der erzeugte Bildkreis nicht aus, um den Sensor der Kamera vollständig auszuleuchten. So entstehen schwarze Schatten in den Randbereichen des Bildes und das Foto wird unbrauchbar. Oben: Bildausschnitt bei einem Vollformatobjektiv an einer APS-C-Kamera; unten: Bildausschnitt bei einem APS-C-Objektiv an einer Vollformatkamera Bedeutet ein größerer Sensor auch gleichzeitig mehr verfügbare Pixel (Bildpunkte), also eine höhere Sensorauflösung? Das muss nicht so sein. Es können auch genauso viele Pixel auf einem kleineren Sensor untergebracht werden, diese sind dann jedoch physikalisch kleiner. Kleinere Pixel können nicht so viel Licht aufnehmen wie größere, was bei schlechten Lichtbedingungen zu verminderter Bildqualität, weniger Dynamikumfang und mehr Bildrauschen führen kann. Daher sollte bei hohen Megapixelzahlen wie 45 oder 50 der Sensor entsprechend groß sein. PROFITIPP Der Markt ist groß, doch mit einer Systemkamera (egal ob DSLR oder DSLM) kannst du im Naturfotografiebereich nichts falsch machen. Eine Vollformatkamera liefert meiner Meinung nach die besten Ergebnisse, doch auch einige Crop-Kameras sorgen für zufriedenstellende Resultate. Außerdem können dir weitere Faktoren bei der Entscheidungsfindung behilflich sein: Wenn du zum Beispiel ein Schwenkdisplay bevorzugst, weil du dich weder verbiegen noch einen Winkelsucher nutzen möchtest, kann auch das ein Kriterium für den Kauf deiner Kamera sein. Wofür du dich auch entscheidest, wichtiger als die Kamera ist der Mensch, der das Foto gestaltet und mittels Lichtnutzung und Bildaufbau ein einzigartiges Foto erschafft. Objektive
Auch hier stehen dir viele Optionen zur Verfügung, allerdings hängen diese von deinem Kamerasystem ab. Wenn du eine Systemkamera gewählt hast, kannst du Wechselobjektive verwenden. Welche Faktoren beim Objektivkauf eine Rolle spielen, erfährst du...