Blake | Rächer des Herzens | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 480 Seiten

Reihe: Master at Arms

Blake Rächer des Herzens

Historischer Liebesroman
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95530-642-7
Verlag: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Historischer Liebesroman

E-Book, Deutsch, Band 1, 480 Seiten

Reihe: Master at Arms

ISBN: 978-3-95530-642-7
Verlag: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Sie will bittere Rache. Bis seine Liebe sie verzaubert ... Man nennt ihn 'den silbernen Schatten': Rio de Silva, ein begnadeter Fechtmeister. Doch er beherrscht auch die hohe Kunst der Verführung, und die unschuldige Celina erliegt der Versuchung. Da fordert ihr Bruder de Silva zum Duell, denn er will Celinas Ehre retten. Doch mit dem Mut seiner Schwester hat er nicht gerechnet... 'Ein hinreißender historischer Liebesroman! Jennifer Blake beweist mit diesem Roman einmal mehr, warum sie mit Auszeichnungen überhäuft wird und regelmäßig auf der New-York-Times-Bestsellerliste erscheint!' (Romance Communications)

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New Orleans, Louisiana
Februar 1840 ERSTES KAPITEL Eine Dame möchte Sie sprechen, Monsieur Rio.« Rio de Silva saß mit geschlossenen Augen in einem Ohrensessel, einen Fuß über die verlöschende Glut des Kaminfeuers gestreckt. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Stiefel auszuziehen. In der Hand hielt er einen Cognacschwenker. Rio de Silva rührte sich nicht. »Verleugne mich«, sagte er schließlich in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, wie wenig er Störungen dieser Art schätzte. »Das habe ich bereits getan«, antwortete Olivier, der Majordomo. »Aber es hat nichts genutzt.« Langsam öffnete Rio die Augen. Der Gesichtsausdruck seines Herrn ließ den Majordomo so hastig zurückweichen, dass die Kerze in seiner Hand beinahe erlosch. »Sie soll sich zum Teufel scheren.« »Sie lässt sich aber nicht abwimmeln.« Rio studierte Oliviers zimtfarbenes Gesicht. Seine Gereiztheit und der Alkohol, der seine Sinne benebelte, ließen ihn den besorgten Ausdruck auf den feinen Zügen des Dieners geflissentlich übersehen. Für gewöhnlich empfing Rio keine Damenbesuche. Normalerweise war er derjenige, der das schöne Geschlecht mit seiner Anwesenheit beglückte. Im Schutz der Nacht erklomm er Fassaden und Säulen, kletterte über Regenrinnen auf Balkone oder schlich sich durch Seitentürchen, die eigens zu diesem Zweck unverschlossen geblieben waren. Die Witwen und vernachlässigten Ehefrauen von New Orleans, die sich in ihren Gemächern nur allzu gern die Zeit von ihm vertreiben ließen, schätzten seine Diskretion – und das nicht ohne Grund. Am helllichten Tag mit ihm gesehen zu werden, hätte dem Ruf dieser Frauen unschätzbaren Schaden zugefügt. Eine Dame, die Rio zu dieser späten Stunde in seinem eigenen Haus aufsuchte, riskierte also einen handfesten Skandal. Hinzu kam, dass die Gasse, die die Franzosen Passage de la Bourse und die Amerikaner Exchange Alley nannten, kein Ort für ehrbare Frauen war. Fuhrwerke und Reiter durften sie nicht passieren. Dabei hatten Makler und Anwälte hier ihre Büros, es gab Herrenschneider, aber auch Bars, Spielhallen und zahlreiche Fechtstudios. Ausschließlich Männer besuchten die enge Gasse und frequentierten die Etablissements. Sah man gelegentlich nach Einbruch der Dunkelheit ein weibliches Wesen im Schatten der Arkaden, so handelte es sich mit Sicherheit nicht um eine Lady. Rio mied Prostituierte. Es war ihm zuwider, die bemitleidenswerten Kreaturen auszubeuten, die aus schierer Not ihren Körper verkaufen mussten. Deshalb hielt er sich von den Damen jenes Gewerbes fern. Auch an den jungen Mädchen und gut aussehenden Witwen der unteren Gesellschaftsschichten, die ihn sicher nicht zurückgewiesen hätten, fand er keinen Geschmack. Nein, er suchte eine ganz bestimmte Art von Liaison: intensiv, diskret und unkompliziert. Diese Bekanntschaften waren selten von Dauer. Die erfahrenen Frauen aus besseren Kreisen, die ihm die Gunst erwiesen, wollten ihr Vergnügen haben, ohne dabei ihren gesellschaftlichen Status zu gefährden oder gar ihr Herz zu verlieren. Keine dieser Damen hätte je einen Fuß über seine Schwelle gesetzt. »Wirf sie hinaus«, knurrte Rio. Hinter sich hörte er das Rascheln schwerer Röcke. »Das hat er bereits vergeblich versucht, Monsieur. Vielleicht wollen Sie diese Aufgabe ja gern selbst übernehmen.« Wie die Klinge eines Degens schnitt die glockenhelle Stimme durch die Branntweinwolken in Rios Kopf. Der kultivierte Akzent und der ironische Unterton wiesen seine Besucherin als Angehörige der französisch-kreolischen Aristokratie der Stadt aus. Diese Stimme hatte er noch nie gehört, darauf hätte er seinen Kopf verwettet. Und wenn eine junge Dame aus besserem Hause hier allein mit ihm überrascht wurde, bestand durchaus die Möglichkeit, dass er ihn verlor. Er leerte das Glas und stellte es auf ein Tischchen neben seinem Sessel. Dann erhob er sich. Deutlich schwerfälliger, als es seiner Gewohnheit entsprach, wandte er sich zu der Dame um. Sie erfüllte den schummrig beleuchteten Raum mit Licht. Anders konnte man es nicht ausdrücken. Ihre helle Haut strahlte vor Gesundheit und Lebendigkeit. Ihr lockiges Haar war zu einer hohen Frisur aufgesteckt, aus der sich eine ganze Kaskade von goldbraunen Korkenzieherlöckchen über ihre Schulter bis auf die Brust hinab ergoss. Das Kerzenlicht ließ ihr Kleid aus golddurchwirkter weißer Seide wie Perlmutt schimmern – ganz besonders das eng anliegende Oberteil, das sich im Rhythmus ihrer schnellen Atemzüge hob und senkte. Den Umhang aus schwerem, bronzefarbenem Satin hatte sie zurückgeworfen. Sein Futter in Rosa und Korallenrot reflektierte das warme Licht der Glut. Olivier machte einen Schritt auf die Dame zu. Es sah aus, als wolle er sich schützend vor sie stellen. »Mademoiselle, ich bedauere …« »Lass sie in Ruhe.« Mit einer schnellen Handbewegung scheuchte Rio Olivier aus dem Zimmer. Dabei wandte er den Blick nicht von seiner Besucherin. Olivier zog sich unter vielen Verbeugungen zurück. Seine Miene war undurchdringlich. Anders als sonst ließ er die Tür jedoch einen Spaltbreit offen stehen. Rio nahm es gelassen zur Kenntnis. Damen aus gutem Hause beeindruckten seinen schlanken und etwas dandyhaften Majordomo nun einmal. Er brachte ihnen Respekt, ja vielleicht sogar fürsorgliche Gefühle entgegen. Rio selbst war gegen derlei Anwandlungen weitgehend immun. »Nun, Mademoiselle«, sagte er in überzogen freundlichem Ton, »was verschafft mir die Ehre?« »Tiefe Sorge. Aber offensichtlich war sie umsonst«, antwortete die Dame knapp. »Wenn sich der viel gerühmte Silberne Schatten so auf ein Treffen im Morgengrauen vorbereitet, brauche ich mich wohl nicht um meinen Bruder zu ängstigen.« Nun wusste Rio, wen er vor sich hatte, und wurde noch ärgerlicher. Mit den geschmeidigen Schritten eines Raubtieres näherte er sich seiner Besucherin. »Mademoiselle Vallier, nehme ich an, wenn Denys Vallier Ihr Bruder ist?« »Ganz recht, Celina Vallier.« Als er noch näher trat, weiteten sich ihre Augen, doch sie wich nicht zurück. Eigentlich sprach das für sie, aber es stimmte Rio keinesfalls gnädiger. »Hat Denys Sie hergeschickt?« »Nein!« Rio blieb so dicht vor ihr stehen, dass er nur die Hand hätte ausstrecken müssen, um sie zu berühren. »Dann sind Sie aus freien Stücken hier?« »So ist es.« Er studierte das trotzig in die Höhe gereckte Kinn und staunte über ihren festen Blick. Diese Frau verwirrte ihn. Vom Aussehen her entsprach Celina Vallier nicht dem derzeitigen Schönheitsideal. Gefragt waren Zuckerpüppchen mit drallen Rundungen, einem Schmollmund und rosigen Wangen. Aber Celinas feine Züge waren viel zu markant, um einfach nur süß zu wirken. Nach niedlichen Grübchen suchte man in diesem Gesicht umsonst. Besonders auffallend waren ihre ausdrucksvollen, weit auseinander stehenden Augen von der Farbe des goldenen Weins von Jirez. Rios Blick weidete sich an den hohen Wangenknochen und dem perfekten Schwung ihrer Lippen. Besonders anziehend machte diese Frau jedoch ihre Ausstrahlung, derer sie sich offenbar gar nicht bewusst war. Rio nahm an, dass Celina Vallier tatsächlich so unschuldig war, wie die Farbe ihres Kleides es symbolisierte. Wahrscheinlich kam sie direkt von einer Opernaufführung. In New Orleans war es üblich, die aussichtsreichsten Bewerber um die Hand heiratsfähiger junger Damen in den Familienlogen des Opernhauses zu empfangen. Für Rios Geschmack war diese junge Frau ein wenig zu kühn. Er wusste nicht, ob er sie für ihren Mut bewundern oder verfluchen sollte. »Offenbar kümmern die Konsequenzen Ihres Kommens Sie nicht.« Rio hatte einen vieldeutigen Unterton in seine tiefe Stimme gelegt. »Die Konsequenzen?« Verwirrt sah Celina ihn an. »Ich wollte nur wenig von Ihrer kostbaren Zeit in Anspruch nehmen und Sie fragen, ob es wirklich notwendig ist, jemanden in Gefahr zu bringen, der sicher längst nicht so geübt ist wie Sie. Ich hoffte, es ergäbe sich eine Möglichkeit, das Duell abzusagen.« Rio musterte die junge Frau abermals eingehend. Aufreizend langsam ließ er den Blick über ihr ovales Gesicht, den schlanken Hals und die weißen Schultern über dem tiefen Dekolletee gleiten. Die glatte, porzellanhelle, von zarten blauen Venen durchzogene Haut und die wohlgeformten Rundungen luden das Auge zum Verweilen ein. Als er Mademoiselle Vallier wieder ins Gesicht sah, bemerkte er, dass ihr die Röte in die Wangen gestiegen war. In ihren Augen las er Entrüstung. Das war gut so. »Heißt das, Ihr Bruder würde dem Duell gern fernbleiben?« »Auf gar keinen Fall. Sie wissen so gut wie ich, dass man ihn einen Feigling nennen würde, wenn er es täte. Und wie ich schon sagte, er hat nicht vor … er will …« »Er weiß nicht, dass Sie hier sind. Und ich nehme an, Sie haben auch sonst niemandem davon erzählt.« Celina schluckte. Das leichte Zucken in ihrer Kehle weckte in Rio den Wunsch, seine Lippen an dieser Stelle auf...



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