Bock | Das entzündete Gehirn – wenn der Körper die Seele krank macht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Bock Das entzündete Gehirn – wenn der Körper die Seele krank macht

Die versteckte Ursache von Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen verstehen und behandeln
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7453-1778-7
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die versteckte Ursache von Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen verstehen und behandeln

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

ISBN: 978-3-7453-1778-7
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mentale Gesundheit für Ihr Kind Depressionen, Zwangsstörungen oder Angstzustände - jedes Jahr sind mehr Jugendliche von psychischen Erkrankungen betroffen. Die Ursachen werden meist im familiären und schulischen Umfeld gesucht. Doch diese Herangehensweise greift zu kurz, wie der integrative Mediziner Dr. Kenneth Bock zeigt, der einen ganzheitlichen Ansatz vertritt. Die psychischen Leiden können nämlich auch eine körperliche Ursache haben. So hat er herausgefunden, dass Entzündungen im Gehirn dabei eine wichtige Rolle spielen. Sind das Immunsystem oder das Mikrobiom durch Autoimmunerkrankungen, das Leaky-Gut-Syndrom oder eine Nebennierenschwäche aus dem Gleichgewicht geraten, kann das zu entzündlichen Reaktionen im ganzen Körper führen. Wenn davon auch das Gehirn betroffen ist, können psychische Erkrankungen verschiedenster Art die Folge sein. Dr. Bock erklärt anschaulich die wissenschaftlichen Hintergründe und vermittelt Ihnen mithilfe von Patientengeschichten, wie Sie eine psychische Erkrankung und deren Ursache bei Ihrem Kind erkennen und was Sie dagegen tun können. Mit praktischen Tipps lernen Sie, wie Sie Ihrem Kind auch ohne Psychotherapie und Medikamente zu einer körperlich und mental gesunden Zukunft verhelfen können.

Dr. Kenneth Bock ist Arzt, Mitbegründer des Center for Progressive Medicine in New York und ein international angesehener Pionier auf dem Gebiet der integrativen Medizin. Im Laufe seiner 35-jährigen Karriere wurde er besonders dafür bekannt, komplexe Multisystemerkrankungen zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Er schrieb bereits mehrere Beststeller über die Rolle des Immunsystems und psychische Erkrankungen bei Kindern.

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Einführung
In den 35 Jahren meiner Tätigkeit als praktizierender Arzt, von denen sich 20 um die Gesundheit von Kindern drehten, habe ich viele schwierige Fälle erlebt. Damit bin ich wohl zu einer Art Experte für solche Menschen geworden, die anderenfalls durchs Raster des Medizinbetriebs fallen würden. Und in den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Kinder, auf die diese Beschreibung zutrifft, stärker gestiegen, als ich erwartet hätte. Zunehmend habe ich Patienten, bei denen sich Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit und Angstzustände negativ auf ihre schulischen Leistungen, Freundschaften und sogar auf ihre kognitiven Fähigkeiten auswirken. Das sind meine relativ milden Fälle. Andere Patienten zeigen Tics oder Anzeichen einer Zwangsstörung. Manche Kinder kommen zu mir, nachdem bei ihnen eine psychiatrische Krankheit diagnostiziert wurde und mehrere psychotrope Medikamente verschrieben worden sind, von angstlösenden Medikamenten und Antidepressiva bis hin zu Stimulanzien und Antipsychotika – und einige von ihnen sind noch nicht einmal Fünftklässler. Ich sehe auch einen Anstieg bei den schweren Fällen von affektiven Störungen – also hartnäckigere, extremere und oft schädlichere Ausprägungen der bereits genannten Beschwerden, darunter schwere Depressionen, bipolare Störungen und schnelle zyklische Stimmungsschwankungen. Solche Kinder sind nicht einfach niedergeschlagen oder bockig, sie reißen ihren Müttern tatsächlich büschelweise Haare aus. Die Handschrift der Kinder verschlechtert sich. Ihre Aufmerksamkeit wird sprunghaft. Sie ziehen sich zurück und entwickeln manchmal selbstverletzendes Verhalten. Ihre Eltern sind entsetzt darüber, dass sich ihre süßen, wohlerzogenen Kinder in wütende, aggressive Tyrannen oder furchterregende, mürrische Fremde verwandelt haben – manchmal buchstäblich über Nacht. Ich bemerke nicht als Einziger diese Verschiebung. Sie taucht schon in den Schlagzeilen auf. Angst und Depression werden immer wieder als landesweite Geißel der Schul- und Teenie-Jahre ausgerufen und schaffen es auf die Titelseiten der Time und des New York Times Magazine. Zwar haben sich die diagnostischen Kriterien für Angst, Depression, Zwangsstörung und posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) in der letzten Aktualisierung des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5), dem hauptsächlich von Psychiatern verwendeten Klassifikationssystem, etwas geändert, aber das erklärt nicht hinreichend die zunehmende Prävalenz dieser diagnostizierten psychischen Störungen bei unseren Teens und Tweens (Kinder zwischen neun und zwölf Jahren). Ein Bericht des Child Mind Institute aus dem Jahr 2016 erklärt, dass »jedes fünfte Kind an einer psychischen Erkrankung oder einer Lernstörung leidet und dass 80 Prozent der chronischen psychischen Störungen in der Kindheit beginnen«.1 Dem National Institute of Mental Health zufolge wird bei der Hälfte unserer Heranwachsenden eine psychische Störung diagnostiziert und bei etwa 20 Prozent dieser Betroffenen wird das Leben stark beeinträchtigt.2 Das sind viele leidende Kinder und Eltern, die nach Lösungen suchen. Was aber, wenn wir angesichts dessen, was manche als Epidemie der psychischen Gesundheit bezeichnen, an der falschen Stelle nach Antworten suchen? Was ist, wenn nicht der Verstand unserer Kinder krank ist, sondern etwas anderes? In meiner Praxis finde ich oft durch vertieftes Nachhaken andere Hintergründe – falls sie denn existieren. Oft entdecke ich, dass ein scheinbar rein psychiatrisches Problem biologische Ursachen haben kann: Zwangsstörungen und Tics als Folge von Streptokokken-Infektionen Depression als Symptom einer Schilddrüsenfunktionsstörung Angst und Müdigkeit als Folge einer Nebennierenfunktionsstörung geistige Trägheit, kognitive Dysfunktion und Psychose aufgrund eines Vitamin-B12-Mangels3 Verhaltensstörungen, besonders Unruhe, in Zusammenhang mit einer Madenwurminfektion oppositionelle Verhaltensstörung (ODD), Panikattacken und Wutausbrüche, hervorgerufen durch Borreliose und Bartonella4 Hyperaktivität, ADHS, Verhaltensstörungen und Stimmungsstörungen mit durch Allergien hervorgerufenen Wutanfällen Depression, Lethargie, Trennungsangst, Stimmungsschwankungen, Paranoia und Schizophrenie infolge von Glutenempfindlichkeit5 Reizbarkeit und Müdigkeit durch reaktive Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) Schwermetallvergiftung (Blei, Quecksilber), die sich in ADHS, kognitiver Dysfunktion und emotionaler Instabilität äußert durch Infektion ausgelöste autoimmune Hirnentzündung (Infection-triggered autoimmune brain inflammation oder ITABI), die mit Gemütsstörungen, Angst, Trennungsangst, Zwangs- und Tic-Störungen, Schlaflosigkeit, Depression, Dysgraphie (eingeschränkte Schreibfähigkeit), Dyskalkulie (eingeschränkter Rechenfähigkeit), nächtlicher Inkontinenz, Halluzinationen, Essstörungen, Gedächtnisproblemen und Nervenzusammenbrüchen verwechselt werden In vielen dieser Fälle konnte ich, nachdem ich die zugrunde liegenden Probleme herausgefunden und ihre Behandlung priorisiert hatte, den Kindern helfen, ihre Gesundheit, ihre Ausdauer und ihr Selbstvertrauen wiederzugewinnen. Bei besonders starken oder belastenden Symptomen fühlte es sich an, als hätte ich nicht nur das Kind geheilt, sondern die ganze Familie. Mein Ziel war es nie, ein Sherlock Holmes für neuropsychiatrische Probleme im Kindesalter zu werden, die sich der konventionellen Behandlung widersetzen. Den Anstoß zu diesem Buch bekam ich während einer zweitägigen Autismus-Konferenz im Jahr 1998. Ich war ungefähr 15 Jahre lang praktizierender Arzt gewesen und hatte ein Jahr zuvor mein erstes Buch The Road to Immunity veröffentlicht. Während des Schreibens war mein Interesse für sogenannte Transferfaktoren geweckt worden, winzige Peptide (kleine Aminosäureketten), die im mütterlichen Kolostrum enthalten sind – das nährstoffreiche Sekret, das von Müttern im Wochenbett nach der Geburt produziert wird, bevor die Muttermilch einschießt. Da die immunisierende Wirkung des Kolostrums auf den Säugling gut belegt ist, wollte ich wissen, ob derartige Peptide zur Bekämpfung bestimmter Erkrankungen eingesetzt werden können, so zum Beispiel gegen Allergien, Autoimmunerkrankungen oder den um die Jahrtausendwende immer öfter diagnostizierten Autismus.6 Die Organisatoren einer Autismus-Konferenz hörten von meiner Forschung und luden mich als Redner ein. Als ich sah, dass mein Auftritt in der letzten Stunde des letzten Tages sein sollte, ging ich davon aus, vor leeren Rängen sprechen zu müssen; die meisten Konferenzteilnehmer würden entweder auf dem Heimweg oder an der Hotelbar sein. Als ich dann meinen Platz am Rednerpult einnahm, starrten mich zu meiner Überraschung mehrere Hundert Anwesende an. Damals strömten manchmal Tausende Menschen zu Autismus-Konferenzen – Eltern, Ärzte, Psychologen –, allesamt alarmiert von der steigenden Zahl von Autismusdiagnosen bei Kindern, allesamt auf der Suche nach hilfreichen Informationen. Ich erläuterte sorgfältig meine Forschungen, erhielt lebhaften Applaus und ging nach Hause, ohne zu ahnen, dass mein Berufsleben gerade einen völlig neuen Kurs genommen hatte. Praktisch schon am Morgen darauf riefen mich Eltern mit autistischen Kindern an. Es gab einfach noch nicht viele Ärzte, die mit autistischen Kindern arbeiteten, schon gar nicht in der integrativen Medizin. Normalerweise tat ich es auch nicht, aber ich war bereit, es zu versuchen. Es war schwer. Es gab nichts, was Autismus verursachte, und es gab keine Heilung, aber durch meinen integrativen Ansatz konnte ich häufig Symptome lindern und manchmal sogar das Ruder herumreißen. Die Eltern von Kindern mit Autismus sind zahlreich und eng vernetzt. Sie kommen in Kontakt miteinander und verbreiten Empfehlungen. So erfuhren die Eltern, dass sich autistische Kinder unter meiner Behandlung auf zuvor nicht gekannte Art und Weise erholten, und ich behandelte nach und nach Kinder aus dem ganzen Land und schließlich aus der ganzen Welt. Anhand eines so großen Patientenpools lernte ich, dass Autismus nicht monolithisch ist, sondern dass man eher von »Autismen« sprechen sollte. Ich erkannte allmählich, wie wichtig es ist, die Kinder anhand der unterschiedlichen, ihrer Erkrankung zugrunde liegenden Ursachen zu unterteilen. Der Autismus des einen Kindes mag mit Autoimmunität zusammenhängen, der des anderen mag durch Stoffwechselprobleme verschlimmert werden, während dem dritten Kind möglicherweise geholfen ist, wenn wir seine Glutenunverträglichkeit behandeln. Ich habe eine Expertise im Feststellen und Beheben von Fehlernährung, Schadstoffbelastung, oxidativem Stress, Fehlfunktion des Immunsystems und chronischer Entzündung entwickelt. Da Autismus häufig auch...


Dr. Kenneth Bock ist Arzt, Mitbegründer des Center for Progressive Medicine in New York und ein international angesehener Pionier auf dem Gebiet der integrativen Medizin. Im Laufe seiner 35-jährigen Karriere wurde er besonders dafür bekannt, komplexe Multisystemerkrankungen zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Er schrieb bereits mehrere Beststeller über die Rolle des Immunsystems und psychische Erkrankungen bei Kindern.



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