E-Book, Deutsch, Band 318, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Bernard / Anderson / Armstrong Julia Exklusiv Band 318
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1330-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 318, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-1330-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
COCKTAILS UND HEISSE KÜSSE von NATALIE ANDERSON
An meinem Geburtstag allein an einer Hotelbar - wie typisch für mich! denkt Isabella traurig. Doch dann entdeckt sie in dem schummrigen Raum einen umwerfenden Fremden, der sie mit Blicken auszieht. Und noch bevor es Mitternacht schlägt, lädt dieser Traummann sie in seine Suite ein ...
ICH LEG DIR MEINE WELT ZU FÜSSEN von LINDSAY ARMSTRONG
Bei einem Autounfall wurde seine Verlobte Holly getötet und der reiche Rinderbaron Finn McLeod schwer verletzt. Jetzt vollbringt die junge Physiotherapeutin Sienna ein Wunder: Sie heilt nicht nur seinen Körper, sondern auch sein geschundenes Herz! Aber hat ihre Liebe eine Zukunft?
ERFÜLLST DU MIR MEINEN GRÖSSTEN TRAUM? von HANNAH BERNARD
Erst Hochzeit - dann Liebe? Joanna bleibt keine andere Wahl, als Matt Bentley zu heiraten. Doch während sie an der Aufrichtigkeit seiner Gefühle zweifelt, sieht der vermögende Juniorchef in dieser Ehe eine großartige Chance: Er will die Frau seines Lebens für immer von seiner Liebe überzeugen!
Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Sexmaschine oder El Diablo? Schwierige Entscheidung … und ausgerechnet heute haderte Bella mit Entscheidungen. Die Namen waren so zweideutig, sie war sich nicht sicher, ob sie eine Bestellung ohne zu erröten zustande bringen würde. Vor allem, weil sie alleine in dieser Bar saß – an einem Freitagabend.
Der Barkeeper würde bestimmt glauben, sie wolle ihn anmachen. Doch der Anblick der vielen hinter der Theke aufgereihten Flaschen mit ihren bunten Flüssigkeiten kitzelte ihre Geschmacksknospen. Es war eine Weile her, dass sie etwas anderes genossen hatte als den billigsten Rotwein, den es im Supermarkt gab. Zur Feier dieses Tages durfte sie doch etwas Außergewöhnliches trinken, oder? Und da dieses Wochenende bereits ein ordentliches Loch in ihre Ersparnisse gebrannt hatte, konnte sie daraus genauso gut einen Krater machen.
Sie senkte den Blick auf die Cocktailkarte, las jedoch nicht weiter. Den ganzen Tag hatte sie darauf gewartet, dass jemand die Worte sagte. Irgendjemand! Sie erwartete ja keine Party. Vitas Hochzeit zu organisieren, beanspruchte halt alle voll und ganz. Aber wenigstens einer hätte doch daran denken können!
Aber weit gefehlt. Sie war einfach nur da, wie immer im Hintergrund. Jederzeit abrufbereit. Doch wenn sie nicht gebraucht wurde, beachtete man sie auch nicht. Erst wenn sie die nächste Katastrophe auslöste, erinnerte man sich an sie.
Für das Wochenende hatte Bella sich indes fest vorgenommen, jede Katastrophe zu vermeiden. Morgen war Vitas Tag. Ihre kleine Schwester sollte eine tolle Zeit haben.
Sich um die Dekorationen zu kümmern, schien ihr die beste Idee zu sein. Auf diese Weise würde sie mit den anderen nicht viel zu tun haben. Ehrlich gesagt, fühlte Bella sich bei den Kellnerinnen und Angestellten des exklusiven Resorts wohler als bei ihrer eigenen Familie und deren Freunden.
Als sie sich um die Mittagszeit eine Pause gegönnt hatte, entdeckte sie ihre Angehörigen den Strand entlangschlendern. Es schien, als würde auf der kleinen Insel Waiheke eine Versammlung von Buchhaltern stattfinden – was der Wahrheit sehr nahe kam.
Sie wirkten alle wie Klone. Alle bevorzugten dieselbe legere Freizeitkleidung. Die Männer beige Hosen und hellblaue Pullover. Auch morgen würden sie wieder Beige tragen, nur diesmal mit weißen Hemden kombiniert. Anschließend würden sie in ihre dreiviertellangen Strandhosen schlüpfen, dazu farbenfrohe Hawaiihemden wählen und die bleichen Füße in braune Männersandalen stecken. Alle trugen kurz geschnittene Haare und sehr teure Sonnenbrillen.
Die Frauen benutzten ihre noch teureren Sonnenbrillen, um ihre langen glänzenden Haare zurückzuschieben. Ihre schlanken glamourösen Cousinen, ihre Schwester. Sie glichen wie ein Ei dem anderen. Alle waren unglaublich erfolgreich – wenn man Geld, Karriere und das Finden eines unglaublich passenden Partners als Erfolg bezeichnen wollte.
Ein einziges Mal hatte Bella versucht diesen Lebensstil zu kopieren. Sie war mit einem Mann ausgegangen, den ihre Familie weit höher schätzte als sie. Es war ein Desaster geworden. Trotzdem mochte niemand glauben, dass Bella die Beziehung beendet hatte.
Irgendwann am frühen Abend, nachdem alle Stühle von ihr liebevoll mit filigranen Bändern verziert worden waren, hatte Bella beschlossen, in die Hotelbar zu gehen. Sie würde feiern. Auf ein weiteres Jahr anstoßen. Das Glas auf die Erfolge im letzten erheben. Auch wenn niemand ihr dabei Gesellschaft leistete. Selbst wenn es gar nicht viele Erfolge gab.
Während sie darauf wartete, ihre Bestellung aufzugeben, vermied sie es, sich umzusehen. Stattdessen tat sie so, als sei sie sehr zufrieden damit, alleine zu sein. Sie würde eine Frau von Welt spielen, die das Leben in vollen Zügen genoss. Eine gute Übung für morgen, wenn sie auf Rex und Celia stieß. Das war das Gute am Beruf einer Schauspielerin: Man lernte, andere zu täuschen.
Murmelnd las Bella in der Cocktailkarte. „Will ich einen Sex on the Beach oder einen Screaming Orgasm?“
„Musst du da wirklich überlegen?“
Abrupt wandte sie den Kopf. Ein Mann stand neben ihr. Ein unglaublich gut aussehender Mann, den sie noch nie vorher gesehen hatte – an jemanden wie ihn würde sie sich erinnern. Groß und dunkel und mit ganz erstaunlich blauen Augen.
„Ich dachte, eine Frau wie du würde immer beides wollen.“
„Sex on the Beach und einen Screaming Orgasm?“
Er musste der einzige Mensch auf der Insel sein, der nichts mit der Hochzeit zu tun hatte. Oder vielleicht doch? Vielleicht war er der Begleiter einer ihrer Cousinen. Einen Sekundenbruchteil empfand sie Enttäuschung. Dann musterte sie ihn noch einmal. Kein Armanianzug – und als Begleiter einer ihrer Cousinen hätte er definitiv in einem Designeranzug gesteckt. Und er würde sich jetzt im Schlepptau seiner Verabredung befinden, nicht alleine in einer Bar.
Nein, er trug Jeans. Um die Knöchel herum waren die Hosenbeine nass, als sei er durchs Wasser geschlendert. An den Füßen sah sie ein wenig verschlissene Segeltuchschuhe. Ein hellgraues T-Shirt mit langen Ärmeln verbarg seinen Oberkörper. Der angedeutete V-Ausschnitt offenbarte ein sonnengebräuntes Dreieck am Hals. Wie erleichternd, endlich jemand in einem richtigen Freizeitoutfit zu sehen, nicht jemanden, der nur die Höhe seines Bankkontos zur Show stellen wollte!
Er lächelte. Dann ließ er seinen Blick ungeniert über ihren Körper wandern.
Plötzlich war ihr unbehaglich zumute. Nicht zum ersten Mal wünschte sie, sie hätte das Gen für Glamour geerbt, auf das ihre restliche Familie sich in puncto Stilsicherheit verlassen konnte. Wohingegen sie von der Arbeit verschwitzt war, Moskitostiche aufwies sowie einen auffälligen Streifen Sonnenbrand, der sich über ihre Schulter zog. Die weit ausgeschnittene Bluse besaß einen leichten Grauschleier, und der feuerwehrrote Saum ihres Rockes löste sich allmählich. Aber so war das nun mal, wenn man Secondhandklamotten trug.
Dabei gehörte das Ensemble noch zu ihren besseren Stücken. Sogar das Hotelbügeleisen hatte sie ausgeliehen – ein echtes Zugeständnis an ihre Familie. Sie schaffte es immer, sich zu verbrennen, sobald sie dem heißen Eisen zu nahe kam. Der heutige Tag bildete keine Ausnahme. Da gab es eine kleine, sehr rote, sehr schmerzhafte Wunde an ihrem Ellenbogen.
Bellas Blick glitt zu dem markanten Kinn des Fremden. Plötzlich wünschte sie, sie hätte die Mühe auf sich genommen, sich in ihrem Bungalow ein bisschen zurechtzumachen. Heute Morgen hatte sie die Wimpern getuscht, die Lippen mit einem Hauch Gloss geschminkt. Beides hatte sich zweifellos längst verflüchtigt. Und trotzdem hatte der Fremde gerade sie angesprochen?
Unauffällig schaute sie sich um. Außer ihr befand sich keine andere Frau im Raum.
Er machte also nur Small Talk mit der einzigen anwesenden Frau.
Der Barkeeper näherte sich ihnen, und Bella stellte sich der Herausforderung. Eine Frau von Welt würde das tun. Sie nahm all ihren Mut zusammen, befahl ihren Wangen, nicht zu erröten, und sagte: „Einen Sex on the Beach und einen Screaming Orgasm bitte.“
Sie schaute den Mann neben sich nicht an, spürte jedoch sein anerkennendes Lächeln – hörte es in seiner Stimme, als er seine Bestellung aufgab.
„Ich nehme zwei Screaming Orgasms und einen Sex on the Beach.“
Interessiert beobachtete Bella, wie der Barkeeper fünf kleine Gläser auf der Theke aufbaute. Cocktails in Schnapsgläsern war die Spezialität des Hotels: Kein überflüssiger Schnickschnack, das Alkoholgemisch wurde auf das Wesentliche reduziert.
Auf keinen Fall wollte sie in die Augen des Fremden schauen, weil sie fürchtete, in ihnen zu ertrinken. Ein Blick aus den Augenwinkeln erwies sich in dieser Situation als hilfreich. Anscheinend bewegungslos den Barkeeper beobachtend, war ihre gesamte Aufmerksamkeit in Wirklichkeit auf den Mann neben sich gerichtet, der gerade einen Barhocker zurechtschob und sich darauf niederließ. Die feine Berührung reichte aus, um Bella eine Ahnung von den Muskeln zu verschaffen, die sich unter der Jeans verbargen.
Schweigend hob sie ihr erstes Glas. Doch der Fremde legte eine Hand über ihre und zwang sie, das Glas wieder abzustellen. Ob er bemerkt hatte, dass ihre Hände zitterten? Sie erlaubte sich einen Moment, sich zu sammeln, bevor sie ihn mit – wie sie hoffte – dezenter Neugier musterte.
Etwas funkelte in seinen blauen Augen auf. „Erst den Screaming Orgasm.“
Sie errötete bis in die Haarspitzen.
Das Funkeln wurde strahlender. „Schließlich kannst du später immer noch einen zweiten bekommen.“
Sie starrte ihn an, worauf er ihr das verführerischste Lächeln schenkte, das sie je gesehen hatte. Beinahe ohne zu denken umfasste sie das nächste Glas.
„Was ist mit dir?“ Warum klang ihre Stimme auf einmal ganz rau?
„Ein Gentleman lässt einer Dame immer den Vortritt.“
Also hob sie ihr Glas, überrascht, dass ihre Hände jetzt ganz ruhig waren. In einer raschen Bewegung warf sie den Kopf in den Nacken und leerte den Cocktail in einem Zug.
Eine schelmische Note trat in das Lächeln des Fremden. Er erhob sein Glas und wartete, bis sie es ihm gleichtat. Bella schaute ihm in die Augen und setzte ihren Drink an die Lippen. Gleichzeitig warfen sie den Kopf zurück und tranken.
Der Mann knallte sein Glas auf den Tresen und griff nach dem nächsten. Dann deutete...




